Hallo,

jetzt ist die Zeit, da ich mal eineige Fragen an Praktiker stellen kann.
Ich habe zwar schon oft bei nem Fahrsilo mitgemacht. 2009 haben wir das erstemal Rundballen gepresst. Eigentlich stellen sich mir seitdem einige Fragen. Die erste will ich heute mal stellen (jetzt im Winter ist ja etwas mehr Zeit dazu).

Normalerweise machen wir das so:

Mähen, Aufbereiten, Wenden, Pressen und Wickeln
Pressen und Wickeln macht ein Lohnunternehmer. Aber was passiert wenn mir ein Regenschauer dazwischen kommt. Siliert das Gras dann immernoch?

Danke Gruß Ulf

Hallo
Wir haben einmal bei aufkommenden Regen weitergepresst und dann gewickelt.Machen wir nie wieder,viele Ballen waren später beim Auspacken vergammelt.
Gruß Ralph

kurze zwischen frage was ist der unterschied zwischen aufbereiten und wenden

aufbereiter ist im mähwerk soweit weiß ich dachte immer das wäre auch sowas wie ein wender

Der Aufbereiter bricht die auf dem Gras vorhandene Wachsschicht,dadurch entweicht die vorhandene Feuchtigkeit besser.Man spart im Prinzip einen Wendevorgang,zumal die Schwad breit abgelegt wird.

Siloballen nass pressen ist kein Problem! Wir haben uns auch schonmal verschätzt im Wetter und mussten bei strömendem Regen weiter pressen. Wenn du vor dem Regen schon geschwadet hast dann dringt der Regen meistens noch nichtmal durch, die Schwad ist nur oberflächlich nass. Pressen mit einer Variablen Presse wird dann aber eher schwierig, mit unserer Claas Festkammer-Presse ist das alles kein Problem. Die Ballen sind dann nur bleischwer und halten dadurch ihre Form nicht bei, werden regelrechte Eier. Wenn du das Zeugs fütters mischst du es einfach mit trockener Silage, ansonsten kann es sein dass deine Tiere Dünnpfiff bekommen.

Gruß
Guido

Guido85 hat geschrieben:Siloballen nass pressen ist kein Problem! Wir haben uns auch schonmal verschätzt im Wetter und mussten bei strömendem Regen weiter pressen. Wenn du vor dem Regen schon geschwadet hast dann dringt der Regen meistens noch nichtmal durch, die Schwad ist nur oberflächlich nass. Pressen mit einer Variablen Presse wird dann aber eher schwierig, mit unserer Claas Festkammer-Presse ist das alles kein Problem. Die Ballen sind dann nur bleischwer und halten dadurch ihre Form nicht bei, werden regelrechte Eier. Wenn du das Zeugs fütters mischst du es einfach mit trockener Silage, ansonsten kann es sein dass deine Tiere Dünnpfiff bekommen.

Gruß
Guido

Warum wirds mit einer Vario schwierig......mfg

Die Bänder können rutschen oder dieses Jahr hab ich einen gesehen dem kam das nasse Material zwischen den Bändern seiner John Deere Presse rausgeflogen. Es mag da aber auch unterschiede geben je nach System, Stabketten zu Bändern, usw. Ich will auch nicht behaupten das alle Festkammerpressen bei nasser Witterrung funktionieren, aber unsere Claas geht dann zumindest noch.

Gruß
Guido

@Guido85:

hab letztes jahr auch bei extremem gewitter und regen gepresst, mit einer variablen deutz fahr und wenn man die presse ein wenig umstellt passt das schon. die ersten ballen ( waren etwa 15) füttern wir gerade, das da irgendetwas schlecht ist, kann man nicht sagen. da wird man bei einer ts von 60-70% mehr probleme mit der gärung bekommen, vor allem bei älterem futter.

Das ist kein Problem.

Wir fahren in Lohn mit 2 Variopressen ( Krone und Welger) und produzieren auch für unseren eigenen Rinderzuchtbetrieb Silorundballen. Morgens mähen mit oder ohne Aufbereiter, Nachmittags schwaden mit Seitengroßschwader von Claas und zufort aufpressen. Dann Transport zum Lagerplatz - dort steht ein weiterer Schlepper mit Wickelmaschine von Wolgari im Frontanbau bereit.

