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Sturmfeste Baumarten?

Hier ist nun auch ein Platz für Diskussionen rund ums Holz.

Moderator: Falke

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22 Beiträge • Seite 1 von 2 • 1, 2
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Sturmfeste Baumarten?

Beitragvon lucki » Mi Jan 24, 2007 8:14

Hallo Waldfreunde,

aus dem letzten Sturm und seinen Schäden vielleicht mal Schlüsse ziehen:

dass Fichten wieder massenhaft umgelegt wurden, ist klar, auch Kiefern haben beträchtlich gelitten, wenn der Stamm noch steht, ist die Krone abgerissen (wie bei mir im Wald). Auf den Bildern in den Forstforen seh ich auch eine Menge umgerissene Buchen und Eichen.

Frage ins Land: welche Baumarten haben sich bei euch als sturmfest gezeigt?

Grüße

Lucki
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Beitragvon Baumschreck » Mi Jan 24, 2007 19:07

...gummibäume ausem Baumarkt..
...Breitwurzler(bsp.buche) bleiben besser stehen..
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Beitragvon Takar » Mi Jan 24, 2007 19:24

Hallo

Das beeindruckendste was ich bisher gesehen habe, waren Kokospalmen.

Bei einem Orkan der Dächer abgedeckt hat und ganze Holzhäuser zum einstürzen brachte sind die Palmen fast flach am Boden gelegen und danach wie an einem Gummizug wieder aufgestanden als wenn nichts gewesen wäre.

Frank

P.S. Ich würde alle kleinbleibenden Baumarten mit max Wuchshöhe von 10 bis 15 Metern als Sturmfest bezeichnen. z.B. Eberesche, Haselsträucher, Nestfichten, Ziergehölze usw.
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Beitragvon harly » Mi Jan 24, 2007 20:28

Wie wärs mit Tanne ?
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Beitragvon Waldschrad » Do Jan 25, 2007 12:50

Hallo,

glaube kaum, dass es wirklich sturmfeste Baumarten gibt, wenn ich sehe wie die Stürme der letzten Jahre egal welche Baumart so umwerfen oder abreißen. Als ich letzen Sonntag so meine Sturmschäden näher inspiziert haben da hat es viele so 45 jährige Fichten auf 2-3m Höhe abgerissen. Dann aber den Stamm nochmals 2 Meter weiter gebrochen, so dass 2 getrennte Stammteile auf dem Boden liegen. Kann mir nicht erklären wie so etwas geschehen ist.

Die einzige Chance wie ich finde ist, frühzeitig geziehlt durchforsten und dass vor allem bei Nadelbäumen mehr als 50% der Stammlänge die grüne Krone ausmacht und auch ein sehr günstiges Höhe-Durchmesserverhältnis gegeben ist, keine Streichhölzer!! Waldränder geziehlt auslichten, so dass sich der Wind "totläuft" und nicht auf eine Mauer aus Bäumen prallt und verwirbelt. Dahinter legt er dann den gesamten Bestand platt und die vorderen Bäume bleiben aber stehen.

Nur ich sehs bei mir meine schönen aufbereiteten Waldränder, die hat letzts Jahr der Käfer geholt und jetzt ist der Sturm reingefahren und was noch stehen blieb holt wahrscheinlich wieder im Sommer der Käfer, da eh schon geschwächt.



Gruß
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Beitragvon MF-133 » Do Jan 25, 2007 14:39

Sturmfeste Baumarten gibts nicht, sondern nur relativ sturmfeste Wälder.
Entscheidend und manchmal unmöglich ist es, Baumarten zu finden, die möglichst optimal zu Boden und Standort passen. Eine wichtige Voraussetzung für eine solchen Wald sind die lichte Waldränder, wie Waldschrad schon geschrieben hat, geht es darum, den Wind auszubremsen. Aber jenseits der 150 km/h Windgeschwindigkeit ist auch da irgendwann Feierabend. MFG
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Beitragvon lucki » Fr Jan 26, 2007 9:24

Danke für eure Antworten.

Bei Neupflanzung ist natürlich die Windseite zu schützen: stufig angelegter Waldrand braucht viel Platz, bis zu 30 Meter, alternativ eben den Sturm brechen durch stabile Einzelbäume.

Die Fichtenverjüngung dahinter werde ich nicht beseitigen (bin froh, wenn die Rehe was ohne Zaun wachsen lassen - anderes Thema ..), nach Möglichkeit mischen. Ihr Erntealter von 100 Jahren werden die Fichten wohl nicht erreichen.

Esche, Hainbuche sind jedenfalls zähe Arten, die was aushalten (was der neue Waldzustandsbericht dazu sagt, weiß ich nicht. Buchen und Eichen sind jedenfalls immer mehr geschädigt). Leider werde ich nicht mehr erleben, wie sich die Bäume bewähren, die ich im Lauf der Jahre so gepflanzt habe und noch pflanze. Roteiche/Hainbuchenmischung will ich heuer setzen.

