Guten Tag,
ich weiß, dass Thema gab es bestimmt schon oft, allerdings weiß ich nicht wie ich es richtig zu rechnen habe in der Buchführung.
Ich versuche es an einem Beispiel zu erläutern.

Betrieb hat Erlöse von 400.000€ Netto laut Abschluß
Aufwendungen von 350.000€ Netto laut Abschluß
Gewinn 50.000€

Pauschalierer = Erlöse x 10,7% = 442.800€
Aufwendungen x 7% (Zumindest die größten Aufwendungen wie Futtermittel oder Pfanzgut usw.) = 374.500€
Pauschalierer Gewinn = 68.300€

Optierer = Erlöse x 7% = 428.000€
= Aufwendungen x 19% = 416.500€
Optierer Gewinn = 11.500€

Ich weiß das es Falsch ist, sagt mir am besten was Wenn alles Falsch ist dann doch bitte mit einem richtigen Beispiel.
LG

Nein. Der Optierer rechnet quasi immer netto. Er bezahlt die Umsatzsteuer und bekommt sie erstattet. Bei Einnahmen muss er die umsatzsteuer dann abführen.

Beim Optierer gibt es zudem noch einges zu beachten. Viele Güter sind mit dem normalen satz von 19% mwst belegt. Fflanzenschutzmittel, dünger, Maschienen, Gebäude etc.

Dazu kommt, dass man wenn man direkt vom Landwirt kauft auch die 10,7% mwst bezahlen muss. Also wenn ich zb direkt vom landwirt Ferkel oder zb Getreide kaufe. Aus diesem grund schaltet man meist einen Gewerbebetrieb dazwischen.
Der kauft die Ferkel dann mit 10,7% und verkauft sie wieder mit 7%. Die differenz gibts vom Finanzamt zurück.

cthu hat geschrieben:Guten Tag,
ich weiß, dass Thema gab es bestimmt schon oft, allerdings weiß ich nicht wie ich es richtig zu rechnen habe in der Buchführung.
Ich versuche es an einem Beispiel zu erläutern.

Betrieb hat Erlöse von 400.000€ Netto laut Abschluß
Aufwendungen von 350.000€ Netto laut Abschluß
Gewinn 50.000€

Das ist richtig

cthu hat geschrieben:
Pauschalierer = Erlöse x 10,7% = 442.800€
Aufwendungen x 7% (Zumindest die größten Aufwendungen wie Futtermittel oder Pfanzgut usw.) = 374.500€
Pauschalierer Gewinn = 68.300€

das auch

cthu hat geschrieben:
Optierer = Erlöse x 7% = 428.000€
= Aufwendungen x 19% = 416.500€
Optierer Gewinn = 11.500€

das ist Blödsinn.

und wenn du jetzt beim pauschalierer mal halbierst, also
175 000 + 7%= 187 250
175 000 x 19%= 208 250 sind zusammen 395 500, macht dann 47 300 Gewinn für den Pauschalierer.

Also um zu meinem Beispiel zurück zu kehren:
Aufwendungen 416.500 (19%) und bekommt die 66.500€ wieder.
Dazu die erlöse 428.000 (7%) und gibt 28.000€ an das Finanzamt ab.
Somit besteht ein Gewinn von 50.000€ wie bei der Netto Rechnung.
Also Nachteil Optierer?

automatix du hast recht, ich hab einfach die Aufwendungen komplett mit 7% berechnet.
somit nun der vorteil beim Optierer? kommen irgendwelche Buchführungskosten bzw, Steuerberater Kosten oder Ähnliches hinzu?
lg

Kosten kommen dadurch hinzu, weil du Vierteljährlich eine Umsatzsteuerabrechnung machen mußt. Die macht für dich dein Steuerberater, kostet ... ja ich weiß es nicht, vielleicht 300 Euro vierteljährlich.

Optieren ist gut, wenn größere Anschaffungen oder Baumaßnahmen anstehen, ansonsten eher nicht. Also wenn gleich nach dem Wechsel zum Optieren kräftig investiert wird, rechnet es sich sehr wohl. Wenn du zum Optieren wechselst bist du bei Maschinenkauf die nächsten 5 Jahre an das Optieren gebunden, bei Baumaßnahen 10 Jahre. Erst danach kannst du wieder zurück zum Pauschalieren.

Gruß
Hans

Steuerberatungskosten sollte auch der Pauschalierer haben - wenn du selber Buchen kannst hast nicht viel mehr Kosten - Vorteil ist halt, du bist immer auf dem laufenden....
Bei uns ist es nicht teurer geworden mit dem Umstellen

In deiner Beispielrechnung ist meiner Meinung nach falsch, daß ja nicht alle Aufwendung mit 19 % besteuert werden. Futtermittel, Saatgut z. B. mit 7 %.

