Das kann man so nicht beantworten. In Abhängigkeit von Stoßart, Nahtform, Drahtdurchmesser, Schweißposition, Schutzgas, Schweißgeschwindigkeit und noch vielen anderen Faktoren muss die Drahtvoschubgeschwindigkeit (und damit in Folge beim Metallschutzgassschweißen die Stromstärke) eingestellt werden. Wenn du dir nicht sicher bist, fertige eine Arbeitsprobe an und breche die Naht. So kann man grobe Fehler schnell sicher und einfach finden. Allgemein wäre, gerade wenn es noch um um verunreinigte Teile geht (Rost- od. Farbreste, Schmiermittel) und die Blechdicke größer wird, das Lichtbogenhandschweißen zu empfehlen. Die Neigung zu Bindefehlern ist einfach deutlich geringer und das Schweißgut hat mit passenden Elektroden auch bessere mech. Eigenschaften.
Wenn du auf deine Frage noch eine Antwort in Zahlen möchtest, schreib so viele o. g. Faktoren auf wie möglich.
das lernt jeder MAG-Schweißer. Es muss richtig schön knattern. Probiers einfach mal auf einen Blechstück aus, dann wirst Du merken was ich meine.
Das Knattern liegt an einer speziellen Lichtbogenart (Kurzlichtbogen bzw. Kurzschlußlichtbogen). Alles andere als Knattern werd ihr bestimmt nicht schweißen.
@vtwelder
Hi, ich nehme mal an das welder in Deinem Namen für den "Schweißer" steht. Eventuell kannst Du mir einen Tip zum Schweißen geben.
Ich überlege ob ich von Elektroden auf Schutzgas umsteigen soll, da es ja immer heißt es soll viel einfacher sein. Da ich aber nicht so viel dünne Bleche schweiße, und Du hier gerade geschrieben hast das Elektroden eben auch Ihre Vorteile haben, bin ich mir nun nicht mehr ganz sicher.
Günstiger wirds wohl auf jeden Fall mit Elektroden sein.
Also zum Drahtvorschub hilft meines Wissens nach das Gehör wie oben schon geschrieben steht.
Mein Problem:
Ich hab mir ein gebrauchtes Schutzgasschweißgerät gekauft. Nun hat das zwei Drosselstufen und eine normale Massesteckdose. Wofür sind die denn nützlich.
Soviel ich weiß braucht man die zum Aluschweißen, oder?
Ist es schädlich wenn ich mit der Drossel Stahl schweiße?
Meiner Meinung nach ist der Einbrand tiefer und es gibt nicht so viele Spritzer.
Vielleicht kann mir das mal jemand erklären.
Danke im voraus
mfg
Und der Herr sprach: "Lächle und sei froh es könnte schlimmer kommen. Und er lächelte und er war froh. UND es kam schlimmer.
wie gesagt dünnes unter 3mm haut gut hin, darüber bin ich unsicher. naht brechen schaffe ich nur mit dem vorschlaghammer, was sollte sich da denn zeigen?
Also zu erst einmal müssen wir jetzt unterscheiden zwischen professioneller Produktion in der Industrie und dem was zu Hause oder in Kleinstbetrieben geschieht. Das sind zwei völlig verschiedene paar Schuhe. Selbstverständlich wird im Stahl das MAG-Schweißen an Blechen größer drei oder größer 20 mm eingesetzt, eigentlich gibt es da keine Grenzen. Aber was den Unterscheid beim MAG-Schweißen, wie bei kaum einem anderen Verfahren, macht ist die Anlage. Beim Lichtbogenhandschweißen zum Beispiel kann ich ohne Probleme ein hochbeanspruchtes Bauteil einer Brücke oder was auch immer mit dem billigsten Inverter und den passenden Elektroden ohne jeden Fehler herstellen. Beim MSG-Schweißen sieht das etwas anders aus. Die Geräte die zu Hause (Ausnahmen ausgenommen) oder z. B. in KFZ- Werkstätten stehen und für einige hundert bis wenige tausend Euro (neu) zu haben sind, haben einfach ihre Grenzen. Natürlich wird in der Industrie lieber zum MAG Schweißen gegriffen weil es einfach Zeit spart und produktiver ist. Aber es macht eben einen riesen Unterschied, ob ich z. B. mit einem 0,8 mm Draht oder wie üblich mit 1,2 mm Draht arbeite. Bekannt ist aber, dass beim MSG-Schweißen die Anfälligkeit für Bindefehler recht hoch ist. Deswegen werden die Proben sowohl bei der Schweißerprüfung als auch in der Fertigung entsprechend geprüft. Und ein Bindefehler, speziell Flankenbindefehler wie so oft, sorgt nun mal sehr schnell für das Versagen von Schweißverbindungen. Diese Gefahr ist beim Lichtbogenhandschweißen deutlich geringer. Da man Bindefehler von außen selten erkennt, bietet sich als einfache aber äußerst effektives Prüfverfahren die Bruchprüfung an. Wenn das zu schwer geht, wird die Naht an der Stelle wo sie brechen soll angeschliffen. Aber Vorschlaghammer und Hydraulikpresse sind schon die richtigen Werkzeuge. Man macht das ja nicht ständig, wenn man erst mal einen Anhaltswert für den Drahtvorschub, also letztlich die Schweißleistung hat, z. B. für eine Kehlnaht bei Blechdicke X in Pos. PB, kann man sich das ja merken.
