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Naturschutz, Tierschutz und artgerechte Haltung

Hier kann man über aktuelle Themen aus den Medien und Allgemeines der Landwirtschaft diskutieren.
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33 Beiträge • Seite 1 von 3 • 1, 2, 3
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Naturschutz, Tierschutz und artgerechte Haltung

Beitragvon SHierling » Fr Jan 19, 2007 9:50

Hallo,
mir ist letzt ein Artikel untergekommen, den ich sehr treffend fand und den ich euch nicht vorenthalten möchte (nein, ich werde nicht der neue Egbert):

Das Pendel schlägt zur anderen Seite aus

Prof. Dr. Dr. Hans Hinrich Sambraus, Waldtruderinger Strasse 17a, D-81827 München

Jahrzehntelang galt unser Kampf - man kann es nicht anders bezeichnen – der Durchsetzung dessen, was die Tierschutzgesetze fordern unter anderem: «verhaltensgerechte Unterbringung» und die «Möglichkeit des Tieres zu artgemässer Bewegung». Raus aus der Intensivhaltung; Weidegang oder doch zumindest Ausläufe fur Nutztiere. Kaum haben der Gesetzgeber oder das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe Forderungen erhoben, schon ist die Lobby der Massentierhaltung dabei, diese auszuhebeln. Aus der Forderung nach Sitzstangen für Legehennen wurden verdickte Bodenleisten; aus der Forderung nach einem Sandbad wurde eine Art Fussmatte mit daraufgestreutem Futter. Und dennoch: Kleine Erfolge lassen sich nicht leugnen.

Nun droht aber Gefahr aus einer ganz anderen Ecke. Bekanntlich ist der Auerochse im 17. Jahrhundert ausgestorben. Ende der 20er Jahre des vergangenen Jahrhunderts versuchten die «Urmacher» Heinz und Lutz Heck in den Zoologischen Gärten von München und Berlin den ausgestorbenen Ur durch Kreuzung zahlreicher Hausrinderrassen rückzuzüchten. Schon nach wenigen Generationen erhielt man Tiere, die dem Auerochsen im Aussehen ähnlich waren. Aber der Auerochse selbst war das zweifellos nicht; es war der Versuch einer Rückzüchtung. Er fuhrte zu einer neuen Hausrinderrasse. Aber interessierte Kreise stellten es so dar, als hätten sie den Auerochsen wieder. Das ist Etikettenschwindel, aber aus der Sicht des Tierschutzes kann uns das zunächst gleichgültig sein. In den «Leitlinien fur Wild in Gehegen» der Bundesrepublik Deutschland wird ausdrücklich hervorgehoben, dass der phänotypisch rückgezüchtete Auerochse kein Wildrind ist.

Seit dem Ende des letzten Jahrhunderts werden vor dem Hintergrund des Strukturwandels in der Landwirtschaft grossflächige, extensive Grünland- und Naturschutzgebiete geschaffen. Würde man in diese Flächen nicht in irgendeiner Weise eingreifen, würden die meisten von ihnen bald verbuschen oder man hätte dort bald einen Wald. Gefördert werden soll aber die Biodiversität. Es wurde nach Tieren gesucht, die diese Tendenz fordern; man kam auf die Auerochsen-Rückzüchtung.

Diese Tiere gelten bei den Naturschützern als Wildtiere und werden auch so behandelt, ebenso wie weitere Rinderrassen und auch bestimmte Pferde. Sie sollen Laub und Zweige fressen. Damit dies geschieht wird oft nicht zugefüttert. Nun fressen Rinder (und auch Pferde) Gras und Kräuter, aber kaum Laub (Laubfresser ist die Ziege). Die Tiere werden nicht ausreichend ernährt. Sie magern ab, sind - weil Unterhautfettgewebe fehlt - nicht genügend kälteisoliert und meist in der zweiten Winterhälfte (Februar, März) kommt es zu Todesfällen. Die Tiere werden ausserdem nicht täglich kontrolliert. Das könne man nicht, denn in den grossen Gebieten seien die Tiere mal hier und mal dort, ausserdem seien viele Flächen gar nicht zugänglich oder erlaubten z.B. wegen der zu schützenden Vogelwelt keine Begehung, wird von Naturschutzseite entgegnet.
Das bedeutet, dass ein Tier mit einer Fraktur, eine Kuh, die in einer Schwergeburt steckt, ein Kalb, das in ein Sumpfloch geraten ist, keine Hilfe bekommt und stirbt. Am Ende langer Diskussionen kann es dann schon mal geschehen, dass gesagt wird, man sei der Auffassung «was durch kommt, kommt durch». Angestrebt wird eine «De-Domestikation».
Naturschützer gebrauchen landwirtschaftliche Nutztiere als Mittel zum Zweck. Tierschutzaspekte werden meist nicht beachtet.

Eine solche Einstellung, eine solche Behandlung (oder besser: Nicht-Behandlung) von Haustieren ist nicht hinzunehmen. Ohne Zweifel unterliegen auch diese Tiere dem Tierschutzgesetz. Täglich müssen Gesundheitszustand und Wohlbefinden mindestens einmal überprüft
werden. Die Tiere müssen ausreichend ernährt werden, sie brauchen einen Schutz vor Witterungsunbilden und vieles mehr. Wenn das nicht gewährleistet ist, dann kann man in den betroffenen Biotopen und Naturschutzgebieten keine Haustiere halten.

