Hallo,
es sind schon mehrere Beiträge zum Thema Pacht geschrieben worden. Jedoch sind die Situationen und Erfahrungen doch immer wieder unterschiedlich.

Ich möchte hier doch fragen, ob mir jemand mit seinen Erfahrungen zur Seite stehen kann?

Ich habe jemanden eine Weide überlassen. Mündlich abgesprochen, dass er für ein bestimmtes Entgelt seine Frau ihre Pferde auf diese Weide lassen kann.
Er hat die Weide eingezäunt und einen Stall drauf gebaut.

Jetzt nach mehreren Jahren möchte ich das beenden.

Gesprochen habe ich mit ihm darüber. Da kam ganz klar seine Aussage, dass er mir die Weide nicht wieder zurückgeben will.

So, wie geht man da jetzt vor?

Vermutlich als ersten Schritt eine schriftliche Kündigung, oder? Wie sieht so etwas denn rechtlich richtig aus?
Bei einem Landpachtvertrag vermute ich eine Kündigungsfrist von 2 Jahren?
Hier ist der Typ aber kein Landwirt, somit vermute ich auf einen Grundstückspachtvertrag, so das die Kündigungsfrist 6 Monate beträgt?

Wer kann mir denn da ein paar Tipps geben, wie gesagt, er will die Fläche auf keinen Fall räumen.

Schriftliche Kündigung. In demFall am besten persönlich im beisein eines Zeugen.
Wenn man sich vor Gericht Streiten möchte, ob die Nutzung Landwirtschaftlich oder privat ist, sind die 2 Jahre lange rum.
Bei ausbleiben des sonst üblichen Entgeltes sofort tätig werden. Heißt schriftlich anfordern und dann anmahnen. Dann kann man eventuell auch vorzeitig kündigen, da bin ich mir aber nicht sicher, wegen der Fristen. Und auch das kann im Zweifel rechtlich in die Länge ziehen.

Wenn der Typ gar kein Landwirt ist, wie kam er dann legal zu dem Gebäude auf der Fläche?
Die Konstellation hat für mich nach den paar Zeilen schon so viel Konfliktpotential dass ich da in der Situation gleich einen passenden Anwalt zu Rate ziehen würde.
Allein schon der Stall, Rückbau und Kosten, Altlasten,... Spaß ist anders.

chris1968 hat geschrieben:
Jetzt nach mehreren Jahren möchte ich das beenden.

Gesprochen habe ich mit ihm darüber. Da kam ganz klar seine Aussage, dass er mir die Weide nicht wieder zurückgeben will.

So, wie geht man da jetzt vor?

hol dir jemanden,der das für dich erledigt,da es dir wohl zu unangenehm ist,muss kein anwalt sein.

Servus,

chris1968 hat geschrieben:Ich habe jemanden eine Weide überlassen. Mündlich abgesprochen, dass er für ein bestimmtes Entgelt seine Frau ihre Pferde auf diese Weide lassen kann.
Er hat die Weide eingezäunt und einen Stall drauf gebaut.

Jetzt nach mehreren Jahren möchte ich das beenden.

sei mir nicht böse aber warum macht man so einen Scheiß!?
Immer schriftlich, das ist das A und O.

Wie lange besteht das Pachtverhältnis denn schon?
Wie kam es überhaupt dazu dass er auf der Pachtfläche einen Stall baute?
Wenn der da einiges an Geld rein gesteckt hat und du ihn damals ggf. auch noch die Zustimmung für den Bau des Stalles gegeben hast, wird das nicht leicht werden.
Lief dieser Stallbau damals unter einer Privilegiert?

Gruß

Ecoboost

Darf man einen Stall als Nicht-Priveligiert überhaupt bauen, wenn man auch unter der verfahrensfreien Grenze ist? Soweit ich weiß darf man überhaupt keinen Stall ohne Genehmigung bauen. Bin ich da richtig informiert?

240236 hat geschrieben:Darf man einen Stall als Nicht-Priveligiert überhaupt bauen, wenn man auch unter der verfahrensfreien Grenze ist? Soweit ich weiß darf man überhaupt keinen Stall ohne Genehmigung bauen. Bin ich da richtig informiert?

Wenn die Fläche nicht im Außenbereich liegt, bekommt man auch als Nichtlandwirt eine Genehmigung. Im Außenbereich ist es schwieriger, aber versuchen kann/konnte man es.

Tut mir leid (und bitte nicht zu persönlich nehmen) - aber ich glaube einem Neuling erst mal nichts.

chris1968 hat geschrieben:Ich habe jemanden eine Weide überlassen. Mündlich abgesprochen, dass er für ein bestimmtes Entgelt seine Frau ihre Pferde auf diese Weide lassen kann.
Er hat die Weide eingezäunt und einen Stall drauf gebaut.

Weide überlassen - also nicht verpachtet!?
Wenn die Weide erst eingezäunt worden ist, war es vorher keine Weide, oder?
Wurde das Entgelt kassiert? Die ganze Zeit durch?
Eventuell hat der TE eine Absprache mit der Frau des "Pächters"? Wer weiß ...
Ist der Stall ein Stall oder nur ein Bretterverschlag/eine Hütte?

Ich verstehe nicht, warum bei solchen Anfragen so gut wie nie gleich im ersten Beitrag die Größe der Fläche genannt wird
und/oder Bilder gezeigt werden.

Ich weiß, das spielt nicht unbedingt eine große Rolle - aber es ist vertrauensbildend.

Falke/Adi

Da sind doch beide Seiten rechtlich nicht ganz koscher.....

