Also rausreißen funzt prima, vor allem, wenn es ein paar Tage geregnet hat. Jedoch muß man die Erde komplett abschütteln, ansonsten lebt die Pflanze lustig weiter.
Aber wie willste auch rausreißen, wenn du viele tausend Quadratmeter rausreißen mußt und das teilweise im Schlagabraum bzw. zwischen noch liegendem Sturmholz?
Ich habe zur Zeit folgende Methode:
Eine mit ca. 1 m langem Stiel verlängerte scharfe Sichel kommt zum Einsatz. Überall da, wo ich leicht rankomme, wird mit der Sichel sensenartig gearbeitet. Also bei einem Schwung lassen gleich hundert Pflanzen ihr Leben.
Warum nicht gleich mit der Sense? Die Sense ist zu unhandlich im Wald. Man hängt oft mit der Spitze irgendwo fest.
Warum nicht mit der Motorsense? Geht auch recht gut. Aber die gewaltigen Pflanzen stürzen nach dem Schnitt auf den Schneidkopf und wickeln sich fest.
Der Kraftaufwand mit der verlängerten Sichel ist der gleiche und ich kann die Schwünge genau so timen, daß die Pflanzen Zeit haben, umzufallen.
Sobald das Gelände schwierig wird, mache ich dort weiter, wo ich pro Zeiteinheit die meisten Pflanzen vernichten kann.
Wenn man sie tief abschneidet, ist sie erledigt. Schneidet man höher ab, bilden sich neue Triebe mit Blüten, die wiederum gekillt werden müssen. Nach dem allerersten Frost liegt die komplette Pflanze zerstört am Boden.
Im nächsten Jahr - wenn kein Kyrill-Nachfolger kommt - habe ich mehr Zeit, mich rechtzeitig um das Problem zu kümmern.
wir haben hier auch extreme Probleme mit "indischem" Springkraut und Adlerfarn.
Das Springkraut wächst über all wo der Boden feut ist in Massen. Auf meinem Grund mähe ich es ab, teilweise per Hand, was kurzzeitig was bringt. Aber wenn das nicht jeder macht, so kommt es im nächsten Jahr munter wieder. Ich glaube nicht dass man gegen das Springkraut irgendeine Chance hat, es sei denn die Vernichtung würde per Gesetz für jeden vorgeschrieben (was natürlich nie passieren wird).
So kann man sich nur selbt, Jahr für Jahr, helfen und das Zeug abschneiden.
Beim Farn ist es schwieriger. Mähen hilft zwar und die anderen Pflanzen können sich wieder erholen, aber er kommt nach 4 Wochen wieder. Wir müssen wirklich regelmäßig mähen um ihn klein zu halten.
Das lästige am Adlerfarn ist, dass er sich durch die Wurzeln weiter verbreiten kann. Also trotz mähen wird man ihn nicht los.
Von dem Glyphosat habe ich auch schon gehört, aber darf man das überhaupt ausbringen ? Oder braucht man da eine Genehmigung dafür ?
Bin kein Experte zum Thema Pflanzenschutzmittel im Waldbau.
Weiss aber, dass es nach extremen Veränderungen eines Biotops wie z.B. bei Kahlschlag (wie Kyrill) es zu ganz kuriosen Erscheinungen im System kommen kann: vorher nie gesehene Pflanzen sind auf einmal in Unmengen da etc.
Ob Chemie das Problem wirklich löst, bezweifele ich. Solange Licht und Wasser da sind, wächst immer "irgendwas".
Kommt der Anbau eines Vorwaldes in Betracht ? Auspflanzen von Heistern, die den Kopf schon über dem Kraut haben möglich ? Wie aggressiv dunkeln die Unkräuter aus ? Kommt Ausstreuen von Birkensamen, Bucheckern etc. in Betracht ?
Mir sind Leute lieber, die "mir" und "mich" verwechseln, als "mein" und "dein"
Also auf dem 3. Bild, das ist ein ganz normales "Echtes Springkraut". Kein Einwanderer, wächst aber gut wenn Licht auf den Waldboden kommt, wobei es nicht volle Sonne mag. Also auf den Kahlflächen nächstes Jahr wohl von Brennessel, Beeren oder anderen Kräuter verdrängt wird.
Das auf dem 4 Bild könnte evtl. der gemeine Gilbweiderich sein, auch kein Einwanderer und somit auch kein "neuer Feind".
Für die Ausbringung sämtlicher Pflanzenschutzmittel braucht man einen sogenannten "Sachkundenachweis", d.h. mehrere Abende Theorie , ein Samstag Praxis anschließend schriftliche und mündliche Prüfung. Die Ausbildung zum Land- oder Forstwirt schließt den SKN ein. Ausnahmen gelten nur im privaten Bereich bei Kleinpackungen von PSM, diese haben oft ähnliche Namen ( Round Up Familie) aber eingeschränkte Rezepturen.
Der "Sachkundenachweis gemäß § 5 Chemikalienverbotsverordnung" ist kein Problem, den habe ich.
Allerdings waren dafür mehrere Wochen intensives Pauken notwendig. Zuletzt Multiple-choice-Prüfung.
Ist wohl bei jeder prüfenden Behörde anders. Es gibt dafür auch Crash-Seminare.
Habe heute noch mal in der Springkrautkultur gearbeitet - und aufgegeben.
Dadurch daß so viele Bäume kreuz und quer liegen, sind so viele Pflanzen praktisch unerreichbar, daß das Mähen von tausenden anderen trotzdem sinnlos ist. Die Vermehrung bleibt gesichert. Eine Pflanze soll bis zu 4300 Samenkörner erzeugen und die mehrere Jahre keimfähig bleiben.
@ amur: Gilbweiderich ist das nicht auf dem letzten Foto. Jedenfalls sagt Wikipedia etwas anderes.
wir greifen auf die ganz konventionnelle Methode zurück: Sichel, Sense, Motorsense oder Freischneidegerät. Musst ja nichta lles abmachen , es reicht die Schneisen frei zu machen wo du pflanzen willst.
Mfg,
Werner
Kein Problem wird gelöst, wenn nicht einer damit anfängt !