schimmel hat geschrieben:...solange der Einzelne kein Bewusstsein für Kosten entwickelt, so lange wird das System nicht finanzierbar sein... ich bin für Eigenbeteiligung..dann überlegt man sich, ob man wegen jedem Zipperlein zum Arzt rennt...
Reini
Vielleicht bin ich zu "links" aber für mich gilt hier: Solidargemeinschaft (und Kostenkontrolle bei Ärzten und Krankenversicherungen!).
Die Versicherung bezahlt die nötigen Behandlungen.
Wer sich Fett absaugen lassen will, Viagra braucht, Falten glätten lässt, der kann sich ja privat versichern.
Behandlungen, die Leben retten und Lebensqualität erhalten oder wiederherstellen, gehören von der Versicherung bezahlt --> das steigert die Lebensqualität aller und auch die Produktivität (für alle Liberalen ihren Anteil.....).
Diese Sicherstellung der Gesundheit und Lebensqualität der Gesellschaft gehört von einer Versicherung getragen, in die ALLE gleichberechtig und gerecht einzahlen (keine unterschiedliche Belastung am Einkommen gemessen, keine "Flüchtlinge" daraus).
Alles auf mehr Selbstbeteiligung hinauslaufen zu lassen ist für mich der absolut falsche Weg. Es führt dazu, dass Arme noch kränker werden, Vorsorge vernachlässigt wird. Das schwächt alle, kostet unter dem Strich viel mehr und lässt berechtigten Unmut aufkommen!
Das sollten alle Befürworter von mehr selbstbeteiligung mal bedenken.
Mein Eindruck ist, es sind zunehmend diejenigen, die es sich leisten können, die nach noch mehr Selbstbehalt rufen.
Dein angesprochenes "Gefühl für Kosten" darf nicht auf der Strecke bleiben. Generika, Kontrolle von Ärzten und Krankenkassen, Straffungen in der unsäglich wasserköpfigen Verwaltung der Krankenkassen müssten angegangen werden.
Wird aber bei uns wohl kaum passieren, dafür sitzen zuviele Leute in den Vorständen, Gremien und Regierungen, die davon immer noch profitieren.
Es wird lieber am schwächeren Ende der Nahrungskette gespart. Hier geht es schneller.....
Ob sich das hoffentlich irgendwann mal rächt....
(Mir ist immer noch eine Reportage in Erinnerung. Ging um einen Fahrradkurier in New York, der seine junge Familie damit ernährt. Er hat einen riskanten Job und ein Unfall würde seine Familie komplett in den Ruin treiben. Er kann sich aber keinen Schutz vor dem Ruin leisten. da eine Krankenversicherung viel zu viel kosten würde (Risikozuschläge des Jobs, Familie mit versichert....)....
Wo ist hier der Gewinn für alle, Schimmel?
Dahin führt uns der Weg, wenn ich deinen Post richtig deute (und das ganze (schwarz-gelbe) Drumherum....)
Wollen wir das? Scheinbar schon, das Volk hat ja schließlich gewählt