na klar gibt es gewisse richtlinien, auf die man achten sollte, nur ich verstehe nicht wieso manche meinen, dass die sorten torres und ronaldinio bei uns nicht geeignet seien? nur weil in manchen regionen diese sorten, sehr früh reif sind...
Habt Ihr schon mal überlegt, anstatt Mais mal was anderes zu probieren? Dauerkulturen die nur einmal angelegt werden müßen haben ekonomische Vorteile, gerade bei Biogasanlagen. Google mal nach RUMEX schavnat oder Durchw. Silphie. Auch Topinambur mit der Sorte Lola oder V - Spindel (Biogas) hat bestimmte Vorteile und die Knollen können zu Schnaps oder Ethanol verarbeitet werden. Für sehr trockene Standorte wird Switchgras (ein Präriegras) empfohlen (siehe LLA Triesdorf). Alles sind Mehrjährige!
Man sollte aber bei der betrachtung des Beitrages nicht vergessen das Quattro bei einem Teil der Sorten sicher und bei dem Rest mit gewisser warscheinlichkeit Geld verdient (am Saatut bzw. Pflanze).
Unintteressant sind diese Pflanzen bestimmt nicht aber nur wenig getestet also hohes Risiko ob der Ertrag wirklich so gut und so langanhaltend ist wie erwartet. Dazu bracht man für Dauerkulturen natürlich auch Flächen die man entsprechend lange sicher hat, sprich Pachtland kann ein Problem sein. Das andere ist eben das man bei einer Dauerkultur nicht mehr flexible ist, man kann eben nicht mehr einfach jedes Jahr die (fast) freie auswahl treffen was man demnächst ernten will.
Naja, der Anbau des Neophyten ist hier schon mal verboten. Aus BG-Sicht bleibt die Einzige brauchbare Alternative zu Mais bisher Roggen/Triticale mit einer Leguminose als Untersaat. Den Minderertrag machen die geringeren Anbaukosten und Wildschaden, in etwa, wett. Was dann immer noch ein Problem ist sind die doppelt so hohen Erntekosten und die sehr exakte Ernteterminierung.
euro hat geschrieben:Naja, der Anbau des Neophyten ist hier schon mal verboten.
Da muß ich dir widersprechen; RUMEX schavnat ist kein Neophyt, sonder eine Züchtung aus Spinat mit Ampfer und hat die EU Zulassung als Saatgut. Die Silphie ist so heimisch wie Kartoffeln oder Mais! Es schadet bestimmt nicht verschiedene Pflanzensorte anzuwenden um gegen Mißernten und diverse Krankheiten gewappnet zu sein. Aber, "was der Bauer nicht kennt ....."
Habe in der Presse einen Beitrag zu diesem Thema gefunden;
Ampfer aus der Ukraine statt Mais
Die Zahl der Biogasanlagen-Betreiber, die nach Alternativen zum kostspieligen Maisanbau suchen, wächst kontinuierlich; denn viele Biogasanlagen bekommen zunehmend Probleme mit der Finanzierung. "Auch hierzulande spürt die Branche die Auswirkungen der Finanzkrise. Die Banken sind vorsichtiger geworden, viele Anlagen bekommen Finanzierungsprobleme. Wir gehen davon aus, dass jede dritte Anlage davon betroffen ist", berichtete vergangene Woche Hans-Jürgen Schnell, Vizepräsident des Fachverbandes Biogas. Primär werden preiswertere Substrate in Betracht gezogen wie "Topinambur Lola" oder der Hybrid "RUMEX Schavnat", eine vor 15 Jahren in der Ukraine gezüchtete Ampfersorte. Seit zwei Jahren wird die urheberrechtlich geschützte Sorte von HOLUB-Consulting in Arrach vertrieben. Deshalb gibt es die meisten "RUMEX Schavnat" Referenzen im süddeutschen Raum und dort am häufigsten auf der Schwäbischen Alb und dem Bayerischen Wald. Das erklärt sich durch die Fähigkeit von RUMEX, auch mit rauherem Klima gut klarzukommen. Schließlich gehörte die Ukraine mal zu Russland. Für die meisten Anwender sind jedoch die ökonomischen Vorteile am wichtigsten. Denn RUMEX Schavnat ist eine Mehrjahreskultur, die viele Arbeitsgänge spart. Zwar liegen diese im ersten Jahr gleichauf mit dem Maisanbau, jedoch kann man sich die chemischen Behandlungen von Maiskulturen komplett sparen. Lediglich im Aussaatjahr muss eine intensive Unkrautbekämpfung durchgeführt werden, weil RUMEX Schavnat sehr konkurrenzschwach ist. Das ist aber bei allen Dauerkulturen der Fall. Obwohl diese Kultur in der Tschechischen Republik schon seit 10 Jahren hauptsächlich als Brennstoff angebaut wird, liegen kaum Erfahrungen mit der Silierung und Methanbildung vor. Die wissenschaftlichen Ergebnisse der LfL Bernburg, der LLH Bad Hersfeld und der TFZ in Straubing stehen noch aus und werden frühestens nächstes Jahr veröffentlicht. Daher ist ein Versuch der tschechischen Versuchsanstalt BIOM für interessierte Landwirte und Biogasanlagen-Betreiber von großem Interesse. Bei dem Versuch wurde die Methanbildung von Mais und RUMEX Schavnat im Labor verglichen. Die Gaswerte unterschieden sich dadurch, dass der Mais in den ersten 14 Tagen mehr Gas erzeugte, wogegen RUMEX ab dem 17. Tag die Gasentwicklung von Mais deutlich übertraf und am Ende des 25-tägigen Versuchs lagen beide Probanden gleichauf. Betrachtet man den geringeren Arbeitsaufwand bei der Mehrjahreskultur RUMEX Schavnat, so zeigt sich ein großer ökonomischer Vorteil für den Hybrid aus der Ukraine. Als klarer Vorteil ist auch das frühe Austreiben (sofort nach der Schneeschmelze) zu sehen, was im Frühjahr einen Erosionsschutz darstellt. Dadurch können auch Hanglagen genutzt werden, die beim Maisanbau oft problematisch sind. Insgesamt gesehen ist RUMEX Schavnat eine sehr universelle Pflanze, die sowohl als Grünfutter als auch für Biogasanlagen geeignet ist. Zur Not kann damit auch noch geheizt werden.
Jede Dauerkultur ist ekonomisch sinnvoll. Maismonokulturen sind politisch sowieso nicht gewollt und es wird die 50% Quotte kommen. Kannst darauf warten.