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Schweinezyklus bei den Holzpreisen

Hier ist nun auch ein Platz für Diskussionen rund ums Holz.

Moderator: Falke

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19 Beiträge • Seite 1 von 2 • 1, 2
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Schweinezyklus bei den Holzpreisen

Beitragvon Kormoran2 » Fr Okt 19, 2018 22:45

Die ersten drei Beiträge wurden aus <Bilder Forsatarbeiten> hierher verschoben.

Falke




Sorry, jetzt mal keine Fotos. Aber hier ist das Kern-Forstforum. Und deshalb einige wichtige Gedanken in diesem Fotoforum.

Wenn die Säger versuchen, ihre Verkaufspreise so lange wie möglich hoch zu halten, so ist das ihr gutes Recht . Aber so nach und nach werden die geringeren Einkaufspreise sich auch auf die Verkaufspreise auswirken. Dafür sorgen schon die vielfältigen Marktmechanismen.

Und noch einmal will ich für die Säger Partei ergreifen: Wer als Säger aus lauter Menschenfreundlichkeit die Einkaufspreise weiterzahlt, die noch vor einem Jahr üblich waren, den wird der Markt in kurzer Zeit hinwegfetzen. Alle müssen den Marktmechanismen Folge leisten.

Wo muß man also ansetzen, damit die wechselnden Naturkatastrophen nicht den in hundert Jahren gewachsenen Wald für Billigpreise zu verramschen zwingen? Es muß eine irgendwie geartete Regulierung erfolgen.

Ist mal gerade keine Katastrophe aktuell, steigen ja die Holzpreise wieder auf hohes Niveau. Das kann ehrlicherweise auch nicht im Sinne der gesamten Lieferkette sein. Dann wird sich nämlich am billigen Ost-Markt bedient. Dort findet Raubbau statt, der irgendwann auch zum Stillstand kommen wird mangels Masse. Denn Preise von 30 € pro fm sind ruinös, auch in Tschechien. Damit kann kein Wiederaufbau finanziert werden. Aber bis dahin hat dieser Raubbau den westlichen Markt nachhaltig ruiniert. Denn der Markt braucht die Hochpreis-Phasen, um sich zu erholen. Das Billigholz aus dem Osten stört somit nur das Wirken der Marktmechanismen in ungesunder Weise.

Diese gesamten wilden Turbulenzen schreien förmlich nach einer staatlichen Reglementierung. Aber erfahrungsgemäß sind die Politiker unfähig, wirkungsvoll zu regulieren. Man betrachte nur die Mietpreisbremse, die überhaupt nichts geregelt hat am wilden Wohnungsmarkt.

Fazit: Wir sollten nicht nach dem Staat rufen. Der Staat ist nahezu handlungsunfähig, die aktuelle Regierung ganz besonders. Wir müssen uns wirklich selbst helfen.

Wir müssen versuchen, die gegenwärtige Situation irgendwie wirtschaftlich zu überleben. Und wir müssen in Phasen der Markterholung unseren Vorteil suchen, egal, was die Säger dazu zu jammern haben. Das Jammern ist des Sägers täglich´Brot. Aber das totale Ausnutzen einer Hochpreisphase wäre auch für uns langfristig nicht sinnvoll. Dämpfung der Preisausschläge ist angesagt.

Langfristig wird die Holzverknappung zu unseren Gunsten sprechen. Also gilt es, so viel Holz wie möglich am Stock über die nächsten 10-20 Jahre zu retten.

Wir haben hier einen Hauptabnehmer für unser Holz, der sich nicht vom Marktgeschehen abkoppeln kann. Aber sowohl er als auch wir versuchen, die starken Schwankungen der Preise wenigstens ein wenig zeitlich zu dämpfen. Langfristig wird das knappe Holz extrem teuer werden. Aber bis dahin vergehen noch einige Jahre, in denen gutes Holz verramscht wird.
Wir wissen, sie lügen. Sie wissen, sie lügen. Sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Wir wissen, dass sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Und trotzdem lügen sie weiter. (Alexander Solschenizyn, zitiert von Peter Hahne)
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Re: Bilder Forstarbeiten

Beitragvon Bitzi » Sa Okt 20, 2018 16:19

Naja, so halb hast du Recht.
Ich seh das wie folgt, hohes Angebot+hohe Nachfrage= Billiger Preis.
Beim Sprit ver**sche hoch 10,,Der wird knapp" Also hohe Nachfrage+kleines Angebot= Otopische Preise.
Die aber auch jeder eigentlich gezwungen ist zu bezahlen, da man ja Diesel/ Benzin braucht, führt kein Weg dran vorbei.

