Hallo,
ich bin neu hier im Forum und habe ein großes Problem. Ich habe hier schon nachgelesen, mit diesem Problem stehe ich nicht alleine da: Die Schwiegermutter!
Ich habe mir viele Ratschläge schon zu Herzen genommen und begierig aufgefasst. Jedoch möchte ich hier gerne mal meinen Fall schildern und um Eure Meinung beten..
Ich bin seit 3,5 Jahren mit meinem Freund zusammen. Seit 2,5 Jahren halte ich mich hauptsächlich nur noch bei ihm zu Hause auf, wir bewohnen das obere Stockwerk seines Elternhauses, seine Eltern wohnen unten. Die Geschwister sind bereits ausgezogen.
Ich bin noch nicht auf diesen Wohnort gemeldet, weil ich da erst die vollständige Renovierung unserer Wohnung abwarten möchte.
Ich bin Mitte 20 und mein Freund 3 jahre älter. Das erste Jahr das wir zusammen waren, haben wir täglich abwechselnd bei uns zu Hause verbracht. Kam er zu mir, kochte ich für ihn, kam auch selbst für die verbrauchen Lebensmittel auf. Waren wir bei ihm, brachte ich oft was zum Knabbern mit. Seit ca. 2,5 Jahren kann ich im oberen Stockwerk die Küche nutzen. Seitdem koche ich fast täglich, komme auch für die Lebensmittel auf.
Vor ca. 2 Jahren ging mein Schwiegervater in Rente, mein Freund übernahm den Hof. Die Eltern sagten allerdings, sie wollten ihn weiter bewirtschaften bzw. den Kuhstall machen. Mein Freund und ich gehen in Vollzeit arbeiten. Mein Freund arbeitet aber nebenher noch sehr viel auf dem Hof, repariert alles Defekte, bewirtschaftet die Wiesen und Felder, ab und zu geht er auch in den Stall, wenn seine Eltern keine Zeit haben.
Wir haben auch schon gemeinsam die "Urlaubsvertretung" für seine Eltern gemacht. Allerdings störte mich dann immer am Abend ihrer Rückkehr, dass die Eltern sich dann noch umziehen und in den Stall kommen mussten, anstatt uns die letzte halbe Stunde alleine machen zu lassen. Da verging mir dann auch der Spaß an der Sache. Ich hab gern im Stall gearbeitet, konnte mir das dann auch für die Zukunft vorstellen.
Vor 2 Jahren bekam ich mein erstes eigenes Pferd, das ich beim Nachbarn unterstellen konnte. Vor ca. 9 Monaten bekam ich ein zweites Pferd geschenkt und habe es auch beim Nachbarn untergestellt. Dann kam ein schwerer Schicksalsschlag und mein erstes Pferd starb und ich brauchte einen neuen Gefährten für das Zweite.
Jedenfalls seit ich 2 Pferde habe, meidet mich meine Schwiegermutter. Davor kamen wir recht gut miteinander aus, mochten uns sogar. Ganz plötzlich mied sie mich, grüßte mich nicht mehr einmal. Sobald sie mich sah drehte sie sich weg. Ich wusste nicht, was ich Böses getan hatte...
Vor drei Wochen kam es zum Eklat:
Mein Schwiegervater in Spe rief uns zu ihnen in die Wohnung. Dann fing sie an zu wettern - nur gegen mich! Die genauen Aussagen möchte ich hier nicht wiedergeben, aber ich wurde als fauler Schmarozer hingestellt. Ich würde nicht im Stall arbeiten, würde nie putzen, zum Nulltarif wohnen, mich bedienen lassen. Für meine Pferde würde ich alles tun, aber nichts hier auf dem Hof. Ich solle mir ein Beispiel an meinem Freund nehmen, der würde arbeiten gehen, dann noch auf dem Hof helfen, ich würde nur mit meinen "Gäulen" herummachen.
In Zukunft solle ich dies und sell und jenes tun!
Total überrumpelt ging ich aus diesem Gespräch. Ich hielt das eigentlich gar nicht für Wahr. Ich verstand die Welt nicht mehr. Denn ich putze unsere Wohnung mehrmals wöchentlich, ich wohne nicht zum Nulltarif, denn ich sorge für uns beide alleine und zudem gehe ich auch noch arbeiten.
Ganz klar, ich verbringe viel Zeit mit meinen Pferden, aber ich hab keine Verpflichtungen hier auf dem Hof. Zumal die beiden Schwiegerletern den Stall machen.
Sie rückte jedenfalls mit der Sprache heraus, dass sie nicht mehr in den Stall möchte, oder nur noch für die Stunden, für die sie bezahlt werden würde. In einem Gespräch mit meinem Freund kamen wir dann auf den Punkt, dass dann der Hofbetrieb eingestellt werden würde, denn wir beide geben unsere gut bezahlten Arbeitsstellen nicht für die unsichere Einnahmen aus den Milch- und Fleischlieferungen auf. Damit ist dann der Schwiegervater wieder nicht einverstanden, weil er sonst nichts mehr zu tun hat.
Weiter zur Schwiegermutter. Nach vielem Überlegen dachte ich, mache ich einfach mal eine Weile, was sie so von mir verlangt, putze auch bei ihr. Ich wollte weiterhin freundlich zu ihr sein. Dann trafen wir uns im Treppenhaus, ich grüßte sie, aber sie drehte sich weg. Ich kam mir bescheuert vor. Dann, erst vor einer Woche wollte ich zur Haustür raus gehen, sie wollte rein, machte die Tür auf, sah mich kommen, machte sie vor meiner Nase wieder zu und lief weg.
Leute, was soll ich davon halten? Dass sie mich übersehen hat ist ausgeschlossen! Das ist doch die reine Verachtung!
Der neueste Vorfall war dann der, dass ich das Treppenhaus sauber gewischt habe und am nächsten Tag wischte sie nach und beschwerte sich bei meinem Freund, dass es "unter aller Sau" ausgesehen habe. Wenn ich mich nicht bald ändern würde, würden die Fetzen fliegen.
Ich halte diese psychische Belastung bald nicht mehr aus. Ich hab mich sehr ausfühlich mit meinem Freund ausgesprochen, habe gesagt, dass ich gehen würde, denn ich will hier keinen Streit verursachen. Er lässt mich nicht gehen (was mich ja zuversichtlich stimmt), aber er würde sich nie gegen seine Mutter stellen und mal ein Widerwort geben.
Ich traue mich fast nicht mehr, mich oben in der Wohnun zu bewegen, wenn mein Freund nicht da ist. Alles könnte sie stören. Denn als wir vor zwei Wochen einen Handwerker zur Renovierung da hatten, hat sie sich doch tatsächlich über den Baulärm beschwert.
Ich kann die Wohnung nur noch putzen, wenn sie sich nicht im Haus aufhält, sonst beschwert sie sich wieder über Krach.
Was soll ich nur tun? Ich denke, im Prinzip kann nur mein Freund alles wieder ins Lot bringen.