Hallo

Ich wollt mal fragen wie Ihr die Eltern/Senioren im Alltag miteinbindet

Konkretes Problem bei uns:

Wir Leben mit meinen Schwiegereltern zusammen auf dem Hof, und haben allgemein ein gutes Verhältnis.
Mein Schwiegervater hilft auch noch hier und da mit in der LW, wichtig für mich ist ab und zu seine Erfahrung, und seine Kenntnisse bei Reparaturen der Maschinen.

Ein ständiges Problem ist jedoch die Betreuung der Enkel (unserer Kinder, 3 u 5 Jahre) während wir im Stall sind.
Sie wollen hierfür nicht "Großeltern spielen, weil "man ja dann nichts mehr schafft".
Grundsätzlich sind beide gerne Oma und Opa, aber eben nur dann, wenn es ihnen passt.
Kennt jemand solch ein Problem?
Wie ist das bei Euch geregelt?

mfg Fabian

Ja, das kenne ich nur zu gut. Zwar nicht mit Stallarbeit, da keine Milchkühe, aber bei sonstigen wichtigen Arbeiten. Da ist es natürlich viel wichtiger, mit dem Auto durch die Feldmark zu brummeln als sich beim Dreschen mal für einen Tag selbständig um wenigstens eins der Enkelkinder (1 und 4) zu kümmern.
Da ist natürlich der Besuch bei der Schwester so unaufschiebbar, dass man das Kind beim Pflügen stundenlang mitnehmen muss.

Mir geht regelmäßig der Hut hoch deswegen!
Aber wenn Verwandte kommen, dann wachsen die kleinen in ihrer Darstellung quasi dort auf, so toll kümmern sie sich.

Es ist einfach der Punkt wo du merkst: Deren Leben, dein Leben.

Tu dir den gefallen, und reib dich nicht auf. Das selbstverständliche Blumengiessen im Urlaub oder "du bringst uns doch zum Bus der Seniorenfahrt, auch wenn Melkerzeit ist" musst du dir konsequenterweise auch abgewöhnen wenn es so läuft.

Du merkst, ich bin gefrustet!

Fabian, der Umgang mit den Senioren ist wahrlich nicht immer einfach.
Bei dir ist es wohl so, daß sie Rosinenpickerei betreiben, wollen von den Kleinen nur "Nutzen" haben aber bloß keinerlei Pflichten.

Ich sehe die Situation bei dir aber noch nicht so sehr verfahren an. Durchschlagenden Erfolg könnte ein ernsthaftes Gespräch mit den Alten bringen, wie sie denn ihre Rolle auf dem Hof in Zukunft wohl sehen. Einfach nur als Rentner oder doch als im Ruhestand befindliche Mitglieder eines familiengeführten landwirtschaftlichen Betriebes.
Sollten sie sich als letzteres betrachten, würde ich fragen, ob sie denn die Absicht hätten, sich in Engpaßsituationen hilfreich nach ihren Kräften anzubieten oder ob sie doch lieber nur noch die Hände in den Schoß legen wollen.
Sollten sie ersteres bejahen, hast du sie schon fast am Wickel, sie können dann die kurzzeitige Kinderbetreuung zu gewissen Tageszeiten kaum ablehnen.
Sollten sie zweites bejahen, würde ich sagen, daß man sowas eigentlich auf einem Hof nicht gebrauchen kann, oder wie hätten sich denn wohl sämtliche Vorfahren im Alter benommen? Leg ihnen nahe, sich einen Heimplatz zu suchen, du brauchst die Wohnung zur Unterbringung eines Angestellten.
Klare Kante zeigen!

@Kormoran:

Sie helfen ja aktiv auf dem Hof mit, kaum eine Maschinenreparatur ohne meinen Schwiegervater!
Und da bin ich sehr dankbar drum! Nur Er sagt denkt halt er MUSS in de rWerkstatt stehen oder sowas machen, für Kinderbetreuung fehlt ihm auch die Zeit, weil eben andere Sachen viel wichtiger sind......