Im Rahmen einer Fachtagung «Weidelandschaften und Wildnisgebiete» wurden in der «Lüneburger Erklärung zu Weidelandschaften und Wildnisgebieten vom 24.9.2003» etliche Forderungen erhoben.
Sie enthalten unter anderem die Forderung nach einer Anpassung der tierschutzrechtlichen Bestimmungen, die als ,,Hemmnisse» in der Praxis der Landschaftspflege und des Naturschutzes angesehen werden:

• Lockerung des Gebots zur täglichen Kontrolle der Weidetiere auf grossen, unübersichtlichen Arealen
• Entwicklung eines anerkannten Regelwerks für den Umgang mit kranken, verwundeten und sterbenden Tieren, das einerseits die Grossflächigkeit der Gebiete und andererseits die äusserst artgerechte Haltung wertend berücksichtigt
• Entwicklung von Standards zur Zufütterung und zur Anlage von Unterständen in Abhängigkeitvom jeweiligen Gebietstyp und den eingesetzten Rassen
• Beibehaltung der Möglichkeit, Flächen, auf denen neben Pferden auch andere Arten gehalten werden, mit Stacheldraht abzuzäumen
• Strikte Begrenzung des prophylaktischen Einsatzes von Präparaten zur Bekämpfung von Parasiten
• Zulassung des Abschusses als Methode der Entnahme für die anschliessende Vermarktung.

Einige dieser Forderungen schienen ganz vernünftig, bei anderen ist Vorsicht geboten; es sind trojanische Pferde. Einzelne dieser Forderungen müssen rundweg abgelehnt werden. Sie sind aus der Sicht
tierschützerischer Forderungen ein Rückschritt.

Es wäre Aufgabe der zuständigen Veterinärbeamten, auf die Einhaltung von Mindeststandards der Tierschutzgesetzgebung zu achten. Es ist aber auch jeder Tierschützer und Tierfreund aufgerufen, bei Ungereimtheiten in Naturschutz- und Wildnisgebieten nachzuhaken. Landwirtschaftliche Nutztiere gehören ins Freie. Aber die Rahmenbedingungen müssen stimmen.


Ich bin sonst eher nicht der fahnenschwingende Tierschützer, aber solche und ähnliche Verhältnisse nehmen leider immer mehr zu und werden, in Unkenntnis der Bedürfnisse unserer Haus- und Nutztiere - von großen Teilen der Bevölkerung auch noch befürwortet.
Was schlimmer ist: in der Folge gucken sich zahlreiche Neu- und Quereinsteiger mit Nutztieren solche Bedingungen ab, kopieren sie "bei sich zu Hause", nicht nur mit Rindern, auch mit den typischen Einsteigertieren Schaf, Ziege und Schwein.

Wem solche Zustände bekannt werden, oder wer ähnliche Haltungsformen kennt, oder sieht, der sollte dafür - besser: DAGEGEN "so viel Öffentlichkeit wie möglich" mobilisieren.

Hiermit versucht
Grüße
Brigitta
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Beitragvon MF-133 » Fr Jan 19, 2007 10:31

Ich bin zufällig ein ausgesprochener Fän des Heckrinds. Wahr ist: Das Heckrind von heute hat mit dem Heckrind der Hecks (Alles Heck oder was??) nicht mehr viel zu tun. Wieviel Auerochse das Heckrind enthält? Wer kann es wissen. Der Ur starb aus, lange bevor sich irgendwer für Eugenik interessiert hat.
Außerdem sind Tierarten mit einer recht kurzen Generationsfolge ja auch alles andere als statisch.
Ratz-fatz ergeben sich da lokale Sorten.
Die Rückzüchtung der Ure ist im übrigen ein Projekt, ein Programm, das noch lange nicht abgeschlossen ist. Was sind schon 100 Jahre Rückkreuzung gegen 20000 (oder 50000?) Jahre Domestikation?
Für die Freilandhaltung brauchen wir Robust-Rassen. Inwiefern bestimmte Sorten der heutige Heck-Rasse das erfüllen oder nicht, weiß ich nicht. Entscheidend ist , dass der Träger einer solchen Naturschutzmaßnahme sich auskennt und einsprechend Stammtiere beschafft. Nicht alle(s) über einen Kamm scheren... MFG

PS: Nach meinem Kenntnisstand waren die Ure schon immer Grasfresser. Kommt mir idiotisch vor, denen selbiges nicht zu geben.
Der Laubfresser war/ist m.W. das Wisent. ( Ich lasse mich gerne korrigieren). MFG
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Beitragvon SHierling » Fr Jan 19, 2007 10:44

Na, ohne Namen ist da schlecht was weiterzugeben.

Professor Sambraus ist ja normalerweise auch kein "konservativer", und es geht da ja auch nicht nur um Heckrinder. Soweit ich weiß, sind die Unterschiede zwischen Ur und Heckrind immer noch erheblich, nicht nur im Verhalten - man hat ja inzwischen das Rindergenom auch "entschlüsselt" und kann Vergleiche ziehen, es gibt ausreichend alte Literatur und so weiter. Woher hast Du denn die Info mit dem Ur als Grasfresser? Gibt es da eine Quelle?