Grüß euch,

Lucki
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Beitragvon Waldschrad » Fr Jan 26, 2007 12:44

Hallo lucki

wenn Du die Fichten durchforstet einfach darauf achten, dass genügend Standraum pro Baum vorhaden ist, damit sie sich stabil entwickeln kann.

Stabilitätskriterien
Die Stabilität von Einzelbäumen bzw. des gesamten Bestandes ist ein wichtiges Ziel jeder waldbaulichen Maßnahme; dies trifft insbesondere auf Nadelholzreinbeständen (Fichte) zu. Die wichtigsten Kriterien sind:
1. Kronenprozent:
Das Kronenprozent gibt das Verhältnis von Kronenlänge zur Baumlänge wieder (Kronenlänge / Baumlänge * 100). Lange Kronen führen zu einer tieferen Schwerpunktbildung, wodurch der Baum an Stabilität gewinnt.
Das Kronenprozent sollte daher bei Nadelbäumen ≥ 50, bei Laubholz ≥ 40 betragen.
Beispiel Fichte:
Baumhöhe = 35 m, Kronenlänge = 18 m à Kronenprozent von 51
oder Baumhöhe = 35 m, Kronenlänge = 10 m à Kronenprozent von 29!

Höhe/Durchmesser-Verhältnis (h/d-Wert):
Der h/d-Wert gibt das Verhältnis der Baumhöhe zum Durchmesser an: Hohe Bäume mit nur geringem Durchmesser haben eine geringere Belastung gegenüber mechanischer Beanspruchung z.B. Sturm. Ein guter h/d-Wert sollte bei Nadelbäumen deshalb kleiner als 75 sein.

http://www.waldwissen.net/themen/invent ... analyse_DE


Gruß
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Beitragvon lucki » Fr Jan 26, 2007 12:52

Sehr guter Link, Waldschrad.

Zitat daraus:

So steigt das Risiko mit zunehmender Einzelbaumhöhe deutlich an, und Bäume mit niedrigeren H/D-Werten weisen bei sonst gleichen Eigenschaften ein geringeres Risiko auf als Bäume mit höheren H/D-Werten. Vor allem aber zeigt sich, dass sich die Baumarten wie erwartet aufgliedern. So weist die Fichte bei sonst gleichen Eigenschaften ein höheres Risiko auf als die Tanne. Lärche und Kiefer (nicht dargestellt) sind noch sturmfester, während die zum Zeitpunkt von "Lothar" laubfreien Laubholzarten Buche und Eiche (nicht dargestellt) die niedrigsten Schadwahrscheinlichkeiten aufweisen. Die Verläufe von Eiche und Buche sind dabei fast deckungsgleich. Im Gegensatz zu forstlichem Expertenwissen rein qualitativer Art in Form von Aussagen wie "die Tanne ist weniger sturmgefährdet als die Fichte" ermöglicht das entwickelte Modell eine Quantifizierung dieser Unterschiede für Bäume mit beliebigen Kombinationen der im Modell verwendeten Einflussgrößen.


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Beitragvon Waldschrad » Fr Jan 26, 2007 13:19

Hallo Lucki,

hatte ich vergessen der h/d-Wert wird berechnet im dem du die Höhe in cm durch den BHD in cm dividierst. Mach Dir mal den Spaß und berechne mal ein paar Deiner Bäume. Mein vorrangiges Ziel bei der Durchforstung ist es seit einigen Jahren mit meinen Z-Bäumen dort in einen guten bereich zu kommen und nicht wie früher reichlich Stangenholz im Jungbestand zu produzieren, gibt nur instabile Steichhölzer auf Dauer.

Hier noch ein gutes Dokument.

Gruß
Waldschrad
Dateianhänge
auslesedurchforstung Z-Baum.pdf
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Beitragvon fraxinus » Sa Jan 27, 2007 1:04

Hallo,

für Fichten gibt es viele gute Konzepte wie man sie pflegen kann.
Diese sind natürlich von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich und in Süddeutschland sowieso anders als in Norddeutschland.
Fakt ist, das es zwei Arten von Stabilität in Fichtenbeständen gibt.
1. die kollektive Stabilität:
Der Bestand ist noch komplett geschlossen, man hat ein geringes Kronen% und einen schlechten h/d- Wert. Die Bäume sind nur gemeinsam stabil, aber sobal sich ein Loch auftut (Käferholz, Waldbrand,...) ist es dahin mit der Stabilität. In manchen Beständen reicht es schon, wenn man Rückegassen hineinhaut und schwups liegt er auf dem Boden.
2. die Einzelbaumstabilität:
Hier kommt es zu einer konsequenten Hochdurchforstung, das heißt es wird nur im herrschenden Kronenbereich eingegriffen (Kraftsche Klasse 1-2) und somit herrscht ein hohes Kronen% und ein guter h/d- Wert. Aber auch hier sind natürlich Sturmschäden nicht auszuschließen.

