Maschinenring Shop

  • Foren-Übersicht
  • Galerie
  • Chat
    Erweiterte Suche
  • Ändere Schriftgröße
  • Druckansicht
  • FAQ •
  • Datenschutzerklärung •
  • Nutzungsbedingungen • Registrieren • Login
Auto-Login

Aktuelle Zeit: Di Nov 18, 2025 10:41

Wald für Kinder und Enkel

Hier ist nun auch ein Platz für Diskussionen rund ums Holz.

Moderator: Falke

Antwort erstellen
16 Beiträge • Seite 1 von 2 • 1, 2
  • Mit Zitat antworten

Wald für Kinder und Enkel

Beitragvon Motorradmanni » Do Dez 10, 2015 21:58

Basierend auf der Frage Fichtenholz als Brennholz hat sich für mich eine Frage gestellt. Gerade in der Alpenregion gibt es kaum jemanden der mit reinem Buchenholz heizt. Aber es ist überall warm.

Jetzt ist aber die Frage welchen Wald soll ich eigentlich meinen Kindern und Enkeln hinterlassen. Es ist ja schön wenn man einen schönen Wald im Sinne eines Wanderers hinterlassen kann. Die andere Frage ist aber wie sieht es mit der Wirtschaftlichkeit aus. Wenn ich im Jahre 2015 einen reinen Fichtenwald habe mit nur KAT5 und KAT6 Bäumen dann brauche ich mir eigentlich keine Sorgen um die Vermarktung machen.

Habe ich aber heute einen Mischwald mit allem drum und dran dann wird’s schon schwieriger. Was mache ich mit 3 wunderschönen Birken? Wie vermarkte ich die? Dann habe ich noch 2 Eschen. Was mache ich damit?

Natürlich ist ein Mischwald schön und gut für die Optik. Auch vielleicht gut für die Umwelt. Die Frage ist doch, ist das wirtschaftlich.

Wo sind denn eigentlich die Leute die sich an einem Wald erfreuen mit einer Hiebreifen Esche die auch noch das Glück hatte, in einem Mischwald sauber zu einem Nutzholz gewachsenem Baum heranzureifen?

Ist es denn nicht so dass hier noch genügend Brotholz Fichtenwälder herumstehen.
Ich habe Probleme damit eine Jungfichte „umzutreten“ damit sie nicht meinen Anspruch an Mischholz zerstört.

Hier wird doch das Zukunft Szenario diskutiert. „Hallo Leute ich habe hier eine Eiche was soll ich damit machen“.
Wie soll`s aussehen in der Zukunft?
Man hats nicht leicht -> aber leicht hats einen -> und wenns einen hat dann ganz bestimmt nicht leicht :-)
Benutzeravatar
Motorradmanni
 
Beiträge: 248
Registriert: Mi Okt 09, 2013 21:10
Wohnort: Bayerisch Schwaben zwischen Augsburg und Donauwörth
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Wald für Kinder und Enkel

Beitragvon Ugruza » Do Dez 10, 2015 23:39

Was die Zukunft bringt kann ich dir nicht sagen, wenn ich es könnte wäre ich Hellseher und müsste nichts mehr Arbeiten und mir um solche Dinge nicht den Nopf zerbrechen.

Ich für meinen Teil halte es so: Risikostreuung. Ich Pflanze alles möglich in meinen Wald, lasse aber auch Fichten NVJ zu. Somit haben meine Nachkommen mit Sicherheit irgendwas im Wald stehen, was gerade passt in der Zeit und sicher erreichen auch einige Sorten das Endbestandsalter. Monokulturen in jeglicher Form haben sich einfach nicht bewährt - trotzdem bin ich ein Fichtenbefürworter. Aber halt in Mischung. Und auch wirtschaftlich ist es besser eine Fichte mit 50cm zu haben, als 3 vom Käfer befallen oder vom Wind geworfen. Ganz egal ob der Ahorn daneben nur fürs Brennholz taugt.