Der vergleich ist gleichzusetzen wie der Milchbauer und die Milchpreise.
Nur der kann schlecht sagen, gut..für den Preis liefer ich nicht!
Toll, dann wird die Milch schlecht und er hat garnix von.
Also liefert er....Beim Holz ist es ähnlich. Aber die kleinen Privaten Waldbauer
die nicht soooo sehr darauf angewiesen sind zu liefern.
Wenn sie Käferholz haben und mussten es Hauen ist es natürlich Doof.
Doch selbst dann sind wir es selber Schuld wenn wir für diese Preise liefern.
Nutzt das Holz dann soweit ihr könnt selber.
Bei den Preisen die manchmal gezahlt werden hat irgendwie kein Waldbauer was von.
Ich weiß Kormoran das ist ein schwieriges Thema.
Aber nur so würde man aus der Preisenge raus kommen.
Wenn einfach mal alle mitziehen würden und es käme kein Holz mehr.
Dann würde es knapp werden..Also wieder Hohe Nachfrage+Niedriges Angebot= hoher Preis.
Nur wenn er wieder so hoch ist wird wieder geliefert bis zum umfallen.
Das drückt wieder den Preis..und das wiederholt sich immer und immer wieder. :roll:

So ist meine Meinung :oops:
Können aber auch gerne ein Thema eröffnen, wenn sich ein paar User wieder Aufregen das es nichts mit Bildern
zu tun hat. Gebe da aber Kormoran recht das eben hier das Hauptthema der untergruppe Forstwirtschaft ist und hier mal
ruhig diskutiert werden kann :klug:
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Re: Bilder Forstarbeiten

Beitragvon Kormoran2 » Sa Okt 20, 2018 17:53

Guter Vorschlag, Heinicke.

Ich werde jetzt einen Thread starten "Schweinezyklus bei den Holzpreisen". Darin können wir uns dann austauschen zu diesem wichtigen Thema. Adi muß die letzten zwei Postings dorthin verschieben und wir können zu dem Thema dann dort weitermachen.
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Schweinezyklus bei den Holzpreisen

Beitragvon Kormoran2 » Sa Okt 20, 2018 18:20

Warum rede ich jetzt plötzlich vom Schweinezyklus? Weil dieses Phänomen in der Betriebswirtschaft immer zitiert wird, wenn man einen bestimmten zyklischen Ablauf beschreiben will.

Was ist mit dem Schweinezyklus gemeint? Kurze Erklärung, die den Landwirten sowieso ohne Studium bekannt sein dürfte: Der Bauer steigert die Zahl seiner Schweine, um bei derzeitiger guter Nachfrage mehr Umsatz zu machen.
Andere Bauern kommen zufällig auf den gleichen Gedanken, weil eben die Preise ganz gut sind. Folge ist, dass kurze Zeit später erheblich mehr Schweine auf den Markt kommen. Es sind nun so viele Schweine auf dem Markt, dass dieser die Tiere nicht mehr ohne weiteres aufnehmen kann.
Da also die Nachfrage nach Schweinen geringer wird, werden plötzlich die Bauern ihre gesteigerte Schweinemenge nicht mehr los. Außer natürlich, wenn sie ihre Preise senken. Die gesunkenen Preise bewirken aber andererseits, dass viele Bauern den Spaß an der hohen Zahl von Ferkeln verlieren und somit die Produktion zurückfahren.
Nach einiger Zeit, in der viele Bauern ähnlich reagiert haben, steigen die Schweinepreise wieder und der Zyklus beginnt von neuem. Einige wollen die hohen Preise mitnehmen und steigern ihre Produktion.

Der Schweinezyklus läuft über eine gewisse Zeitdauer, da die Märkte eine gewisse REaktionszeit haben. Also läuft ein Zyklus vielleicht in zwei Jahren ab, denn die Produktion läßt sich ja nicht innerhalb eines Monats rauf- oder runterfahren.

Die Nachfrage und das Angebot von Holz - und somit der Holzpreis - erfolgt im Prinzip nach einem ähnlichen Schema. Nur spielen die Katastrophen wie Dürre, Sturm oder Käfer mit hinein, die es beim Schweinezyklus normal nicht gibt.

