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Nationalpark Harz

Hier ist nun auch ein Platz für Diskussionen rund ums Holz.

Moderator: Falke

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34 Beiträge • Seite 1 von 3 • 1, 2, 3
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Nationalpark Harz

Beitragvon allgaier81 » Mi Mär 07, 2018 14:02

Moin,

Ich bin die letzten vier Tage zwischen Altenau und Torfhaus am urlauben. Ich finde es ziemlich schrecklich, wie es im nationalpark Harz aussieht. Die ganzen toten Bäume, dazu jetzt noch das Sturm-Mikado.
Für mich sieht das nicht nach einem Urwald oder artenreichen Naturraum aus.

Ist es wirklich sinnvoll eine fichtenmonokultur sich selbst zu überlassen?

Vielleicht können die forstwirte und waldbauern ja mal was dazu schreiben.
Gruß, allgaier
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Re: Nationalpark Harz

Beitragvon dappschaaf » Mi Mär 07, 2018 15:51

allgaier81 hat geschrieben:Ist es wirklich sinnvoll eine fichtenmonokultur sich selbst zu überlassen?



Hallo,

die Frage ist für wen oder was soll es sinnvoll sein?

Gruß
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Re: Nationalpark Harz

Beitragvon bastler22 » Mi Mär 07, 2018 21:54

Tote Bäume sind auch Lebensraum für viele holzzersetzende Tiere. Fahre einfach in paar Jahren nochmal hin dann siehts ganz anders aus. Siehe Bayerischer Wald
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Re: Nationalpark Harz

Beitragvon Fadenfisch » Mi Mär 07, 2018 22:26

Ja, wahrscheinlich sieht es dann noch schlechter aus.
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Re: Nationalpark Harz

Beitragvon egnaz » Mi Mär 07, 2018 22:28

In Nds läuft ja schon länger das Löwe Programm. https://www.landesforsten.de/LOEWE-Lang ... .20.0.html
Dadurch sind bereits viele reinen Fichtenwälder in stabile Mischwälder umgebaut worden.
Ein Förster hat mir vor kurzem erzählt, dass der Wirtschaftswald im Harz eher ein Mischwald werden wird, als der Nationalpark, weil dort auf den Schadensflächen hauptsächlich wieder Fichten auflaufen.
Gruß Eckhard
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Re: Nationalpark Harz

Beitragvon bastler22 » Mi Mär 07, 2018 23:45

Ich denke die Natur kommt da schon alleine zurecht. Wer den Anblick nicht erträgt kann ja im Wirtschaftswald Urlaub machen
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Re: Nationalpark Harz

Beitragvon allgaier81 » Do Mär 08, 2018 19:58

dass der Wirtschaftswald im Harz eher ein Mischwald werden wird, als der Nationalpark


Das sehe ich auch so. Aus dem Lift am Wurmberg kann man sehr viele kleine Buchen sehen die unter den Fichten wachsen. Das sieht da in 20 Jahren ganz anders aus.
Im Nationalpark macht der Käfer oder der Sturm die Fichten platt, dann kommt als Naturverjüngung nur Fichte und das ganze geht von vorne los.

Wer den Anblick nicht erträgt kann ja im Wirtschaftswald Urlaub machen


Ich ertrage das ganz gut, frage mich nur was man damit erreichen oder schaffen will. Das sich Luchs und Wildkatze in einem nicht bewirtschafteten Wald wohler fühlen, leuchtet mir ein.

Was macht man den als Privatwaldbesitzer, wenn die Käferplage aus dem Nationalpark in den eigenen Bestand marschiert? Muss man damit leben?
Gruß, allgaier
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Re: Nationalpark Harz

Beitragvon bastler22 » Do Mär 08, 2018 20:22

allgaier81 hat geschrieben:
Was macht man den als Privatwaldbesitzer, wenn die Käferplage aus dem Nationalpark in den eigenen Bestand marschiert? Muss man damit leben?


dafür gibt es am Rand Pufferzonen, wo die Ausbreitung gestoppt wird.
Für Details wirst du dich eh nicht interessieren, drum spar ich es mir, den Link zu suchen.

So manchen privaten Waldbesitzer hier als angrenzenden Nachbarn würde ich jedenfalls sofort gegen einen Nationalpark tauschen.
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Re: Nationalpark Harz

Beitragvon allgaier81 » Do Mär 08, 2018 21:00

Für Details wirst du dich eh nicht interessieren


Gut, das du das weißt. Wenn mich Details nicht interessieren würden, dann würde ich nicht extra einen Thread im Forum dazu aufmachen.

Also, wenn du einen Link hast dann gerne her damit.
Gruß, allgaier
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Re: Nationalpark Harz

Beitragvon bastler22 » Do Mär 08, 2018 21:08

https://www.nationalpark-harz.de/de/dow ... g_2016.pdf

der schraffierte Bereich ist die Borkenkäferbekämpfungszone.