Lg Ugruza
Benutzeravatar
Ugruza
 
Beiträge: 3183
Registriert: Sa Jul 30, 2011 6:54
Wohnort: Kärnten
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Wald für Kinder und Enkel

Beitragvon 15er » Fr Dez 11, 2015 7:15

Viele andere zerbrechen sich den Kopf wie sie kostengünstig eine Monokultur zum stabilen gesunden Mischwald umbauen können und Motoradmanni hat so einen Mischwald und zweifelt daran.

Ich kann auch nicht in die Zukunft schauen und alles sind nur reine Vermutungen.

Ich denke aber grundsätzlich dass es für die Fichte immer schwiriger wird.
Der Markt wird immer sensibler, man sieht es ja aktuell in Bayern das ein kleiner Sturm mit folgendem Käfer den Preis auf die Hälfte runterhaut. Wann der Preis wieder nach oben geht wird sich zeigen, aber nach diesem Katastrophen Jahr gibt es viele geschädigte Bestände die unter Zeitdruck den Markt versorgen werden.

Ich verkaufe sehr erfolgreich und zu guten Preisen meine kleinen Mengen an Laubholz Esche,Linde und sogar Erle krieg ich für 85€/fm verkauft.

Es ist halt alles mit ein bisschen Arbeit verbunden.
15er
 
Beiträge: 1283
Registriert: Do Jun 21, 2012 14:47
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Wald für Kinder und Enkel

Beitragvon locomotion » Fr Dez 11, 2015 7:47

15er hat geschrieben:Ich verkaufe sehr erfolgreich und zu guten Preisen meine kleinen Mengen an Laubholz Esche,Linde und sogar Erle krieg ich für 85€/fm verkauft.

Wie und in welchen Mengen vermarktest Du solche "Exoten"?

Ich bewirtschafte überwiegend gleichaltrige Fichtenbestände und versuche einen langsamen Umbau hin zu gemischtem, aber nadelholzlastigem, Plenterwald.
Was mir jedoch Sorgen bereitet, ist
1. die Vermarktung der in ferner Zukunft in meinen Beständen anfallenden Sortimente (ok, ich werd´s nicht mehr erleben).
2. wenn jetzt viele Waldbesitzer Bergahorn, Kirsche und ähnliches Pflanzen, werden diese in Zukunft vermehrt auf den Markt gelangen und damit die Preise sinken. Fichte wird weniger auf den Markt kommen, also Preis steigt.
3. In den 1960ern als meine Vorfahren ihre Äcker und Wiesen zum Teil aufforsteten, geschah das ausschließlich mit Fichten. Nach meiner Sorge Nr.2 müsste ich dann
jetzt auch auf Kirsche und Bergahorn setzen.

Zwickmühle, was mache ich als Waldbauer?
stolzer Hobbyholzer
Benutzeravatar
locomotion
 
Beiträge: 956
Registriert: Sa Nov 22, 2008 12:29
Wohnort: Siegerland/Westerwald
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Wald für Kinder und Enkel

Beitragvon 108fendt » Fr Dez 11, 2015 7:57

Bei uns wird zur Zeit viel Schwarznuss gepflanzt !
Als Ersatz für die Esche !
108fendt
 
Beiträge: 3050
Registriert: So Dez 07, 2014 16:26
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Wald für Kinder und Enkel