Deine Bemerkung über "Eugenik" hab ich allerdings nicht verstanden, Rinderzucht gibts ja schon sehr viel länger, und ein einmal verloren gegangenes Gen kann man halt nicht "zurückzüchten", weg ist weg. Da kannst Du kreuzen so viel Du willst und mußt warten, bis eine ähnliche Mutation auftritt - und die Wahrscheinlichkeit dazu ist eher gering.
Und wie Du selber sagst: es wird noch Jahrzehnte und Jahrhunderte dauern, bis das "echte" Ur unter Umständen wieder auftritt. Erst recht unverständlich ist es dann , solche "unvollkommenen" Nicht-Ure Bedingungen auszusetzen, für die immerhin jeder Bauer umgehend im Knast landen würde!

Die "Differenz" zwischen angenommenem und tatsächlichem Verhalten und "vertragen" ist bei Schweinen übrigens noch viel größer.
Grüße
Brigitta
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Beitragvon lucki » Fr Jan 19, 2007 10:56

SHierling hat geschrieben:Erst recht unverständlich ist es dann , solche "unvollkommenen" Nicht-Ure Bedingungen auszusetzen, für die immerhin jeder Bauer umgehend im Knast landen würde!


Brigitta,

den Artikel hab ich mit Interesse gelesen. So hab ich die Sache noch nicht gesehen. Auch in unserer Region will man größere Heideflächen einzäunen und von "Ur-Viechern" ganzjährig beweiden lassen, ob mit oder ohne Unterstand, weiß ich nicht.

Grüße

Lucki
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Beitragvon SHierling » Fr Jan 19, 2007 11:23

Hallo,
ja, solche Projekte sind "in" im Moment, das ist es ja gerade. Und Biologen lernen in ihrer Ausbildung halt eher nichts über Haus- und Nutztiere. Wenn man - wie oben angedacht - Wisente nehmen würde, und Wildschweine, oder Hirsche ansiedeln, KEIN PROBLEM! Wäre ich auch sofort dafür. Geeignete Pferde sind mir aber auch schon nicht bekannt - die Tarpane und Dülmener sind auch Rückzüchtungen, hier bei uns in der Elbtalaue nehmen sie "Liebenthaler Wildlinge", so eine Art Robustzüchtung aus Konic und noch irgendwas.

Ganz schlimm waren - in meinen Augen - die Versuche mit den verschiedenen "robusten" Hausschweinerassen. Die Sauen konnten nahezu alle kein richtiges Nest mehr bauen, die Ferkel haben tragende Sauen angesäugt, deren eigene Ferkel dann verhungert sind usw usw.

Was ich an den ganzen Konzepten noch nicht verstanden habe: warum müssen es denn unbedingt Haus- und Nutztiere sein? Warum nicht Wildschweine, von denen mehr als übergenug da sind, und warum nicht Wisente zum auswildern aus den Tierparks?

Grüße
Brigitta
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Beitragvon estrell » Fr Jan 19, 2007 13:21

Ergiebiges Thema! Danke.

Bin ja "mittendrinn" - sprich, ich habe eines dieser "Beweidungsprojekte" dem in großem masse die Eu-Subventionen in den A.... geschoben werden.
Grundlegend haben "wir" folgende Probleme, fangen wir mal oben an:

Naturschutz ist etwas, mit dem man Punkten kann, in gewissen Wählerkreisen. In anderen Wählerkreisen ists genau deshalb ein rotes Tuch.
Daher hat die EU sich nun ausgedacht, wenn man die "Naturschützer" dazu bringt, die "Liveprojekte" "wissenschaftlich" führen zu lassen, damit sie bewilligt werden, hat man damit ja beide Seiten befriedigt - die Naturschützer bekommen Geld, die Wähler hat man also sicher.
Genausosicher hat man dadurch, das die Naturfreunde nun wissenschafliche Mitarbeiter bezahlen müssen und so kaum noch Geld für die reale Arbeit bleibt, sichergestellt, das die sich draussen eben NICHT mehr tummeln, und die Wähler, die alles gerne weiter entscheiden würden - ganz unter anderem die Landwirte, Jäger, werkelnden Privatleute... in Ruhe weiter tun können was sie mögen.

In den nächsten Jahren wird festgestellt das die ganze Sache nun ausgewissenschaftet wurde, und man in diese Forschung nichts mehr investieren muss und gut ist.

Punkt zwei - die wissenschaftlichen Werker - Forscher, Ingenieure, die da Pöstchen geschaffen bekommen, haben NULL Ahnung von Landwirtschaft, Forst und Tieren.
Die bekommen den Stuhl und müssen in den 2-3 Jahren Projektfinanzierung sehen, das sie das nächste Projekt ranbekommen, sonst ist der Stuhl weg.

Kommen wir zu Punkt drei - den Vereinigungen - wo auch die Pöstchen inzwischen heiss umkämpft sind - nicht nur in der CSU steigert man Feind in dritter Instanz mit Parteifreund.
Innerhalb der Vereine leben Lehrer und Beamte in höchsten Rängen - die haben Zeit sich zu engagieren. Die Ahnung... ne, son Drecksbauern werden wir doch nicht fragen - das macht alles die Natur...! Wo wir beim Pendel sind.
Herr XY geht also wenn es ihm gelüstet zu seinen Parzellen, sieht seinen paar mageren Galloways entgegen, und geht zurück, im vollsten Bewusstsein, das die das "schon machen" und stirbt eins, herrje, ist halt hart, die Natur!

