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Sturmschäden nicht nachpflanzen

Hier ist nun auch ein Platz für Diskussionen rund ums Holz.

Moderator: Falke

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22 Beiträge • Seite 1 von 2 • 1, 2
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Sturmschäden nicht nachpflanzen

Beitragvon katzeck » Di Feb 11, 2020 18:24

Ausgangslage:
- Fichtenbestand ca. 40 Jahre alt, schnell gewachsenes Holz
- Südhang und Randlage
- erhebliche Schäden durch Borkenkäfer und Sturm
- trotz angmessener Durchforstung

Mittlerweile sind 2000 m² komplett kahl. Es sind viele Brombeeren und Hollunderbäume auf dem Fleck und der Lehmige Mineralboden ist recht nährstoffreich meiner Meinung nach.
Wie ist die gesetzliche Lage? Muss der Wald in einem bestimmten Zeitraum wieder auffgeforstet werden?
Kann auf dieser Fläche Wildanflug auch durchkommen?
Ich habe im Internet recht wenig Infos gefunden.
Will mal eure Meinung hören.
katzeck
 
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Re: Sturmschäden nicht nachpflanzen

Beitragvon Rapp » Di Feb 11, 2020 19:29

Müssen musst du erst mal gar nichts.
Allerdings auch kaum auf Naturverjüngung hoffen.
Wenn Brombeere da ist ist das vergebene Zeit.
Zähnen und Tanne anpflanzen Ware eine Möglichkeit.
Wenn es Laubholz sein soll evtl. die Buche.
Ersteres wäre mein Favorit.
Bei 2000 Quadratmeter hast du schon einen erheblichen Anteil an beschatteten Saum.
Das muss berücksichtigt werden.
Wenn 60% meiner gefällten Entscheidungen richtig sind, dann ist das eine gute Quote.
Hauptsache Entscheidung.
Bis bald im Wald! :wink:
Rapp
 
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Re: Sturmschäden nicht nachpflanzen

Beitragvon Sottenmolch » Di Feb 11, 2020 20:45

Du musst halt abschätzen wie es zukünftig mit dem Bestand weitergehen wird. Kommt evtl. noch mehr Schadholz hinzu.......? Dementsprechend würde ich unter Umständen noch abwarten. Bei Südhang und Randlage würde ich nicht unbedingt auf Buche und Tanne zurückgreifen. Bei mir ist es allerdings eher warm und niederschlagsarm.
Ich persönlich würde mir wahrscheinlich auch die Arbeit machen die Fläche vom "Unkraut" zu befreien.

Das Gesetz besagt, dass kahlgeschlagene oder verlichtete Stellen, in angemessener Zeit, aufzuforsten oder zu ergänzen sind, sofern sich die Wiederbestockung nicht von selbst einstellt.
Paragraph 11 Bundeswaldgesetz

Gruß
Sottenmolch
 
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Re: Sturmschäden nicht nachpflanzen

Beitragvon MF-133 » Di Feb 11, 2020 21:23

Wenn Holunder und Brombeere überhand nehmen, dauert es 20 Jahre und länger bis wieder die ersten Bäume da sind. Und es wächst halt, was angeflogen kommt, ob standortgerecht oder nicht. Als Alibipflanzung, wenn man möglichst wenig Aufwand betreiben will, genügt ein Baum pro Ar. Wenn man sich nicht festlegen will, ob es nochmals eine richtige Bestockung geben soll, kann man ja 20 Pionierbäume nehmen, wie Wildkirsche, Feldahorn, Esche, Hainbuche. Die kommen auch mit dem hohen Druck der Brombeere zurecht. Es gibt dann halt nur Brennholz. Ansonsten gilt, wie schon geschrieben, "Wald muss Wald bleiben." MFG
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Re: Sturmschäden nicht nachpflanzen

Beitragvon Telo36 » Di Feb 11, 2020 21:23

Hallo, zu Paragraph 11 Bundeswaldgesetz.
Da wird dir nichts passieren wennst nichts machst. Da wären die Staatsforsten als erstes dran. Die haben selbst massive Probleme mit Schadflächen und keine Leute die das Holz aufarbeiten. Vom Aufforsten gar nicht die Rede. Teilweise geht dann schon wieder was, aber zum Großteil sind die überfordert.
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Re: Sturmschäden nicht nachpflanzen

