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Rückegassen in Zeiten des Klimawandels noch aktuell ?

Hier ist nun auch ein Platz für Diskussionen rund ums Holz.

Moderator: Falke

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17 Beiträge • Seite 1 von 2 • 1, 2
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Rückegassen in Zeiten des Klimawandels noch aktuell ?

Beitragvon Wini » So Apr 26, 2020 20:07

Bei meinem heutigen Waldspaziergang ist mir aufgefallen, dass gerade in der Nähe
von Rückegassen der Wald vom Klimawandel besonders betroffen ist.

Durch die Zerstörung des Wald-Daches dringt die Sonne in den Rückegassen bis auf den Waldboden
vor und trocknet diese Bereiche offenbar stärker aus.
Im Bereich der Rückegassen herrschen höhere Temperaturen und Windgeschwindigkeiten.
Unkrautwuchs und Schädlinge machen sich breit.

Junge Bäume habe ich da keine gesehen.

Der Waldboden ist in diesen Bereichen auch oft durch die Maschinen derart zerstört dass ich mich
als Laie schon frage, ob dass noch was mit fachmännischer Waldbewirtschaftung zu tun hat.

Ich wenn Waldbesitzer wäre, würde auf das Anlegen von Rückegassen, angesichts des
Klimawandels zukünftig verzichten. Schließlich brauche ich keine Rückegassen mehr, wenn
der Wald zwischenzeitlich vertrocknet und von Käfern gefressen wurde.

Was haltet Ihr davon ?
Legt ihr im Privat- und Körperschaftswald noch Rückegassen an ?

Gruß
WIini
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Re: Rückegassen in Zeiten des Klimawandels noch aktuell ?

Beitragvon dappschaaf » So Apr 26, 2020 20:17

Wini,

Da wirds nicht die ultimative Lösung geben. Der eine schwört drauf mit seinem Traktor bis zu jedem Baum hinzufahren, der andere braucht alle 30meter eine Gasse für den harvester. Am schonendsten wird ein Gaul beim Rücken sein.

Gruß dappschaaf
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Re: Rückegassen in Zeiten des Klimawandels noch aktuell ?

Beitragvon Redriver » So Apr 26, 2020 20:31

Hallo,
hier bei uns ( Nordbayern ) ist der Bauernwald relativ klein strukturiert und von den Besitzern in den letzten Hundert Jahren ohne Gassen gearbeitet worden. Erst seit ca 30-40 Jahren wird hier mit Gassen vermehrt gearbeitet. Ich bin der Meinung wenn die Gassen halbwegs sinvoll gewählt werden und auch nicht als Landebahn verbreitert werden schon sinnvol und gut zur Bewirtschaftung .
Bei uns wir viel im 30-40m abstand gemacht. Soll der Wald auch mal mit Harvester und Rückezug befahren werden geht es nicht ohne.
Es ist schon so das die Gassen ohne Aufwuchs sind über Jahre nach einer Ernteaktion aber ich sehe auch das sich Boden u. Bestand nach gelungener Ernte sehr gut und schnell entwickeln. Es ist immer so das durch schlampige Holzernte sehr viel Schaden angerichtet wird, das geht aber auch ohne Gassen. Unser Staatsförster ist ein großer Freund von Gassen und auch sehr darauf bedacht diese nicht zu verlassen bei der Ernte, und man sieht auch den Erfolg. Also Bodenschonung und Verdichtung haben schon Anteil am Erfolg, zwar nicht in kurzer Zeit messbar, langfristig aber bei den heutigen Maschinen schon wichtig .
Wissen ist Macht, nichts wissen macht auch nichts.
Es gibt keine dummen Fragen, nur dumme Antworten!
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Re: Rückegassen in Zeiten des Klimawandels noch aktuell ?

Beitragvon Oberdoerfler » Mo Apr 27, 2020 6:53

Über die Frage lohnt es sich nachzudenken.
Wenn dieser ganze Mist mit der Zertifizierung (insbes. FSC) irgendwas positives
gebracht hat, dann ist es der erweiterte Rückegassenabstand auf 30-40m.
In meinem Wald werde ich demnächst auch zwei Gassen stilllegen. Da stellt
sich die Frage, wie man die wieder herrichtet. Eine Möglichkeit ist, Erlen zu
pflanzen. Die können verdichtete Böden sehr gut aufschließen. Dafür ist es bei
mir aber zu trocken.
Die andere Möglichkeit über die ich nachdenke ist, mit einem Grubber den Boden
der stillgelegten Gassen aufzureißen.

Ganz ohne Gassen wird es bei mir nicht gehen. Ich bekäme zur Zeit das Wasser zum
bewässern der Kulturn nicht bis zu den Pflanzen.
Oberdoerfler
 
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Re: Rückegassen in Zeiten des Klimawandels noch aktuell ?

