Westerwälder hat geschrieben:
Das mit dem Pachtrecht weist der Landwirtschaft schon einige Privilegien aus die es bei anderen Pachtverträgen nicht gibt, da brauchen wir nicht lange drum herum reden.
Aber auch schonmal darüber nachgedacht, dass diese langfristige Planungssicherheit notwendig ist, was für unsere Branche relativ exklusiv?
Zum einen hinsichtlich Investitionsvorhaben. Stell mal nen Stall hin...da bist du zwangsläufig auf ne langfristige Flächensicherheit angewiesen. Gebäude anderer Branchen kann man einfacher umnutzen wenn was "schief geht"....Umnutzung von nem Stall ist äußerst schwierig bis unmöglich...da muss man einfach wissen, dass man die Flächen längerfristig hat. Mit Priviliegien hat das nichts zu tun...so ganz und gar nicht.
Der andere Punkt ist das Thema Bodenverbesserung. Nicht selten werden Pachtflächen übernommen mit pH-Wert jenseits von gut und böse. Versorgungsstufen P und K unterirrdisch. Ist im Interesse des Pächters das auf angebrachtes Niveau zu bringen...aber wenn man nicht die Sicherheit hat, die Flächen wenigstens mal ein Jahrzehnt zu bewirtschaften ist die Motivation irgendwie begrenzt den Aufwand mit den entsprechend hohen Kosten zu stemmen.
Das jemand sein eigenes Land bewirtschaften will ist legitim und OK. Aber von irgendwelchen Privilegien der Verpächter zu reden....sorry da stellt es mir die Nackenhaare auf.
P.S. und darauf hinzuweisen ob irgendwelche Rahmenbedingungen des bestehenden Pachtvertrages nicht 100 Prozent erfüllt werden...ok...schön und gut. Bitte dran denken man begegnet sich immer zwei mal im Leben. Nicht meine Art, aber wenn mir einer auf die Tour kommt würde ich in Zukunft sehr gut drauf achten ob der neue Bewirtschafter sich auch entsprechend genau an alle gängigen Vorgaben hält. Sowas ist einfach nur Blödsinn.