Wer kann mir für den Anfang ein paar Tipps geben? Bin bislang Pferde- und Ziegenmensch, hab aber noch keine Rindererfahrung.
Bis meine eigenen (andere Rasse) kommen, bekomme ich nun demnächst ein paar Fleckvieh-Absetzer (nennt man die bei Rindern auch so, sobald sie keine Milch mehr bekommen?) eines befreundeten Bauern mit auf unsere Weiden, wegen des Hygienemanagements und damit sich meine Rösser schon mal an die großen Gehörnten gewöhnen - bis jetzt sind sie ja nur mit den kleinen Gehörnten (Ziegen) zusammen.
Was muß ich wissen bzw. beachten? Reicht gutes Weidegras bei Fleckvieh als Futtergrundlage aus oder muß ich Heu (wie bei den Pferden wg. Rauhfutterbedarf) zufüttern? Oder anderes Futter? Wenn ja welches? (Hoffentlich kein Maissilo, da laufen die Pferde Amok, weil sie's auch gerne hätten, aber nicht "gemästet" werden sollen).) Geht nicht um schnelle Gewichtszunahme, eher darum, ein paar schmächtigeren Kälbern eine schöne Jugend zu gönnen, 1,5 Jahre Bewegung, Freiheit und Sonnenlicht, bevor die "Karriere" als Milchkuh beginnt...
Wie geeignet ist Fleckvieh für ganzjährige Weidehaltung im kalten Bayern (kälteresistent)?
Eine Kombination Offenstall/Rinder-Unterstand ist in baldiger Planung.
Wie sehr gewöhnen sich Rinder an artfremde Herdengenossen? Muß ich mich auf Tamtam einstellen, wenn ich abends die Rösser hole, die Rinder aber auf der Weide bleiben sollen oder ist es denen normalerweise egal?
Bei den Ziegen ist es nämlich so, daß die ohne die gewohnte Pferdeherde nicht auf der Weide bleiben, das gibt Geschrei und Gezeter, die muß ich also zusammen mit den Pferden heimholen. Falls ich damit auch bei den Rindern rechnen muß: ist es in Bayern zulässig, eine gemischte Herde auch nach Hause zu treiben (zuerst Feldwege, dann mitten durchs Dorf)? Wär nämlich wohl einfacher, als alles paarweise heimzuführen.
Wie oft ist Klauenpflege fällig, wenn sie sich zwar viel bewegen, aber wegen der weichen Wiesen keinen Hornabrieb haben?
Was ist dran an der Geschichte, daß Rinder scheu werden, wenn man sie nicht regelmäßig anbindet, sondern in Freiheit rumlaufen läßt?
Sollte man nicht die Zeit in den ersten Lebenswochen, wo sie noch so anhänglich sind und alles und jeden bezuzeln, nutzen, um sie gleich halfterführig zu bekommen?
Fällt Rindern die Umstellung schwer, wenn sie von klein auf betüddelt werden, dann aber später doch als Milchkuh wieder beim Besitzer im Stall stehen? Sind sie von ihrer Psyche her den Rössern sehr verschieden?
Freue mich über Tipps und Ratschläge!