Beitragvon Ernstfried » Mo Apr 27, 2020 12:30

Das Problem mit Harvester-Forwarder-tauglichen Rückegassen ist meiner Meinung, daß sie - ohne Rücksicht auf die Bodenbeschaffenheit - stur alle 20 m angelegt wurden.
Und die Maschinen arbeiten dann eben auch bei ungeeigneter Witterung und fahren ziemlich viel "in Klump".

Ich habe jetzt Rückegassen da angelegt, wo ich vernünftig fahren kann, aber am Ende des Tages noch einen schönen Wald habe, und kein Gelände wie auf einem Panzertruppenübungsplatz.

Notfalls muuss ich eben mal warten bis die Gasse trocken ist (Wartezeit aktuell eher kurz...), oder nasse Löcher mit Fichtenreisig auspolstern usw

@Oberdoerfler: Mit einem Grubber im Wald wirst Du, befürchte ich, scheitern: die Grubber-Schare bleiben an den Baumwurzeln hängen. Eventuell könnte es klappen mit einem einzigen (großen) Haken, den Du möglichst genau in der Mitte der Rückegasse durch den Boden ziehst, in der Hoffnung, daß dort keine oder nur kleine Wurzeln sind, durch die der Reißhaken hindurchzieht. Dann hättest Du da, wo der Haken durchging, auch gleich eine Art Pflanzfurche in der früheren Rückegasse.
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Re: Rückegassen in Zeiten des Klimawandels noch aktuell ?

Beitragvon Oberdoerfler » Mo Apr 27, 2020 15:15

@Ernstfried
Ja, das mit dem hängen bleiben an den Wurzeln könnte tatsächlich ein Problem sein.
Es gibt aber Grubber, deren Haken federnd aufgehängt sind. Bei Wiederstand federn
die zurück. Das wäre vielleicht einen Versuch wert.
Oberdoerfler
 
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Re: Rückegassen in Zeiten des Klimawandels noch aktuell ?

Beitragvon Ernstfried » Mo Apr 27, 2020 15:40

@Oberdoerfler:
Da dürften dann so viele Wurzeln sein, daß die Schare andauend zurückfedern, und Du faktisch also gar nichts grubberst. Oder die Feder-vorrichtung versagt, und es gibt Bruch am Grubber.
Grubber kenne ich als 3 m breite Anbaugeräte. Wenn Deine Rückegasse 5 m breit ist, und Du genau mittig fährst (was bei kleinen Kurven schon schwierig sein könnte), bleiben Dir maximal 1 m auf jeder Seite zum Baum. Wie willst Du da grubbern ?
Wie tief willst Du überhaupt arbeiten, bzw in welcher Tiefe vermutest Du die Bodenverdichtungen ? In die Tiefe kommst Du besser mit einem Reißhaken hinterm Schlepper.
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Re: Rückegassen in Zeiten des Klimawandels noch aktuell ?

Beitragvon Alla gut » Mo Apr 27, 2020 15:46

Ich habe die letzten Jahre Rückegassen angelegt , ca 2,5m bis 3m breit ,quer zum Hang mit 6 Tonnenbagger .
Mußte kein einzigen Baum dafür fällen im alten Bestand .Einfach elegant "zwischdurch geschlängelt ".
Für Inspektionsfahrten und zum Holzrücken eine enorme Arbeitserleichterung .
Ohne die neuen Gassen wären oft auch die 80m Seil auf der Winde zu kurz bei mir .
Mit Harverstern oder Forwardern arbeitet hier keiner .

Ich wüste nicht was an mehr Rückegassen im Wald verkehrt sein soll ?
Quer zum Hang ,alle 50 m ,mindest 2,5m breit ist gut ,reicht bei mir .
Macht es eine Firma mit großem Bagger machen die es gleich 4m breit .
Irgendwas grubbern , wozu ?
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Re: Rückegassen in Zeiten des Klimawandels noch aktuell ?

Beitragvon Alla gut » Mo Apr 27, 2020 15:52

Im naturnahen Waldbau mit viel Naturverjüngung könnte man in den Gassen wenn sie nicht befahren werden müssen zwischendurch auch Äßungsflächen für das Wild anlegen .
So wird die Naturverjüngung vor Verbiss geschont und der Jäger kommt zum Abschuß besser ran ,an das Reh .
Aber das wird doch nicht funktionieren weil in den seltensten Fällen Jäger und Waldbesitzer vernünftig zusammenarbeiten .
Meist lebt man sich zuleide und versucht den anderen abzuzocken .
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Re: Rückegassen in Zeiten des Klimawandels noch aktuell ?