Frage ist jetzt, wie man diesem Marktzyklus entkommen kann und sein Holz trotz riesigen Angebotes gut verkaufen kann.
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Re: Schweinezyklus bei den Holzpreisen

Beitragvon Bitzi » Sa Okt 20, 2018 18:27

Eine Wahnsinns Erklärung :D
Besser hätte man es nicht ausdrücken können.
Ich muss mir dadrauf erst mal eine Ehrenwürdige Antwort
überlegen bei ein paar :prost:
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Re: Schweinezyklus bei den Holzpreisen

Beitragvon Kormoran2 » Sa Okt 20, 2018 20:25

Es wird dir auch mit viel Bier wohl kein Ausweg einfallen.

Die einzige Möglichkeit, die bleibt, ist die, die Auswirkungen zu mildern. Also extreme Angebots-Ausreißer nach oben und unten abzumildern. Nach oben vermeiden würde z.B. heißen, so viel Sturmholz wie geht noch an der Wurzel zu lassen um es später zu vermarkten. Ausreißer nach unten vermeiden würde heißen, extreme Verknappung des Gutes und explodierende Preise zu vermeiden, indem die Säger nicht genötigt werden, Holz aus dem Osten zu kaufen sondern sich hier in D. eindecken können um ihre Betriebe am Leben zu erhalten.

Weitere Rezepte fallen mir nicht ein.
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Re: Schweinezyklus bei den Holzpreisen

Beitragvon Bitzi » Sa Okt 20, 2018 20:26

Sehr Interressanter Link : http://www.wald-prinz.de/holzpreise-und ... fichte/383
Vorallem das Bild mit den Einzelnen Umsätzen pro Stamm finde ich Klasse, so bekommt man ein Gefühl was eigentlich
Holz Wert ist, und auch sein müsste.
Das Bild ist weiter unten im Beitrag.
Eine gute Aussage wie Kormoran2 geschrieben hat fehlt mir zur Zeit noch :oops:
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Re: Schweinezyklus bei den Holzpreisen

Beitragvon Bitzi » Sa Okt 20, 2018 20:29

Kormoran2 hat geschrieben: extreme Verknappung des Gutes und explodierende Preise zu vermeiden, indem die Säger nicht genötigt werden, Holz aus dem Osten zu kaufen sondern sich hier in D. eindecken können um ihre Betriebe am Leben zu erhalten.

Weitere Rezepte fallen mir nicht ein.


Naja, solange die billiger sind, ist es ihnen egal ob das Holz knapp ist
oder nicht.
Genau da fängt unser Problem an!
Würde es nicht Anbieter aus dem Osten geben die für 30€ den FM
verkaufen, dann wäre unser Preis auch mehr stabil :!:
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Re: Schweinezyklus bei den Holzpreisen

Beitragvon Kormoran2 » Sa Okt 20, 2018 20:39

Stimmt. Wir müßten denen Nabu und Konsorten auf den Hals hetzen. Wenn schon in Europa ein freier Markt besteht, dann sollten auch gleiche Bedingungen herrschen. Hier ist also die Politik gefragt, auch in Tschechien und Polen Zertifizierungen einzuführen. Aber von unseren Politikern erwarte ich keinerlei Hilfestellung. Und wenn, dann bräuchte das mindestens 10 Jahre.
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Re: Schweinezyklus bei den Holzpreisen

Beitragvon Bitzi » Sa Okt 20, 2018 20:48

Kormoran2 hat geschrieben:Stimmt. Wir müßten denen Nabu und Konsorten auf den Hals hetzen. Wenn schon in Europa ein freier Markt besteht, dann sollten auch gleiche Bedingungen herrschen. Hier ist also die Politik gefragt, auch in Tschechien und Polen Zertifizierungen einzuführen. Aber von unseren Politikern erwarte ich keinerlei Hilfestellung. Und wenn, dann bräuchte das mindestens 10 Jahre.


Die Zertifizierungen gibt es schon lange, nur die, die es Kontrollieren sollen, werden auch geschmiert.
Das kann man alles in der Pfeife rauchen.
Unser auch so tolles Europa hält da auch nicht zusammen.
Wobei halten sie denn zusammen wenn es ums Wohl des Volkes geht, ich hätte nur gern ein Beispiel.
Gegenbeispiel ,,Flüchtlinge" Wir müssen aufnehmen, was ich auch richtig finde,
warum die anderen nicht, und wenn nicht, warum werden sie nicht bestraft??
Das ganze ist beim Holz auch so.
Solange da nicht sinnvoll eníngegriffen wird macht es keinen Sinn.
Denn Zertifikate werden überall gefälscht oder einfach Original ausgestellt.
Ob es stimmt oder nicht :?
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Re: Schweinezyklus bei den Holzpreisen

Beitragvon Kormoran2 » Sa Okt 20, 2018 20:58

Du bist also der gleichen Meinung wie ich, dass das geeinte Europa in Wirklichkeit überhaupt nur Wunschdenken, aber keinesfalls Realität ist.
Jedes Land ist zunächst mal der EU beigetreten aus Sorge, andernfalls Nachteile zu haben. Gleichzeitig tun sich ungeheure Möglichkeiten auf, Unterstützungen zu erhalten. Angefangen von EU-Subventionen bis hin zur Stützung einer ganzen Branche - nämlich des Bankenwesens - vor dem totalen Ruin.

