columella hat geschrieben:kikifendt hat geschrieben:Pferde brauchen schon genug Fläche für ihre Ernährung, die der Nahrungsmittel - und Energieproduktion entzogen wird.
Irgendwo,auch wenn wir das heute noch nicht wahrhaben wollen ist da etwas dran. Frau Brigitte Behrens ist Geschäftsführerin von Greenpeace Deutschland und schreibt: "Mehr Getreide im Tank bedeutet mehr Hungernde"! DAs bedeutet,sie bewertet die Nahrungsmittelproduktion höher als die Energieproduktion auf dem Acker,und das obwohl Energieknappheit schon jetzt ebenso ein Problem ist wie NAhrungsmittelknappheit. MAl 10 Jahre weiter,die Weltbevölkerung hat sich wieder mal um soundsoviele hundert Millionen vermehrt,da wird die Diskussion etliches schärfer sein als heute. Dann wird Heu und Hafer (Fleisch) entweder so teuer sein dass sich sowieso niemand mehr ein Pferd (Hund,Katze)leisten kann oder man wird mit Fingern auf die wenigen noch übriggebliebenen Luxustierhalter zeigen. Greenpeace sagt dann:"Wegen Pferden und Hunden verhungern Menschen." Vielleicht besteuert der Staat Pferde dann noch weil der gesellschaftliche Druck einfach zu hoch wird. und dann sind wir leider genau in der Ecke wo Kikifendt uns schon jetzt sieht. Alles andere zu glauben ist echt naiv.
Columellas Beitrag war in der Rubrik "Reiten über fremde Wiesen" ein Of-Topic - jedoch finde ich ihn einfach viel zu wichtig, als das er im Onlineorkus untergehen sollte.
Wenn das Klima sich ändert, werden viele Flächen der Welt nicht mehr zur Nahrungsproduktion bereitstehen. Unter anderem solche, die mehrere Ernten per Jahr ermöglichten! Also wird ein vielfaches an Ernteertrag verschwinden.
Wenn wir weiter grüne Energie - sprich Energie vom Acker - nutzen wollen, wird unsere Anbaufläche viel geringer. Wir können also auf den ohnehin durch die Klimaveränderung geschrumpften Anbauflächen nur wählen ob wir nun "was zu Essen" oder "was zu fahren/heizen" anbauen.
Grünlandstandorte werden dann zu den einzigen Rückzugsplätzen für fleischliefernde Weidetiere.
Zudem wollen ja alle Menschen der Welt ein Recht auf die gleiche Nahrung haben und alle wollen mehr als satt werden. Und es werden immer mehr.
Also - wie sieht die Pferdehaltung der Zukunft aus?
Mal als Info - Marktpreise 2005 und 2007(meine Zahlen von hier)
Heu Quaderballen 300kg 15€ heute 36€
Stroh Quaderballen 250kg 12€ heute 38€
Hafer(gewalzt ab Mühle) 50kg 5,50€ heute 11,25€
Karotten 15kg 2€ heute 10kg 3,75€
Ein Preisrückgang ist nicht zu erwarten auch bei besten Ernten, da Stroh inzischen zu Heizpelltes wird und zudem auch in die Biogasanlage kommt. Heu wird gar nicht mehr gemacht, das kommt als Grünschnitt ins Biogas, oder als Silo zum Rindvieh. Getreide wird zukünftig entweder gegessen oder wenn der Preis nicht stimmt eben verheizt. Lebensmittelfähigtes Gemüse in der Tiernahrung wird es ebenso in der Zukunft nicht mehr geben....
Betrachte ich die Entwicklung der Pensionsplätze, dann sind die Kosten ebenfalls explodiert - die Lohnentwicklung hingegen ist ehr rückläufig, andere Kosten steigen gerade exorbitant....
Manchmal geht mir ein Zitat von Kaiser Wilhelm nicht aus dem Kopf: "Das Automobil ist nur vorübergehend, dem Pferd gehört die Zukunft".