Gruss

Im April geht es los mit einem Maststallbau. Dazu wird noch ein Güllebehälter geplant.
Ist es nicht Clever wenn ich:
Sauenbetrieb mit Aufzucht gewerblich fahre, dem Betrieb gehören auch alle Maschinen und Gebäude usw.
Maststall Landwirtschaftlich. Dadurch kann ich Schweine mit 10,7 verkaufen, und der Sauenbetrieb kann dadurch
die MWST wieder holen? Habe sowieso nicht genügend Fläche um beide Landwirtschaftlich laufen zu lassen.
Somit ist das doch die optimalste lösung...

kalumet hat geschrieben:Kosten kommen dadurch hinzu, weil du Vierteljährlich eine Umsatzsteuerabrechnung machen mußt. Die macht für dich dein Steuerberater, kostet ... ja ich weiß es nicht, vielleicht 300 Euro vierteljährlich.

Optieren ist gut, wenn größere Anschaffungen oder Baumaßnahmen anstehen, ansonsten eher nicht. Also wenn gleich nach dem Wechsel zum Optieren kräftig investiert wird, rechnet es sich sehr wohl. Wenn du zum Optieren wechselst bist du bei Maschinenkauf die nächsten 5 Jahre an das Optieren gebunden, bei Baumaßnahen 10 Jahre. Erst danach kannst du wieder zurück zum Pauschalieren.

Gruß
Hans

das seh ich anderns. Wer keine Urproduktion hat (Milch, Kälber, Ferkel), für den ist es auf jeden Fall zu überlegen. Wer viel überbetrieblich machen läßt, für den ist es interessant - Investitionen stehen in der Landwirtschaft immer an und du sparst dir auf jede Dienstleistung, auf jedes Ersatzteil, auf jeden Liter Diesel, auf jede Maschine 19%. Das sind z.b. beim einem Stall für 500 000 netto fast 100 000 Euro, die man weniger finanzieren muß....
am besten läßt den Steuerberater die letzen Abschlüsse analysieren, der sagt dir dann, ob es sinnvoll wäre oder nicht.

cthu hat geschrieben:Im April geht es los mit einem Maststallbau. Dazu wird noch ein Güllebehälter geplant.
Ist es nicht Clever wenn ich:
Sauenbetrieb mit Aufzucht gewerblich fahre, dem Betrieb gehören auch alle Maschinen und Gebäude usw.
Maststall Landwirtschaftlich. Dadurch kann ich Schweine mit 10,7 verkaufen, und der Sauenbetrieb kann dadurch
die MWST wieder holen? Habe sowieso nicht genügend Fläche um beide Landwirtschaftlich laufen zu lassen.
Somit ist das doch die optimalste lösung...

Wenn die Trennung glaubhaft ist, dann ja.

automatix hat geschrieben:[.

und wenn du jetzt beim pauschalierer mal halbierst, also
175 000 + 7%= 187 250
175 000 x 19%= 208 250 sind zusammen 395 500, macht dann 47 300 Gewinn für den Pauschalierer.

@kamulet: darum hab ich hier mal halbiert

Warum sollte die Trennung nicht Glaubhaft sein? Betriebsteilung ist doch heutzutage üblich. Dazu ist sowieso nicht genügend Fläche vorhanden. Deswegen wird der Maststall wahrscheinlich als KG gefahren und als 51a Gesellschaft geführt um somit die fehlenden 50 VE einzufahren um Landwirtschaftlich zu werden. Der Gewerbe Betrieb hat somit alle Wirtschaftsgebäude, alle Maschinen und den Boden. Der Boden und der Maststall wird an der KG verpachtet.... ist das etwa nicht möglich?
lg

cthu hat geschrieben:Warum sollte die Trennung nicht Glaubhaft sein? Betriebsteilung ist doch heutzutage üblich. Dazu ist sowieso nicht genügend Fläche vorhanden. Deswegen wird der Maststall wahrscheinlich als KG gefahren und als 51a Gesellschaft geführt um somit die fehlenden 50 VE einzufahren um Landwirtschaftlich zu werden. Der Gewerbe Betrieb hat somit alle Wirtschaftsgebäude, alle Maschinen und den Boden. Der Boden und der Maststall wird an der KG verpachtet.... ist das etwa nicht möglich?
lg

da sag ich nix dazu, dazu fehlt mir die Ahnung.