Krone BigX hat geschrieben:Habe gestern mal etwas gegoogelt. Bei Privatkrediten ist äusserste Vorsicht geboten sonst kommt das Finazamt und geht von einer Schenkung aus. Dafür wollen die natürlich auch Geld haben. Auch bei niedrigen Zinssätzen werden die wohl schnell mistrauisch. Zu den Ausbildungsdarlehen bzw. Bildungskrediten habe ich auch etwas gefuden. Da liegt der Zinssatz so um die 3,5% wie ich das sehe.
Andere Möglichkeiten wird es wohl nicht geben.

Einen "marktüblichen Zins" solltest du schon nehmen. Dabei gilt: Je länger die Laufzeit, desto höher der Zins und je höher das Darlehen desto niedriger der Zins. Von anderen Faktoren wie z.B. der Bonität mal abgesehen. Ich sag jetzt mal, in dem vorliegenden Fall, 10 Jahre Laufzeit mit Tilgung ab dem 6. Jahr, die ersten 5 Jahre nur Zinsen, bei scheinbar schlechter Bonität, sind 3,5 % nicht genug. Da halte ich 5 % für realistischer. Ist aber nur meine subjektive Meinung...

Also wenn Du den gut kennst...wieso nicht?

Mein Bruder wollte ein Motorrad loshaben. Ich war nicht scharf drauf aber auch nicht wirklich abgeneigt. Also hab ich Abzahlung vorgeschlagen...den Betrag den wir sonst auf die Seite legen monatlich...so haben wirs gemacht. Neulich hab ich das Ding verscherbelt und dann wars auch wieder auf dem Konto.
Ich hab nichts gegen leihen oder verleihen...es kann ja jeder mal froh um Hilfe sein. Und halt Rückzahlung so dass es auch machbar ist.
Allerdings nur unter guten Freunden und auch dann wird das Ganze schriftlich gemacht.

So etwas wird grundsätzlich schriftlich gemacht. Nachher heißt es, ich hab nix bekommen oder du hast es mir geschenkt. Das gibt nur Ärger. Er ist wirklich fleißig, lebt sparsam geht viel arbeiten, auch am Wochenende. Die Summe von der wir reden liegt irgendwie bei ca.10.000€. Das würde mir nicht weh tun. Er möchte halt nicht, bei schlechtem Zinssatz Unsummen der Bank schenken. Was ich auch verstehen kann. Deswegen kam er ja bei mir an, da war der erste Gedanke das ganze Zinsfrei zu machen.

Zinsfrei ist nett. Find ich flott von Dir.

Denn Geld ist wichtig....aber nicht das wichtigste.

Bei uns sind 2 krank...kommen wohl beide nicht wieder...einmal Familie, einmal Bekannstschaft.

Das sind die wichtigen Dinge.

"Nett" ist die kleine Schwester von "Scheiße"
Und zinsfrei ist nicht erlaubt, da wie vorher schon angemerkt wurde, das Finanzamt eine Schenkung annehmen würde. Was allerdings auch kein Problem sein sollte, da er einen Freibetrag von 20.000 € hat. Dann müsste nach später halt das Geld wieder "zurück geschenkt" werden.

Sorry...ich hab nett geschrieben weils so gemeint war.

Wie das vom Gesetz her wäre....keine Ahnung....das erfährt keiner was ich mit meinem Geld mache....der Staat schon gar nicht. Ist bei unseren kleinen Beträgen wohl auch nicht von Belang....da hats massig reichere.

Krone BigX hat geschrieben:Hallo,

bin am Wochenende angesprochen worden, ob ich nicht einem guten Freund einen Privatkredit geben könnte. ......................

................Hat jemand so etwas schon einmal gemacht bzw. kennt sich da aus?

Klar, das alles schriftlich am besten beglaubigt festgehalten werden sollte. Und ja bei Geld hört die Freundschaft auf.

Servus

Wenn ich Deinen Text richtig interpretiere solltest Du kein Geld verleihen.

Und zu Deiner Frage..ja habe ich schon gemacht. Und zwar sowohl als Kreditnehmer wie auch als Kreditgeber.
Grundsätzlich galt in diesen Fällen das Wort. Über die Rückzahlung wurde lediglich vereinbart, dass es bei Gelegenheit eben zurück
kommt. So lief es dann auch, alles ok. Beträge durchaus nennenswert, Laufzeit bis zu fünf Jahre.
Jeder wusste, wenn der andere unter den Schlepper kommt war es das eben......muss man sich eben vorher überlegen.

