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Pflanzabstand und Einzelpflanzenschutz

Hier ist nun auch ein Platz für Diskussionen rund ums Holz.

Moderator: Falke

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21 Beiträge • Seite 1 von 2 • 1, 2
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Pflanzabstand und Einzelpflanzenschutz

Beitragvon Fahrer412 » Fr Jan 12, 2024 8:22

Hallo zusammen,

mache mir gerade ein paar Gedanken zur Pflanzung von Tannen, Douglasien, Lärchen, Buchen, Eichen, Ahorn in unseren eigentlich reinen Fichtenwäldern. Gepflanzt werden soll in den ein oder anderen Lichtungen, teilweise sind auch ein paar größere Freiflächen mit dabei. Einfach um im Wald auch ein paar andere Baumarten zu integrieren. Bis jetzt hat man bei uns immer im Raster von 1x1-1,2x1,2 Metern gepflanzt. Wie sind eure Erfahrungen, wie weit kann man den Abstand bei der Pflanzung maximal vergrößern. Ist ja irgendwo auch ein Kostenfaktor und Arbeitszeit.

Zum anderen weis ich nicht recht, mit welchem Einzelpflanzenschutz man hantieren soll, vor allem bei den Nadelbaumarten. Ohne Schutz kann man sich das Pflanzen bei uns sparen, da freut sich dann nur das Wild, das man sich die Arbeit gemacht hat. Für eine Einzäunung sind mir die Flächen eigentlich zu klein.
Fahrer412
 
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Re: Pflanzabstand und Einzelpflanzenschutz

Beitragvon Sottenmolch » Fr Jan 12, 2024 9:24

Ich hab Tannen 2m x 2m gepflanzt. Der Nachbar hat Douglasie in ähnlichem Abstand gepflanzt. Buche werde ich gar nicht mehr pflanzen. Eiche nur im Zaun und engem Abstand. Ich glaube das war 1m x 1,2m.

Du kannst auch Trico (Verbissschutzmittel) nehmen. Das funktioniert bei Nadelholz sehr gut.
Sottenmolch
 
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Re: Pflanzabstand und Einzelpflanzenschutz

Beitragvon carsten11 » Fr Jan 12, 2024 9:57

Hallo,

ich habe in den letzten 20 Jahren einiges in meinem Privatwald versucht.
Erkenntnis, ohne guten Jäger ist es schwierig neue Baumarten zu etablieren.
Das ist für das Wild eine willkommene Abwechslung im Speiseplan.

Ich würde so vorgehen:
Tannen: Pflanzabstand mind. 1,5x1,5m, Verbissschutz des Terminaltriebs mit Schafwolle oder blauer Forstmarkierungsfarbe (wenig), immer Ende November anbringen hat bei mir funktioniert, mind. bis sie aus dem Äser sind.

Douglasien: Pflanzabstand mind. 3,5x3,5m, Pfisterpfahl gegen verfegen, Verbissschutz des Terminaltriebs mit Verbissschutzmittel oder blauer Forstmarkierungsfarbe (wenig), immer Ende November anbringen hat bei mir funktioniert, mind. bis sie aus dem Äser sind.

Lärchen: Pflanzabstand mind. 1,5x1,5m, Verbissschutz des Terminaltriebs mit Verbissschutzmittel oder blauer Forstmarkierungsfarbe (wenig), immer Ende November anbringen hat bei mir funktioniert, mind. bis sie aus dem Äser sind.

Buchen: Pflanzabstand mind. 1,5x1,5m, Kommen bei mir aber als Naturverjüngung, Verbissschutz nichts gemacht.

Eiche: Pflanzabstand 1,5x1,5m, Verbiss und Fegeschutz: Wuchshüllen, Achtung! diese unbedingt rechtzeitig, also Stammhöhe ca.1,8m, wieder entfernen (Mäusenester und Mäusefras in den Wuchshüllen).

