Hallo
wir haben uns entschlossen, NICHT in Photovoltaik zu investieren, sondern eine Solaranlage für Brauchwasser mit Heizunterstützung bauen zu lassen. (Wir wollen nicht nur eine Heizenergiequelle haben!)
Leider haben wir einen gravierenden Nachteil bei der Ausrichtung des Hauses (Energiestandard 70er Jahre; Ölverbrauch bei etwa 400 qm Wohnfläche und 9 Bewohnern (ausgelegt auf bis zu 14 Bewohner) derzeit etwa 8000 Liter pro Jahr). Das Satteldach mit etwa 40 Grad Dachneigung ist in Nord-Süd-Richtung ausgerichtet. Die Westseite des Dachs wird teilweise (besonders im Winter) beschattet von der Scheune. Nur im Sommer ist das besser. So haben wir uns beraten lassen. Leider sind die Beratungsergebnisse teilweise sehr different. (Die Zusatzheizung per Holz und Öl soll weiter vorgehalten werden).
-Der eine "Experte" meinte, dass wir die Solaranlage auf dem Westdach (sehr steiles Dach) der Scheune installieren sollten, obwohl eine direkte Sonneneinstrahlung nur ab Mittag stattfindet. Der meinte auch, dass vormittags sowieso nur eine geringe Aufheizung erfolgen würde. Etwa 30 m Leitung bis zum Pufferspeicher wäre kein Problem.
Der Nächste schlug vor, dass man die erforderliche Kollektorfläche auf die West- und die Ostseite verteilen sollte. Halt etwa 25% mehr installieren, als bei Südausrichtung.
Der Dritte schlug vor, man sollte die Giebelseite für die Solaranlage nutzen. Und zwar sollten die Kollektoren direkt an der Hauswand angebracht werden. So hätte man gerade in der Übergangszeit den besten Wirkungsgrad und etwa 6-7 Stunden ausreichend Sonneneinstrahlung.
Und 2 weitere Expertern schlugen auch den Giebel an der Südseite vor, aber die Module soltten aufgeständert sein. Da hätte man eine längere Sonnenbestrahlung und einen optimalen Einfallswinkel, vor allem im Winter bei tiefstehender Sonne.
Alle Experten konnten ihre Vorschläge mit entsprechenden Computerkalkulationen belegen, wobei jeweils die anderen Lösungen als absolut ungeeignet dargestellt wurden. Natürlich würde das mit den von ihnen ausgesuchten Kollektoren wunderbar funktionieren, mal Vakuumkollektoren mit einem extrem hohen Wirkungsgrad auch bei bedecktem Himmel und Streulicht, dann besondere Wabenstruktur, dann wieder ein ganz neuer Mikroperleffekt auf dem Glas, der besonders für die senkrechte Montag geeignet wäre (Ich will da nicht auf die Herstellermarken eingehen, denn jeder Installateur propagiert seinen Lieferanten).
Übrigens haben alle Berater und Installateure als Kollektorgröße etwa 2,5 qm pro Bewohner zugrunde gelegt, bei den Vakuumkollektoren etwa 1/3 weniger. Das wird aber durch den etwa 40% höheren Preis wieder wettgemacht. Alle schlugen einen Pufferspeicher mit 2000 l Kapazität vor, erweiterbar um zusätzliche 1000 Liter, wenn das zu knapp werden sollte.
Meine Tendenz geht zu einer aufgeständerten Anlage am Südgiebel, denn da sind die Leitungen besonders kurz. Die Anlage wird auch nicht beschattet. Theoretisch könnte man maximal 12 Stunden Sonneneinstrahlung nutzen.
Wie sind Eure Erfahrungen? (Bitte jetzt keine Diskussion über das Thema: Sonnenkollektoren sind bei uns rausgeschmissenes Geld und rentieren sich nie). Was würdet Ihr ausschließen oder aus eigener Erfahrung vorschlagen. Hat jemand eine Solaranlage am Südgiebel?
Gruß