Ich habe aber auch schon familiär unter die Arme gegriffen mit der Gewissheit, dass ich davon nichts mehr sehe. Wir reden nicht darüber und
es ist für mich auch ok. Immer in der Hoffnung, dass im Fall der Fälle auch mir geholfen wird.

Verträge oder Sicherheiten waren nie ein Thema. Wenn die Freundschaft das nicht hergibt lasse ich es.


Grüße

otchum hat geschrieben:...das erfährt keiner was ich mit meinem Geld mache....der Staat schon gar nicht. Ist bei unseren kleinen Beträgen wohl auch nicht von Belang...

Aus eigener Erfahrung muss ich dir leider sagen, dass dem leider nicht immer so ist. Man wundert sich doch immer wieder, wo die manchmal bestimmte Informationen her bekommen
Kann gut gehen, muss aber nicht...

Krone BigX hat geschrieben:Bei Privatkrediten ist äusserste Vorsicht geboten sonst kommt das Finazamt und geht von einer Schenkung aus. Dafür wollen die natürlich auch Geld haben.

Bis 20.000€ kannst ihm auch ohne Schenkungssteuer schenken.
Bei Verwandschaftsgraden sind bis zu 500.000€als Freibetrag möglich (abhängig von der Steuerklasse)

WaldbauerSchosi hat geschrieben:

Krone BigX hat geschrieben:Bei Privatkrediten ist äusserste Vorsicht geboten sonst kommt das Finazamt und geht von einer Schenkung aus. Dafür wollen die natürlich auch Geld haben.

Bis 20.000€ kannst ihm auch ohne Schenkungssteuer schenken.
Bei Verwandschaftsgraden sind bis zu 500.000€als Freibetrag möglich (abhängig von der Steuerklasse)

Falls das vielleicht nicht alle verstanden haben: Es geht hier um die Steuerklasse für die Erbschafts-/Schenkungssteuer. Die hat mit der "normalen" Steuerklasse nichts zu tun, sondern wird ausschließlich durch das verwandtschaftliche Verhältnis definiert. Der Freibetrag jedoch hat mit der Steuerklasse nichts zu tun. Die Steuerklasse legt lediglich den Steuersatz fest, der anfällt, wenn der Freibetrag ausgeschöpft ist.

Wenn man den Kredit zinslos vergibt, geht das Finanzamt bei einer Prüfung von einem fiktiven Gewinn aus. Also immer einen Zinssatz angeben.
Sonst wird man diesen "fiktiven Gewinn" versteuern müssen.
Auch wenn tatsächlich keine Zinsen bezahlt wurden. Das ist denen egal, die legen den Zinssatz dann einfach fest. Also immer einen Zinssatz angeben, wenn der auch noch so klein ist.
Von einer Schenkung gehen die wohl eher nicht aus, da bei den Freibeträgen, dann einfach nichts zu holen ist.

Das Wort "Kredit" kommt vom lateinischen Wort "Credere" also "Glauben".
Nur "Glauben" alleine genügt längst nicht mehr.... Ich würde selbst meinem "besten Freund" keinen Kredit mehr ohne Grundschuldlich verbriefte Sicherheit geben.....
Außer vielleicht bei geringen Beträgen, wo es mir nicht weh tut, wenn die Rückzahlung platzt.
Leider gehen mit solchen Dingen meistens "die besten Freundschaften" (besonders aber die "Pseudofreundschaften" kaputt. Und solche "Freundschaften" sind mir keine 100 Euro wert......) Es ist übrigens auch eine sehr diffizile Angelegenheit, wenn es am Schluss heisst: Du warst die Ursache, dass Dein bester Freund wirtschaftlich abstürzte......
oder: Du wolltest dich nur über die Zinsfalle sein Land aneignen.....
Es hat schon seinen Grund, wenn eine Bank vor Ort oft erst mal die Kredite an eine auswärtige Bank verkauft, damit sie ihre Hände in Unschuld wäscht, wenn ein Landwirt vor Ort versteigert wird... Tja, so machen die das.......

Geld an sich kennt nun mal keine Moral.