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Reflektoren an Leitpfosten

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35 Beiträge • Seite 1 von 3 • 1, 2, 3
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Reflektoren an Leitpfosten

Beitragvon Kaninchen » Mi Aug 21, 2013 18:14

Unser Jäger hat an der B432 blaue Reflektoren an den Leitpfosten zur Vergrämung des Wildes angebracht.
Er meint, seitdem gab es auf der Strecke keinen Wildunfall mehr.
Sind die Dinger wirklich so funktionell? Wie wirken sie? Was kostet so was? Und warum wird das dann nicht an allen Wildwechseln/vielbefahrenen Straßen angebracht?
Grüßle,
Birgit
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Re: Reflektoren an Leitpfosten

Beitragvon racker » Mi Aug 21, 2013 18:33

Hallo,

wie lange sind denn die Reflektoren schon dran ?

Ansonsten M.E. alles eine Frage der Zeit (Gewöhnung) bis es wieder kracht.
MfG
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Re: Reflektoren an Leitpfosten

Beitragvon Kaninchen » Mi Aug 21, 2013 19:17

Schon ca. 1 Jahr.
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Re: Reflektoren an Leitpfosten

Beitragvon Terminaltriebschutz » Mi Aug 21, 2013 20:57

Die Warnreflektoren sind v.a. für Rehe.
Das Ganze funktioniert so:

Ein Rehlein schleicht in aller Ruhe durch die Felder auf der Suche nach einer Tanne (die schmecken sehr gut).
Dabei sieht es in der Dämmerung quasi "schwarzweiß":
http://www.bljv.at/infoblaetter/infobla ... _sehen.pdf

Und so überquert es eine Straße - und sieht das näher kommende Auto erstmal nicht so wirklich!

d.h. das Licht der Scheinwerfer vom Auto wird gar nicht wirklich wahrgenommen. Erst wenn das Auto sehr nah ist, d.h. wenns Reh auf der Straße steht, realisiert es das Auto.

Nun haben die Viecher leider eine ganz besonders blöde Art, auf "potentielle Gefahr" zu reagieren: Sie bleiben erstmal stehen, und gucken, was denn da tatsächlich kommt.
Grund: So ein Reh schafft keine allzu lange Flucht. Kommt der Wolf, dann flüchtet das Reh möglichst schnell nur eine kurze Strecke, und dann beginnt es, im Wald herumzuschleichen, bis alles nach Reh stinkt. Der Wolf verliert die Fährte, das Reh ist sicher.

Beim Straßenverkehr ist das fatal: Das Reh steht auf der Straße, das Auto ist noch weit entfernt, aber nun erkennt es "potentielle Gefahr". Dummerweise ist ein Auto kein Wolf, und viel schneller...

Die blauen Reflektoren reflektieren nun das von Rehen sehr gut gesehene blaue Licht in den Bereich NEBEN der Straße.
d.h. die "verhoffenden" oder "sichernden" Rehe stehen dann neben der Straße.

Dran "gewöhnen" sollten sie sich deshalb nicht, weil das Ganze ja nicht "abschrecken" soll, sondern dem Reh ermöglichen soll, die näher kommende Gefahr früher erkennen zu können.
Wie wenn du z.B. durch den Wald läufst und dabei Lärm machst. Dann kannst du davon ausgehen, dass irgendwo im Bestand die Rehe sichern, und sich dann wegdrücken.

d.h. die Warnreflektoren funktionieren logischerweise auch nicht immer.
Wenns z.B. um die Ricke geht, oder um das beste Revier (meine Verjüngung...) dann hilft kein Reflektor: Mich hat beim Blatten mal fast ein Bock "getroffen".
Der muss einige Zeit keine Ricke abbekommen haben, jedenfalls kam er mit einem gewaltigen Sprung direkt vor mir aus der Dickung gesprungen und schreckte erstmal.
Wenn die erstmal in einem Zustand sind, in dem sie den Jäger bespringen wollen, hilft an Straßen auch nix mehr.

Wo es aber z.B. sehr positiv wirkt: Es werden weniger Ricken überfahren.
Die zeigen so ab Juli verstärkte Aktivität (brauchen Futter für die Milchproduktion und das Anfressen einer Fettschicht für den Winter).
Das Problem ist, dass die Kitze in so einem Fall weiterlaufen, die Ricke auf der Straße steht (Es sichert in der Regel die Ricke, während die Kitze mit irgendwas beschäftigt sind), und überfahren wird.
Dann gehen die Kitze ein. Sehr unschön.
Die Reflektoren können da helfen.