Falke hat geschrieben:Tut mir leid (und bitte nicht zu persönlich nehmen) - aber ich glaube einem Neuling erst mal nichts.

chris1968 hat geschrieben:Ich habe jemanden eine Weide überlassen. Mündlich abgesprochen, dass er für ein bestimmtes Entgelt seine Frau ihre Pferde auf diese Weide lassen kann.
Er hat die Weide eingezäunt und einen Stall drauf gebaut.

Weide überlassen - also nicht verpachtet!?
Wenn die Weide erst eingezäunt worden ist, war es vorher keine Weide, oder?
Wurde das Entgelt kassiert? Die ganze Zeit durch?
Eventuell hat der TE eine Absprache mit der Frau des "Pächters"? Wer weiß ...
Ist der Stall ein Stall oder nur ein Bretterverschlag/eine Hütte?

Ich verstehe nicht, warum bei solchen Anfragen so gut wie nie gleich im ersten Beitrag die Größe der Fläche genannt wird
und/oder Bilder gezeigt werden.

Ich weiß, das spielt nicht unbedingt eine große Rolle - aber es ist vertrauensbildend.

Falke/Adi

Man könnte aber auch an sich selbst arbeiten und seine Einstellung gegenüber Neulingen überdenken.

Wie wäre es, zukünftig erstmal einen Vertrauensvorschuss zu geben? Das käme Neuen gegenüber wesentlich freundlicher und aufnehmender an.

Falke hat geschrieben:Tut mir leid (und bitte nicht zu persönlich nehmen) - aber ich glaube einem Neuling erst mal nichts.

Weide überlassen - also nicht verpachtet!?
Wenn die Weide erst eingezäunt worden ist, war es vorher keine Weide, oder?
Wurde das Entgelt kassiert? Die ganze Zeit durch?
Eventuell hat der TE eine Absprache mit der Frau des "Pächters"? Wer weiß ...
Ist der Stall ein Stall oder nur ein Bretterverschlag/eine Hütte?

Ich verstehe nicht, warum bei solchen Anfragen so gut wie nie gleich im ersten Beitrag die Größe der Fläche genannt wird
und/oder Bilder gezeigt werden.

Ich weiß, das spielt nicht unbedingt eine große Rolle - aber es ist vertrauensbildend.

Falke/Adi

Da nimmt es einer aber ganz genau, oder?
Für mein Verständnis ist eine Überlassung gegen Entgelt eine Verpachtung. Habe ich mich geirrt?
Richtig, die Fläche mit Gras ist erst nach dem Einzäunen eine Weide. War vorher eine Wiese, von der Gras geerntet wurde.
Der Pächter hat regelmäßig seine Pacht bezahlt
Absprachen mit der Frau gab und gibt es nicht
Der Stall ist ein Stall würde ich sagen, auf Basis eines Stahlständerwerk.

Die Flächengröße, ja, das Pferd hat ca. 1 ha zur Verfügung.

Tja, trotzdem wäre ich froh über Tipps, die mir helfen könnten.

Der Pächter (mündlich wurde bereits eine Kündigung ausgesprochen) hat ganz klar gesagt, dass er die Fläche nicht räumen wird.
Auch nicht nach einer schriftl. Kündigung

Hat er irgendeine Begründung dafür? Ich mein, normalerweise sind die Leute nicht so deppert...

chris1968 hat geschrieben:Der Pächter (mündlich wurde bereits eine Kündigung ausgesprochen) hat ganz klar gesagt, dass er die Fläche nicht räumen wird.
Auch nicht nach einer schriftl. Kündigung

Insofern jetzt nicht wichtige Gründe dagegen sprechen,würde ich schon die in der Landwirtschaft üblichen zwei Jahre Kündigungsfrist einkalkulieren-nicht das er sich über ein Hintertürchen zum Landwirt deklariert und du mit einer unter Privatleuten üblichen Frist eine ungültige Kündigung aussprichst.Schriftliche Pachtvertragskündigung mit konkretem Kündigungsdatum anfertigen oder anfertigen lassen (Für den Fall das man sich selbst sowas nicht zutraut.),dazu noch eine Frist setzen für die Beseitigung des Stalles(Selbst für den Fall das du den Stall selbst nutzen könntest,würdest du deinen Pächter zusätzlich unter Zugzwang setzen.) und mit der Zustellung einen Gerichtsvollzieher beauftragen.Damit sind Aussagen des Pächters,z.B. Kündigung nicht oder zu spät erhalten,hinfällig und der ganze Vorgang hat einen zivilrechtlich sicheren Status.

Landpacht erfordert nicht, daß die Beteiligten Landwirte sind.

Ich würde zum 31.12.2025 schriftlich kündigen und die Kündigung mit Zeugen übergeben. Wenn er dann nicht räumt, muß man einen Titel bei Gericht erwirken.

Wenn auf einer Fläche , Festzaun und sogar noch ein Holzstall gebaut wurden ????????
Ist es für den Pächter immer ärgerlich, wenn Er eine Kündigung bekommt
Ich selbst habe vor 30 Jahren auf einer Wiese, mit Wasserquelle, eine Holzhütte ohne Genehmigung erbaut .
Die Fläche wurde dann nach über 20 Jahren an eine Pferdelady verkauft, die Hütte steht aber immer noch.
Schriftlich kündigen, dann müsste die Fläche zum Herbst 2026 " Frei werden"
Bei mir die genannte Pferdelady, besuchte mich Persönlich, schilderte mir den Sachverhalt,
ich musste die 2 Kündigungsjahre keine Pacht für (1,8 Ha) bezahlen,
dafür lies ich die Holzhütte im Landschaftsschutzgebiet stehen
Hallo Chris 1968
wer möchte die Wiese dann Nutzen ???