Beitragvon Telo36 » Di Feb 11, 2020 21:26

Soll natürlich nicht bedeuten dass alles egal ist. Natürlich soll man versuchen das vernünftigste mit Aufforstung draus zu machen.
Telo36
 
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Re: Sturmschäden nicht nachpflanzen

Beitragvon Büschmopped » Di Feb 11, 2020 22:34

Mal ganz davon abgesehen das es ja auch im eigenen Interesse sein sollte vorhandene Flächen auch zu nutzen und keine Wildbeerenplantage wachsen zu lassen. :wink:
Büschmopped
 
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Re: Sturmschäden nicht nachpflanzen

Beitragvon Steyrer8055 » Mi Feb 12, 2020 7:54

Hallo!
Ich frag mich auch,was deckt Brombeere schnellst möglich ab,bekommt man durch Lichtentzug am besten weg.Holder kann man umschneiden,wir haben fallweise mit Brombeeren,Waldwinden,wilder Hopfen sehr grosse Probleme.Es soll ein super Rehfutter sein,aber die Burschen kommen bei weitem nicht nach,denen sind Tannen u.Buchenknospen viel lieber.

mfg Steyrer8055
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Re: Sturmschäden nicht nachpflanzen

Beitragvon H1asl » Mi Feb 12, 2020 9:18

Wucherung ist kein Problem mit nem gescheiten Freischneider und dem Messer: https://www.kox-direct.de/Freischneidem ... kselmesser

Hab damit schon den dicksten Urwald entfernt mit 2 Meter hohen Brombeeren etc.

Was dann kommen soll ist schwierig... was wächst denn so in der Umgebung?
bei mir kam nach der Urwaldbeseitigung recht schnell die Birke, Ahorn und Fichten. Dazwischen hab ich im Weitverband Baumhasel gepflanzt.
H1asl
 
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Re: Sturmschäden nicht nachpflanzen

Beitragvon rima0900 » Mi Feb 12, 2020 9:44

Wenn kräftig Brombeere da ist und die Jungpflanzen beschattet, hilft es auch sehr, die Pflanzen in Wuchshüllen a la Plantagard zu stecken, man sollte halt drauf achten, dass man den Begleitwuchs in den Hüllen erstmal beseitigt. So bleibt ein "Kamin" frei, in dem der Baum wachsen kann. Schnellwachsende Baumarten wie Lärche, Douglasie, Ahorn usw. sind natürlich hilfreich.
Grüßle
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Re: Sturmschäden nicht nachpflanzen

Beitragvon Sottenmolch » Mi Feb 12, 2020 12:29

Wenn man sich die Arbeit machen will, um direkte Konkurrenzvegetation etwas einzudämmen, kann man auch eine Baumscheibe aus Pappkarton um die Pflanzen legen.
Hängt natürlich stark von der Pflanzenanzahl ab.
Ich habe die Konkurrenzvegetation, Brombeere, Weiden, Gras.... zweimal im Jahr niedergedrückt/abgeknickt und das hat bisher gut funktioniert. Das ganze auf rund 1000m m2.

Gruß
Sottenmolch
 
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Re: Sturmschäden nicht nachpflanzen

Beitragvon rima0900 » Mi Feb 12, 2020 13:23

Sottenmolch hat geschrieben:Wenn man sich die Arbeit machen will, um direkte Konkurrenzvegetation etwas einzudämmen, kann man auch eine Baumscheibe aus Pappkarton um die Pflanzen legen.

Das habe ich auch schon probiert, nützt aberim Prinzip gar nix, außer vielleicht man macht den Pappdeckel einen guten m² groß, dann hätte ich aber schon wieder Angst um die Wasserversorgung im Sommer. Alles was kleiner ist wird sofort seitlich überwuchert, kein positiver Effekt spürbar... :regen:
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Re: Sturmschäden nicht nachpflanzen

Beitragvon Obelix » Mi Feb 12, 2020 18:51

Ich sehe es von der wirtschaftlichen Seite her: Lohnt nicht!

a.) Stürme Kyrill 18.01.07, Herwart 30.10.17, Friederike 16.01.18 und jetzt Sabine 10.02.20 haben mir gezeigt,
dass man Fichte bei uns (NRW) windbedingt überwiegend nicht mehr ins erntefähige Alter bekommt.