Wenn man sich für was interessiert, geht man dann nicht mal erst auf die Webseite und liest?
Dann erfährst du auch, dass in best. Bereichen gezielt Buchen gepflanzt werden usw.
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Re: Nationalpark Harz

Beitragvon allgaier81 » Fr Mär 09, 2018 7:29

Danke.
Gruß, allgaier
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Re: Nationalpark Harz

Beitragvon Südheidjer » Sa Mär 10, 2018 2:00

Ich halte diese "sich-selbst-überlassen"-Strategie für falsch. Der Wald im Nationalpark gehört vermutlich dem Land Niedersachsen oder dem Bund. Da wird politisch die Öko-Sau durchs Dorf getrieben und dem Bürger erzählt, wie toll doch die Natur ist und sich alles selbst regelt. Grüne, Nabu und Konsorten sei Dank und schön deren Spendenbüchse füllen. TV-Beiträge werden lanciert (schweres Wort) um den Bürger parallel dazu auf den Schwachsinn einzustimmen...."NaturNah" vom NDR ist eines dieser NABU-Formate.
Ich sehe da aber einen Raub am Eigentum des Bürgers, weil Landes- oder Bundesforst !
Man kann meiner Meinung nach einen Wald auch pö-a-pö umbauen, ernten von erntefähigen Bäumen, behutsame Eingriffe in Nutzung und Neuanpflanzungen, breite Streuung der Vegetation, Naturverjüngung ist immer gut und wenns zuviel wird von einer Sorte....dann eben etwas eingreifen.
Was dort an Eigentum des deutschen Bundesbürgers vernichtet wurde grenzt an ein Verbrechen. Nutzbares Holz, was verrottet und stattdessen holt sich die Holzindustrie dann im Ausland (Skandinavien, Polen, Rumänien oder noch weiter im Osten) ohne Rücksicht auf nachhaltige Forstwirtschaft ihren Bedarf. Aber der ungebildete Balkon-Biologe und Wohnzimmer-Wissenschaftler will es so und setzt seine Ziele über die egoistische Politiker-Kaste durch.
In einigen Bundesländern wird den Öko-Verbänden wohl schon ein Vorkaufsrecht vor den Land- und Forstbetrieben eingeräumt....ich bin langsam für eine Enteignung der Staatsflächen zugunsten nachhaltig wirtschaftender Land-und Forstbetriebe. Der Staatsbedienstenden können es nicht richtig oder dürfen es nicht richtig und verknallen Rohstoffe an der falschen Stelle nur damit politisch alles tacko ist.

Jetzt meine Strategie: Ja, der Harvester fährt da alle Jubel-Jahre mal in die Rückegasse. Ja, dann sieht es vielleicht Scheisse aus, aber nach ein paar Jahren findet man die Rückegassen kaum noch. Vielleicht könnte man in der Zwischenzeit die Rückegassen sogar noch in eine bestimmte Richtung pushen...ich denk da aktuell ans Wild...mal sehen. Oder irgendwas Richtung Bienentrachtpflanzen, was auch für andere Insekten hilfreich sein könnte.
Ja, Totholz hat auch seine Berechtigung. Zum einen Nährstoffe, die ich dem Wald nicht entziehe, zum anderen Lebensraum für die Tierwelt (Insekten, Vögel als Bruthöhle, etc) und Pilze. Und vielleicht hemmt das Kronenholz auch den Verbiss der Bambis.
Und meine Aufgabe in den paar Jahren, in denen ich den Wald betreue und ihm verpflichtet bin, ist es, ihn zu einem möglichst stabilen Lebensraum umzubauen in dem alles seine Berechtigung hat, auch die Holzwirtschaft. Ich wünsche mir keine durch Sturm umgelegten Bäume und auch keine Brände ala 1975 und das ganze für die nächsten Generationen auch nicht (die teilweise "vegan" leben...aber den Porsche-fahrenden Vegan-Guru haben sie wohl schonmal Wickel wegen unfähigem Parken und rüpelhaften Benehmen der Exekutiven gegenüber...ab in Knast, mal sehen ob dort die Speisekarte angepaßt wird).
Und wenn mich der Teufel reitet, dann hole ich vielleicht mal den Eicher raus und lass die Hussi ihren Lauf, weil ich Holz machen will...oder ich gehe spazieren und schau hier und da.
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Re: Nationalpark Harz