Sobald aber Verpflichtungen eingegangen werden müssen, wird gemauschelt, wie immer schon. Und die naive EU-Bürokratie fällt voll drauf rein.

Ich wußte nicht, dass im Osten auch schon zertifiziert wird. Und wenn dabei gemauschelt wird, dann sollte das aufgedeckt werden. Und nach der Aufdeckung der Betrügereien müssen Fördermittel zurückerstattet werden. So muß das laufen!
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Re: Schweinezyklus bei den Holzpreisen

Beitragvon Sottenmolch » Sa Okt 20, 2018 21:25

Ihr seid jetzt innerhalb von ein paar Beiträgen vom Holzpreis zu den Flüchtlingen gekommen, ist schon sehr interessant!

Jetzt mal zum Holzpreis.
Schweinezyklus hin oder her, beim Holz gibt es jedes Jahr Schwankungen um ein paar Euro und dann noch regionale Preisunterschiede. Die Preise, wie sie zur Zeit wieder herrschen sind aber die Folge von Kalamitäten wie Sturm und Borkenkäfer und nicht Folge von zu hohem Einschlag! Die Preiseinbrüche und deren Gründe könnt ihr ja deutlich auf der Grafik bei Waldprinz sehen!

DerHeinicke hat geschrieben:Naja, so halb hast du Recht.

....Wenn sie Käferholz haben und mussten es Hauen ist es natürlich Doof.
Doch selbst dann sind wir es selber Schuld wenn wir für diese Preise liefern.
Nutzt das Holz dann soweit ihr könnt selber.....


@Heinicke

Nehm es mir nicht krumm aber das ist doch Käse.
1. Im Gegensatz zum Waldbauern kann der Landwirt viel schneller reagieren und jedes Jahr aufs Neue beginnen.
2. Badet der Waldbesitzer momentan das aus, was die Vorfahren nach bestem Wissen und Gewissen gemacht haben.
3. Was soll der Waldbesitzer mit dem anfallenden Holz machen, aus 100 Fm Bretter und Latten schneiden, weil das Holz gerade da ist irgendeinen
Bau erstellen....?
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Re: Schweinezyklus bei den Holzpreisen

Beitragvon langholzbauer » Sa Okt 20, 2018 22:25

Kormoran2 hat den "Schweinezyklus" wirklich treffend erklärt.
Dafür mal ein Dankeschön. :!:
Aber im Gegensatz zum Fleischgeschäft ist der aktuelle Preis-Absturz im Holzmarkt nicht durch Produktions-(respektive Einschlags-) Steigerungen von raffgierigen Waldbesitzern entstanden.
Es liegt schlicht und einfach an den hohen Mengen von Bruch - und Käferholz, die jeder vernünftige Waldherr so schnell, wie möglich aus seinem Wald raus haben will.
Dabei ging es die letzten 7-8 Monate vor allem um die Forsthygiene!- und das nicht nur in Deutschland.
Diese Situation hat den Rohholzmarkt überflutet.

Kormoran2 hat geschrieben:Es wird dir auch mit viel Bier wohl kein Ausweg einfallen.

Die einzige Möglichkeit, die bleibt, ist die, die Auswirkungen zu mildern. Also extreme Angebots-Ausreißer nach oben und unten abzumildern. Nach oben vermeiden würde z.B. heißen, so viel Sturmholz wie geht noch an der Wurzel zu lassen um es später zu vermarkten. Ausreißer nach unten vermeiden würde heißen, extreme Verknappung des Gutes und explodierende Preise zu vermeiden, indem die Säger nicht genötigt werden, Holz aus dem Osten zu kaufen sondern sich hier in D. eindecken können um ihre Betriebe am Leben zu erhalten.

Weitere Rezepte fallen mir nicht ein.


Doch; Da gibt es noch eine Möglichkeit, den Schaden einzugrenzen.

