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Schälhexe

Hier ist nun auch ein Platz für Diskussionen rund ums Holz.

Moderator: Falke

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25 Beiträge • Seite 2 von 2 • 1, 2
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Re: Schälhexe

Beitragvon Spänemacher58 » Di Nov 16, 2021 20:49

So wie die Posch schält, kann es bei optimaler Einstellung die Schälhexe auch und ja es braucht etwas Erfahrung und Gefühl.
Das Anspitzen mit der Schälscheibe ist wie man bei Posch sieht ein Krampf! Kräftezehrend (man sieht wie er sich anstrengen muss) und aussermittig angespitzt. das hält er nicht 5Tage a 10 Stunden durch
Das geht mit der Kreissäge wesentlich besser, denn man hat durch das Sägeblatt ein Visier zum zielen unbraucht nicht anstrengend seitliche Kraft zum anpressen an die Schälscheibe aufzubringen.

In den frühen sechzigern hatten wir noch keinen Automaten sondern eine einfache Kombimaschine bestehend auf der einen Seite aus einer Schälscheibe wie Falke und Englberger sie beschreiben und auf der anderen Seite die Kreissäge zum Anspitzen.
Auch später wurde diese einfache Maschine noch zum Nachputzen der Pfähle aus dem Automaten genutzt wenn es besonders fein werden sollte (Fahnenstangen).
Wie Falke es sehr zutreffend beschreibt, hat mit dieser ganz einfachen Maschine alles unter manueller Kontrolle. Man erziehlt feinste Ergebnisse wenn es drauf ankommt, kann aber auch Bohnenstangen herstellen wo eine Wendelung mit teilweisem Erhalt der Rinde als Kletterhilfe für die Ranken erwünscht ist.
Und ja, es kostet etwas Kraft, aber Opa und Vater haben damit ganze Mosel- Rhein und Ahrhänge voller Weinbergstickel sowie Zaun und Weidepfähle hergestellt.
Mitte der sechziger hatten wir dann 2 Schälautomaten von Bezner, die aber in einer anderen Liga als die Schälhexe oder Posch spielten.
Die Schälhexe hinter dem Unimog hatte die alleinige Aufgabe, die grobe schmutzige Rinde im Wald zu lassen, damit sie nicht unseren Spänebunker verunreinigte, denn die Spanplattenindustrie wollte nur weiße Späne
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Re: Schälhexe

Beitragvon Spänemacher58 » Di Nov 16, 2021 21:30

@ Maerde 308 Turbo
Nun versuchen wir wir mal die Kräfte an der Schälhexe oder Posch zu zerlegen.

- die Vorschubkraft nach vorne in axialer Richtung wird durch den Überstand der Messer an der Schälscheibe verursacht.
hoher Überstand = hoher Abtrag am Pfahl = hoher Vorschub axial
niedriger Überstand = wenig Abtrag am Pfahl = wenig Vorschub axial

- die Umfangsgeschwindigkeit (Rotation) und ein Teil der Anpresskraft an die Schälscheibe wird durch die Schneckenwelle verursacht.
Ist die Schneckenwelle verschlissen und die Spitzen des Gewindes abgestumpft? Dann wird der Pfahl nicht mehr in Rotation versetzt. Ich musste als Werkzeugmacherlehrling die Schneckenwelle mehrfach nachdrehen damit man wieder ein "spitzes Gewinde" hat.

-die Regelung des Vorschubs übernimmt der Anstellwinkel des Bremsrads.
Ist das Bremsrad noch scharf und dreht es sich leicht? Man sollte leichte Spuren des Bremsrads auf dem fertigen Pfahl sehen

-Der Anpressdruck drückt den Pfahl gegen die Schälscheibe
zu niedriger Anpressdruck entfernt die Rinde nicht ganz und das Bremsrad kann den Vorschub nicht bremsen, es dringt nicht bis ins Holz vor. Das Bremsrad geht nur in die Rinde, streift diese ab und der Pfahl schießt unkontolliert nach vorne
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Re: Schälhexe

Beitragvon MF DRIVER » Mi Nov 17, 2021 6:32

Hallo,

Ich muss mal schauen ob ich die Bedienungsanleitung von unserer "Gemeinschaftsmaschine" auftreibe. Dan kann ich sie einscannen und Dir schicken.

Grüße
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Re: Schälhexe

Beitragvon Steyrer8055 » Mi Nov 17, 2021 7:01

Hallo Spänemacher58!
Deine Erfahrung u.ausführliche Erklärung, haben mich überzeugt! Ich stell meine Schiene um! Mir war es ein Graus bisher 2 Maschinen einzusetzen.
Bekommt man Steinkohlenteeröl heute noch? Ich weis von Welchen,die stellten die Spitzen in Altöl über Nacht.

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Re: Schälhexe

Beitragvon Steyrer8055 » Mi Nov 17, 2021 7:12

Hallo Maerde 308 Turbo!
An meiner Schälscheibe sind die Klingen auf 0,6mm Vorsprung eingestellt. Meinte beim 1. schleifen,es ginge mit 0,8mm besser,da hat sich der Pfahl aufgelösst. Ich leg mir eine Einstell-Lehre mit 0,4mm auch noch zu. Ich glaube bei dir kommen mehrer kleine Mängel zusammen.
Ich hätte bei dem Gerät auch zugegriffen,denn alt muß nicht schlecht sein.