Beitragvon Waldgoischt » Fr Dez 11, 2015 8:01

Risikostreuung ist das A und O, funktioniert aber auf der Kleinstparzelle eigentlich nicht vernünftig.
Wer auf einem derzeit noch geeigneten Fichtenstandort weiter auf Fichte setzt macht schonmal Wirtschaftlich nicht viel falsch, Mittelfristig müssen die Preise noch steigen, das Angebot wird ja nachweislich knapper, außerdem kann ich mit der Fichte schon sehr früh gewinnbringend Wirtschaften. Die Erwartung das in 120Jahren wieder Fichtenbestände von 6Fm Stückmasse und mehr dastehen in Beständen mit >500Vorratsfestmetern werden wir allerdings vergessen müssen. Kürzere Umtriebszeiten sind hier der Schlüssel, je früher ich meine Investitionen aus Pflanzung/ Pflege wieder erwirtschafte, desto früher Arbeite ich (bertiebswirtschaftlich) Risikofrei.
Dies kann auf wüchsigen Fichtenstandorten wie bei uns in Oberschwaben bereits nach 30 Jahren in der Zweitdurchforstung erfolgt sein.
Alls was Anschliessend noch dasteht ist gewinnbringend und somit (betriebswirtschaftlich) zweitrangig wann, wesshalb und um welchen Preis ich verkaufe oder verkaufen muss, vorrausgesetzt der Preis liegt über den Erntekosten.
Wir setzen im Grossprivatwald auf Nadelholzmischbestände aus Fichte und Douglasie, vereinzelt mit Lä/Wt/Kie. Konzentriert man sich in den frühen Durchforstungen auf Förderung der Klimasicheren Dgl/Wt/Kie so erntet man auch schon früh gewinnbringend und fördert gleichzeitig einen Klimasicheren Nadelholzbestand.

Zum Thema Buche mach ich mir deutlich mehr Sorgen bezüglich der Preisentwicklung, die Nachfrage ist jetzt schon Bescheiden und das Angebot wird kontinuierlich größer, Bemühungen der Wissenschaft Buche zu Bauholz zu verarbeiten verlaufen sich bisher alle im Sand.

Unser Bisheriger Problemlöser auf schwierigen Standorten, die Esche ist leider schlagartig vom Problemlöser zum Problemfall geworden, das Eschentriebsterben greift massiv um sich.

Eichen werden zwar gefördert aber nur wo sie von selber kommen, Samenbäume werden selbstverständlich erhalten, was auch Wirkung zeigt. Hier sind auch zwischen Nadelholz annehmbare Qualitäten zu erreichen, allerdings muss die Eiche dann schon zwei Generationen Nadelholz überleben um in gut marktfähige Dimensionen zu wachsen.

Ahorn wächst problemlos und auch zügig in guten Qualitäten, aber auch hier befürchten wir eine Marktübersättigung in Zukunft.

Meine Ausführungen beziehen sich auf das süddeutsche Alpenvorland, nicht das Rheintal und nicht die Region Heilbronn.

zurück zu den Kleinstparzellen: hier sollte man sich auch mit Nachbarn absprechen wie die so über die Zukunft denken und planen, ich wage zu behaupten das der Verkauf einzelner höherwertiger Stämme noch schwieriger wird. Gründe hierführ sind steigende Transportkosten und das wachsende Angebot an Laubholz aus öffentlichem Wald und Grossprivatwald.
Waldgoischt
 
Beiträge: 932
Registriert: Do Jan 29, 2009 11:01
Wohnort: Oberschwaben
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Wald für Kinder und Enkel

Beitragvon 15er » Fr Dez 11, 2015 8:21

zu1)
Für Linde habe ich 2 Abnehmer, der eine sägt Unmengen an Klötzen für den Bastelbedarf.
Der Andere ist Holzhändler. Keine Ahnung was da mit dem Holz passiert.
Zahlen beide für vernünftige Stämme über 100€/m³. Da könnte ich Unmengen liefern, ich hab leider keine Linden mehr :wink:
Meine Eschen kauft ein Treppenbauer alle 2 Jahre nimmt mir der 10-20m³ ab.
Mit den Erlen sieht es ähnlich aus, wobei da die Menge eher sehr gering ist, da ist man bei den paar Stämmen die vom TE in den Raum gestellt wurden.
2km vor meiner Haustür findet jedes Jahr eine Wertholzversteigerung statt.

zu2)
Du hast mit deiner Annahme vermutlich recht, also wird sich für den Waldbauern nicht viel ändern, ausser dass er mit etwas Vermarktungsgeschick mehr Kohle aus seinem Bestand holen kann und nicht mehr so anfällig für Wetter und Käfer ist. Überleg mal wie breit das Spektrum an "ähnlichen Pflanzen" ist und wieviel der jetzigen FI Monokulturen dann wirklich zum Wertnadelholzbestand umgebaut wird?