Hoffe, das hat für etwas Klarheit gesorgt.
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Re: Reflektoren an Leitpfosten

Beitragvon Kaninchen » Mi Aug 21, 2013 21:31

Danke dir für deine Mühe der Erklärung!
Es scheint ja zu funktionieren! :wink:

Ich hab noch ne andere Frage: Sind Ricken mit ihren Kitzen immer so standorttreu?
Wir haben hier eine Ricke mit 3 ! Kitzen! Alle 3 hat sie schon gut groß bekommen! Wir beobachten die 4 sehr gerne.
Die sind immer um unseren Hof herum unterwegs, morgens und abends im Obstgarten. Zur Dämmerung in den Rüben.
Man kann schon fast voraussagen, wo man sie trifft. :wink: Ist das normal?

Und noch ne Frage: Wann kann ein Jäger das Geschlecht der Kitze erkennen?

Und noch ne Frage: Wie ist deren Zukunft? Werden auch Kitze geschossen? Wenn denn, wann?

Unser Jäger ist zum Glück ein Guter! Er macht das noch richtig klassisch. Er hat mir schon hin und wieder ein geschossenes Stück gezeigt.
Er macht sich immer die Mühe, es mit einem Zweig Eichenlaub zu ehren. Ich finde das gut, wenn man nicht nur draufballert, sondern viel schaut und wirklich jagdmännisch handelt.
Mein Vermieter war aus dem gleichen Holz geschnitzt. Der saß auch oft auf seinen Sitzen, nur um den Bestand zu erschauen.
Grüßle,
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Re: Reflektoren an Leitpfosten

Beitragvon WaldbauerSchosi » Do Aug 22, 2013 15:51

ja Rehe sind schon sehr Standorttreu.
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Re: Reflektoren an Leitpfosten

Beitragvon Damhirsch » Do Aug 22, 2013 20:36

Sicher werden auch Kitze geschossen. Allerdings sehen die dann nicht unbedingt so aus wie Gutmensch sich das vorstellt. Die sind dann fast so groß wie die Ricke, haben keine Punkte mehr und sehen halt aus wie etwas zu klein gebliebene "richtige" Rehe. Der Hauptgrund für mich Kitze zu schießen ist ganz profan: Für Kitzleber werde ich regelmäßig zum Killer :D Den Rest drumrum kann man auch ganz gut selber essen. Hält leider nicht lange. Ne Woche oder so, dann drängt der Hunger wieder.
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Re: Reflektoren an Leitpfosten

Beitragvon Kaninchen » Do Aug 22, 2013 21:10

Warum werden Kitze geschossen?
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Re: Reflektoren an Leitpfosten

Beitragvon JohnDeere3040 » Do Aug 22, 2013 21:23

Zum essen? :klug:
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Re: Reflektoren an Leitpfosten

Beitragvon Terminaltriebschutz » Do Aug 22, 2013 22:46

Zur Frage: Sind Rehe standorttreu?

ERWACHSENE Rehe, die bereits ein Revier besitzen, sind ehr standorttreu.
Junge Rehe wandern bis zu 100km auf Reviersuche (wenn sie an meinem Wald vorbeikommen, dann nicht so weit. Einerseits gibts da freie Reviere, andererseits wandern einige dann auch aus anderen Gründen nicht weiter :) ).

Das Reh-Territorium beträgt in einem gut strukturierten Revier (Waldränder, Hecken, kleine Freiflächen, Waldverjüngung) ca. 5-10ha.
Mehr kann das Reh nicht verteidigen gegen andere Rehe.
Im Winter vergrößert sich das wegen Nahrungssuche, dann sieht man auch mehrere Rehe zusammen ("Sprung").
Das ist aber eine aus der Not entstandene "Zweckgemeinschaft".
Das ist KEINE "Herde" oder so, sondern die Rehe konkurrieren auch im Sprung, und vertreiben sich gegenseitig vom Futter. d.h. vom Füttern profitieren bei zu hohem Rehbestand nur die starken Rehe.

Dass die Viecher in der Nähe von deinem Haus herumrennen ist normal. Die wissen, dass das ungefährlich ist.
MIt etwas Pech hast du sie auch irgendwann im Garten. Dann fressen sie deinen Salat.
Und dass sie beim Obst sind ist auch klar: Obstbäume verbeißen sie auch extrem gerne.

