Werte Mitglieder,

ich benötige Euren Rat.
Man hat mir zwei kleinere Grünlandflächen zum Kauf angeboten.
Da ich nur hobbymäßig Pferdehaltung und Heugewinnung betreibe, habe ich keine Ahnung,
welche Preise angemessen sind.
Die Gesamtfläche beider Flächen zusammen beträgt ca 1ha.
Lage ist die Lüneburger Heide, also entsprechend Heidesand als Untergrund.
Eine Fläche ist noch versehen mit einem etwas baufälligen Zaun, die andere ist nicht gezäunt.
Die Flächen sind dauerhaft trocken und sind unmittelbar nebeneinander, nur durch eine Bahnlinie
getrennt.

Was wäre ein angemessener Preis pro qm²?
Vielen Dank für Eure Hilfe.

Grüße,

SirGandalf

Moin,

irgendwas zwischen 1-3€/m² wird das wohl kosten.
Für dich ist der angemessene Preis eher 1€, für den Verkäufer 3€...

sirgandalf hat geschrieben: ... unmittelbar nebeneinander, nur durch eine Bahnlinie
getrennt.

Wie viel km musst du denn fahren, um (legal) vom einen zum unmittelbar daneben gelegenen Grundstück zu kommen?

A.

Zum Glück handelt es sich um eine nur gelegentlich für Güterverkehr genutzte Strecke, so dass es direkt einen kleinen Übergang neben den Flächen gibt, den auch die anderen Landwirte nutzen.

Du darfst keinen Zaun bauen, weil du nicht privilegiert bist.
Wahrscheinlich interessiert es aber niemanden, wenn du es doch tust.

Du kannst es mit 80 Cent versuchen, falls der Bodenmarkt bei euch das hergibt.

Gehe mal eher von 1,50 bis 2 Euro aus. Hier bei uns gibt s nichts mehr unter 2 Euro.

sirgandalf hat geschrieben:Zum Glück handelt es sich um eine nur gelegentlich für Güterverkehr genutzte Strecke, so dass es direkt einen kleinen Übergang neben den Flächen gibt, den auch die anderen Landwirte nutzen.

Du kannst nicht davon ausgehend, dass dir dieser EÜ dauerhaft erhalten bleibt.
Diese Bahnübergänge gehen i.d.R. recht einfach weg(zu)machen.

Verdampfer hat geschrieben:Du darfst keinen Zaun bauen, weil du nicht privilegiert bist.
Wahrscheinlich interessiert es aber niemanden, wenn du es doch tust.

Du kannst es mit 80 Cent versuchen, falls der Bodenmarkt bei euch das hergibt.

Wieso sollte er das nicht dürfen? Solange es kein fester Zaun ist, ist das kein Problem.
So damals die Aussage des Bauamts bei uns im Außenbereich.
Holzpfosten setzen und Litze ziehen ist ok.
Bretter zwischen die Holzpfosten muss genehmigt werden.

Bei uns in Bayern gibt es jedem Landratsamt die so genannte Kaufpreissammlung. Hie müssen die Notare alle Grundstücksverkäufe hin melden und jeder kann das abfragen (keine persönlichen Daten, aber Ort, Lage und Preis werden genannt). Für mich ist das immer ein guter Anhaltspunkt - Liebhaberpreise muß man halt als solche erkennen.

Vor ein paar Jahren hätte ich auch noch 0,80 Euro/qm gesagt, inzwischen eher 2,- Euro aufwärts. Wenn die Fläche dann noch in Ortsnähe liegt, dann eventuell noch mehr.

Die Bahnlinie kann jetzt Fluch oder Segen sein: Für eine Bewirtschaftung blöd, aber momentan ist es nur möglich neben Autobahnen und Bahnlinien Solarparks im Außenbereich verwirklichen.
Kann sein das es nicht ganz korrekt ist wie ich es beschrieben habe, aber so war mein letzter Kenntnisstand

Das kann evtl den Preis doch auf ein überdurchschnittliches Niveau heben.

Bergwanger hat geschrieben:..... momentan ist es nur möglich neben Autobahnen und Bahnlinien Solarparks im Außenbereich verwirklichen.
Kann sein das es nicht ganz korrekt ist wie ich es beschrieben habe, aber so war mein letzter Kenntnisstand....

Das funktioniert auch auf "normalen" Feldern.

Moin,

letzte Woche ist eine Wiese in der Größe von ca. 1,5 ha, gelegen zwischen den LK Peine und LK Hildesheim
für 6,- EUR / m² verkauft worden.

Weidestatus vorhanden (Dauergrünland), weil seit über 10 Jahren dort in Mitten von umliegenden Äckern Rinder stehen.
Das war dem Käufer aber egal - er hat genug Liquidität, weil er Immobilien bewirtschaftet, und im Nebenerwerb Landwirt ist.


Olli

Spessartbauer hat geschrieben:Bei uns in Bayern gibt es jedem Landratsamt die so genannte Kaufpreissammlung. Hie müssen die Notare alle Grundstücksverkäufe hin melden und jeder kann das abfragen (keine persönlichen Daten, aber Ort, Lage und Preis werden genannt). Für mich ist das immer ein guter Anhaltspunkt - Liebhaberpreise muß man halt als solche erkennen.

Du sagst also, dass du einfach so ins Landratsamt marschierst und so ohne weiteres mal eben nachfragst, was der Nachbar für seinen Acker/Wald/Wiese gezahlt oder erhalten hat! ? Ich behaupte mal, dass im Bezug auf dein Landratsamt der auskunftsfreudige Mitarbeiter nichts von Datenschutz weiß.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass das in Bayern oder im Rest des Landes üblich und/oder rechtlich unbedenklich ist und das nicht erst seit der neuen Datenschutzverordnung.


In meinem Landratsamt, (ebenfalls Bayern) erhält man aus Datenschutzgründen nur Auskunft über Durchschnittspreise einer gesamten Gemarkung oder den Bodenrichtwert und das auch nur gegen Gebühr!
Ebenso erhielt man im Vermessungsamt, schon vor der neuen Datenschutzverordnung nur gegen Ausweiß Auskunft über Wald- und Feldnachbarn! Auch bei Gemeinden gibt es keine Auskunft mehr über z.B. den Besitzer des Nachbarbauplatzes.....

Die ø Preise werden jährlich je LKR veröffentlicht,
das hat nichts mit Datenschutz zu tun.
Normal so in der 4-6. Ausgabe des LWB.