Was du machen sollst, kann ich dir nicht sagen da ich deine Flächen nicht kenne und auch kein Fachmann bin.

Ich hab nen schönen Mischwald mit wenig Nadelholz und den erweitere ich momentan um einige Sorten , ist halt auch Liebhaberei dabei.
Bisher habe ich hauptsächlich Tanne und Bergahorn als Eschenersatz gepflanzt, dazu noch ein paar Fichten an ausgewählten Standorten.
Nächsten Frühjahr pflanze ich auf einer Wiese die an mein Holz angrenzt und eh nicht vernünftig zu bewirtschaften ist:
Tanne, Eiche mit Linde,Ulme, Ahorn und Fichte. Ich hab jetzt keine Zahlen zur Hand aber geschätzt je 50% Nadel und Laubholz.
15er
 
Beiträge: 1283
Registriert: Do Jun 21, 2012 14:47
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Wald für Kinder und Enkel

Beitragvon Obelix » Sa Dez 12, 2015 10:17

Motorradmanni hat geschrieben: ... Jetzt ist aber die Frage welchen Wald soll ich eigentlich meinen Kindern und Enkeln hinterlassen. Es ist ja schön wenn man einen schönen Wald im Sinne eines Wanderers hinterlassen kann. Die andere Frage ist aber wie sieht es mit der Wirtschaftlichkeit aus. ...

Man kann heute nicht absehen, was in 25, 50 oder 100 Jahren für Holzarten noch wachsen und am Markt gefragt sind. Wenn das irgendjemand behauptet, ist dass genau so, als ob er wüsste, was für Lottozahlen am kommenden Wochenende laufen.

Je nach dem, wie groß die Fläche ist, steht die Wirtschaftlichkeit im Vordergrund. Wirtschaftlich ist aber z.B. auch, in einem Fichtenbestand hier und da zur Bodenverbesserung Laubholz stehen zu lassen.

Ich setze für die Zukunft auf Fichte, Douglasie und Küstentanne (Grandis).
Fichte, weil bewährt.
Douglasie und Küstentanne, da besser für den Klimawandel aufgestellt und schneller wachsend.
Buche nicht, da bei uns in der Gegend Buchensterben durch irgend so einen Pilz.
Eiche nicht, da Eichensterben durch Eicheprozessionsspinner.
Esche nicht, wg. Eschensterben.
Bei Birke und Erle sehe ich die mögliche spätere ertragreiche Verwendung derzeit nicht.

Sollten noch weitere Krankheiten auf die anderen Holzarten kommen, wird man evtl. auf KUP umstellen müssen. Das ist aber nicht absehbar.

Grundsätzlich weiß der Staat (Rot/Grün) ja alles besser und der Waldbauer kann auf seinen eigenen Flächen eh nicht mehr machen was er will. Daher brauche ich als Waldbesitzer mir selbst eigentlich gar keinen Kopf mehr machen. Man ist den kurzfristigen Dumm-Entscheidungen irgendwelcher Ideologen mit angelesenem Wissen und begrenzten Horizont, die selbst keinen Wald besitzen und auf keine langjährige Erfahrung mit Wald zurückgreifen können, ausgeliefert.
Obelix
 
Beiträge: 5407
Registriert: Fr Sep 01, 2006 10:18
Wohnort: D/NRW/Sauerland
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Wald für Kinder und Enkel

