Hallo,
ich habe gestern ein recht kurioses Erlebnis mit einem Landwirt nicht hier aus der Gegend aber Pächter hier, gehabt den ich bis dahin nicht kannte. Er hat die letzten Jahre per ungenehmigtem Pflugtausch einen Teil eines Ackers bewirtschaftet der einem befreundeten Nachbarn gehört. DJeder Nachbar hat das Pachtverhältnis letztes Jahr zu diesem Jahr gekündigt. Ich bin davon ausgegangen, dass ich, nach dem der Vorpächter den Acker geerntet hat (Soja), diesen übernehmen kann. Habe aber nicht mit ihm darüber gesprochen, da er aus einem anderen Landkreis ist und ich nicht mal seinen Namen kannte. Sicher ein Fehler meinerseits diese Annahme. Ausserdem habe ich beim Miststreuen zu breit gearbeitet, da ich dachte der gesamte Acker, bestehend aus drei Flurstücken geht an mich. Waren aber nur zwei. Also wieder mein Fehler. Als ich allerdings auf dem mir nicht zustehenden Stück Acker anfangen wollte Pferdemist zu streuen kam er mit Sohn angefahren. Das Auto war mir schon vorher aufgefallen. Die hatten mich schon ein Weilchen beobachtet. Es ging hoch her aber wir haben dann mit dem Verpächter geklärt das ein Missverständnis vorlag. Der ehemalige Verpächter hat drauf hingewiesen, das er und sein Sohn die Grenzsteine gesucht hätten und diese mit weißen Pfählchen markiert hätten. Den überstreuten Mist sollte ich mit Striegel entfernen. Dazu habe ich mich bereit erklärt. Nun, heute bin ich mit dem befreundeten Verpächter hin zum Acker, um zu schauen ob die Pfählchen auch richtig stehen. Zu unsere großen Überraschung mussten wir feststellen, dass die sauberen Herren nicht nur Pfählchen, sondern auch die Grenzsteine fein säuberlich gesetzt hatten. Ich kann das natürlich nicht beweisen, weiß nur das die weißen Pfählchen beim zweiten Streuer noch nicht da waren und das die “Grenzsteine” auch frisch eingegraben sind. Sitzen locker, schauen fein säuberlich aus der Erde und der frische Aushub liegt drum rum. Beim dritten Streuer wo ich ja dann übel angegangen wurde vom ehemaligen Pächter, waren die weißen Pfählchen dann zu sehen. Ich habe aber bis heute gebraucht um zu raffen was da gestern passiert ist. Frage ist jetzt, wie man mit sowas umgeht? Ist Grenzsteine selber setzen eigentlich ein Kavaliersdelikt? Mir wurde in dem Streitgespräch so einiges an den Kopf geworfen, was in Anbetracht des Vorgehens dieser zwei Herren schon echt verblüffend ist... Ach ja, es geht hier nicht um Hektar große Ländereien sondern um 24ar.
Viele Grüße,
André