Das mit dem Gehör hat m. E. nichts mit der Frage zu tun. Nach Gehör und auch durch scharfes hinsehen, stelle ich mir den Arbeitspunkt ein. D. h. zum gewählten Drahtvorschub die passende Spannung (meist über den Stufenschalter bei den einfach Geräten) oder umgedreht zur Spannungsstufe den passenden Drahtvorschub. Das kann ich nach Gehör tun. Nur weiß ich dann ja nicht, ob denn dieser Arbeitspunkt leistungsmäßig zur Schweißaufgabe passt und das war denke ich, die eingangs gestellte Frage. Bei einer Stumpfnaht bekomme ich das noch einfacher raus, wenn ich durchfalle war es zu viel Leistung, wenn ich die Wurzel nicht erfasst habe zu wenig, bzw. die Schweißgeschwindigkeit muss angepasst werden. Nur Flankenbindefehler z. B. sehe ich nicht und bei einer Kehlnaht oder ähnlichem wird es auch schon schwieriger. Daher wenn es drauf ankommt der Tip mit der Arbeitsprobe. Und das ist keine Sache die man tun muss weil man keine Ahnung hat, sondern ein ganz normaler Vorgang den ein Betrieb im Rahmen einer Verfahrensprüfung auch tut.
Ein weiterer Nachteil vom Schutzgasschweißen ist, das es anfällig für die Entstehung von Poren in der Naht ist wenn Verunreinigungen vorhanden sind und das kommt ja nicht selten vor. Da Poren den tragenden Nahtquerschnitt senken, setzten einschlägige Regelwerke (z. B. DIN EN ISO 5817) auch dort Grenzwerte.
Wie ebenfalls bereits ansatzweise erwähnt, an die Zähigkeit einer Schweißverbindung die mit einer ordentlichen basischen Stabelektrode geschweißt wurde, komm ich mit dem Schutzgasschweißen i. d. R. nicht ran.
Was nun wann jeder einsetzt muss jeder selbst Wissen. Klar ist sicher das das MAG-Schweißen bei Arbeiten an dünnwandigen Blechen und Profilen kaum zu schlagen ist. Auch auf Grund des geringen Wärmeeintrags und damit geringen Verzuges. Nur bei dickeren Konstruktionen, wo auch immer die Grenze ist, m E. bei Hobbygeräten durchaus im Bereich von drei vier Millimetern, würde ich das Lichtbogenhandschweißen bevorzugen, gerade wenn es auch noch irgendwen gefährden könnte wenn die Verbindung versagt. Das heißt natürlich nicht, das alles ganz einfach ist wenn man alles mit der Elektrode zusammen brät, eine gewisse Handfertigkeit sollte schon vorhanden sein, aber die hier beschriebenen Vor- und Nachteile sind Verfahrenseigenschaften und daher weniger von der Handfertigkeit abhängig.
Zum Thema Drossel am Gerät: Das hat nichts mit Stahl oder Alu zu tun. Mit der Drossel begrenzt du die Stromanstiegsgeschwindigkeit nach der Kurzschlussentstehung. Dadurch löst sich der Tropfen etwas „weicher“ ab und es entstehen weniger Spritzer. Einen tieferen Einbrand erzeugst du damit keineswegs. Gerade bei dünnen Blech und wenig Strom eine feine Sache mit der Drossel. An modernen Geräten sitzt ein Poti an dem was von Dynamik steht, das ist im Prinzip eine Drossel, die elektronisch nachgebildet wird. Eine Drossel istr nicht schädlich für das Verschweißen von Stahl, solange der Lichtbogen nicht instabil durch zu große Drosselwirkung wird.