Beitragvon Dinkelberger » Di Mär 13, 2018 0:25

Hallo Allgaier81,
schön sieht es südlich Torfhaus nicht aus, da gebe ich Dir recht (habe es mir letztes Jahr angesehen), aber wenn man die Geschichte dieser Waldflächen liest (gibt es von der Nationalparkverwaltung, muss man aber bestellen, einiges leider vergriffen), dann wird man ziemlich nachdenklich: der Boden ist oft nass (Moor), Raubbau am Wald gab es über Jahrhunderte, und es gab eine lange Zeit, in der systematisch die Entmischung der Bestände betrieben wurde; in den unteren Lagen bitte nur Buche, oben (z.B. Torfhaus) bitte nur Fichte (Tanne oder Lärche gab es dort ja nie). Nun pflanzt man bis in mittlere Lagen wieder Buchen. Oben kommt die Vogelbeere zwar an, aber ausserhalb des Zauns hat sie es sehr schwer aufzuwachsen, also bleibt wieder die Fichte übrig. Zudem liegt die Baumgrenze am Brocken schon bei etwa 1100 m, im Gegensatz zum Bayerischen Wald (ca >=1500m, manche deuten die Latschen am Arber ja als die Baumgrenze).
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Re: Nationalpark Harz

Beitragvon allgaier81 » Di Mär 13, 2018 7:39

Moin,

südheidjer, dinkelberger, danke für eure Kommentare.

Raubbau am Wald gab es über Jahrhunderte

Genau, denn es wurde Holz gebraucht. Und an vielen Stellen ist die Fichtenmonokultur ja von Menschen gemacht. Da frage ich mich dann ob das einen Nationalpark wert ist.
Also ist es sinnvoll einen von Menschen geschaffenen Zustand zu erhalten?

Ich gönne es dem Luchs aber... :wink:
Gruß, allgaier
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Re: Nationalpark Harz

Beitragvon Manfred » Di Mär 13, 2018 8:06

Jeder Wald-Nationalpark in D ist eine kleine ökologische Katastrophe.
Zum einen aus globaler Sicht: D ist Netto-Holzimporteur. Die Importkapazitäten aus der EU sind erschöpft und heute schon teilweise extrem problematisch (siehe Raubbau in Rumänien).
Die Mehrmengen, die wir durch die Stilllegungen benötigen, werden zum Großteil in den borealen Wäldern in Karelien generiert, wo für die gleiche Holzmenge das 10- bis 20-fache der in Deutschland stillegelegten Fläche in Bewirtschaftung genommen werden muss, wegen des viel langsameren Zuwachses, der dünneren Sortimente und der Unwirtschaftlichkeit der Entnahme von Schwachholz. Geerntet wird dort im schachbrettartigen Kahlschlagverfahren, also zu viel niedrigeren Standards als in D.

Was daran ökologisch sein soll, für ein Ideologie-Projekt in D anderswo die 10 bis 20-fache Fläche an Quasi-Urwald zu vernichten, wird einem denkenden Menschen niemand verständlich machen können.

https://www.google.de/maps/place/Republ ... 32.9905552
Einfach mal von der finnischen Grenze aus den Straßen nach Karelien rein folgen. Ein Kahlschlag-Nest am anderen. Die mittelbare Wirkung deutscher Waldstilllegungen und die persönliche Schuld eines jeden, der Waldstilllegungen in Deutschland fordert.


Aber selbst wenn man diese massiven Umweltschäden ausblenden könnte und nur die Situation in D betrachten würde:
Es gibt bisher keinerlei wissenschaftlichen Nachweis, dass die Nationalparks die Biodiversität fördern.
Bei den wenigen echten vergleichenden Untersuchungen, die es gibt, ist herausgekommen, dass sogar ein banaler Umtriebswald mit rotierendem Einschlag unter Schirm in Summe seiner Sukzessionsstufen auf gleicher Fläche eine höhere Biodiversität hat als eine stabilisierte Stilllegungsfläche.
Und da, wo mit naturnah bewirtschafteten Wäldern (z.B. Oettinger Forst) verglichen wird, haben die Stilllegungsflächen sogar eine deutlich niedrigere Biodiversität.

Wenn man es mal geschafft hat, sich geistig von der Ideologie der Muir-Sekte zu lösen (die ganze Nationalpark-Ideologie beruht ausschließlich auf der seinerzeit in Neuengland von den Kalvinisten um John Muir entwickelten Vorstellung, der Mensch sei grundsätzlich schlecht und müsse deshalb aus Gottes ansonsten perfekter Natur als Störfaktor entfernt werden) dann bleibt wenig übrig, was für Nationalparks spricht.
Wir wissen längst, dass der Mensch ein extrem wichtiger Bestandteil der Natur ist, durch seine gestaltente Kraft und seine Rolle als Top-Prädator. Dort, wo es gelingt, den Menschen wieder halbwegs in seine Rolle und damit ins Gleichgewicht mit der Natur zu bringen, ist die Biodiversität ungleich höher als dort, wo man den Menschen aussperrt.
Den Menschen auszusperren heißt: Wir hacken der Natur, die eh schon ihre Beine verloren hat, hat noch einen Arm ab und sagen dann: Du machst das schon...
"The man who reads nothing at all is better educated than the man who reads nothing but newspapers." Thomas Jefferson
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