Hallo,
hier im Norden gibt es einen Spruch: Bienen und Schafe ernähren den Bauern im Schlafe! Und der ist leider definitiver und absoluter Schwachsinn. Besonders die Schafe brauchen TÄGLICH Ihren Herren / Schäfer / Frau(chen) [BITTE KEINE SCHWACHSINNIGE GENDERDEBATTE]! Und wie Bette sagt oft auch mehrmals täglich! Bei den Bienen ist ie Häufigkeit eher saisonal variabel - aber um die geht es hier ja nicht.
Du scheinst da in etwas reingestolpert zu sein, das du nun für alle Beteilligten auskömmlich regeln musst. Entweder Du bringst die Schafe in deine Nähe (damit meine ich einen maximalen Umkreis von 5km) oder du stellst Sie bei jemanden, der maximal zuverlässig ist, unter. Ich habe auch schon Schafe gehütet, deren Besitzer wegen Krankheit ausgefallen war. Diese sind dann später in meinen Besitz übergegangen, da sich der Besitzer leider nicht ausreichend erholt hatte.
Wenn die Tiere schlecht versorgt sind, ist auch das Schlachten eine ehrliche Option, die immer noch besser ist als die Schafe wegen Unterversorgung zu quälen. Das würde dir nach der Schlachtung auch ersteinmal die Zeit und Möglichkeit bieten, vor allen die extrem wichtigen Umgebungsfaktoren zu ordnen, um dich dann gezielt auf die Schafhaltung vorzubereiten. Wenn Du dann soweit bist, findest Du mit Sicherheit auch einen Schafhalter und Schafe die sich dann bei dir wohlfühlen wenn sie artgerecht versorgt sind.
Ein wichtiger Tipp: suche dir einen Mentor, der bereit ist dir mit Rat zur Verfügung zu stehen. Das kann z.B. ein anderer Hobbyhalter sein oder auch ein naher Kleinschäfer, der Lust und Zeit hat dich zu unterstützen. Wichtig ist aber auch hierbei die räumliche Nähe. Die Idee mit dem Verein ist nicht die Schlechteste - in manchen Gegenden gibt es da Schäfervereine (nicht die Zuchtverbände - diese richten sich eher an Profis & Fortgeschrittene). Wir kennen hier so etwas Ähnliches durch die Imkerei - dabei werden Neulinge durch diese Mentoren in dem Verein sehr gut betreut - meist ehrenamtlich (und wenn es etwas kosten ist die Währung meist flüüsig ) Das kann für alle Seiten ein Gewinn sein.
Ein Sachkundelehrgang ist absolute Pflicht - nicht unbedingt im rechtlichen Sinne, sondern eher im fachlichen und tierschutzrechtlichen Gedanken. Vorher kannst Du dich aber auch gut einlesen - ich kann dir gerne Literaturempfehlungen geben (bin gerade nicht zu Hause). Vor allem das Flächenmanagement ist wichtig, mit folgender Faustformel: pro Muttertier brauchst du ca. 1000m² Weidefläche, bei schlechten Bodenbedingungen und / oder schwieriger Witterungszone auch 1250m². Also brauchst du für deine 20 Tiere mind. 2-3 ha, die du aber aufteilen und portionieren musst. Und dazu musst du diese Flächen auch pflegen, mindestens nachmähen.
Dazu habe ich noch eine Frage an die Profis hier: sind die Lehrgänge inzwischen Pflicht und werden diese unter den einzelnen Bundesländern auch anerkannt?
Viel Text - aber Du bist Deinen Tieren eine gute Versorgung schuldig!
Grüssle - tg