Das ganze wird derzeit von den Verbänden gar auf die Spitze getrieben - zB in NL in den Ostervalderpladsen, hat man sich mit den Behörden so geeinigt, das die tiere nicht mal beohrmarkt werden brauchen, da sie als Wildtiere gelten, sie dürfen nicht vermarktet werden, sie dürfen nicht behandelt werden und verendet eins zu nah am Zaun oder den Besucherwegen, wirs ins Reservatsinnere geschleppt und da von den Wölfen entsorgt.

Bei den Dülmener Wildpferden, die keine Rückzüchtung sondern eine ausgewilderte Herde sind und deren Wildtrupp seit 200 Jahren in Meerfelder Bruch lebt, gibt es andere Probleme - bevor man im Winter fütterte, starben 50% der Fohlen, heute wird gefüttert, aber nicht entwurmt und die Fohlen überleben, sind aber in einem sehr schlechten Zustand. Diejenigen Junghengste, die im Frühjahr gefangen werden, überleben nicht alle die erste Entwurmung bei ihren neuen Besitzern.

und last but not least:
Jeder Versuch, Einsicht zu wecken, sei es bei den Ingenieuren, sei es bei den anderen an Beweidungen Beteiligten UND bei den umliegenden Landwirten, schafft einen in eine Situation, die einem Spiessrutenlauf gleichkommt!
Für die einen ist man der "Grüne" für die anderen ein "Nestbeschmutzer" und für den "gebildetet" Ingenieur hat man eh nix zu sagen, weil nicht studiert.

Die Leidtragenden sind - wenn man zu dem Eiertanz zwischen den Stühlen nicht bereit ist - dann die Tiere.
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Beitragvon SHierling » Fr Jan 19, 2007 13:41

Hallo,
jo, ist dann wohl überall das selbe. Wir sind hier eher in der "ausgeforschten" Phase, die Unis haben sich zurückgezogen, die halbverhungerten Schweine sind auch wieder weg (weil jetzt ja nicht mehr von den Naturschützern bezahlt), und die Arbeiten bekommt man selbst mit 3 Anläufen kaum mal einzusehen, der Betrieb, auf dessen Gelände die Forschungen gemacht wurden, hat sie angeblich jedenfalls nicht mehr. KÖNNTE natürlich daran liegen, daß die Ergebnisse nicht so berauschend waren, könnte aber auch einfach so sein, daß Sachen ohne Geld einfach im Papierkorb landen.

Das die Dülmener schon 200 Jahre da leben wußte ich auch, nur das die vorher schon als "Rasse" oder sowas anerkannt waren nicht. Ich hatte das eher so in Erinnerung, daß da verschiedene Hengste und Stuten mehr oder weniger habbetreut ausgesetzt worden sind und jedes Jahr rausgefangen wurde, was weg sollte.

Wie das mit den "wissenschaftlichen Mitarbeitern" bei euch ist, klingt ja auch toll :( Hier war es wenigstens so, solange noch wissenschaftlich gearbeitet wurde, wurde auch betreut beobachtet, erfaßt, zumindest in Stichproben. Erst wenn die billigen Diplomanden und Doktoranden dann weg sind, passiert gar nichts mehr.

Naja, mal sehen was noch kommt. Geplant sind 400ha Deichrückverlegung "naturnah" mit Haustieren zu bewirtschaften, die Pferde sind schon da, was nachher an Rindern da landen soll weiß ich allerdings nicht.

Estrell: was Du mit Deinen Tieren machst, ist - soweit ich das sehe - aber was völlig anderes, eher in Richtung Landschaftspflege. Oder siehst Du Deine Viecher auch nur alle paar Monate mal ??? :shock:

Grüße
Brigitta
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Beitragvon estrell » Fr Jan 19, 2007 14:07

Nee du, ich seh meine schon jeden Tag 8) oder auch mehrmals am Tag. UND genau DAS ist ja nicht gut!
UND - die die es brauchen: Hochtragende, Mütter mit kleinen Kindern, grade abgesetzte.... bleiben brav im Stall. Der Rest wird gut gefüttert.
Minearlfutter ist normal, Salz zwingend notwendig.
Sowas gibt verdammten Ärger - denn es geht ja nicht um die beweidenden Tiere oder dich als Landschaftspfleger sondern um eine SACHE von übergeordnetem Wert!
BNVS - die Organisation, heist bei uns landläufig Belgische Natur Vielsäufervereinigung. Workshops, bei denen wir nach aussen arbeiten, enden in Saufgelagen. Weshalb auch nur einschlägiges Klientel ankommt.

Unsere Wissenschaftler und Ingenieure sind bestimmt nicht schlechter als eure - vielleicht etwas blauäugiger und etwas ehrlicher im Zugeben, das sie es machen weil sie sonst keine Stelle bekommen hätten - wo auch????

Aber - erklär mal wem, das manche Pflanzen nur erscheinen, WEGEN der Beweidung? Und das sie verschwinden, sobald nichts mehr getan wird.
Jeder Lungenenzian, jeder Bärwurz, kommt sobald die Tiere gefressen haben, und sobald das einer der "gebildeten" erfährt, wird die Beweidung da verboten, wegen der gefährdeten Spezies.

