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wachstumsstopp durch anritzen der Rinde

Hier ist nun auch ein Platz für Diskussionen rund ums Holz.

Moderator: Falke

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23 Beiträge • Seite 1 von 2 • 1, 2
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wachstumsstopp durch anritzen der Rinde

Beitragvon Beilkeil » So Okt 31, 2010 21:25

Hallo zusammen,
in meinen Jungeichen-u.Buchenbestand stehen die ersten Durchforstungsarbeiten an.Da ich in den Wintermonaten aus verschiedenen Gründen weniger,aber in den Sommer-u.Herbstmonaten mehr Zeit für die Waldarbeit habe,überlege ich mir folgendes:Ich hörte mal davon,dass man am Baumstamm im Winter Ringe in die Rinde mit einer Motorsäge "ritzt",damit der Baum im Frühling nicht treibt,keine Blätter bildet aber trotzdem nicht an Stabilität verliert,so dass ich die Forstarbeiten auch später durchführen kann. Hat jemand so etwas schon mal in der Praxis angewandt oder von dieser Anwendung gehört? Über Ratschläge oder Anregungen wäre ich super dankbar.

Gruss Beilkeil
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Re: wachstumsstopp durch anritzen der Rinde

Beitragvon Markus K. » So Okt 31, 2010 21:35

Wenn man um den Stamm herum das Kambium (=Wachstumsschicht) unter der Rinde rundherum zerstört, dann stirbt der Baum ab. Wie schnell das geht, weiß ich nicht, aber stehen bleibt er auf jeden Fall lang genug, das du ihn als dürren Hund noch fällen musst.

gruß
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Re: wachstumsstopp durch anritzen der Rinde

Beitragvon Beilkeil » So Okt 31, 2010 22:08

hi,
erst mal vielen Dank für die superschnelle Info.
Ein Bekannter hatte diesen Versuch durchgeführt,wobei das Kambium völlig durchtrennt wurde,aber trotzdem
grünte der Baum das ganze Jahr u. wirkte sehr vital.Allerdings war der Eingriff Mitte März vielleicht schon zu spät. ?
mfG
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Re: wachstumsstopp durch anritzen der Rinde

Beitragvon schlossapfel » Mo Nov 01, 2010 8:16

Mir fiel da gleich der Begriff "Ringelung" ein. K.a. ob´s Dir weiterhilft, hier ein Link ins Wiki:
http://de.wikipedia.org/wiki/Ringelung
Gruß
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Re: wachstumsstopp durch anritzen der Rinde

Beitragvon Robiwahn » Mo Nov 01, 2010 8:21

Moin

Ja, Ringelung ist das richtige Stichwort dafür. Wird viel in den Tropen angewendet, wenn es darum geht, wertvolle Hölzer von Bedrängern zu befreien ohne Riesen Löcher in den Bestand zu hauen.
Bei uns weniger gebräuchlich, was aber nicht heißt, das es weniger funktionieren würde. Hab es auch schon bei einigen Bäumen angewendet. Wichtig ist, das du die Wachstumsschicht durchtrennst und am besten nicht einfach nur "ritzen" sondern am besten auf einigen cm Breite einen richtigen Ring Holz freilegen. Geht durch die geschwungene Form ganz gut mit einem sog. Schweizer Gertel.

Grüße, Robert
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Re: wachstumsstopp durch anritzen der Rinde

Beitragvon W-und-F » Mo Nov 01, 2010 10:07

Wir Ringeln hier auch in der Pflegephase, besonders stärkere Protze / Überhälter die man ohne Schaden nicht fällen kann oder das unter Umständen die Stabilität des Bestandes nicht gefährdet wird bzw. der entstandene Raum zu groß wäre.

@Beilkeil, du kannst die Pflege auch im Sommer durchführen und brauchst die Bäume jetzt nicht Ringeln!
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Re: wachstumsstopp durch anritzen der Rinde

Beitragvon Waldgoischt » Mo Nov 01, 2010 10:19

Die Geringelten Bäume treiben in der Regel schon noch mal aus, ich habe gelegentlich schon Buchen geringelt die selbst im zweiten Jahr noch austrieben. Wenns aber sauber gemacht ist sterben sie garantiert ab. Gedacht ist das Ringeln aber eigentlich als Pflegemaßnahme um zu fördernde Bäume freizustellen, indem man die Bedränger ringelt und zum langsamen Absterben zwingt. Der Vorteil gegenüber dem Runtersägen der Bedränger ist das man wenig Platz braucht, Den zu Fördernden Baum nicht beschädigt und dieser sich noch Stabilisieren kann bis zum vollständigen Ausfall der Bedränger.

