Das ist schon erschütternd. Jeder derartige Pressebericht ist schlecht fürs Image und kostet Umsatz. Was hindert die Konzerne daran die Sache selber in die Hand zu nehmen? Einige Dutzend eigene Inspektoren die ständig unterwegs sind und den Lieferanten, Schulungs- und Gesundheitsprojekten usw. regelmäßig, aber unangemeldet besuchen und alles dokumentieren. Diese Kontrolleure müssten Diplomatenstatus haben damit keine Visas verweigert oder verzögert werden können. Wenn ein Zulieferer dann seine Mißstände nicht abstellt fliegt er raus. Und aus die Maus.
Was ich auch nicht verstehe ist warum es keine Maschinen oder Apparaturen gibt mit denen die Kakaofrüchte ohne Verletzungsgefahr geöffnet werden können.
Es geht nur darum die Tonne Roh-Kakao ein paar Dollar billiger zu produzieren. Der Unterschied zwischen den im Film geschilderten mittelalterlichen Sklavenmethoden und angemessenen Bedingungen macht pro Tafel Schokolade vermutlich weniger als 1 Cent aus.
PS: Ich weiß wovon ich spreche. Vor einigen Jahren hatte ich für unsere Philippinen-Farm das Thema Kakao recherchiert und ca. 20 Schokoladenhersteller angeschrieben. Mein Vorschlag bestand darin eine ökologisch und sozial absolut korrekte Plantage aufzuziehen und dies alles zu dokumentieren damit die Firmen damit Werbung machen können. Schokolade essen mit absolut gutem Gewissen.
3 Firmen haben geantwortet. Die wollten alle dasselbe: Top-Qualität zum deutlich niedrigeren Preis als in Afrika, wobei sämtliche Investitionen und Risiken bei uns gelegen hätten...