Mais - ein tolles Thema in den Hochardennen - rund um die Quellgebiete haben wir die Natura2000Flächen angekauft, genau darüber säht man nun Mais - das Tal wird nicht mehr belüftet, die Emmission durch Gülleimport aus NL und die Abtragung der Erde im Winter erreicht genau den Talgrund. ABER - damit die Fläche nicht zu sehr leidet, darf sie nur jedes dritte Jahr beweidet werden... *würgs* schleppt man den Ingenieur auf die Flächen, erkennt er eine Überdüngung, die jedoch durch zu viele Rinder pro Fläche kommt! Da die Grundstücksgrenze in den Augen des Betreffenden die Grenze seiner Zuständigkeit betrifft, muss das so sein.

Ach, weiste, ich habs manchmal so satt, es ist ein dauernder Kampf gegen die Windmühlen.
Eine Verwaltungskommision gibt den Vereinen einen Anschein von "gutem Verhalten" siehst du hinter die Kulissen, ists nur Machtkampf und Selbstverherrlichung. Der Naturpark Hohes Venn Eifel hat ab 2007 ein Eu Live Projekt - erhaltung von Mooren und Heide. Du kannst sicher sein, das die beiden DNF Ingenieure da dafür sorgen, das durch die viele Zeit die sie brauchen, wieder das Geld a) an ihren Platz kommt, sprich zu nahen Bekannten und das b) das nächste Projekt da ist, bevor das alte auslief.
Jeder sichert sich da sein Pöstchen. Ergebnisse? Wieso fragt danach eigentlich keiner?????
Jeder Rat - sei es seitens des Schäfers, sei es zB von mir und anderen Leuten die es ernst meinen, wird da richtig in den Wind geschlagen, da wir ja überhaupt keine Ahnung haben.
Beweidungspläne - auf 5 Jahre gemacht die eine Beweidung von Parzell a vom 15.06. - 15.07. vorschreiben mit "drei jungen männlichen Tieren".... die sagen das man vom 01.07.2007 - 15.07.2007 Heu zu machen hat auf Parzelle b das die männlichen Tiere von parzelle a am 15.07.2007 auf parzelle c zu sein haben - wo leider der Zaun zu dem Zeitpunkt noch nicht fertig ist da das Geld fehlt.... UND das ist NICHT Ausnahme, sondern Regel!
Geht Heumachen zum Datum wegen Wetter nicht, wird die Parzelle trotzdem geschnitten, das Schnittgut fliegt in den Wald. Natur... verrottet... Winterfutter? Tja, Natur, da gibts manchmal halt nix zu futtern....

Wie gesagt, für mich ist das ein Eiertanz, da ich versuche, innerhalb der Geschichte für die Tiere was positives rauszuschlagen. Leider ist es nicht so, das das zählt - da ja die Sache vorrang hat.

Ich werde den beitrag an unsere Verwaltungskommission weiterleiten, werde aber wieder nur ein müdes Lächeln ernten... Sambraus, wer ist das schon, auch nur irgendson Deutscher.....
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Beitragvon estrell » Fr Jan 19, 2007 14:20

Kurz - eigentlich muss es doch heissen, an ihren Früchten werdet sie sie erkennen!
Wie wertet man da Verkalbungen, verhungerte Tiere, verdurstete, verendete Kälber, zu früh gedeckte Jungtiere?
Mangelernährte, verwurmte, mit Parasiten übersähte Tiere?
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Beitragvon fendt59 » Fr Jan 19, 2007 14:52

Hallo
Da kann ich euch nur Recht geben.Bei uns sieht es so aus,daß in insgesamt 3 Gemeinden kein hauptberuflicher Landwirt mehr ist.Eine
Flurbereinigung fand nie statt.Das bedeutet,die Flächen,welche halbwegs
was taugen sind von Landwirten von außerhalb in Bearbeitung ein Teil
wird von Leuten wie mir als größeres Hobby bewirtschaftet und der große
Rest wird von NABu und BUND " verwaltet ".Da beide Vereine an die
Geldtöpfe wollen ist es schon grotesk zu sehen auf welche Art und Weise
verschiedene Projekte betrieben werden.Findet man eine seltene Pflanze,
die so wie von Estrell aufgeführt,nur durch die regelmäßige Beweidung
bzw. Mahd vorkommt,steht man kurz vor der " Enteignung " der Fläche,
weil halt irgend so ein Überschlauer einem die Nutzungszeiträume vorgibt
unabhängig von der Witterung.
Der gesunde Menschenverstand bleibt leider meist auf der Strecke.
Gruß Ralph
Power to the Bauer,mit Fendt
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Beitragvon SHierling » Fr Jan 19, 2007 15:09

Hallo,
Wie wertet man da Verkalbungen, verhungerte Tiere, verdurstete, verendete Kälber, zu früh gedeckte Jungtiere?
Mangelernährte, verwurmte, mit Parasiten übersähte Tiere?




naja, das ist dann eben erstmal so
Die zwischenzeitliche Einstellung der Zufütterung bei den Sauen des Betriebs G im September 2000 führte zwar zu der erwünschten stärkeren Nutzung der Fläche, der Aufwuchs ging aber durch die ständige Beweidung und Wühltätigkeit der Sauen und das geringere Wachstum der Pflanzen im Herbst stark zurück. Der Bedarf der Tiere konnte schließlich nicht mehr gedeckt werden, so dass sie an Gewicht und im BCS verloren.
mit anderen Worten: die armen Sauen haben vor Hunger ALLES gefressen, was ihnen in der Natur vor die Nase kam - aber es hat nicht gereicht
davon kommt dann sowas:
Von insgesamt 137 Ferkeln (Anm.: auf einem von drei Betrieben) verendeten 37, davon wurde nur eines obduziert. Bei den anderen konnte die Todesursache entweder vermutet werden (Lebensschwache Ferkel, Erdrücken durch die Sau, Verhungern oder Kümmern) oder die Tierkörper wurden nicht gefunden, weil sie von den Sauen gefressen (in mehreren Fällen beobachtet) oder von Vögeln angefressen wurden. Teilweise waren die Körper beim Fund auch bereits stark autolytisch.

