Hallo,
eine 80 jährige Tante von mir bewohnt alleine das Dachgeschoss im Hause ihres Sohnes - Hoferbe.
Der Hof ist inzwischen verpachtet.
Sie hat dort ein Wohnrecht, das wurde angeblich im Übergabevertrag so geregelt.
Das Landwirtschaftliche Anwesen wurde vor schätzungsweise 15 Jahren, als auch ihr Mann noch am Leben war, an diesen Sohn übergeben.
Tante hat sich nichts vom Anwesen zurückbehalten und bekommt aber eine kleine Rente, es reicht ihr gut für ein einfaches Leben, und gelegentlich kann sie auch den Enkelkindern 20 Euro zustecken. Würde also alles passen, müsste man meinen.
Die Tante war aufgrund einer Erkrankung viele Wochen im Krankenhaus, der Hoferbe hat sich, wie auch schon in den vergangenen Jahren, nicht viel um seine Mutter gekümmert. Keine Zeit für zwischenmenschliches oder auch nur kurze Gespräche.
Vielmehr waren die Töchter für Ihre Mutter da, sind auch für alle Krankenhausfahrten oder Erledigungen eingesprungen.
Inzwischen ist die Tante wieder in ihrer Wohnung, aber gesundheitlich eingeschränkt und nicht mehr mobil.
Ihre Töchter möchten sie gerne so viel wie möglich besuchen, damit ihre Mutter nicht den ganzen Tag alleine in der Dachgeschosswohnung verbringen muss. Der Sohn - Hoferbe- und dessen Familie kümmern sich nur sehr wenig um die Mutter, arbeiten tagsüber. Der Sohn hat laufend ihre Post geöffnet, nutzt seine Kontovollmacht um über die Ausgaben seiner Mutter Bescheid zu wissen.
Ist in der Wohnung der Mutter etwas zu reparieren, dann wird ein Handwerker beauftragt, und sie muß die Rechnung begleichen.
Inzwischen beschuldigt er seine Schwestern, immer wieder grössere Geldbeträge von der Rente der Mutter erhalten zu haben.
Die Tante muss sich für alle Ausgaben rechtfertigen.
Die Schwestern dürfen neuerdings ihre Mutter nur noch 1x täglich besuchen, dieser Mensch dreht jetzt völlig am Rad!
Schliesslich hat er doch das Anwesen bekommen, wird jetzt auch noch um die kleine Rente der kranken Mutter gekämpft?
Er öffnet die Post der Mutter, überwacht ihren Kontostand und will den anderen Geschwistern auch noch Besuchszeiten auferlegen.
Eigentlich geht es dem Sohn finanziell nicht schlecht, aber irgendwie kann er den Hals nicht voll bekommen, man hört das auch so aus seiner Nachbarschaft.
Ich möchte mich in diese Angelegenheit nicht wirklich einmischen, aber mir tut meine Tante leid!
Sie muss die Geschichte ausbaden und vermag ihren Willen nicht durchzusetzen, auch um weitere Anschuldigungen durch ihren Sohn abzuwenden.
Ich kenne den Übergabevertrag nicht, aber das mit diesen Besuchszeiten geht doch eindeutig zu weit, oder?
Wie ist denn die Meinung und Erfahrung der User?