Hallo zusammen,
Ich bin Andy 34 Jahre und übernehme im nächsten Jahr einen Betrieb im Hunsrück mit dem Schwerpunkt Schafhaltung von einem älteren Herren.
Ich bin seit einigen Jahren sozusagen in "Lehre" bei ihm und so bin ich Schritt für Schritt an die Übernahme seines Betriebs herangeführt worden.
Jedoch sind mir auch ein paar Unklarheiten aufgekommen, die ich natürlich hinterfragt habe, die Antwort mir dann aber nicht so ganz einleuchtet. Deswegen möchte ich gerne Mal ein paar andere Meinungen lesen.
Im Grunde genommen handelt es sich bei meinen Fragen um Dinge, die der jetzige Eigentümer auch in Zukunft so beibehalten möchte, ich aber da Optimierungspotenzial sehe.
Als - markiere ich die Frage meinerseits/ als + die Antwort die ich erhalten habe. Vielleicht könnt ihr eure Erfahrungen Mal Schildern.
Zum Grundsatz:
Der Betrieb hat 60 Mutterschafe (Texel) und verfügt über 40 ha Weide direkt am Hof. Die Anzahl der Tiere steht in Verbindung mit dem hohen Alter des Betreibers. Soll durch mich dann wieder erhöht werden.
Die ganze Sache wird weitgehend biologisch betrieben, jedoch ohne Bio Zertifizierung.
- die Schafe stehen 17 Stunden im Stall und nur 7 Stunden auf der Weide. Kann man den Weidegang nicht ausdehnen? Ich denke das die Tiere besser Gedeihen würden wenn wir sie früher raus lassen. Evtl dann wenn der Morgentau noch da ist!
+ Das bringt nix. Schafe dürfen vor 11 Uhr nicht aus dem Stall, da die Wurmlarven noch an den Grasspitzen hängen und wir die Tiere dann alle 4 Wochen entwurmen müssten!
Der perfekte Weidegang ist von 13:00-19:00/20:00 Uhr. Da habe ich dann auch eine Kontrolle.
- kann man die Schafe nicht im Sommer auch Mal tageweise auf der Weide lassen, statt in den Stall zu treiben?
+ Nein, da werden die Scheu.
-aktuell sind die Weiden ja Recht groß abgezäunt. Würde es keinen Sinn machen die ca. 5 ha Parzellen nochmal zu Unterteilen, das die Schafe sauberer Fressen? Ich denke so picken sie sich nur die Lohrbeeren heraus. Für mich ist das keine gute Bewirtschaftung der Grünflächen.
+Die Parzellen sind in der Größe optimal, da Schafe nie sauber fressen und immer nur das schmackhafteste heraus suchen.
- warum lässt du die Mutterschafe in der Herde ablammen und Sperrst die Tiere dann in engem Boxen, obwohl du nicht sicher weißt welches Lamm und welches Muttertier zusammen gehören. Das ist ja reine Vermutung so wie du es sagst?
+ Das gewährleistet eine bessere Kontrolle der Mutterschafe. Man sieht eindeutig wenn Lämmer dann nicht angenommen werden.
Wie gesagt, ich sehe in gewissen Punkten Optimierungspotenzial oder Änderungsmöglichkeiten. Bin gespannt auf eure Meinung.
Ich denke das viele seiner Meinungen einfach so so sind, weil es schon immer so war.
LG Andy