Beitragvon Alla gut » Mo Apr 27, 2020 17:44

Auffüllen oder Einschottern von Rückegassen wozu ?
Oben wird Erdreich mit dem Schwenklöffel entnommen und unten wird es hingesetzt .
Das ganze noch schön eben ziehen mit dem Schwenklöffel und fertig .
Baumstümpfe oder Felsen geht man aus dem Weg ,drum rum .
Mit 6 Tonnenbagger und Schwenklöffel hab ich so 150 m Gasse 2,5m breit an einem Tag geschafft .
Ich bin kein professioneller Baggerfahrer .
Baggerfahrer macht es halt noch etwas schneller und schöner .
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Re: Rückegassen in Zeiten des Klimawandels noch aktuell ?

Beitragvon 3607 » Mo Apr 27, 2020 19:10

Alla gut hat geschrieben:Auffüllen oder Einschottern von Rückegassen wozu ?


...weil es Unterschiede im Gelände gibt. Was bei Dir perfekt funktioniert, ist in einem anderen Gelände eher schwer möglich.
Da ist irgendwo mal eine feuchte Senke - bei derzeitiger Trockenheit unproblematisch - in nassen Jahren - so es nochmal welche geben sollte - sinkt man ein und es ist hilfreich wenn man in trockenen Zeiten mal paar Zentimeter aufgefüllt hat.

Grüße aus Sachsen, Jürgen
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Re: Rückegassen in Zeiten des Klimawandels noch aktuell ?

Beitragvon Tiros02 » Do Apr 30, 2020 12:19

Ich war noch nie ein Freund von diesen ausgiebigst angelegten Rückegassen, Gründe wurden ja schon genannt.

Aber es kommt immer auf die lokalen Gegebenheiten und die Arbeitsweisen an. Bei uns sind die Waldgrundstücke auch relativ klein strukturiert. Eines unserer Grundstück ist z. B. zwar einige hundert Meter lang, aber nur zwischen 25 und 35 Meter breit (was natürlich auch Nachteile hat). Da reicht der ohnehin vorhandene schmale Forstweg einseitig an der Grenze zum Nachbarn. In einem eher quadratischen Stück hat sich sowieso mit zunehmendem Alter und damit weiter werdendem Baumabstand eine Fahrmöglichkeit mitten durch ergeben. Ein Harvester muss nicht in meinen Bestand, so lange nicht sowieso eine größere "Ernte" z. B. wegen Borkenkäfer oder Windbruch notwendig ist, und dann hat er ja ohnehin Platz. Also ich hab noch nie eine Rückegasse angelegt und werde wahrscheinlich auch nicht in die Verlegenheit kommen.
Tiros02
 
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Re: Rückegassen in Zeiten des Klimawandels noch aktuell ?

Beitragvon Südheidjer » Do Apr 30, 2020 14:09

Bei uns schlängeln sich teilweise die Rückegassen auch durch den Bestand. Bei einigen Fläche geht's aber auch schnurstracks gerade durch. Je nachdem, wie es örtlich paßte.
Von "lichten" Bereichen kann ich da nicht viel feststellen, und auch wenn es etwas lichter sein sollte, dann würde ich das für nicht dramatisch halten. Wir planen sogar auf einer Fläche mehrere Kiefern nebeneinander rauszunehmen, damit mehr Licht an den Boden kommt. Der Förster meinte, daß die dortigen Eichen-Nvj dann abgeht wie ein Zäpfchen. Die Eichen müßten schon so bis zu 30 Jahre auf dem Buckel haben, das sieht man denen aber nicht an. Wenn der Holzpreis mal besser werden sollte, dann ist es für den Test soweit.
Bei einigen Rückegassen, besonders den "geschlängelten" muß ich schon genau gucken, wo sie überhaupt sind, weil sich verschiedenste Vegetation dort ausgebreitet hat. Das letze mal, daß der Harvester drin war, ist ungefähr zwischen 10 bis 20 Jahre her.
Vor 3-4 Jahren hatte ein Waldnachbar auf einer sehr nassen Fläche den Harvester reingelassen, ohne daß der Boden durchgefroren war, was ja leider nur noch selten vorkommt. Das sah an einigen Stellen der Rückgasse aus, wie auf 'nem Truppenübungsplatz. Aber könnten durch die Wühl-Löcher, in denen nach Regen lange das Wasser steht, nicht auch Lebensräume entstehen ? Ich denke, man darf das alles nicht zu dramatisch sehen. Andererseits habe ich immer im Hinterkopp, ob wir in einigen Jahren auf unserer dortigen nassen Fläche nicht eher auf Rückepferde setzen sollten. Oder irgendwie eine Kombination aus manuellem Einschlag inklusive Pferd und Harvester bzw Forwarder.