Hallo Fabian,

eure Kinder sind 3 und 5? Dann erledigt sich das doch bald mit dem "ständigen" Babysitten von selbst.
Meine Eltern wohnen mit uns im gleichen Haus, trotzdem habe ich morgens um 6 Uhr zwei Kleinkinder im Auto mit zum melken auf die Weide genommen. Mein Mutter ist extreme Raucherin und war nicht Willens zum Wohle ihrer Enkelkinder das Rauchen in deren Anwesenheit zu lassen. Der Aufenthalt in den Räumen meiner Eltern viel damit auch aus. Im ersten Jahr habe ich es noch probiert, das Resultat waren nächtliche Hustenkrämpfe... Meine Mutter ist auch absolut der Anti-Oma-Typ, erzählt aber beim Kränzchen, wie toll sie sich kümmert . Mein Vater ist da schon anders, der hat die Kinder immer auf dem Trecker mitgenommen und wenn er mal alleine zu Hause war ist er abends auch mal zum Babysitten nach oben gekommen. Er hat sich auch immer mal an den Kinderwagen oder den Laufstall im Kuhstall gestellt. Daher sind unsere Kinder quasi im Stall aufgewachsen, hilfreich war unser Hund, damit konnte man die Kinder immer gut orten. Das Areal auf dem sie sich bewegen konnten war aber auch nicht soo riesig und an jeden Ende war entweder eine Mauer oder ein Zaun. Fremdarbeitskräfte gab es auch nicht und auch keine Gülle oder Jauchegruben. Unsere Ziege musste daran glauben, nachdem mein Sohn mit seinem Schneeanzug am Horn hängen blieb. Einmal die Woche hatte meine Schwiegermutter ihren festen "Oma-Tag". Da haben wir immer Sachen erledigt, wo Kleinkinder zu sehr bremsen. Sie stand schon zum Frühstück mit Brötchen auf der Matte und Mittags hat sie für uns gekocht. Während meiner Abendlehre ist sie sogar über Nacht geblieben (mein Mann hat Schichtdienst). So eine Oma ist echt Gold wert!
Von daher: wenn sie von sich aus nicht mehr Kinderbetreuung anbieten, bohr nicht weiter nach. Du tust dir und euren Kindern keinen Gefallen.

Bei uns gibt es nur meine Großmutter auf dem Hof, meine Eltern und Schwiegereltern wohnen nicht bei uns. Wir haben 3 Jungen, der Große ist 6 Jahre alt und geht zur Grundschule, der Mittlere ist 3 und besucht den Kinnerdgarten und der Kleine ist jetzt 6 Wochen und ist ab 1.3. für die Krippe angemeldet. Meine Frau ist mit ihrer eigenen Firma selbständig und hat mit dem Hof nichts zu tun. Uns war es wichtig unsere Kinder gut versorgt zu wissen ohne auf jemanden angewiesen zu sein. Daher haben wir unsere Kinder schon während der Schwangerschaft für eine Betreuung angemeldet. Bei uns im Ort kann man seine Kinder von der Krippe bis zur Schule von 6.30 Uhr bis 17.00 Uhr betreuen lassen. Wir nutzen diese Angebot zur Zeit zwischen 8.00 Uhr und 16.00 Uhr. In Stresszeiten holen meine Eltern oder meine Schwiegereltern die Kindern dann auch mal aus der Betreuung. Das wichtige ist aber, dass wir nicht auf sie angewiesen sind und es kein muss ist. Dadurch kommen die Großeltern eher zu uns und fragen wann sie ihre Enkel denn mal wieder holen können. Zusätzlich haben wir eine Haushaltshilfe auf 400 €-Basis angestellt. So können meine Frau und ich problemlos unseren berufen nachgehen und finden trotzdem auch noch gemeinsame zeit für uns. Bei der Geburt unseres ersten Sohnes war ich skeptisch, aber inzwischen möchte ich es gar nicht mehr anders haben. Unsere Kinder entwickeln sich gut und der Familienfrieden ist gesichert.

Wir wohnen mit meinen Eltern zusammen im Haus jedoch in getrennten Wohnungen und Eingängen.Unsere kleinste geht ab und zu nach dem Essen mal runter zu meiner Mutter oder meinem Vater und schaut mit denen Fernsehen oder spielt auch mal was.Klappt im großen und ganzen ganz gut,vielleicht aber auch deshalb weil sie nicht zur Oma und Opa müssen."Müssten" meine Eltern (79 und 77 Jahre alt)auf unsere Kinder aufpassen würde es vielleicht nicht so gut funktonieren.Gibt zwar den einen oder anderen Tag an dem es sein muss aber das sind eher außnahmen,bzw wo auch meine Eltern auf uns zukommen und selbst sagen daß sie aufpassen.Etwas anders sah es bei der Schwiegermutter aus,da musste es regelerecht und langfristig vorher angemeldet werden.Gab dann mal Riesenärger auch mit ihrem Lebensgefährten bei dem ich meiner Frau verboten habe die Kinder dahinzubringen.Ein paar Wochen Funkstille und mittlerweile alles OK.