Bei der Fichte ist ganz einfach zu sagen, das sie im natürlichen Verbreitungsgebiet eigentlich nur in den Alpen und eventuell in den höheren Lagen der Mittelgebierge vorkommen würde. Der Mensch hat sie aber aus einfachen Gründen (schnelles Bau- und Grubenholz, Nachkriegsaufforstungen,...) überallhin gebracht. Hierbei spielt auch die Provinienz (Herkunft des Saatgutes) eine wichtige Rolle, da es unterschiedliche Kronenausformungen bei der Fichte gibt, was sich in Schneebruchfestigkeit auswirkt (Hochharzfichten am Brockenhang als Beispiel).
Man könnte noch ne ganze Menge mehr an dieser Stelle zu der Fichte sagen, aber wenn man sturmfeste Waldbestände haben möchte gibt es nur einen Weg.
Man muss konsequent auf Mischbestände setzen, die mit unterschiedlichen Höhen- und Drchmesserstufen sehr struckturreich sind und somit als stabil gelten.
Aber selbtst diese Waldbaukonzepte sind bei extremen Stürmen nicht vor Brüchen und Würfen gefreit.
Aber ich glaube sagen zu können, das Monokulturen in der Forstwirtschaft nie eine gute Sache sind und viel Gleich auch viel Spezialisierung und viel Schaden bedeutet.
Denn auf den Sturm folgt in der Fichte immer der Borkenkäfer...

So damit möchte ich erstmal diese Ausführung beenden, es gibt noch viel zu diesen Themen zu sagen, aber an dieser Stelle soll es erstmal reichen.

mfg

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Beitragvon lucki » Mo Jan 29, 2007 7:51

Fraxinus schreibt:

Aber selbst diese Waldbaukonzepte sind bei extremen Stürmen nicht vor Brüchen und Würfen gefreit.

Zum Thema gestern im "Heute-Journal". Leider hab ich den Beitrag nicht ganz gesehen. Sie haben wieder großflächige Schäden des letzten Sturms gezeigt, alles lag am Boden: Fichten, Buchen, Eichen. Der Waldbesitzer, irgendein Freiherr von ... hat das nochmal bestätigt: vorher lehrbuchmäßiger Mischbestand, jetzt alles flachgelegt. Im Rheinland hat er noch weitere große Flächen, sieht angeblich ebenso aus.

In den Schneisen, die sich der Orkan fürs schlimmste Wüten sucht, hilft alles nichts ..

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Beitragvon nightfighter » Mo Jan 29, 2007 13:18

lucki hat geschrieben:Fraxinus schreibt:

Aber selbst diese Waldbaukonzepte sind bei extremen Stürmen nicht vor Brüchen und Würfen gefreit.

Zum Thema gestern im "Heute-Journal". Leider hab ich den Beitrag nicht ganz gesehen. Sie haben wieder großflächige Schäden des letzten Sturms gezeigt, alles lag am Boden: Fichten, Buchen, Eichen. Der Waldbesitzer, irgendein Freiherr von ... hat das nochmal bestätigt: vorher lehrbuchmäßiger Mischbestand, jetzt alles flachgelegt. Im Rheinland hat er noch weitere große Flächen, sieht angeblich ebenso aus.

In den Schneisen, die sich der Orkan fürs schlimmste Wüten sucht, hilft alles nichts ..

Lucki



vielleicht irgendwas mit Graf von Spee ? fer ist gerade im Rheinland ein sehr großer waldbesitzer.
auch hier bei uns sind von ihm riesige flächen betroffen, obwohl es schon ein sehr abgelegenes revier von ihm ist.
nightfighter
 
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Beitragvon Mr. Reissdorf » Mo Jan 29, 2007 20:42

Ja genau der war es. Freiherr von Spee. Hab den Bericht auch zufällig gesehen. Ein Waldbesitzer sagte was von 20-fachem Jahreseinschlag und dass er in seinem Leben keinen Profit mehr von seinem Wald erwarten kann.
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Beitragvon nightfighter » Mo Jan 29, 2007 21:42

@Mr. Reissdorf:

eine der Speeschen Forstverwaltungen ist in Müllenbach, im Gervershagener Forst, solltest du kennen. dem gehören fast der komplette Gervershagen, das alles was an die Bundesstraße angrenzt und noch große Teile am Dannenberg / Börlinghausen, direkt neben unserem Wald. Da hats auch ganz schön gewütet. Die hatten auch gerade erst komplett durchgeforstet. Jetzt rauscht wieder Ante Holz durch die gegend bei uns.
nightfighter
 
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