landwirt 100 hat geschrieben:Und der Verkauf sieht es ja auch so, sonst würde man ja nicht groß auf das Schaffleisch, Äpfel und Kiwi "Neuseeland" schreiben.
Die Realität sieht leider anders aus, da hast du Recht, aber es weiß keiner und es interessiert auch niemanden.
Das Gleiche haben wir doch bei argentinischem Rindfleisch, auch da hat der Verbraucher nur positive Assoziationen und darum wird das Fleisch mit dieser Herkunft besonders beworben.
Die letztendliche Präsentation und Deklarierung für den Kunden im Handel ist nur das Ende Vermarktungskette
und kaum ausschlaggebend dafür, aus welchem Land die Industrie im Ursprung ihre Waren beziehen.
Das ist schlicht und ergreifend der Einkaufspreis!
Gerade Lammfleisch ist dafür ein trauriges, aber anschauliches Beispiel.
Bis zur Wende gab es in den neuen Bundesländern ca. 2,65 Millionen Schafe und 90% der für die Schlachtung bestimmten Lämmer ging in den Export:
Frankreich, die alten Bundesländer u.a.
Dieser Absatz brach schlagartig ein, als es eben nicht mehr Made in GDR und somit billig war.
https://www.ardmediathek.de/mdr/video/d ... mlwdGlvbg/
Die Fleischindustrie hat sehr schnell entschieden, boah - ist uns jetzt zu teuer, an welchem Ende der Welt bekommen wir es denn noch billiger her?
Und innerhalb kurzer Zeit lagen die Truhen voll mit Produkten aus Übersee.....
Und "der (End)Verbraucher" hat darauf keinen Einfluss, welcher Aufwand und Irrsin (hinter den Kulissen) betrieben wird, um Gewinnmaximierung in der Handelsbranche zu erzielen.
Zumal die Werbeindustrie - beauftragt vom Handel - ihr übriges tut, um allem einen positiven Anstrich zu geben.
Aber ich möchte Dir darin widersprechen, dass "der Verbraucher" Herkunft und damit verbundene Realitäten nicht hinterfragt und einfach so hin nimmt.
Es gibt - so wie überall - auch dort kritische Geister, die ihre Meinung bei den Konzernen kund tun.
Natürlich, machen wir uns nichts vor, das sind nur kleine "Tröpfchen", aber auch steter Tropfen höhlt den Stein ......