Um aber im Sommer trockenes Holz ernten zu können ists wohl weniger geeignet.
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Re: wachstumsstopp durch anritzen der Rinde

Beitragvon Koksi » Mo Nov 01, 2010 13:44

Hat das ringeln nicht vor allem auch den Sinn, die Wurzeln absterben zu lassen (da der Baum ja nicht mehr assimilieren kann), um einen Stockausschlag zu verhindern? Stichwort Robinien.
lg
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Re: wachstumsstopp durch anritzen der Rinde

Beitragvon Markus K. » Mo Nov 01, 2010 13:45

Das ist eigentlich der Hauptsinn der Sache, das die Wurzel abstirbt!

gruß
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Re: wachstumsstopp durch anritzen der Rinde

Beitragvon Robiwahn » Mo Nov 01, 2010 14:17

Naja, das ist aber gleichbedeutend mit langsamen Absterben des Baumes :wink:
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Re: wachstumsstopp durch anritzen der Rinde

Beitragvon Markus K. » Mo Nov 01, 2010 14:43

Ich versteh das schon so wie Koksi, das bei der Ringelung zuerst die Wurzel abstirbt. Das der Baum das nicht überlebt, ist klar!
Gruß Markus

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Re: wachstumsstopp durch anritzen der Rinde

Beitragvon Robiwahn » Mo Nov 01, 2010 14:56

Markus K. hat geschrieben:Ich versteh das schon so wie Koksi, das bei der Ringelung zuerst die Wurzel abstirbt. ...


Nee, das ist falsch.

Die Wurzel ist ein Speicherorgan, ähnlich wie ne Kartoffel. Da werden im Herbst die Assimilatprodukte eingelagert und im Frühjahr wieder vorgeholt und in neue Triebe und Blattmasse umgesetzt. Es kann passieren (v.a. bei stark ausschlagsfähigen Baumarten wie z.B. Hainbuche, Robinie, Eiche, Erle, Ahorn, Esche) das dann im Frühjahr unter der geringelten Stelle oder halt direkt aus der Wurzel neue Schößlinge hochkommen. Nur durch das Durchtrennen der Leitungsbahnen tötest du die Wurzel noch nicht ab, das wäre ja dann ähnlich wie Absägen und da treiben einige Baumarten auch wieder aus. Durch das Ringeln hat die Krone keine H2O-Versorgung mehr und dadurch vertrocknet der Baum (wenn keine neuen Schößlinge hochkommen) letztendlich.

Grüße, Robert
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Re: wachstumsstopp durch anritzen der Rinde

Beitragvon Markus K. » Mo Nov 01, 2010 15:15

Ah, ok! Danke für die Aufklärung!

gruß
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Re: wachstumsstopp durch anritzen der Rinde

Beitragvon Koksi » Mo Nov 01, 2010 16:50

Robiwahn hat geschrieben:Die Wurzel ist ein Speicherorgan, ähnlich wie ne Kartoffel. Da werden im Herbst die Assimilatprodukte eingelagert und im Frühjahr wieder vorgeholt und in neue Triebe und Blattmasse umgesetzt.

Das kann ich mir jetzt nicht so ganz vorstellen.
Man ringelt ja, um den Stockausschlag zu unterbinden. Wenn das so wäre wie du schreibst, würde das wohl nicht funktionieren.
Ich habe gehört (keine Ahnung, ob das jetzt stimmt), das der Baum zwar weiter mit Wasser und Mineralien versorgt wird, aber durch das Ringeln die Versorgung der Wurzeln mit Nährstoffen unterbunden wird. Deshalb wächst der Baum auch noch 1-2 Jahre bevor er dann abstirbt.
lg Thomas
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Re: wachstumsstopp durch anritzen der Rinde

Beitragvon Robiwahn » Mo Nov 01, 2010 18:11

Koksi hat geschrieben:...
Man ringelt ja, um den Stockausschlag zu unterbinden. ...


Davon hab nun wiederum ich noch nie was gehört :wink: . Der Zweck des Ringelns ist bei Waldgoischt und W+F beschrieben, mit Stockausschlag hatte das ursprünglich wenig zu tun.

...Ich habe gehört (keine Ahnung, ob das jetzt stimmt), das der Baum zwar weiter mit Wasser und Mineralien versorgt wird, aber durch das Ringeln die Versorgung der Wurzeln mit Nährstoffen unterbunden wird. Deshalb wächst der Baum auch noch 1-2 Jahre bevor er dann abstirbt....


Der Baum wird vor allem von der Wurzel mit H20 und Mineralien versorgt, welche er für das Wachstum und die zellinternen Vorgänge braucht. Ansonsten nimmt der Baum nur gasförmige Stoffe auf (Bis auf wenige Ausnahmen). Muss mich auch korrigieren, Speicherorgan für die Photosyntheseprodukte ist fast alles hölzerne am Baum :oops: .
Du kannst dir das Ringeln ja ähnlich wie das komplette Absägen vorstellen, nur das in der Mitte noch etwas Holz stehen bleibt, um den Baum am Umfallen zu hindern. Letztendlich hast du nur die Wurzel, die noch in der Erde steckt und darüber lebensfähig ist, das sie H2O+Mineralien aufnehmen kann. Der Stamm+Krone ist ohne Wurzel verloren. Bei manchen Baumarten schlagen sie wieder aus (z.B. ganz schlimm bei Robinie). Ein Baum ohne Wurzel ist nicht lebensfähig, eine Wurzel ohne Baum schon. Beide Teile versuchen aber teilweise (ja nach Baumart, Nadelbäume nie), schlafende Knospen zu aktivieren, um Wurzeln (z.B. bewurzeln von Pappelstecklingen) bzw. neue Stämme (Stockausschläge) zu treiben.

Grüße, Robert
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