An die "Nutzung" der Rückegassen als Äsungsbreich hatte ich auch schon drüber nachgedacht. Da stellte sich auch die Frage, wie kriegt man den Waldboden aufgerissen. Ich hatte mal vor einger Zeit im TV einen Bericht gesehen, wo ein Waldbauer mit so einer Art Egge durch den Wald zockelte. Die "Egge" war nach meiner Erinnerung vielleicht nur so 1,5 Meter breit. Da ging es nur darum, die oberste Schicht vom Boden durch die paar Zinken anzureißen um quasi das "Saatbeet" für die angeflogenen Samen vorzubereiten. Diese Vorgehensweise hatte er sich von seinem Großvater abgeschaut, der das mal viele Jahrzehnte vorher des öfteren praktiziert hatte und was zu guten Ergebnissen geführt hatte.
Ich meine mich auch zu erinnern, daß es hier im Forum auch schon mal eine Diskussion gab, die sich um diese Art der "Waldbodenvorbereitung für Nvj" drehte.

Eine Top-Strategie, die für alle Fälle und Flächen paßt, gibt es nicht. Jeder Wald ist anders. Flach oder Gebirge, welcher Boden, welche Bäume, welches Alter und so weiter. Eine möglichst passende Vorgehensweise hängt von vielen Parametern ab.
Südheidjer
 
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Re: Rückegassen in Zeiten des Klimawandels noch aktuell ?

Beitragvon Sottenmolch » So Mai 03, 2020 13:32

Wini hat geschrieben:Bei meinem heutigen Waldspaziergang ist mir aufgefallen, dass gerade in der Nähe
von Rückegassen der Wald vom Klimawandel besonders betroffen ist.

Durch die Zerstörung des Wald-Daches dringt die Sonne in den Rückegassen bis auf den Waldboden
vor und trocknet diese Bereiche offenbar stärker aus.
Im Bereich der Rückegassen herrschen höhere Temperaturen und Windgeschwindigkeiten.
Unkrautwuchs und Schädlinge machen sich breit.

Junge Bäume habe ich da keine gesehen.

Der Waldboden ist in diesen Bereichen auch oft durch die Maschinen derart zerstört dass ich mich
als Laie schon frage, ob dass noch was mit fachmännischer Waldbewirtschaftung zu tun hat.

Ich wenn Waldbesitzer wäre, würde auf das Anlegen von Rückegassen, angesichts des
Klimawandels zukünftig verzichten. Schließlich brauche ich keine Rückegassen mehr, wenn
der Wald zwischenzeitlich vertrocknet und von Käfern gefressen wurde.

Was haltet Ihr davon ?
Legt ihr im Privat- und Körperschaftswald noch Rückegassen an ?

Gruß
WIini



Servus Wini,

Ich geb dir mal ein paar Antworten auf deinen Beitrag.

Der Klimawandel (Hitze, Trockenheit...) wirkt sich an den Rückegassen nicht anders aus, als an Waldstellen, an denen Holz entnommen wird und die Sonne bis auf den Waldboden vordringen kann. Die Wirkung der Sonneneinstrahlung ist an Stellen, an denen durch Kalamitäten größere Stellen freigestellt werden wesentlich höher als an den Rückegassen. Probleme macht die Anlage von Rückegassen vielmehr dann, wenn sie zu spät angelegt werden, also im Hochwald und dann vorallem in ungepflegten Fichtenwäldern. Hier kann dann der Wind ansetzen.
Bei Mischwäldern hat man immer ein zumindest teilweise geschlossenes Dach über den Gassen.
Eine Rückegasse hat in erster Linie Auswirkung auf Fäulnis, die durch das Befahren der Wurzeln über diese und über Stammverletzungen eindringen kann.
Der Waldboden wird auf den Rückegassen natürlich verdichtet. Das was du ansprichst, passiert aber hauptsächlich dort, wo man nur noch mit schweren Maschinen, vorallem Rückezügen, arbeitet. Hinzu kommt aber noch, dass bei jeden Wetterbedingungen gefahren wird oder werden muß. Dies geschieht vorallem dort, wo die Waldbesitzer den Einschlag fremdvergeben oder dieser so groß ist, dass auch bei schlechten Verhältnissen gearbeitet werden muss. Verstärkt beobachtet man dies bei Großwaldbesitzern (z.B. Staat, Gemeinden, Städte ....). Also überall da, wo niemand direkt für den Wald verantwortlich ist (kein Eigentümer wie der private Land- oder Forstwirt).

Zur Frage Rückegasse Ja oder Nein.
Ja, da wo es möglich und sinnvoll ist und in nicht zu engem Abstand.
Wir leben in einer Zeit der Mechanisierung, in der wenige Menschen die Arbeit vieler machen müssen. Hierbei ist die Rückegasse ein Vorteil. Du als Landwirt solltest es wissen.

Gegenfrage, warum verzichtest du auf den Feldern nicht auf die Fahrgassen? Du könntest doch auch kreuz und quer fahren.

Gruß
Sottenmolch
 
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