Hallo,
erstmal muss ich gestehen, dass mich die Antworten ein wenig aufgeregt haben. Warum? Weil zum Einen gebe ich meine Erfahrung bzw. Meinung zum Thema ab. Was der TE daraus macht und ob es der Weisheit letzter Schluss ist, kann ich nicht sagen.
Aaaaber: In meinem Betrieb wird seit fast 100 Jahren Direktvermarktung betrieben (nach dem WK1 wurden hier Südtiroler angesiedelt, die waren die ersten Kunden und danach ist der Ort extrem gewachsen auf das 20 fache bis heute). Ich vermarkte ein breites Sortiment direkt an Endverbraucher und das seit 15 Jahren. Also hab ich doch ein wenig Ahnung davon, wie man das erfolgreich macht.
Zum Thema: Der Aufwand wird enorm groß, darum muss der Preis rauf. Zum Beispiel Kartoffeln, bei den modernen glattschaligen Sorten entfällt die Reinigung, das Aussehen und die natürliche Sortierung sind angenehm fürs Auge. Der durchschnittliche Kunde kauft bei mir einen Kochtyp. Damit ist die Arbeit für mich erledigt. Kunde kommt, bekommt die Ware, schaut was es sonst noch gibt und geht.
Bei den alten Kartoffelsorten war die Reinigung (genetzte Schale und tiefe Augen) und Nachsortierung erforderlich. Dann redet man sich den Mund fusselig und erklärt die Vorzüge und Verwendungsmöglichkeiten. Der Kund nimmt dann 2kg zum probieren mit und kommt dann drauf, dass gängige Sorten das Gleiche können und nicht 4€/kg kosten (quatschen, arbeiten und weniger Ertrag kosten was). Darum gibts das bei mir nur im kleinen Umfang.
mfg
anderson