b.) Lang anhaltende Trockenperioden in den letzten 3 Jahren im Frühjahr, Sommer und Spätsommer, die wir so
nicht kannten, haben zu enormen Käferschäden bei Fichte aber auch bei Buche geführt. Ferner sind Buchen
so heiß geworden, dass sie die Rinde abgeworfen haben.

c.) Holzpreisverfall. Zusätzlich zu den enormen Schäden durch Wind und Trockenheit ist der Holzpreis vollkommen
verfallen. Wenn der Preis von 90 €/fm. auf 30 €/fm. fällt, halten das viele für nicht mal schlimm. Das aber
25 €/fm. Aufarbeitungskosten abzuziehen sind und fast nichts übrig bleibt, berücksichtigen wenige. Wovon soll
man dann aufforsten?

d.) Ein schlechtes Jahr? Wenn Bäume sterben, sind das rückwirkend 40 - 80 schlechte Jahre. Und nicht nur 1 Jahr.
Interessiert das Finanzamt oder die Politik aber nicht. 547 Mio. € für Flächenräumung. 880 Mio. € für Wiederauf-
forstung. Bei mir ist nichts angekommen. Null. Nachfragen beim Förster: gibt derzeit nichts. Und es sieht nicht
danach aus, dass auch nur 1 € kommt.

Aus heutiger Sicht kann ich leicht rückwärts blicken und real feststellen:
Meine Vorfahren hätten sich das Aufforsten sparen können. Wir haben viel Geld dabei gelegt.

Nachpflanzen oder Aufpflanzen: Ich muss in die "Klima-Glaskugel" schauen und für 50 - 100 Jahre in die Zukunft
raten. Oder ich mache es mir einfach, in dem ich aus der Vergangenheit lerne: Es lohnt nicht!
Obelix
 
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Re: Sturmschäden nicht nachpflanzen

Beitragvon Steyrer8055 » Do Feb 13, 2020 7:05

Hallo Obelix!
Das ist mal ein schöner Rückblick über 13 Jahre Forsterfahrung!

mfg Steyrer8055
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Re: Sturmschäden nicht nachpflanzen

Beitragvon NAJA » Do Feb 13, 2020 9:04

Obelix hat geschrieben:Ich sehe es von der wirtschaftlichen Seite her: Lohnt nicht!


Aus heutiger Sicht kann ich leicht rückwärts blicken und real feststellen:
Meine Vorfahren hätten sich das Aufforsten sparen können. Wir haben viel Geld dabei gelegt.

Nachpflanzen oder Aufpflanzen: Ich muss in die "Klima-Glaskugel" schauen und für 50 - 100 Jahre in die Zukunft
raten. Oder ich mache es mir einfach, in dem ich aus der Vergangenheit lerne: Es lohnt nicht!


Servus,
wenn frühere Generationen auch so gedacht hätten wo würden wir alle heute stehen? Ist ja nicht nur im Wald so.
Die hatten ganz andere Sorgen!
Kriege, Pest, Naturkatastrophen, Kindersterblichkeit ect. Warscheinlich auch mal nen Borkenkäfer oder Maikäfer zuviel.
Als Alternative ein Loch buddeln und reinlegen ist doch auch keine Lösung :lol:

katzeck hat geschrieben:Mittlerweile sind 2000 m² komplett kahl. Es sind viele Brombeeren und Hollunderbäume auf dem Fleck und der Lehmige Mineralboden ist recht nährstoffreich meiner Meinung nach.
Wie ist die gesetzliche Lage? Muss der Wald in einem bestimmten Zeitraum wieder auffgeforstet werden?


Servus,
ist jetzt keine Riesenfläche. Lässt sich mit dem Freischneider noch gut abmähen. Evtl. auch chemisch beseitigen.
Ich würde anpflanzen! Dann bestimmst DU was wächst und verlierst nicht Jahre bis vielleicht irgendwas wächst. Und das Durcheinander macht deinen Nachkommen später auch Probleme.

Mit dem zuständigen Förster einen Termin machen und beraten lassen. Meiner wird wohl nächste Woche auch kommen.
Wegen der Zuchüsse: Laut meinem Förster gibt es Zuschüsse. Nur werden die gerade geändert, aber die Politik braucht noch etwas. Das Pflanzgut ist auf alle Fälle bezahlt und es wird eher mehr als weniger Zuschuß geben.

MFG
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