hier ist ja schon einiges angesprochen. die grosseltern müssen wollen. die kinder aufzwängen bringt nix. auch findie ich, jetzt 33 jahre alt, dass wir nicht von unseren eltern erwarten können, dass sie auf unsere kinder aufpassen (ich habe noch keine, aber die meinung wird sich bei mir auch mit kindern nicht ändern). meine eltern sind jetzt auch schon mitte 60 und werden älter. und eigentlich haben sie ihre "pflicht" erfüllt, wenn sie mich grossgezogen haben, also die eigenen kinder.
falls sie helfen wollen ist das schön und sicher auch vorteilhaft. aber erwarten kann man das nicht von den eltern. gerade kleine kinder können anstrengend sein und nicht ohne grund hat man kinder in jüngeren jahren
ich erwarte von meinen eltern nur, das gilt generell, wenn sie was machen muss dies mit dem betriebsleiter/nachfolger abgesprochen sein, er entscheidet, das ob und wie. sprich: sie sollen keine steine in den weg legen, aber sie müssen nicht aktiv irgendwas tun in haus und hof.

Das zusammenleben läuft bei uns eigentlich recht gut,
wir wohnen in 2 getrennten Häusern, essen Mittags aber zum Beispiel meist zusammen.

Wir haben insgesamt 4 Kinder, 5Jahre, 3 Jahre und 16 Wochen, das Problem ist das wenn ich im stall bin, meine Frau sich um die Säuglinge kümmert bzw wenn sie allein ist nimmt sie die kleinen auch mit in den Stall (Kinderwagen)

der Große hilft (freiwillig)! schon recht gut mit, bzw kann sich im Stall benehmen, nur der kleinere läuft oft raus auf den Hof, mal bei Opa gucken. Und das ist dann das Problem: Dieser fühlt sich bei seiner Tätigkeit gestört und ärgert sich das er nicht weiterkommt.
Würde der opa in dem Moment in der Sonne sitzen und ausruhen (was er aber fast nie tut) dann wäre der Enkel sehr wilkommen....

Das schlimmste ist: Wir reden dabei meist von max 10 min!!!

Gehört das nicht dazu das sich die Generationen gegenseitig helfen ?
Wir können unsere Kinder oft und gerne bei der Familie abgeben denen der Hof gehört. Die Frau hat Riesen Spass an unsern Kindern. Sie wird mal eine hervorragende Oma

Wenn ich das so lese, finde ich persönlich, dass ihr hier doch relativ hohe Erwartungen an eure Senioren habt.

In anderen Branchen würde man sich gar nicht so sehr auf seine Eltern verlassen und andere Wege suchen. Meine Meinung.
Warum sollten sie sich um eure Kinder kümmern, bloß weil es bei euch früher so war?
Bloß weil es so schön praktisch ist, weil sie ja noch auf eurem Hof wohnen?

Fabianeicher hat geschrieben:








Das schlimmste ist: Wir reden dabei meist von max 10 min!!!

...nimm eine Flasche Bier sag: Opa mach mal Pause, vielleicht klappts.

@Angus: Lach, das geht ja gar nicht, man muss doch sehen das man weiterkommt....

@Kaninchen: mag sein, das das hohe Erwartungen sind. Aber Anderweitig, bei Nachbarn usw ist man ja Stolzer Opa/Oma, und tut so als ob man soooo viel Zeit mit den Enkeln verbringen würde....

Hallo,
als "Betriebsleiter" solltest du die "Mitarbeiter" nach ihren Fähigkeiten einsetzen. Kinderbetreuung gehört da offenbar nicht dazu.
Im Ernst, das Problem kenn ich. Mein Vater erzählt auch immer stolz von seiner Enkelin und von mir und was wir alles Tolles in unserem Betrieb machen. In Wahrheit winkt er seiner Enkelin zu und das wars. Im Betrieb ist er mehr oder weniger als Saboteur beschäftigt.
Aber er macht halt immer was und das ist super.
mfg
anderson

anderson hat geschrieben:Hallo,
als "Betriebsleiter" solltest du die "Mitarbeiter" nach ihren Fähigkeiten einsetzen. Kinderbetreuung gehört da offenbar nicht dazu.
Im Ernst, das Problem kenn ich. Mein Vater erzählt auch immer stolz von seiner Enkelin und von mir und was wir alles Tolles in unserem Betrieb machen. In Wahrheit winkt er seiner Enkelin zu und das wars. Im Betrieb ist er mehr oder weniger als Saboteur beschäftigt.
Aber er macht halt immer was und das ist super.
mfg
anderson

Das ist hart, ihr solltet besser mal nicht unterschätzen was die alten so alles machen, viele kleine Sachen können extrem zeitraubend sein, mein Kollege ist jetzt soweit das er nix mehr machen kann und ich gehe unter vor Arbeit.

Das mal hier mal da was er so immer gemacht hat war soooooo eine Riesen Hilfe.