wastl90 hat geschrieben:In Kalifornien sind dann besonders die kleineren Raupen weit verbreitet, ich glaube die gibt es bei uns bisher nicht. Die haben natürlich eine mega breite Spur mit knapp 3m und ein schmales Laufwerk darauf.
Ja genau. In vielen US-Staaten laufen diese Row-Crop-Schlepper in Reihenkulturen, angefangen von Kartoffeln, Erdnüsse, Mais etc...
Das sind dann häufig Schlepper in der 300-400 PS-Klasse, z.B. John Deere 8 RT.
Hier in meiner Gegend gibts Gutsbetriebe mit 1000 oder 2000 Hektar Ackerbau.
Da gehts auch schonmal 2-3 Kilometer geradeaus auf dem Feld.
Jo klar..., dass sind dann halt die "regionalen" Unterschiede...
In Kanada hat ein 2000 Hektar Betrieb in der Regel ein bis zwei Schlepper mit 500-600 PS auf dem Hof stehen. 2000 Hektar in Deutschland zu bewirtschaften ist nicht im Ansatz mit den Verhältnissen auf ner 2000 ha Farm im nördlichen Nordamerika vergleichbar.
In Deutschland entzerrt sich die Ausaat schonmal aufgrund unserer klassichen Winter - und Sommerfrüchte. Und im Bereich des Winterbaus ergibt sich durch die verschiedenen Fruchtfolge-Glieder ja nochmal nen relativ breites Zeitfenster.
In Alberta beginnt die Vegegationsperiode je nach Jahr mitte April oder Anfang Mai. Dann bleiben 2-3 Wochen Zeit um 2000 Hektar oder je nach Farm deutlich mehr in den Boden zu klopfen. In der Betriebsgröße ist meistens eine Drille vorhanden. Wir fahren ne 25,6 Meter breite Seedhawk mit 800 Bushel Saatgut - und Düngertank (ca. 20 Tonnen Zuladung), letztlich wiegt die Drille dann Voll irgendwas um die 50-60 Tonnen. Da brauchts dann schon bissl Dampf davor. Raupenschlepper sind da eben eine der Möglichkeiten.
In Deutschland ist man halt aufgrund der StVO schonmal stark limitiert. Und in kleinstrukturierten Gebieten mit dennoch großen Betrieben verschafft man sich dann mit mehreren (kleineren) Drillgespannen pro Betrieb ne größere Flexibilität. Entsprechend brauchts da wohl auch keine Raupen.
Desweiteren ist es natürlich wie wastl90 sagt. Die Betriebsorganisation ist komplett anders. in West-Kanada (aber auch in vielen US-Staaten, teilen Australiens) sind sehr viele Betriebe No-Till. Das heißt diese 500, 600 oder 700 PS Schlepper sind häufig nur für die Drille am Hof und machen im Jahr je nach Betrieb 250 - 300 in Ausnahmefällen vllt. 400 Stunden im Jahr wenn der Säschlepper auch am Überladewagen läuft. Man kann sich im Endeffekt speziell für diesen Zweck "hochgezüchtete" PS-Büffel aufn Hof stellen, die ihre Kraft optimal auf den Boden bringen und außer Zugpendel und paar Steuergeräten keinen Schnick-Schnack drauf haben.
In Deutschland ist halt ein Traktor mehr oder weniger ein schweizer Taschenmesser metaphorisch ausgedrückt der Pflege-, Transport-, und Ackerschlepper in einem ist...