Hallo, ich ziehe meine Kartoffeläcker zuerst mit der Egge flach ab. Das bringt dann einige Unkräuter zum Keimen. Einige Zeit später fahre ich dann mit der Kreiselegge drüber. Zum Legen verwenden wir auch ein Rau Kombi mit den Häufelscheiben. Diese produzieren wesentlich weniger Schwarten, als die Häufelkörper. Ist es im Frühjahr sehr feucht, sollte man die Spurlockerer ziemlich flach einstellen, sonst produzieren die Schollen wie ein Pflug. Ein paar Wochen nach dem Legen werden sie dann ebenfalls mit dem Rau Kombi angehäufelt und danach mit einer Egge abgezogen. Dann fahren wir mit den gebogenen Hackscharen durch. Dabei werden die Dämme seitlich abgeschnitten und vorher die Kluten, die nun durch das abziehen mit der Egge zwischen den Dämmen liegen, durch die Schlepperreifen zerkleinert. Ca. 2 Wochen danach wird nochmals zwischen den Dämmen gehackt und gelockert, diesmal mit geraden Hackscharen. So kann man den Acker mechanisch gut von Unkraut frei halten und hat nun genügend feines Material zum letzten Anhäufeln. Da sollten die Kartoffelpflanzen dann schon eine gewisse Größe erreicht haben, dass man sie nicht mit Erde zudeckt. Nun beschatten die Kartoffelpflanzen die Erde so gut, dass es bis zum Absterben mit Unkräutern keine Probleme mehr gibt. Natürlich sollten alle Arbeiten bei optimalen Bedingungen ausgeführt werden (nicht zu nass und nicht zu trocken), was in manchen Jahren oft nicht möglich ist. Deshalb gibt es heute ja auch Dammfräsen, was sich für meine 0,6 ha aber nicht lohnt und ich möchte möglichst auf Herbizide in Kartoffeln verzichten. Ps: Glysophat vor der Ernte bringt meiner Meinung nichts, da zu diesem Zeitpunkt noch fast keine Unkräuter aufgelaufen sind, und eine längere Wartezeit benötigt wird, dass es richtig wirkt. Mit dem Zeugs sollte man in der aktuellen Situation verantwortungsbewusst umgehen. Gruß Chris
Danke für die infos. Roundup spritze ich eh ned vor der Ernte sondern vor der Saatbettbereitung. Da steht leider meist schon genug Unkraut. Machst du chemisch was gegen Krautfäule und den Käfer?
Hi Fabsl, da hab ich nen dicken Fehler eingebaut. Ich meinte nicht vor der Ernte, sondern vor dem Pflanzen. Round up oder so was im Spätsommer/ Herbst ist m.E. viel effektiver. Also nach der Getreideernte ein paar Wochen warten, dann spritzen und sehr lang einwirken lassen vor der Bodenbearbeitung damit bei den mehrjährigen Wurzelunkräutern wie Distel, Quecke, Ackerwinde eine gute Wirkung erzielt wird. Ich baue meine Kartoffewl meist auf Äckern an, in denen es Sandsteine gibt. Die sind sehr warm, was den Kartoffeln aber auch den Ackerwinden gefällt und die tauchen erst ab Mitte Mai, also nach dem Kartoffelpflanzen auf. Eine effektive mechanische Bekämpfung ist da nicht möglich. Die einjährigen Unkräuter kann man nach dem Pflanzen i.d.R. gut mit dem Rau Kombi bekämpfen. Dieses Jahr konnte ich wegen dem vielen Regen nur 1 mal maschinell hacken und die Kartoffeln sind schon so groß, dass ich nur noch anhäufeln kann. Da ist dieses Jahr evtl. dann doch noch mal Handarbeit dran. Und ja, ich spritze gegen Krautfäule 2 - 3 mal (wenn es weiter so viel regnet evtl. auch mehr) und i.d.R. 1 mal gegen Käfer mit konventionellen chemischen PSM. Und noch eine Anmerkung: wenn du deine Kartoffeln nicht auf einem ebenem, sandigen Acker anbaust, wirst du mit dem Rau Kombi fast nie ein optimales Ergebnis erreichen. Die Kartoffeln wachsen ja unten im Damm und daher ist es auch nicht so wichtig, den Damm mit sehr feinem Boden anzuhäufeln. Vom Regen wird das feine Material sowieso viel schneller abgetragen. Wichtig ist halt, dass keine extrem dicke Schollen angehäufelt werden, die die Pflanzen teilweise zudecken. Gruß Chris
Hab 2 wo nach einlagerung sehr viele frisch verfaulte ausgeklaubt. Vermute, dass die bei der ernte kleine wunden bekamen. Ist da ev ein rüttler schonender als mein normaler roder?
Nach der ernte gleich in den keller oder zwischenlagern zum trocknen?