hübsch ist auch:
In den kalten Monaten (November – März) wurde häufig beobachtet, dass die Ferkel mit aufgekrümmten Rücken und zitternd auf der Weide standen. Wenn nach längeren Regenfällen der Boden aufgeweicht war, versanken die jüngeren Ferkel im Schlamm. Die Entwicklung der Tiere wurde dadurch beeinträchtigt.
(Ach gar!!!)
oder
Auf dem Betrieb Z gab es zwei Jungsauen, die hochtragend vor ihrer eigenen Abferkelung laktierten. Nach der Geburt ihrer eigenen Ferkel säugten sie auch die älteren Ferkel weiter. Von zehn eigenen Ferkeln der beiden Sauen überlebten nur drei. Diese Sauen hatten durch die vorherige Laktation nicht mehr genügend Reserven für ihre eigenen Ferkel. Weitere Verluste entstanden durch Abferkelungen außerhalb der Hütten bei nass-kaltem Wetter, bei denen die Ferkel an Unterkühlung starben. Einige Ferkel in Betrieb Z verendeten, weil sie sich beim Spielen oder bei der Futtersuche auf der Weide im hohen Gras mit ihrer Ohrmarke verfingen und sich nicht mehr befreien konnten.


Aber nicht genug, das die Tiere an der Natur zuschanden gehen, nein
Einen besonderen, aber eigentlich beherrschbaren Vektor stellt der betreuende Mensch und seine Handlungen dar. Ohne effektive Hygieneschleuse, ohne Wechsel von Schuhwerk und Nutzung spezieller Kleidung, Desinfektion usw. sind die Bestände kaum verlässlich abschirmbar. Darüber hinaus ist auch der Mensch als Spaziergänger oder Landschaftsnutzer, der – trotz Verbots – beim Passieren einer Schweineweide die Tiere über den Zaun mit Lebensmitteln wie Rohwurst füttert, eine erhebliche Gefahr (bes. Schweinepest)


Ergebnis ist:
Die erfassten Leistungsdaten zeigten deutliche Unterschiede zwischen den Betrieben, den verwendeten Rassen und im Vergleich zu intensiven Freilandhaltungen. Die Betriebe erreichten etwa 10 leb. geb. Ferkeln pro Sau und Jahr sowie 8,5 abgesetzten Ferkeln pro Sau und Jahr im Vergleich zu 24 leb. geb. Ferkel pro Sau und Jahr sowie 21 abgesetzten Ferkel pro Sau und Jahr bei intensiven Freilandhaltungen. Besonders Saugferkelverluste bis zu 30 % sind tierschutzrechtlich und wirtschaftlich problematisch. Eine gute Tierbeobachtung kann die Verluste vermindern.
Mal im ernst: WARUM halten solche Leute keine Wildschweine???

Die Frucht dieser Arbeit ist dann ein Doktortitel, immerhin, und ich sehe auch absolut ein, daß solche Sachen EINMAL dokumentiert werden müssen, sonst glaubt es ja vermutlich niemand. Aber einmal sollte dann auch ausreichen!!
http://elib.tiho-hannover.de/dissertati ... k_2003.pdf

Ich kenn die Arbeit schon länger, ist aus 2003, und der Artikel von Sambraus stand in einem IGN-Heft aus 2005. Aber im Moment ist hier grade wieder "Die Sau rauslassen" angesagt, vor allem bei kleinen privaten Haltern, weil in Kassel ein Versuch mit Schweinen in der Fruchtfolöge gelaufen ist, und da werde solche Ergebnisse halt leider oft "übersehen" oder "vergessen".

Wobei die Kasseler immerhin intensive Mast machen wollten, das sind dann schon andere Verhältnisse was Futter und Tierkontrolle angeht - aber sowas unterscheidet ja eben keiner :( darum mal aufgewärmt.

Grüße
Brigitta
PS: unnötig(=?) zu erwähnen, das Schweine hier immerhin heimische Vorfahren haben. Hühner (oder andere Tiere aus südlichen Gegenden) so zu halten gehört meines Erachtens angezeigt.
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Beitragvon Manfred » Fr Jan 19, 2007 19:55

Da fällt mir doch spontan das wunderbare Beispiel aus Holland wieder ein, wo man mehrere hundert Heckrinder verhunger ließ, weil das ja ach so ökologisch ist.
Seltsamerweise wurde die Geschichte im Internet inzwischen fast völlig getilgt. Ein Schelm, wer böses dabei denkt.
Die Parkverwaltung inzwischen dazu übergegangen sein, die Tiere nachts in der Besucherfreien Zeit mit Schalldämpfer erlösen, sobald sie nicht mehr aufstehen können. Ist aber nur ein Gerücht...

