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Optieren oder Pauschalieren

Ein interessanter Schwerpunkt der immer mehr an Bedeutung gewinnt und in einem Landwirtschaftsforum nicht fehlen sollte.
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30 Beiträge • Seite 2 von 2 • 1, 2
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Re: Optieren oder Pauschalieren

Beitragvon Manfred » Di Mär 03, 2015 20:20

Buchungsposten mit 0% MwSt. hast du noch vergessen, wie Flächenprämien, Baufördermittel etc.

Die Buchführungskosten bei kompletter Erledigung durch einen Steuerberater bei 400.000 Euro Umsatz dürften bei ca. 300 Euro im Monat liegen + 1500 bis 2000 für den Jahresabschluss und die Steuererklärung.
Wenn du zwei Betriebe draus machst, vermutlich noch mal 100 bis 200 Euro pro Monat mehr.

Da muss man die Einnahmen und Ausgaben schon genau durchleuchten und über mehrere Jahre prognostizieren um zu sehen, womit man besser fährt. Mit ein paar pauschal hingeworfenen Zahlen kommt man da nicht weiter.
„Alles, was wir hören, ist eine Meinung, keine Tatsache. Alles, was wir sehen, ist eine Perspektive, nicht die Wahrheit.“ Mark Aurel
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Re: Optieren oder Pauschalieren

Beitragvon T5060 » Di Mär 03, 2015 20:31

Entscheidend ist der Blick auf die Entwicklung des Betriebs in der Zukunft.
Die Vergangenheit kann dir dein Steuerberater berechnen, in 10 Minuten.
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Re: Optieren oder Pauschalieren

Beitragvon cthu » Di Mär 03, 2015 23:48

baufördermittel bei 4 gv je ha nicht möglich in niedersachsen. dazu, warum sollte man gucken wie es in der Zukunft aussieht. ferkelproduktion landwirtschaftlich laufen zu lassen hat ja kein Vorteil da die ferkel selbst gemästet werden.
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Re: Optieren oder Pauschalieren

Beitragvon Tinyburli » Mi Mär 04, 2015 7:19

Die Buchführungskosten erscheinen mir mit monatlich 300,- ziemlich hoch. Bei unserer PV- Anlage mach ich ja bereits die Regelbesteuerung. Das mach ich mit einer Exceltabelle. Ich denke das werde ich dann bei meiner Landwirtschaft auch so machen.
Ich habe es mir überlegt, da ich den Stall umbauen werde und nur geringe Einnahmen aus Grasverkauf habe, werde auch hier bei Landwirtschaft Regelbesteuerung machen. Das werde ich alles selbst buchen. Da brauche ich keinen teuren Steuerberater.
Mit freundlichen Grüssen
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Re: Optieren oder Pauschalieren

Beitragvon Manfred » Mi Mär 04, 2015 8:09

Tinyburli hat geschrieben:Die Buchführungskosten erscheinen mir mit monatlich 300,- ziemlich hoch.


Steuerberater sind halt nicht so dumm wie Bauern. Bei denen läuft es wie bei den Notaren und Apothekern: Sie haben sich ein Monopol erreichtet, halten eisern zusammen und verteidigen ihr Reich mit allen Mitteln.
Das ist in etwa so, als würden sich die Bauern zusammentun und einen Mindestpreis von 5 Euro pro kg Schwein + jährlichem Inflationsausgleich festlegen und der Gesetzgeber würde das rechtlich verankern.
Dann kämme dir als Kunde beim Metzger das Fleisch auch teuer vor und ändern könntest du es auch nur, wenn du die Sau selbst großfütterst.
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Re: Optieren oder Pauschalieren

Beitragvon Estomil » Mi Mär 04, 2015 9:56

zunächst mal zu den Steuerberatern.
Die meisten gebühren sind durchaus realistisch. wer meint mit dem billigsten Steuerberater auskommen zu können muss sich dann auch nicht wundern, wenn die Steuerberater einen schnell abarbeiten und keine Optimierungen vornehmen. In der Regel haben die Herren übrigens einen riesen Haufen arbeit mit einem Betrieb. Da kommt man eigentlich nur hinter wenn man das mal proweise selbst macht!