Wir wickeln generell nur noch am Lagerplatz weil die Folie durch Transport und Ballenzange sehr leicht beschädigt werden kann. Das ist etwas teurer aber wir haben keine Reklamationen. Die Ballenzange kann den Siloballen besonderst leicht beschädigen wenn das Gas den Ballen anfängt auszudehnen. Man sollte also gewickelte Siloballen nicht auf der Mahdfläche liegen lassen. Vögel picken Löcher rein, Mäuse nagen Löcher und die Narbe geht kaputt. Die Ballen werden bei uns mit speziellen Ballenwagen gefahren ( jeder Wagen kann mindestens 22 Ballen laden). In diesem Jahr denken wir über einen Endlosschlauchwickler von Anderson nach. Der braucht viel weniger Folie und schafft 12 Ballen in ca. 4 Minuten.

gruß
Rufus

@ mx y
Also wir machen für unsere Pferde so ca 550 Rundballen pro Jahr. 400 davon erster Schnitt. Der wird mitte Juni gemäht, liegt mindestens 2 Tage, eigentlich eher 2,5 und wird dann gepresst. Da ham die bestimmt 70% TM aber bis jetzt gab es noch keine Probleme...

Wenn es regnet hören wir in der regel sofort auf zu pressen. Aber besser wird das Futter leider auch nicht mehr... Aber wenn es nass ist fressen unsere Pferde es leider nicht mehr.

Rufus1 hat geschrieben:Endlosschlauchwickler von Anderson

wo kann man darüber was lesen, hab gegoogelt aber bin nur wieder bei deinem Beitrag gelandet.

Zum im Regen pressen:
Ich habe letztes Jahr im September total durchnässte Schwade gepresst,durchnässt weil die waren sehr dünn.
Im Moment füttere ich die gerade und bin sehr erfreut das sie den Kühen schmecken.
Eigentlich hatte ich beim Pressen nur das Wort "entsorgen" im Kopf.
Es waren nur 10 Ballen und deswegen dann noch mal die ganze Erntekette an schmeißen,
dazu hatte ich keine Lust.
Bin wirklich überrascht wie gut die sind. Schwer ohne ende, aber gut.

Das Thema hat wir schon- benutze die Suchmaschine im Landtechnik Forum und Du wirst jede Menge Info über Schlauchsilage finden, sowie die Links zu den Firmen und Videos...

gruß
Rufus

Rufus1 hat geschrieben: Die Ballen werden bei uns mit speziellen Ballenwagen gefahren ( jeder Wagen kann mindestens 22 Ballen laden).

gruß
Rufus

Moin Rufus,

was für Ballenwagen habt ihr? Ich will mir auch einen oder zwei zulegen.

Gruß Kai

Hallo Rufus!
Wie lange dauerts vom pressen zum wickeln?

Unsere Ballenwagen sind umbebaute ex Glasstransporter. Sind mit selbstgebauten Haltern verbreitert auf genau 2,4m und haben vorn wie hinten angeschweisste Gatter. Unten passen 12 x 1,6m und oben 10 x1,6m Rundballen drauf. Siloballen mit 1,2m auch 22 oder 26Stück. Wir fahren immer mit Zurgurten wenn die Wagen voll geladen sind.

Zeitversatz zwischen Pressen und Wickeln ist unterschiedlich. Hängt von vielen Faktoren der Erntekette und vom TM Anteil ab. Pauschal 2 Stunden kann man meiner Meinung nach nicht sagen....

Ich habe Ende 2009 mit dem 4. Schnitt morgens gemäht, mittags angefangen zu pressen und ab 18:00 Uhr bis in den frühen morgen gewickelt. Alles ist ohne jede Ausnahme Top Futter geworden. Kein Schimmel, Buttersäure oder sonst was. Die Kühe reissen sich danach.

Oft ist halt die Beschädigung der Folie nach dem Wickeln ein großes Problem. Je nach Situation kommt es zur Nacherwärmung der Ballen. Wenn dann Luft durch die Folie an das Futter kommt ist Buttersäure das Ergebnis. Wenn der Siloballen aus dem Wickler kommt sollte er sofort an seinen Lagerplatz und nicht auf der Wiese liegenbleiben. Nach kurzer Zeit bildet sich wie in einer Biogasanlage auch Gas im Siloballen und bläht ihn auf. Muss man denn den Ballen dann nochmals bewegen, platzt der Ballen dann oft an einer Stelle und Luft tritt ein.....Vom transportieren von gewickelten Ballen wollen gar nicht reden. Da treten auch wieder viel Folienschäden auf.


deshalb bin ich kein Freund von Wickelkombis, ich wickel lieber auf der Lagerfläche und lass den Siloballen bis zum verfüttern in Ruhe.

gruß

Rufus