Übersetzung zwischen den Zeilen:

Quelle : Volkskrant

"Experiment Oostvaardersplassen mislukt’
ANP

DEN HAAG - Het experiment in de Oostvaardersplassen is mislukt. Er lopen te veel dieren in het natuurgebied in Flevoland en het beheer is ‘tekortgeschoten’. De Raad voor Dierenaangelegenheden (RDA) adviseert minister Veerman van Landbouw ‘geen nieuwe vergelijkbare dierexperimenten te starten’.

Das Experiment in den Ostvaardersplassen ist missglückt. Es laufen viel mehr Tiere durch das Naturschutzgebiet im Flevoland und der Pflanzenbewuchs ist kurzgefressen. Der Rat für Tierangelegenheiten bat Minister Veerman vom Landbau kein vergleichbares Tierexperiment mehr zu starten.

De filosofie van de Oostvaardersplassen is dat de natuur - planten en dieren - haar eigen gang moet gaan zonder ingrijpen of bijvoederen door mensen. Afgelopen winter leidde die opzet tot een extreem grote sterfte onder de grazers in het gebied: 22 procent van de edelherten, 14 procent van de konikpaarden en 34 procent van de heckrunderen verhongerden.

Die Philosophie der Oostvaardersplassen ist das die Natur- Pflanzen und Tiere- ihren eigenen Weg gehen müssen, besonders ohne Eingreifen oder spezielle Förderung durch Menschen. Im letzten Winter war ein enorm hohes Sterben unter den Grasern in dem Gebiet zu verzeichnen. 22% des Rotwildes,14% der Konikpferde, 34% der Heckrinder.

De raad vindt dat de beheerder, Staatsbosbeheer, de kuddes beter in toom moet houden. Dat kan door afschot of door boventallige dieren te verplaatsen naar andere natuurgebieden, liet de RDA dinsdag weten. Volgens de raad is er ruimte voor maximaal 1500 dieren. Nu lopen er ongeveer 3100 rond

Der Rat meint das Bestand reduziert werden muss. Das könnte durch Abschuss oder Umsiedelung der Tiere in andere Naturschutzgebiete geschehen, lies der Rat wissen. Nach Angaben des Rates ist dort Platz für maximal 1500 Tiere. Derzeit leben dort ca. 3100 Tiere.

Woordvoerder J. Kuiper van Staatsbosbeheer snapt niet waarop de Raad met dit advies komt. De RDA houdt zich bezig met de gehouden landbouw- en huisdieren. ‘Het is als aan de Bovag vragen om een advies over cardiologie in ziekenhuizen. Het zijn geen ecologen.’ Verder waarschuwt Kuiper dat een ander beheer in het natuurgebied, dat internationale erkenning geniet, vergaande consequenties kan hebben voor andere natuurgebieden in Nederland.

Wortführer J. Kuiper vom Staatsministerium versteht nicht warum der Rat mit solchen Vorschlägen kommt. Der RDA bezog sich auf den Landbau und die gehaltenen Haustiere. Es ist, als ob erst jetzt Fragen nach kardiologischen Problemen aufkämen. Das sind keine Ökologen, ferner mutmaßt Kuiper das ein anderer Bestand in dem Naturschutzgebiet, der internationale Anerkennung genießt, verheerende Konsequenzen für andere Naturschutzgebiete in den Niederlanden haben kann.

Om te voorkomen dat de kuddes de komende winter opnieuw zwaar worden geteisterd, pleit de raad in de eerste plaats voor snelle maatregelen. Maar voor de langere termijn zal geboorteregulering een betere oplossing zijn om de omvang van de kuddes te controleren. Uitplaatsing bijvoorbeeld zet volgens voorzitter C. Wensing van de RDA ‘te weinig zoden aan de dijk’, omdat er in Nederland weinig plaats is. Naar de geboortebeperking moet nader onderzoek gedaan worden, vindt de raad.
Um dem sterben zuvorzukommen das im kommenden Winter wieder zu erwarten ist, plant der Rat kurzfristige Maßnahmen. Über Geburtenregelung soll der Bestand kontrolliert werden. C. Wensing vom RDA hält weder von einer Umplazierung, noch von einer Geburtenkontrolle etwas, da in den Niederlanden wenig Platz ist. Auch eine Geburtenbeschränkung muss näher untersucht werden.

In het advies zet de RDA de sterftecijfers van de dieren op een rijtje. Duidelijk is dat de laatste jaren meer dieren zijn omgekomen. In 1995 overleefde 1 procent van de paarden de natuurwetten niet. Dit jaar kwam 14 procent om.

In seiner Stellungnahme sagt der RDA das in den letzten Jahren immer mehr Tiere umkommen. 1995 überlebte 1% von den Tieren die Witterung nicht. Dieses Jahr kamen 14% um.
De Raad stelde eerder dit jaar al samen met de Raad voor het Landelijk Gebied (RLG) een rapport over de Oostvaardersplassen op. Toen adviseerden beide raden niet drastisch te sleutelen aan de gekozen opzet. Dat advies, op verzoek van de Tweede Kamer, was volgens Wensing onder te grote tijdsdruk opgesteld.

Der Rat stellt dieses Jahr zusammen mit dem Rat des Landschaftsgebietes (RLG) einen Plan über Oostvaardersplassen auf. Beide Räte raten nicht drastisch in das Konzept einzugreifen. In Folge des Zeitdrucks wurde das Projekt der Zweiten Kammer unterstellt.