Zum thema optieren:
es macht erstmal grundsätzlich immer mehr sinn die Sauenhaltung gewerblich laufen zu lassen. Dies liegt vor allem den höheren kosten mit 19% mwst. Energie und Tierarzt zb hauen da ganz anders rein wie bei der mast. Zudem sind die Baukosten wesentlich höher.

An deiner Stelle würde ich mir die Bilanz schnappen und mal den Umsatzsteuervorteil der letzten Jahre in der Sauenhaltung nachschauen. Wenn der vorteil ok ist, dann den maststall gewerblich bauen.
Sollte der Vorteil nicht vorhanden sein wirds kompliziert.

Dann wäre folgendes vorgehen angebracht.
Sauenstall gewerblich laufen lassen
Maststall gewerblich bauen als Bauherr, mwst zurückerstattet bekommen lassen, und dann verpachten zb an die Frau die den stall dann landwirtschaftlich betreibt. Hierbei muss sie allerdings Pacht an den Bauherren zahlen. Also inklusive mwst.

Beispiel
1000er Stall mit 500k netto baukosten= brutto 595k
95k gibts also vom finanzamt wieder.

Verpachtet wird der Stall für 20€ pro platz also 20000€ im jahr. Der Bauherr bekommt also 3800€ im jahr die er ans finanzamt abführen muss. die sind dann auch wirklich weg. In 10 Jahren sind das 38000€.
Nach 10 Jahren kann man dann alles so umstricken wie man will.

Gespart wurden 95000€-38000€=57000€ + der Vorteil der geringeren Finanzierung.
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Re: Optieren oder Pauschalieren

Beitragvon cthu » Mi Mär 04, 2015 11:18

also... 2009 wurde schon ein maststall gebaut. auch auf den betrieb vom sauenhalter. dieser pauschaliert allerdings. dies wurde gemacht um durch abschreibungen den gewinn zu drücken. für den maststall wurde eine gbr gegründet. allerdings durch den nächsten bau wird sowieso Fläche knapp also ist es doch logisch wenn dann die sauenhaltung gewerblich zu führen. werde das nochmal mit dem steuerberater besprechen. lg
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Re: Optieren oder Pauschalieren

Beitragvon Estomil » Mi Mär 04, 2015 12:55

Ich hoffe du willst den neuen Stall jetzt nicht bauen nur um den gewinn zu drücken. Das kann böse in die hose gehen. Wer gewerbliche Tierhaltung betreiben will muss schon zu den top 20% gehören um über die runden zu kommen. Deine mangelnden Fachkenntnisse bezüglich den Steuerlichen gesichtspunkten stimmen mich da allerdings schon nachdenklich.

Wie sind denn eure Tierischen Leistungen? Deckungsbeiträge der letzten jahre?

Wie gesagt. Wenn du nicht wirklich wirklich gut bist, kann es gut sein dass du im schnitt der Jahre nur wenige Tausend euro gewinn erwirtschaftest.
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Re: Optieren oder Pauschalieren

Beitragvon The Judge » Mi Mär 04, 2015 15:21

Tinyburli hat geschrieben:Die Buchführungskosten erscheinen mir mit monatlich 300,- ziemlich hoch. Bei unserer PV- Anlage mach ich ja bereits die Regelbesteuerung. Das mach ich mit einer Exceltabelle. Ich denke das werde ich dann bei meiner Landwirtschaft auch so machen.


Bei deinen Vorhaben kann man das auch selber machen. Das, was der TE vor hat, ist aber doch schon deutlich komplexer. Da würde ich solche Arbeiten auch eher einem Steuerberater überlassen. Und 300 € sind auch nicht zu hoch. Rechne mal aus, wie lange der TE (als Nicht-Steuerberater und nicht-Buchhalter) pro Monat mit der Buchführung zubringen würde und rechne danach mal den Stundenlohn aus, der daraus resultiert. Da sind wir vermutlich bei unter 10 €. Es ist ja nicht damit getan, alles in eine Excel-Tabelle einzutippen. Da gehört auch viel Recherche und Weiterbildung im Steuerrecht dazu.