Somit gleich 2. Frage: Warum werden Kitze geschossen?

a) Auch Kitze verbeißen meine Tannen
b) Hat die Ricke 3 Kitze, muss sie 3 fressende Kitze durch den Winter bringen. Rehe konkurrieren auch in der "Rehfamilie" um Futter. Hängt man gleich zu Beginn September 2 von den 3 Kitzen an den Haken, frisst sich das verbliebene Kitz fett. 3 Kitze sind schwer über den Winter zu bringen. Die Ricke muss jetzt Feist ansetzen, sonst wird sie im WInter die Kitze nicht ans Futter lassen. d.h. die Kitze laufen der Ricke nach, aber die Kitze greift sie an, weil sie ihr das Futter streitig machen.
c) Keine Tierart vermehrt sich "unbegrenzt". Rehe können 150% Zuwachs pro Jahr produzieren. d.h. aus 10 Rehen sind nach einem Jahr 25 Rehe geworden. Irgendwann ist eine Grenze erreicht. Dann finden sie nicht mehr Futter, enden als Verkehrsunfallopfer (weil sie extremen innerartlichen Stress haben) usw.
d) Verhungerte oder überfahrene Rehe schmecken nicht!

btw. Eichenlaub gibts bei mir nicht zum Kitz.
Einfach auf den Grill, und dann mit etwas Salat!
SEHR lecker. Die Kleinen sind so schön zart!


Frage: Wie erkennt man das Geschlecht?
Bockkitze haben einen "Pinsel" (ein kleines Fellschwänzchen unten am Reh), sowie bereits ein "Kitzgehörn".
Weibliche Rehe haben ein kleines Schwänzchen hinten am Reh.
Außerdem sieht der "Spiegel" anders aus. Der Spiegel ist ein weißer Fleck am Hintern (dieht dazu, dass das Reh bei einer Flucht seinen Artgenossen besser folgen kann).


Damhirsch hat geschrieben:Hält leider nicht lange. Ne Woche oder so, dann drängt der Hunger wieder.


Dann schieß Dubletten. Dann hält es 2 Wochen!
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Re: Reflektoren an Leitpfosten

Beitragvon Damhirsch » Fr Aug 23, 2013 7:19

Nee, ich hinterlasse ungern Zeugen. Ich schieße dann alle drei. :D
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Re: Reflektoren an Leitpfosten

Beitragvon Kormoran2 » Sa Aug 31, 2013 0:48

Im Waldbauernblatt stand neulich, daß man die Versuche mit blauen Reflektoren wieder eingestellt hat, weil sie nicht mehr nützen als andere.
Wir wissen, sie lügen. Sie wissen, sie lügen. Sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Wir wissen, dass sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Und trotzdem lügen sie weiter. (Alexander Solschenizyn, zitiert von Peter Hahne)
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Re: Reflektoren an Leitpfosten

Beitragvon Terminaltriebschutz » Sa Aug 31, 2013 19:30

Kormoran2 hat geschrieben:Im Waldbauernblatt stand neulich, daß man die Versuche mit blauen Reflektoren wieder eingestellt hat, weil sie nicht mehr nützen als andere.


Die Reflektoren wurden in vielen Fällen von Rehzüchtern installiert.

Geh einfach auf die Hegeschau, und schau an, wer Bockgehörne mit dem Kommentar "Erleger: Verkehrsunfall" aufhängt, und was das für Böcke sind.

In der Regel sind es unbelehrbare Lodenjockel, und es ist ihr "am Besten veranlagter Jährling".

DAS kann KEIN Reflektor beheben, der alte Bock zeigt sich den starken Jährlingen ("Vererber" ist völliger Schwachsinn, aber anderes Thema) gegenüber sehr territorial.

d.h. der vertreibt die, und die landen unter den Räder.

Die nächsten sind die, die Hecke - Straße - Wildacker in dieser Reihenfolge haben.

Was will das Reh tun? Das Futter ist lecker!

Wie gesagt: Wo es hilft, sind Situationen, in denen ein sattes und zufriedenes Reh "herumbummelt", und ein wenig nach leckeren Tannen sucht, die sich als Nachtisch eignen könnten.

Futteraufnahme ist für Rehe bei hoher Rehdichte Stress.

d.h. die junge Ricke versucht sehr schnell mit den Kitzen zum Wildacker zu kommen (dort wird sie schnell vertrieben), schaut nicht lange, und ZACK.

Bei einer nicht angepassten Rehdichte hilft NICHTS außer der Büchse.
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Re: Reflektoren an Leitpfosten

Beitragvon Kormoran2 » Sa Aug 31, 2013 19:54

Danke für den letzten Satz. Jetzt habe ich verstanden, was du überhaupt sagen wolltest. :D
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Re: Reflektoren an Leitpfosten

Beitragvon Terminaltriebschutz » Sa Aug 31, 2013 20:48

Kormoran2 hat geschrieben:Danke für den letzten Satz. Jetzt habe ich verstanden, was du überhaupt sagen wolltest. :D


Ähhh naja Verkehrsunfälle hab ich zumindest keine im Revier.
Aber Verbiss an den Tannen hab ich auch keinen mehr.

In einem Revier, was ich bejage, hab ich unter 10% Verbiss (Verbiss bedeutet nicht "Leittrieb" sondern dass überhaupt etwas genagt hat) an den gepflanzten Tannen.

Zaun oder so steht da auch keiner :)
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