Ahorn: Pflanzabstand mind. 1,5x1,5m,Kommen bei mir aber als Naturverjüngung, Verbissschutz nichts gemacht.

Unterstrichen sind die etablierten Verfahren, würde ich auch nicht mehr anders machen.
Ich habe immer Trupps gepflanzt (25 Stück) dazwischen darf sich die natürliche Vegetation einstellen.
Ausgemäht habe ich nicht, nur die ersten 2-3 Jahre "ausgekesselt" (niedergetreten).

Natürlich wäre eine Naturverjüngen statt pflanzen die bessere Variante. Wenn Samenbäume in der Nähe sind -> Licht auf den Boden bringen und die gewünschten Bauarten fördern.
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Re: Pflanzabstand und Einzelpflanzenschutz

Beitragvon MF-133 » Fr Jan 12, 2024 13:17

Die totalen Douglasienprofis pflanzen max. 1000 Dougl. pro Hektar. Bei Douglasie ist es wichtig, dass sich die Wurzel in frühen Lebensjahren gut entwickeln kann. Sonst kippt sie im Stangenalter um. Ich selbst pflanze enger, alle Baumarten so ungefähr 1,20 x 1,50, bin aber beim Freistellen usw. ziemlich dahinter her, Platz zu schaffen.
Einzelbaumschutz ist Pflicht. Wenn das zuviel Aufwand ist: lieber weniger pflanzen und gut schützen statt viel pflanzen und schlecht schützen:
In den 80er Jahren hat ein Steinbruchbetreiber hier in der Gegend ein paar Hektar Halde mit Weißerle und Spitzahorn aufgeforstet, ca. 15 000 Pflanzen. Ausnahmslos alle wurden verbissen und oder verfegt. Hab es mehrfach selber begutachtet. Die vitalen Pflanzen habens überstanden, wurden aber mehrschäftig. Forstlich verwertbare Stämme sind nicht entstanden. Nicht einer.
MFG
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Re: Pflanzabstand und Einzelpflanzenschutz

Beitragvon carsten11 » Fr Jan 12, 2024 13:38

Was sich bei mir noch bestätigt hat ist das Topfpflanzen, bei richtigen Wurzel/Pflanzen-Verhältnis, robuster sind.
Douglasie würde ich nur noch als Topfpflanze nehmen.
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Re: Pflanzabstand und Einzelpflanzenschutz

Beitragvon Falke » Fr Jan 12, 2024 14:35

TE hat geschrieben:Für eine Einzäunung sind mir die Flächen eigentlich zu klein.

Nichts schützt besser als ein Zaun.

Natürlich wächst die eingezäunte Fläche in etwa mit dem Quadrat der Zaunlänge - ich habe aber viele kleine Zaunflächen mit nur ein, zwei Rollen á 25 m im Umfang.
Das hat den Vorteil, dass es für die Rehe übersichtlicher ist, wo innen und wo außen ist. Ich hatte noch nie Wildspuren innerhalb eines Zauns! :wink:

A. aus Ö.
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Re: Pflanzabstand und Einzelpflanzenschutz

Beitragvon dol » Do Jan 18, 2024 8:20

Hat eigentlich jemand Erfahrung mit der Pflanzung von Groß-Pflanzen/Heisterpflanzen?
Lärche und Ahorn z.B. gibt es auch in der Größe 120 - 150 cm - dann sollte theoretisch nur Fegeschutz reichen.

Funktioniert das auch in der Praxis :?:

Hätte auch einige "Lichtungen" im Fichten-Altbestand und im Fichten-Anflug - die könnte ich so sehr einfach mit anderen Baumarten bestücken!
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Re: Pflanzabstand und Einzelpflanzenschutz

Beitragvon Rhino » Do Jan 18, 2024 8:26

Sottenmolch hat geschrieben:Ich hab Tannen 2m x 2m gepflanzt. Der Nachbar hat Douglasie in ähnlichem Abstand gepflanzt. Buche werde ich gar nicht mehr pflanzen. Eiche nur im Zaun und engem Abstand. Ich glaube das war 1m x 1,2m.