T5060 hat geschrieben:Entscheidend ist der Blick auf die Entwicklung des Betriebs in der Zukunft.
Die Vergangenheit kann dir dein Steuerberater berechnen, in 10 Minuten.


Sehe ich genau so. In jedem Fall brauchst du einen langfristigen Business Case, möglichst für mindestens 10 Jahre. Das ist nämlich die Zeitspanne, die du an die Pauschalierung oder Optierung gebunden bist, da es sich ja um ein Bauvorhaben handelt. Ansonsten sind es 5 Jahre.
Dieser Business Case sollte vor allem eine GuV, eine Bilanz und auch eine Cash-Flow-Planung für jedes einzelne Jahr enthalten. Man will ja nicht, dass einem irgendwann das Geld ausgeht. Und diesen Business Case erstellst du für jedes der von dir evaluierten Szenarien. Erst dann kannst du eine verlässliche Aussage treffen, mit welcher Variante du am besten "fährst".
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Re: Optieren oder Pauschalieren

Beitragvon Tinyburli » Mi Mär 04, 2015 16:09

Ja, Ihr habt schon recht. Mit meiner nachgemachten Landwirtschaft kann ich mich mit richtigen Landwirten nicht vergleichen.
Da geht es um mehr als das Zehnfache als bei mir.
Mit der Möglichkeit zur Regelbesteuerung zu optieren und ob das sinnvoll ist, beschäftige ich mich auch erst seit 3 Wochen.
Nichtsdestotrotz werde ich das mit meinem Stallumbau und der Regelbesteuerung aber sehr wahrscheinlich machen.
Mit freundlichen Grüssen
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Re: Optieren oder Pauschalieren

Beitragvon cthu » Mi Mär 04, 2015 16:15

Du scheinst nicht zu Verstehen was ich meine. Der Stall wurde gebaut um ein Teil Geschlossen zu Fahren. Es war auch genügend Fläche vorhanden dass die Vieheinheiten Grenze nicht überstiegen wurde. ALLERDEINGS BEI DEM JETZIGEN BAU: 500 Plätze sind allerdings min. 50 Vieheinheiten. Und 50 Vieheinheiten sind bei über 50 ha in Bewirtschaftung 17 ha, also bei 3 VE / ha. Also kann ich nicht genügend Fläche aufbringen. Somit stellt sich die Frage, Den Sauenbetrieb vorher in die Gewerblichkeit zu führen, Flächen und Mastställe an einer GbR zu verpachten und dann mit dem Mastbetrieb die Ferkel für 7% kaufen und mit 10,7% verkaufen da pauschalierer.
Ich hoffe du hast mich halbwegs verstanden. Aber viel Ahnung hab ich von der Materie nicht, das ist schon richtig.
lg
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Re: Optieren oder Pauschalieren

Beitragvon The Judge » Mi Mär 04, 2015 18:06

Falls du mich meinst: Ich habe das voll und ganz verstanden. Wollte nur nochmal auf Tinyburlis Kommentar eingehen und außerdem schildern, wie ich vorgehen würde.

Was jetzt deine Gesellschaftsform angeht: Das sollte eigentlich so funktionieren, wie du gedacht hast. Falls du allerdings an einen Finanzbeamten gerätst, der sich profilieren muss oder möchte, könnte das zu Problemen führen.

Meine Hauptkritikpunkte bei deinem Konstrukt wären:

1. Es fehlt jegliche räumliche Trennung zwischen den beiden Betrieben. Damit meine ich natürlich nicht die Stallwände, sondern die Tatsache, dass beide Betriebe auf dem gleichen Grund liegen.
2. Die Gesellschafterstruktur der GbR. Welcher Eindruck entsteht, wenn der (Allein-)Gesellschafter der GbR, die die Mastschweine erzeugt, diese an sich selbst (als Landwirt) verkauft?