Schließe mich den Aussagen meines Kollegen voll an.
E-Hand verzeiht einem mehr Fehler, wie zum Beispiel bei der Schweißnahtvorbereitung.
MAG ist diesbezüglich anspruchsvoller., die Teile müssen im Nahtbereich sauber und metallisch blank sein. Ansonsten entstehen Bindefehler, Poren usw. E-Hand verzeiht hier so manche Sachen und schwemmt es mit der Schlacke aus.
Zwar sind die Elektroden teurer als eine MAG Drahtspule und die Ausbringung ist auch schlechter da halt immer die Schlacke weg muss (bei sauber geschweißten Teilen aber auch kein Problem). In der Industrie ist die große Ausbringungsmenge ein Grund für den Einsatz vom MAG Verfahren. Dieser Vorteil spielt zeigt sich erst richtig beim Mehrlagigen Schweißen.
Zurück zum Problem:
Mit dem Stufenschalter stellst du die Spannung am Gerät ein.
Mit dem Drahtvorschub und deiner Brennerhaltung stellst du den Abstand zwischen Drahtspitze und Werkstück ein, daraus ergibt sich ein Widerstand und somit nach Herrn Ohm ein Strom. Wen du den Vorschub oder die Brennerhaltung änderst, ändert sich der Strom
(zum Glück haben meisten Geräte kein Amperemeter eingebaut den der schwankt ganz schön). Je nach Strom, Werkstück (Nahtart), und Schweißposition hast du dann einen guten Einbrand oder einen schlechten (wenn es dumm kommt hast sogar ne Kaltstell). Noch ne Empfehlung: Nie Fallnaht schweißen!!!!
also ich hab jetzt au mal ne Frage wir haben zuhause ein Elektrodenschweißgerät und ich hab ab und zu wenn ich Lust habe bissl prbiert zuschweißen. aber irgendwie klappt des nicht richtig wenn ich mit der Elektrode zunah ran komm klebt sie an dem Metall und geht fast nich mehr weg bin ich zuweit weg gehts au nicht. Was ist der richtige abstand das der funke überspringt und des klappt Und dann ok hab ichs soweit das es jetzt mal geht dann kommts snächste problem ich fahr langsam mit der elektrode an der schweißstelle entlang danach wenn ich fertig wäre sieht das aus wie wenn man da nur draufgetropft hätt is des beim Elektrodenschweißen normal ?? Ne oder ? Wie muss man des richtig einstellen das des gut funktioniert oder was muss ich beim elektroden kauf beachten ?
Würde mich risig über ne hilfreiche antwort freuen !!
@ IHC 956 DRIVER: Ja Aluminium schweißen. Was willst du uns denn sagen???
Tja wie schon beschrieben, hat das Lichtbogenhandschweißen nicht nur Vorteile. Ein paar Handfertigkeiten muss man einfach üben. Das beschriebene Problem mit der Lichtbogenlänge ist aber nicht so dramatisch. Generell kann man sagen, den Lichtbogen so kurz wie möglich halten, aber nicht aufdrücken, so dass der Lichtbogen „erdrückt“ wird. Ein zu langer Lichtbogen sorgt i.d.R nur für Einbrandkerben und Poren durch Verwirbelungen.