Du kannst auch Trico (Verbissschutzmittel) nehmen. Das funktioniert bei Nadelholz sehr gut.



Das kann ich voll unterstützen, hört sich gut an.

Bis auf das Laubholz. Bei Buche und vor allem Eiche gehen wir in Abhängigkeit der Größe der Pflanzen auf deutlich kleinere Abstände. Reihenabstand 2 Meter passt, in der Reihe aber eher 0,5 bis 0,8 Meter. SO kommt man bei den Pflanzenzahlen auf 6.000 (Heisterware) bis 10.00 Stück (30 - 50 cm).
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Re: Pflanzabstand und Einzelpflanzenschutz

Beitragvon Rhino » Do Jan 18, 2024 8:29

dol hat geschrieben:Hat eigentlich jemand Erfahrung mit der Pflanzung von Groß-Pflanzen/Heisterpflanzen?
Lärche und Ahorn z.B. gibt es auch in der Größe 120 - 150 cm - dann sollte theoretisch nur Fegeschutz reichen.

Funktioniert das auch in der Praxis :?:

Hätte auch einige "Lichtungen" im Fichten-Altbestand und im Fichten-Anflug - die könnte ich so sehr einfach mit anderen Baumarten bestücken!



Auf den Landeswaldflächen auf denen ich arbeite pflanzen wir jährlich mehrere 10.000 Heister Eichen mit dem Bagger von der Gasse aus (der gleiche wie mit dem Mulcher im Thread Bilder Forstarbeiten).
Die Kalkulation ergab, dass es am Ende auf Standorten mit sehr hoher Bonität und entsprechender Begleitvegetation günstiger ist, da mehrere Pflegedurchgänge gespart werden können.
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Re: Pflanzabstand und Einzelpflanzenschutz

Beitragvon Sottenmolch » Do Jan 18, 2024 10:19

@Rhino

Bei Pflanzabstand von 1m x 1m oder 2m x 0,5m kommt man auf die gleiche Anzahl an Pflanzen. Die 2m Gassenabstand macht ihr ja wahrscheinlich wegen der maschinellen Kulturpflege. Kommt für mich aber nicht in infrage.
Bei Eiche sehe ich aufgrund der enormen Nachfrage das Problem, dass Baumschulen den größten Scheißdreck verkaufen (können). Da sind Pflanzen dabei, da kann man sicher sagen, dass deren Samen nicht von ausgewählten Samenbäumen stammen.
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Re: Pflanzabstand und Einzelpflanzenschutz

Beitragvon baer » Do Jan 18, 2024 11:14

@dol

Bei den sogenannten Großpflanzen müssen auch größere Pflanzlöcher gemacht werden. Dazu habe ich einen "normalen" Spaten aus dem Volksdiscounter der zwei Brüder genommen und die Erde dann per Hand ins Pflanzloch gekrümelt. Der Aufwand ist sicherlich nur bei einer überschaubaren Anzahl von Pflanzen möglich. Aber in einer Lichtung haben ja auch nicht Hunderte Großpflanzen Platz.
Verbiss des Leitriebes ist bei diesen Pflanzen kein Thema mehr, aber das Fegen! Ohne Schutz geht hier nichts.
Ist der Baum angewachsen geht es dann sehr zügig nach oben ans Licht. Aufgrund der Kosten der Pflanzen und des Pflanzaufwandes ist die Sache eher etwas für Waldliebhaber. Dieser kann sich dadurch ein wenig Zeit erkaufen.

Viel Spaß beim Pflanzen!