Das sind jetzt keine Ausschlusskriterien, aber man könnte dir ggf. einen Strick daraus drehen...
Bin aber kein Experte in dem Thema. Da kann dir eigentlich nur ein Unternehmensberater oder Wirtschaftsanwalt helfen, ggf. auch die Landwirtschaftskammer, die sollten ja eigene Juristen haben.

Was ich auch noch überdenken würde, ist die Rechtsform an sich: Wenn du zu viel Gewinn in der GbR erwartest, solltest du ggf. überlegen, ob eine Kapitalgesellschaft (GmbH oder UG) aus steuerlichen Gesichtspunkten nicht sinnvoller wäre. Irgendwann steigt nämlich dein persönlicher Einkommenssteuersatz, der für die Besteuerung der GbR verwendet wird, den Körperschaftssteuersatz, mit dem eine Kapitalgesellschaft besteuert werden würde. Das nur mal am Rande, um es noch ein wenig komplizierter zu machen :wink:
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Re: Optieren oder Pauschalieren

Beitragvon Freakshow » Mi Mär 04, 2015 22:22

Das was cthu da vor hat ist definitv ok. Wenn du ALLE Formalitäten einhalten kannst kann dir auch kein Steuerprüfer einen Strick draus drehen. Es muss allerdings alles wasserdicht verbucht und gemacht werden. Das Stichwort heißt Fremdvergleich und dem muss das gesamte Konstrukt standhalten. Ihr müsst also alles so handhaben wie wenn ihr es an einen Fremden verkaufen bzw. von ihm einkaufen würdet. Mit marktgerechten Preisen etc...
Der Mehrwertsteuer"gewinn" ist nicht zu verachten, macht ja schließlich der komplette Landhandel und fast alle Viehändler auch nicht anders. Machen 10,7% Vorsteuer geltend und führen nur 7% aus dem Verkauf ab.
Kurzum: Man kann es machen, muss aber diszipliniert sein und einen guten Buchhalter haben. Außerdem muss man in den nächsten Jahren mit einer Steuerprüfung rechnen.
Ach ja und der etwaige Verlust aus einem Betrieb darf nicht mit dem Gewinn aus dem anderen verrechnet werden wenns an die Einkommenssteuer geht. Zumindest bei gleicher "Tierart".

P.S.: Man kann das Ganze auch noch mit der Lagerung und Futteraufbereitung machen wenn dort Investitionen anstehen.
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Re: Optieren oder Pauschalieren

Beitragvon Estomil » Do Mär 05, 2015 8:21

The Judge hat geschrieben:
Was ich auch noch überdenken würde, ist die Rechtsform an sich: Wenn du zu viel Gewinn in der GbR erwartest, solltest du ggf. überlegen, ob eine Kapitalgesellschaft (GmbH oder UG) aus steuerlichen Gesichtspunkten nicht sinnvoller wäre. Irgendwann steigt nämlich dein persönlicher Einkommenssteuersatz, der für die Besteuerung der GbR verwendet wird, den Körperschaftssteuersatz, mit dem eine Kapitalgesellschaft besteuert werden würde. Das nur mal am Rande, um es noch ein wenig komplizierter zu machen :wink:



