Hallo Leute,
wir bräuchten eure Unterstützung!
Es ist jetzt keine wirkliche Direktvermarktung (außer die Eier) sondern eher ein Obst- und Gemüseladen,
aber ich denke ihr habt hier ja trotzdem genug Erfahrung…
Leider muss ich etwas ausholen um die Lage vor Ort bzw. unsere Lage zu verdeutlichen, damit ihr das richtig einschätzen könnt.
Zur aktuellen Lage:
1.600 Einwohner Ort
1 Bäckerei
1 Obst- und Gemüselader (in den Kellerräumen seine Privathauses) der in ca. 3 Monaten schließt.
Der Laden befindet sich 4 Häuser neben uns.
Wir haben ein Haus mit Scheune und etwas Wiese dahinter. Haben unseren „Hof“ mit alten nostalgischen Dingen dekoriert (Milchkanne, Wagenrad, Dreschpflegel, Wagenscheit und ähnliche Dinge) und haben ein paar Hühner. Aktuell verkaufen wir ein paar Eier und werden oft (vor dem Hintergrund des bald schließenden Obst- Gemüseladens) darauf angesprochen, warum wir nicht so ein Lädchen aufmachen.
Wir haben drei kleine Kids (2 + 4 Jahre alt) und meine Frau sucht aktuell auch nach einem Job. Was natürlich schwierig ist mit den drei kleinen Kids. Daher jetzt die Überlegung in der ehemaligen 18m2 Wagnerwerkstatt einen kleinen Obst- Gemüseladen einzurichten. Wir würden erstmal Mo-Sa. morgens öffnen und evtl. einmal abends (z.B. Freitags 16.00-18.30 Uhr).
Dann könnte meine Frau sozusagen von zuhause aus arbeiten, egal ob die Kids im Kiga sind, krank oder Ferien haben oder ähnliches. Daran scheitert nämlich aktuell ihre Jobsuche (fehlende Kinderbetreuung).
Außerdem hat sie schon länger mit so einem kleinen Laden geliebäugelt…
Evtl. ist auch eine Saisonöffnung von April bis Oktober denkbar, da das Thema Heizung/Mindesttemperatur noch nicht geklärt ist.
Gründe die dafür sprechen:
- Geringe Anfangsinvestiton, da Gebäude vorhanden (keine Mietzahlung)
- Erstmal keine großen Gewinnerwartungen da Gehalt von Ehemann aktuell ausreichend ist.
- Somit relativ geringes Risiko. Anfangsinvestitionen sollten natürlich wieder reinkommen.
- Relativ felxibel was die Kinderbetreuung angeht, da der Laden zuhause ist.
Um mal unsere Erwartungen zu formulieren. Mittelfristig sollte der Laden pro Monat so 350-600 Euro Gewinn einbringen, wenn man den ganzen Zeitaufwand rechnet (z. B. früh morgens zur Obst- und Gemüsezentrale fahren, Büroarbeiten usw.).
Wir wollen nach einer gewissen Zeit die Anfangsinvestitionen (Kühlschrank, Kasse, Wage usw.) wieder reinhaben, um evtl. in 1-2 Jahren die Notbremse ziehen zu können falls das doch nichts für uns ist oder kaum Kundschaft kommt o. ä.
In Nachbarorten wo die Situation ähnlich ist, sind die Hofläden alle gut angenommen worden! Da wir ja keine Miet zahlen und auch keine Familie davon ernähren müssen, denke ich das dass Risiko überschaubar ist oder??
Bevor wir das ganze offiziell machen (unser Bürgermeister sucht händeringend einen Laden im Ort)
Beschäftigen wir uns aktuell folgende Punkte die teilweise das Projekt ins schwanken bringen könnten:
1. Thema Heizung.
Reicht es wenn der Raum im Winter 10 Grad beheizt ist?
Gibt es gesetzlich eine Art Mindesttemperatur?
Meine Frau ist nur im Laden wenn Kundschaft da ist und die Ware soll natürlich nicht verderben.
2. Benötige ich einen separaten Kühlraum.
3. Muss im Raum fließend Wasser sein? Im angrenzenden Eingangsbereich zu dem Raum ist ein Waschbecken mit Kaltwasserhahn.
4. Ist eine Saisoneröffnung (April-Oktober) problemlos möglich, oder gibt es da was zu beachten?
Meine Frau meinte, dass sie dann ja in den Monaten wo evtl. zu wäre auch Rentenzahlungen leisten muss / will.
5. Müssen Kundenparkplätze vorhanden sein?
6. Darf man auch selbstgemachte Produkte verkaufen wie z. B. Rotweinkuchen (keine Sahntorte o.ö.
Selbst gemachten Apfelsaft in Bag-in-Box abgefüllt. Oder muss man dafür eine Industrieküche haben?
7. Darf man eingeschweißte Wurst vom örtlichen Metzger bzw. Molkereiprodukte von der regionalen Molkerei verkaufen (Lagerung natürlich in einem Kühlschrank)? Oder greifen dann wieder erhöhte Auflagen? Ich verpacke bzw. verarbeite ja keine der o. g. Lebensmittel.
8. Ich denke man braucht bestimmt eine Art „Betriebshaftpflicht“ oder? Was kostet so was ungefährt, ich hab da keinerlei Gefühl für?
9. Welche Versicherung benötigt man noch?
10. Was kostet der Steuerberater im Jahr bei ca. 20.000 – 30.000 Euro Jahresumsatz (keine Ahnung ob das Realistisch ist). Ich muss ja mal ungefähr Kosten dafür kalkulieren können. Steuerberater 500 Euro. Oder eher weniger oder viel mehr??
11. Thema Steuer:
Wie verhält es sich mit der Umsatzsteuer bei selbst erzeugten Produkten?
Und wie wenn ich z. B. Honig in Kommission verkaufe?
12. Thema Steuer und Gewinn:
Meine Frau und ich werden aktuell gemeinsam veranlagt. Wie würde sich evtl. Gewinn hier auswirken.
Wird das Gewerbe separate besteuert (wenn ja wie hoch ungefähr) oder werden die Einnahmen dann bei unseren bisherigen Einnahmen aus nichtselbsständiger Arbeit draufgerechnet und ich hätte als Angestellter auch evtl. nachteile bei der Steuer??
13. Welche Ämter sind grundsätzlich bei der Einrichtung/Hygiene/Abname zustänge?
Gesundheitsamt, Gewerbeaufsichtsamt oder ähnliches?
Ich möchte nicht zu irgendwelchen Ämtern rennen, bzw. Gerüchte im Ort streuen (das geht ganz schnell wenn ich das auf der Gemeindeverwaltung nur erwähne) wenn sich im Vorfeld vielleicht schon abzeichnet, dass es Punkte gibt die das Projekt scheitern lassen.
Ich hoffe ihr könnt uns zu dem ein oder anderen Punkt einen Tipp geben!
Gruß
Tim