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Re: Schälhexe

Beitragvon Maaze » Mi Nov 17, 2021 8:37

Spänemacher58 hat geschrieben:Das die Oberfläche vom sägen rauher war, war uns gerade recht, denn sie saugte das Imprägniermittel (Steinkohlenteeröl) auf wie ein Löschblatt.

Ist dieses Imprägniermittel heute noch erlaubt, oder welche Alternativen gibt es, um das Holz welches im Boden steckt, länger haltbarer zu machen?
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Re: Schälhexe

Beitragvon Maerde 308 Turbo » Do Nov 18, 2021 18:30

Guten Abend
Vielen Dank für die vielen Antworten.
Ich denke langsam komme ich der Sache näher. Habe bisher immer nur trockenes Holz verwendet, habe heute morgen eine frische Stange geschlagen und auch hier ist das Ergebnis das gleiche.
Die Schneckenwelle ist etwas eingelaufen ( ca. 1 cm auf den Durchmesser ), aber immer noch spitzig. Sie besteht aus 3 teilen, von daher könnte ich sie unter einander tauschen wenn alle 3 Teile gleich sind und dann wäre die vorderste Schnecke wieder wie neu.
Das Bremsrad lässt sich auch schön drehen.
Habe heute Morgen festgestellt als ich einen Pfahl eingelegt habe ohne dass die Maschine lief: Das Bremsrad sitz auf dem Pfahl auf aber das Vorschubmesser hat Luft zwischen Pfahl und Messer.
Nun hab ich das Vorschubmesser so verstellt dass dieses Satt auf dem Pfahl aufliegt. Beim Testlauf drehte sich der Pfahl ein paar mal und ging erheblich langsamer durch.
Nächstes Problem: Die Schälmesser stehen meiner Meinung nach zu weit vor wie von euch schon angesprochen. Daher schält es den Pfahl stellenweise auf einer Seite flach ab, zur folge rotier er nicht mehr und bleibt stehen. Und wenn die Messer greifen jagt es ihn wie ein Pfeil durch.
Werde jetzt mal die Schälmesser zurückstellen. Mach mir mal eine Lehre mit 0.5 und 0.9mm.
Das Bremsrad drückt jetzt auch nicht mehr auf den Pfahl weil ich ja das Vorschubmesser verstellt habe. Diesen Abstand ( Höhenunterschied ) zischen Vorschubmesser und Bremsrad muss ich jetzt auch noch austüffteln.
Früher oder später werde ich schon vollens dahinter kommen.
Wenn das mit der Betriebsanleitung und den Maßen von der Messerlehre noch klappen würde wäre super.
Aber kein Stress, komme wahrscheinlich e erst nächste Woche wieder zum testen.
Danke euch mal soweit.
Gruß Martin
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Re: Schälhexe

Beitragvon Steyrer8055 » Fr Nov 19, 2021 7:09

Hallo!
Zum Steikohlenteeröl, Eisenbahnschwellen sind mit dem getränkt. Für die Eisenbahn gelten andere Umweltgesetze wie für andere.
Hätte mich interressiert was ihr so nehmt.

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Re: Schälhexe

Beitragvon allgaier81 » Fr Nov 19, 2021 8:03

Moin Steyerer,

ich glaube man müsste schreiben das Bahnschwellen damit getrunkt wurden.
Aktuell werden ja nur noch Betonschwellen verwendet.

Mit der Entsorgung der alten Schwellen ist es nicht so einfach... Manch einer baut sich darum ein Hochbeet... :shock:

Ich kenne das Produkt auch unter Karbolineum.
Ist seit 1991 verboten...
Verkohlen des erdberührten Bereichs soll ja auch eine lange Haltbarkeit erzeugen. Dafür muss man allerdings ne ganze Zeit am Lagerfeuer sitzen... :wink:
Gruß, allgaier
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Re: Schälhexe

Beitragvon Spänemacher58 » Fr Nov 19, 2021 21:13

Viele Halbwahrheiten hier!
Steinkohlenteeröl ist nicht seit 1991 generell verboten. Bis weit in die 2000 u. 2010er Jahre wurden Pfähle mit Steinkohlenteeröl imprägniert.
Es gab viele Ausnahmen https://de.wikipedia.org/wiki/Carbolineum
Kein anderes Imprägniermittel kommt an Carbolineum ran und es wird in Ausnahmen heute noch verwendet.
Die heutigen Imprägniermitte mit CU, Bor Fluor und Arsenverbindungen haben sich auf lange Sicht nicht bewährt, werden aber auf Spielplätzen eingesetzt! Ob das Gesund ist?

Wenn Carbolineum so schädlich und krebserregend währe, währe mein Opa keine 89 Jahre, mein Vater keine 91 Jahre und ich müßte mit 63 Jahren auch schon totkrank sein!
Klar war es hautreitzend wie ein Sonnenbrand wenn man einen Spritzer auf die Haut bekam. Und es hat gestunken! Mein Vater hat sein "Parfüm" selbst nach einem langen Wannenbat am Samstag nie wegbekommem
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