Man kann aber bei der Vorbereitung und Auswahl der Geräte und Zusatzwerkstoffe schon eine Menge Gutes tun oder sich Probleme einfangen. Eine Stabelektrode ist entweder für Gleich (fast alle basisch umhüllten)- oder/und Wechselstrom gedacht. Außerdem sie meist für eine bestimmte Polarität bei der Verwendung von Gleichstrom vorgesehen (Ja es gibt auch Ausnahmen, die für beide Polungen verwendet werden können). Das steht eigentlich immer auf der Packung und auch verschlüsselt in der Elektrodenbezeichnung (zumindest die Stromart. Bei ‚Interesse an Fachliteratur dazu einfach mal melden). Wenn man diese Randbedingungen nicht einhält und z. B. eine basisch umhüllte Stabelektrode am Minuspol verschweißt, kann das eigentlich nichts werden mit der richtigen Libolänge, da die Umhüllung nicht vernünftig abschmilzt. Grundsätzlich verlangen rutile Typen oder saure Typen eine nicht ganz so ruhige Hand was die Verarbeitung angeht. Bei den meisten Elektroden kann man die Elektrode leicht auf dem Werkstück „langschleifen“, also in Kontakt bleiben, der Lichtbogen geht nicht aus, da der Kerndraht immer schneller abschmilzt und sich so ein Krater bildet, bei dem der äußere Rand der Umhüllung erhaben ist. Das sieht man recht gut wenn man nach dem Schweißen die Elektroden anschaut. Die Spritzerbildung mit rutilen oder sauren Umhüllungstypen ist i. d. R. auch recht gering. Wie immer hat die Sache natürlich einen Haken. Die mechanischen Eigenschaften der Verbindungen sind lange nicht so gut wie bei Verwendung einer basisch umhüllten Elektrode. Kommen wir doch mal zu denen. Vorteile: hervorragende Zähigkeitswerte des Schweißgutes (da kann man auch mal an einem Vergütungsstahl schweißen, dessen Schweißeignung nur bedingt gegeben ist), grobtropfiger Werkstoffübergang (gut zur Spaltüberbrückung) und man produziert auch als „Ungeübter“ selten Schlackeeinschlüsse, da die Schlacke besser als bei allen anderen Elektroden aufschwimmt. Nachteile: meist mehr Spritzer durch grobtropfigen Übergang, Handhabung etwas schwierigen da man schneller „kleben“ bleibt, schlechteres Zündverhalten, man benötigt in fast allen Fällen eine Gleichstromquelle (wie gesagt es gibt immer Ausnahmen, der große Zusatzwerkstoffhersteller mit dem vielen blau in den Logos bietet z. B. eine basische Elektrode „Spezial“ an die auch an Wechselstrom verarbeitet werden kann) und sie müssen eigentlich immer rückgetrocknet werden. Das mit dem Rücktrocken sollte man schon ernst nehmen. Es geht dabei darum, Wasser welches als Kristallwasser in der Umhüllung gebunden ist (aus der Luft aufgenommen) wieder zu entfernen. Das funktioniert meist bei etwa 300°C für zwei Stunden. Das ist natürlich ein erheblicher Aufwand zu Hause. Problem ist aber, wenn der Wasserstoffgehalt (durch das Kristallwasser in der Umhüllung) in der Schweißnaht zu hoch ist und dieser Wasserstoff dann nach dem Schweißen rekombiniert, wasserstoffinduzierte Kaltrisse gebildet werden können. Also da muss jeder wirklich selbst entscheiden ob er so einen Aufwand betreibt. Ich schmeiß meinen Trockenofen auch nicht immer an (im Hobbybereich!!!!!!!!) wenn sie ein paar Tage trocken liegen passiert da nicht viel, nur wie gesagt nach einschlägigen Regelwerken ist das nicht zulässig. Da das dem ein oder anderen jetzt vielleicht ein sehr großer Aufwand zu sein scheint, sei noch mal erwähnt, an die Eigenschaften einer Verbindung, hergestellt mit basischen Elektr., unter Beachtung dieser Grundregeln, kommt eigentlich kaum sonst was ran. Wenns natürlich nur ein Kellerregal werden soll wird niemand den Aufwand bettreiben. Bei einem gebrochenen Pflugrahmen oder abgerissenen Gelenkauge an einen Hydraulikzylinder sieht das m. E. schon ganz anders aus.
Die gute Nachricht: es gibt auch Mischtypen (zu erkennen am RB in der Bezeichnung) zwischen basischen und rutilen Elektrodenumhüllungen. Die verarbeiten sich recht gut und die Eigenschaften des Schweißgutes liegen irgendwo zwischen den beiden reinen Typen. Sie lassen sich meist auch mit Wechselstrom an einfachen Geräten verarbeiten und brauchen nicht rückgetrocknet werden. Die wären mein Tip so als Hobbyanwender ohne große Erfahrung.
Natürlich gibt es auch noch weitere Typen z. b. rein Cellulose und deren Mischtypen auf die ich nicht eingegangen bin, das es m. E. jetzt nichts weiter gebracht hätte.
Ein toller Beitrag von vtwelder!!!! Nun habe ich aber doch noch zwei Fragen. Ich schweiße mit einem Inverter, wenn man einmal damit gearbeitet hat, kuckt man kein Baumarkt Wechselstromschweißgerät mehr an. Bisher habe ich, wenn auf der Elektrode, mit - zu verschweißen stand, dass Kabel vom Elektrodenhalter an den Minusanschluss am Inverter angeschlossen. Habe ich da was falsch gemacht oder in dem Beitrag falsch verstanden ? Wo bekomme ich denn solche Mischelektroden von denen im Beitrag geschrieben wird?
Gruß
Vom Eicherfahrer