ich wollte mich und das Waldstück, bzw mein Projekt um das es geht kurz vorstellen. Ich komme aus dem Süden Bayerns (LL) und bin ein völliger Neuling auf dem Gebiet. Ich hatte noch nie vorher was mit der Forstwirtschaft zu tun. Ich habe zwar ein paar Bekannte, die Landwirte /Forstwirte sind und beziehe da auch das Holz für meinen Ofen her, aber wirklich tiefer habe ich mich bisher damit nicht befasst. Da ich ansich ein (rationaler) Naturliebhaber bin, habe ich schon länger damit geliebäugelt ein Waldgrunstück zu kaufen. Nach fast 1 Jahr Suche bin ich nun fündig geworden. Der Preis von 3,5€/m² mag wahrscheinlich dem ein oder anderen hier utopisch erscheinen, ist hier in der Gegend ein Schnäppchen, vor allem wenn es sich um Mischwald handelt.
Das Waldgrunstück ist nahezu quadratisch und 1,2Ha groß, leichte Hanglage. Laut Vorbesitzer war zumindest ein Teil des Grundstücks vor langer Zeit eine Kiesgrube, die verfüllt wurde. Das ist deutlich im unteren Drittel des Waldes zu spüren, hier ist der Boden recht steinig und man kann kaum Löcher graben, habe es aber auch noch nicht wirklich probiert. Hier steht ein ca 15-25Jähriger Bergahonbestand/Winterlinde Bestand + weiteres (60% Bah, 20% Weide, 10% Buche 5% Fichte/Kiefer), um den es im anderen Thema ging, den ich erstellt habe. Anbei mal ein Bild dazu (blauer Teil) Im Ausläufer des blauen Teils gibt es dann viele Buchen, ein paar Eichen, Birken etc (Bild 2+3)
In den oberen 2 Dritteln (grün) ist der Boden wohl etwas besser, Zitat aus dem Gutachten:
"stark kiesige, unreife Böden mit bis zu 30cm humusreichen Mineralboden und freiem Karbonat im Oberboden.günstiger Wasserhaushalt bedingt durch Humusreichtum, manchmal auch durch gute Lage. Gut durchlüftet, biologisch aktiv. Mull bis mullatiger Moder, mäßig sauer bis sauer"
Je weiter es nach oben geht, desto mehr Lehm gibt es im Unterboden.
Der grüne Bereich ist komplett naturverjüngt, hier wächst alles mögliche. Zwischendrin ca. 30 mächtige Kiefern mit Brustdurchmessen von 40-70cm. Viele kleine Kiefern von 2-15Jahre, dazu viele Buchen, Birken Weiden Haselnuss Vogelbeere einzelne Wildkirschen und Eichen... Es gibt noch 3 größere Flächen (je 500-1000m²) mit Fichten (5-15Jahre), die dicht gedrängt stehen. Ein paar lichte Stellen gibt es auch noch
Insgesamt wurde vor allem im oberen Bereich im Prinzip die letzten 20-30 Jahre nichts mehr gemacht. Entsprechen wild sieht es da aus
Im grauen Bereich gibt es einen Altbestand mit ca. 90 jährigen Fichten.
Ich habe gestern im blauen Bereich eine Flächen von geschätzt 500m² eingezäunt, mal schauen was da dann so kommt. Im grünen Bereich habe ich in den letzten Monaten auf ca 1000-1500m² Dornen entfernt, die da teilweise schon daumendick ganze Flächen zugewuchert haben. Aufforstung ist geplant. Mir schwebt da die Baumhasel vor.
Neben einer Schaukel am Baum habe ich noch einen kleinen "Dreckbereich" für die Kinder eingerichtet, dann können die auch was "schaffen" wenn ich im Wald bin
Bezüglich dem Thema Verbiss: Gestern habe ich entdeckt was mit einer schönen kleinen Eiche passiert ist... überlebt ein Baum sowas?
Ein Großteil der kleinen Bäumchen sie so aus. Hauptrieb weg, neuer kommt. Die kleinen Buchen sind teilweise komplett buschartig, weil sie wahrscheinlich jedes Jahr abgefressen werden....
Zum Schluss würde mich noch interessieren was das hier ist, das wächst auch viel hier:
Soweit mal. Ganz schön langer Text. Danke an jeden der sich die Zeit nimmt und das liest. Ich bin wie gesagt völlig neu auf dem Gebiet und freue mich über jeden Kommentar / Idee / Hilfestellung / Warnung..
Was ist mein Ziel mit dem Wald? Ich weiß es ehrlich gesagt noch nicht genau. Ich möchte den eigentlich so naturnah /wild aber sinnvoll bewirtschaften wie möglich und ggf Holz für meinen Ofen raus ziehen. Ansonsten ist es für mich ein Ort um Natur zu genießen und einfach etwas mit den Händen zu arbeiten.
Viele Grüße