nur mal so am Rande zum Thema GmbH etc. Diese werden zwar mit der Körperschaftssteuer versteuert, haben aber gewisse nachteile bei überführung ins privatvermögen. Sobald ich Geld aus der GmbH abziehe muss ich es nochmal mit meinem einkommenssteuersatz versteuern. Das ist ne recht komplexe angelegenheit. Bei einer Auflösung einer GmbH wirds dann richtig richtig teuer da zum einen Stille reserven frei werden (also alles was den Buchwert übersteigt. Und dass kann schon sehr viel sein. Bei einem 1000er Maststall mal schnell mehrere hundert tausend Euro) und zum anderen das dann alles in einem Jahr voll versteuert werden muss. Wer das macht kommt aus der Nummer nicht mehr raus. Das kann schonmal zu problemen führen. Es gibt konstellationen, bei denen eine gmbH aufgrund der Eigentümerstruktur nicht mehr weiterexistieren kann. Mit der Minimaleinlage von 25000€ wird einem zudem auch keine Bank einen kredit gewähren. Man muss also eh Geld reinschießen oder sicherheit bieten.
Es könnte allenfalls interessant sein den Laufenden Betrieb mit der GmbH zu gestalten. Das senkt zudem das Risiko für den Restbetrieb.
Im übrigen werden die Bilanzen einen GmbH im Bundesanzeiger veröffentlicht. Mit den Kosten könnte man ja noch leben. Viel schlimmer ist, dass der Nachbar immer mitließt.
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Re: Optieren oder Pauschalieren

Beitragvon The Judge » Do Mär 05, 2015 18:31

@Estomil:
Du hast natürlich recht mit deinen Aussagen, aber ich habe ja auch nicht gesagt, dass eine Kapitalgesellschaft das Maß aller Dinge ist :wink:

Diese werden zwar mit der Körperschaftssteuer versteuert, haben aber gewisse nachteile bei überführung ins privatvermögen. Sobald ich Geld aus der GmbH abziehe muss ich es nochmal mit meinem einkommenssteuersatz versteuern.

Um eine Doppelbesteuerung zu vermeiden, sollte man sich daher ein entsprechendes Geschäftsführergehalt zahlen, um den steuerpflichtigen Gewinn der Gesellschaft zu reduzieren. Geld aus einer GmbH abziehen geht ohnehin nicht so ohne weiteres.

Bei einer Auflösung einer GmbH wirds dann richtig richtig teuer da zum einen Stille reserven frei werden (also alles was den Buchwert übersteigt. Und dass kann schon sehr viel sein. Bei einem 1000er Maststall mal schnell mehrere hundert tausend Euro) und zum anderen das dann alles in einem Jahr voll versteuert werden muss.

Das ist richtig, daher sollte man Stille Reserven auch soweit wie möglich vermeiden und wo und wann immer möglich und sinnvoll Bewertungsanpassungen vornehmen. Das erhöht zwar den Gewinn und damit die Steuerbelastung, ist aber immer noch billiger als, als sie bei Liquidation mit seinem persönlichen Steuersatz zu versteuern. Oder man bilanziert gleich nach IFRS...

Mit der Minimaleinlage von 25000€ wird einem zudem auch keine Bank einen kredit gewähren. Man muss also eh Geld reinschießen oder sicherheit bieten.

Wenn ich das richtig verstanden habe, soll der bereits existierende Sauenstall nebst allen Gerätschaften in die neue Gesellschaft eingebracht werden. Dadurch sollte das Grundkapital von 25.000 € und das Vorhandensein gleichzeitiger Kreditsicherheiten eigentlich kein Problem sein (Stichwort: Stille Reserven). Darüber hinaus kann ja der Gesellschafter bzw. Geschäftsführer mit seinem Privatvermögen bürgen. Schwierig wird es, wenn der Maststall auch von der neuen Gesellschaft gebaut wird und damit ein zusätzliches Darlehen aufgenommen werden muss. Dann kommt der Gesellschafter vermutlich um eine persönliche Bürgschaft nicht umhin.

Im übrigen werden die Bilanzen einen GmbH im Bundesanzeiger veröffentlicht. Mit den Kosten könnte man ja noch leben. Viel schlimmer ist, dass der Nachbar immer mitließt.

Nun, so lange das Ergebnis stimmt, ist es doch schön, wenn der Nachbar neidvoll auf deine Zahlen blickt :wink:

Nicht zu vernachlässigen ist natürlich auch die Haftungsbeschränkung der Gesellschafter der Kapitalgesellschaft. Wie schnell hat man, vor allem unverschuldet, mal ein Unternehmen an die Wand gefahren. Gut, wenn einem dann noch sein privates Vermögen bleibt...
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