Es grüßt der baer
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Re: Pflanzabstand und Einzelpflanzenschutz

Beitragvon Oberdoerfler » Do Jan 18, 2024 11:27

@dol
Großpflanzen haben tatsächlich den Vorteil, dass man meist keinen Verbissschutz braucht und man weniger Pflanzen sezten muss. Außerdem haben sie ein bis zwei Jahre Wuchsvorsprung vor den kleineren Pflanzen und es ist weniger Kulturpflege erforderlich.
Die Nachteile der Großpflanzen sind:
- teuerer
- Fegeschutz trotzdem notwendig
- aufwändiger zu pflanzen (ich nehme einen Erdbohrer damit geht es gut)
- größerer Pflanzschock, dadurch geringerer Anwuchserfolg
- grosse Ausfallraten wenn die erste Vegetationsperiode ein Trockenjahr ist.
Ich nehme lieber kleinere Pflanzen und pflanze mehr, da ich in den ersten fünf Jahren mit mindestens 30% Ausfall rechne.
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Re: Pflanzabstand und Einzelpflanzenschutz

Beitragvon ihc driver 94 » Do Jan 18, 2024 12:16

Hab jetzt zienlich alle mittel probiert an pflanzschutz und lande jetzt doch wieder beim zaun. Die verbissklammern halte ich für müll der dann eh zum grosteil im wald liegen bleibt une nervig zu montieren ist. Mit blauen makierspray hab ich hute erfahrung bei küstentanne wenn man nicht auf den terminaltrieb zuvielnspritzt, sonst bleibt der aus! Ein zaun ist einmal bissl arbeit aber hat dann meist ruhe wenn nichts drauffällt und es gehen auch pflanzen von selberbauf wie bei einem weisergatter.. hab zwar auch momentan nur so 200m² lichtungen aber glaub diesmal ists mir der zaun wert. Das einzelschutzzeug hat nicht nicht überzeugt und ist auch sau teuer.

Bin etwas unschlüssig was ich pflanze da ists eher feucht genug, möcht aber eigentlich eine erlen. Die fichten sind da bei dem sturm und schnee aber grosteils entwurzelt. Eventuell setz ich auf tanne... bin noch unschlüssig.
ihc driver 94
 
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Re: Pflanzabstand und Einzelpflanzenschutz

Beitragvon Rhino » Do Jan 18, 2024 13:34

Sottenmolch hat geschrieben:@Rhino

Bei Pflanzabstand von 1m x 1m oder 2m x 0,5m kommt man auf die gleiche Anzahl an Pflanzen. Die 2m Gassenabstand macht ihr ja wahrscheinlich wegen der maschinellen Kulturpflege. Kommt für mich aber nicht in infrage.
Bei Eiche sehe ich aufgrund der enormen Nachfrage das Problem, dass Baumschulen den größten Scheißdreck verkaufen (können). Da sind Pflanzen dabei, da kann man sicher sagen, dass deren Samen nicht von ausgewählten Samenbäumen stammen.



1,8 bis 2 Meter ist der Reihenabstand. Die Abstände hatte wir auch schon vor der Idee mit der maschinellen Pflege. Man hat in der Reihe einen dichteren Stand, und auch die motormanuelle Pflege mit dem FSG ist aus meiner Sicht leichter.
Bei 1 x 1 Meter hat man ja eher ein Raster als Pflanzreihen.

Die Nachricht über die Qualität der Pflanzen ist erschreckend! IM Landeswald haben wir hier den Vorteil der Lohnanzuchten, da weiß man was man bekommt!
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Re: Pflanzabstand und Einzelpflanzenschutz

Beitragvon Fahrer412 » Fr Jan 26, 2024 9:32

Erst mal vielen Dank für eure ganzen Antworten. Hab mir jetzt schon einen ungefähren Plan gemacht wie es werden soll von der Pflanzung her. Im Frühjahr sollen als erstes mal hauptsächlich Lärchen mit ein paar Buchen gepflanzt werden. Alles auf einmal geht nicht. Nur mit dem Schutz der Pflanzen bin ich mir noch nicht so recht schlüssig geworden. Gibt es für Lärchen einen sinnvollen Einzelpflanzenschutz?
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