De Kamer was eerder al zeer kritisch over het beheer in het Flevolandse natuurgebied. Donderdag debatteren de Tweede-Kamerleden over de kwestie met Veerman.
Die Kammer wird am Donnerstag sehr kritisch über das Flevolandse Naturgebiet beraten.

De Dierenbescherming vraagt zich af of destijds de juiste dieren in de Oostvaardersplassen geplaatst zijn. ‘Gewone’ paarden en runderen kunnen in de winter, wanneer er minder voedsel is, eenvoudiger uit het gebied naar binnen gehaald worden. Volgens de Dierenbescherming gaat het ook in het experiment Oostvaardersplassen om ‘gehouden’ dieren waarvoor gezorgd dient te worden

Das Gremium fragt sich, ob die ehrgeizigen Pläne in Oostvaardersplassen gescheitert sind. Heimische Arten können im Winter eventuell aus den Randgebieten weiter im Zentrum gehalten werden."
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Beitragvon estrell » Fr Jan 19, 2007 21:18

Die Tiere werden inzwischen wirklich geschossen. Das selbe Spiel erwartet den Nationalpark Eifel. :roll:

Ich teile auch die Ansicht, das die Informationen über das langsam bekanntwerdende Scheitern der Großprojekte bewust gedeckelt wird, waren das doch die Vorzeigeobjekte, mit denen man sich Gelder aus Brüssel gesichert hat!

Andererseits - welche Alternativen gibt es denn? Die Naturschutzflächen sind da, irgendwie müssen sie erhalten werden, da sie eben nicht Natur sind - sondern von Menschenhand geschaffen, wenn auch über lange Zeit.
Stellt man Landschaftspfleger ein, kosten die ein Heidengeld - das kann niemand bezahlen.

Landwirte, die heute noch bereit sind, sowas zu bewirtschaften? Weis nicht obs noch viele andere Verrückte wie mich gibt.... aber - wie rechnet sich das für den Menschen, ders macht?

Ist Landschaftspflege von allgemeinem Belang? Sprich - gibts eine Allgemeinheit, die was davon hat und ergo auch bezahlen soll?
Oder ist der Erhalt der ursprünglichen Kulturlandschaften privatsache, die mal schön der jenige aus eigener Tasche blechen soll?

Wie seht ihr das so? Denn - die Beweidungsprojekte wurden eigentlich aus der "Not herraus" geschaffen, da die Biomasse so noch verwertet werden konnte ohne das man dafür teuer bezahlen musste.
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Beitragvon SHierling » Fr Jan 19, 2007 21:31

Hallo,
ich seh das eigentlich ganz einfach. "Natur" ist das, was da wächst. Also Wald. Wem das nicht paßt, der wohnt auf dem falschen Kontinent. Wer wieder genug für Wolle bezahlt, kann noch was Heide haben, aber das wars dann auch.
Wer eine offene Landschaft haben will, der sollte das auch nicht Naturschutz nennen, sondern Schutz der Kulturlandschaft, meinetwegen Landschaftsschutz. Kulturlandschaft ist das, was entsteht, wenn sich eine Nutzung für den Nutzenden rechnet. Eine "künstliche Nutzung" aufgrund einer noch viel künstlicheren Vorstellung von glücklichen Kühen und Schweinen auf der Wiese kann es nicht geben, fertig. GAB es auch nie. Die Zeiten, in denen die Kühe und Schweine in den Wald gejagt wurden, waren nicht die "guten alten Zeiten", es waren Zeiten, in denen Tierschutz ein Fremdwort, und artgerechte Haltung einen Dreck wert war. DAS muß man dem Verbraucher (von Natur) halt erklären, und dazu sind solche "gescheiterten" Arbeiten und Projekte inzwischen ja bestens geeignet.

Grüße
Brigitta
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Beitragvon fendt59 » Fr Jan 19, 2007 21:37

Hallo Estrell
Ich denke,ein Verbuschen der Natur ist auf alle Fälle zu verhindern.Siehe
auch die Brände in Kalifornien oder Australien.Bei uns im Saarland gibt
es
so wie in den meisten Bundesländern immer weniger bewirtschaftete Flächen,so daß die " Verwilderung " zunimmt.Bei uns im Ort und in der
Nachbargemeinde gibt es zum Beispiel keinen Hauptberuflichen Landwirt
mehr.Sicher einige Landwirte aus umliegenden Dörfern pachten sich
die Filetstücke heraus,aber trotzdem bleibt ein großer Teil unbearbeitet
liegen.Mittlerweile hat unter anderem der NABU größere Flächen erworben
oder langfristig gepachtet.Ich habe die Möglichkeit,daß ich einen Teil der
Fläche extensiv mit den Pferden beweiden kann und auf anderen Heu
werben kann.Einige anderen Flächen werden von mir bzw. anderen
Landwirten gemulcht oder mit der Motorsense sauber gehalten.Das Ganze
geht natürlich nur mit viel Engagement von Seiten der örtlichen NABU
Mitglieder und mit Hilfe von Fördergelder.
Ich denke,daß wir in Deutschland langfristig nicht darum herum kommen,
daß Grundstückseigentümer,welche nicht Sorge tragen,daß ihr Gelände
nicht verbuscht auf Dauer die Pflege des Selben bezahlen müssen.
Gruß Ralph
Power to the Bauer,mit Fendt
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