Das Forstschädenausgleichsgesetz.
Ein Gesetz, welches bei solchen imensen Forstschäden, wie jetzt oder ähnlich, von "unserer Bundesregierung" in Kraft gesetzt werden soll.
Dieses würde den Einschlag von gesundem Holz und dem Import beschränken.
Leider haben unsere Volksver(rä)treter im Bundestag die Prisanz im Forstbereich noch immer nicht erkannt und lassen sich lieber von der Sägeindustrie erzählen, daß diese auf Frischholzimporte angewiesen währen, um zu überleben.

Darum ist es ganz wichtig, daß jeder einzelne Waldbesitzer jeden Bekannten und vor allem die Politik(von Kommune bis Bundestag) auf unsere Probleme aufmerksam macht.

Und bitte schielt nicht auf die paar € Dürrehilfen, die der Landwirtschaft angeboten wurden!
Das ist auch nur ein Topfen... , gemessen am Verlust.
Aber die Anforderungen um überhaupt etwas zu bekommen sind völlig überzogen.
Bauer aus Leidenschaft für Land und Wald...
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Re: Schweinezyklus bei den Holzpreisen

Beitragvon Kormoran2 » So Okt 21, 2018 1:09

Danke für dein Lob, Langholzer.

Auch wir Holzproduzenten unterliegen einem Schweinezyklus. Aber die schon von mir erwähnten Störungen wie Windbruch und Käferplage arten in letzter Zeit derart aus, dass sie die zyklische Komponente völlig überlagern. Wir bewegen uns nur noch von einer zur nächsten Katastrophe. Deshalb spielt der Zyklus momentan keinerlei Rolle.

Das von dir zitierte Forstschädenausgleichsgesetz gehört zu den von mir genannte staatlichen Regelungen. Wir müssen uns am eigenen 'Bart packen. Wir müssen unsere Abgeordneten sensibilisieren für die Katastrophe, die sich da anbahnt. Jeder von uns sollte seinen Bundestagsabgeordneten anschreiben. Dazu werde ich ein paar Stichpunkte entwickeln und es wäre schön, wenn hier aus dem Forum wenigstens einige sich stark machen würden und ihren Abgeordneten anschreiben würden. Leute - von nichts kommt nichts!!!
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Re: Schweinezyklus bei den Holzpreisen

Beitragvon Obelix » So Okt 21, 2018 9:42

Kormoran2 hat geschrieben: … Wir müssen uns am eigenen 'Bart packen. Wir müssen unsere Abgeordneten sensibilisieren für die Katastrophe, die sich da anbahnt. Jeder von uns sollte seinen Bundestagsabgeordneten anschreiben. Dazu werde ich ein paar Stichpunkte entwickeln und es wäre schön, wenn hier aus dem Forum wenigstens einige sich stark machen würden und ihren Abgeordneten anschreiben würden. Leute - von nichts kommt nichts!!!

Erwartest Du da nicht zuviel?

Viele Waldbauern befinden sich in einer ausweglosen Situation.
Vom "säen/pflanzen" über "pflegen" bis zum "ernten" sprechen wir von Zyklen von 70 -100 Jahren.
Die Rentabilität dieser Zyklen wurde in 2007 durch Kyrill zunichte gemacht. Viele haben sich
aufgerappelt und die Sache als Einmalereignis weggesteckt inkl. der enormen finanziellen Verluste.

Otober 2017 ging es los mit Sturm, dann im Dezember 2017 Schnee-/Wipfelbruch, dann Januar
2018 nochmal Sturm, dann seit Mai 2018 ohne Unterbrechung Trockenheit/Käfer.
Immer auf die Kappe drauf. Viele Waldbauern ertragen es nicht mehr, in Ihren Wald zu gehen und
das fortlaufende Baumsterben und die damit verbunden immer wieder neuen finanzielle Verluste
zu sehen. Das ist wie eine offene Wunde, die sich von Tag zu Tag verschlimmert.

Arbeiten von Jahrzehnten waren vergebliche Mühe.
Machen Arbeiten für die Zukunft überhaupt noch Sinn?
Das ist eine Ohnmacht, mit denen man den Ereignissen hilflos gegenüber steht.

Wie soll die Politik konkret helfen?
Es machen so wenige mobil, weil viele keine Auswege oder Lösungen sehen.
M.E. werden dahin kommen müssen, dass es ähnlich wie in der Landwirtschaft, auch in der Forstwirtschaft
staatliche Subventionen pro Hektar gibt - weil sich die ganze Sache nicht mehr rechnet.

Das will die Politik nicht und die Waldbauern sind zu wenige bzw. haben keine Lobby.
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