Beitragvon hirschtreiber » Sa Dez 12, 2015 17:35

@Manni
Wenn man die Prognosen einigermaßen ernst nimmt dann wird die Fichte große Probleme mit dem Klimawandel bekommen.
Ich halte es so:
Gepflanzt wird keine Fichte aber Naturverjüngung ist OK. In frischen Nord und Nordostlagen setze ich auch noch auf die Fichte aber ich bringe zusätzlich die Tanne oder Lärche als Pflanzung.
Buche und Ahorn kommt bei mir von alleine.
In Süd und Südwestlagen setze ich auf Laubholz. Lücken werden mit Tanne oder Lärche ausgesetzt.
Habe die Ehre
Benutzeravatar
hirschtreiber
 
Beiträge: 1521
Registriert: So Sep 22, 2013 10:42
Wohnort: TÖL
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Wald für Kinder und Enkel

Beitragvon angus25 » Sa Dez 12, 2015 17:42

...meiner Meinung ist auch die Größe des Waldes entscheidend,hab ich 3ha oder 30ha.Bei 3ha muss ich mir um den Verkauf keine großen Gedanken machen,bei 30ha schon.
Der Bauer hat einen Hof, der Mond hat einen Hof.
Hat nur noch der Mond einen Hof, ist der Strukturwandel beendet.
angus25
 
Beiträge: 633
Registriert: Mi Apr 18, 2012 12:03
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Wald für Kinder und Enkel

Beitragvon 3607 » Sa Dez 12, 2015 17:46

Obelix hat geschrieben:
Motorradmanni hat geschrieben: ...

Grundsätzlich weiß der Staat (Rot/Grün) ja alles besser und der Waldbauer kann auf seinen eigenen Flächen eh nicht mehr machen was er will. Daher brauche ich als Waldbesitzer mir selbst eigentlich gar keinen Kopf mehr machen. Man ist den kurzfristigen Dumm-Entscheidungen irgendwelcher Ideologen mit angelesenem Wissen und begrenzten Horizont, die selbst keinen Wald besitzen und auf keine langjährige Erfahrung mit Wald zurückgreifen können, ausgeliefert.



... Das hast Du aber schön gesagt - den Umstand find ich natürlich nicht schön.

Um ehrlich zu sein, bin ich nicht sooo ein Waldfachmann.
Im Augenblick haben wir hier viele Kiefernwälder - gering durchmischt mit Birke/Eiche.
Empfehlung ist hier die Naturverjüngung.
Mir kommt dabei die Frage:

Gibt es - wenn alle in einer Schonung aufgewachsenen Kiefern mal abgesägt sind - überhaupt noch Kiefern die man als Wertholz bezeichnen kann?

Grüße aus Sachsen, Jürgen
3607
 
Beiträge: 622
Registriert: Sa Apr 28, 2007 23:05
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Wald für Kinder und Enkel

Beitragvon balkonbrett » So Dez 13, 2015 11:57

Grundsätzlich weiß der Staat (Rot/Grün) ja alles besser und der Waldbauer kann auf seinen eigenen Flächen eh nicht mehr machen was er will. Daher brauche ich als Waldbesitzer mir selbst eigentlich gar keinen Kopf mehr machen. Man ist den kurzfristigen Dumm-Entscheidungen irgendwelcher Ideologen mit angelesenem Wissen und begrenzten Horizont, die selbst keinen Wald besitzen und auf keine langjährige Erfahrung mit Wald zurückgreifen können, ausgeliefert.[/quote][/quote]


Selbst in einem grün/rot regierten Bundesland muss ich mir schon selbst Gedanken machen was ich mit meinem Wald machen will.
Seit 25 Jahren forste ich Waldflächen auf. Dabei habe ich lange Zeit auf Empfehlung (nicht Vorschrift) der jeweiligen Förster in erster Linie auf Ahorn, Kirsche und Buche gesetzt. Jetzt habe ich keine zusammenhängenden Flächen mehr aufzuforsten. Ich setze nur noch einzelne Bäume an frei werdenden Stellen. Dabei ist es für mich keine Frage welche Holzart wohl in 100 Jahren gefragt sein wird. Für mich ist die wichtigere Frage was wohl in unserem immer wärmer werdenden Klima in Zukunft noch wachsen wird. Deswegen setze ich Elsbeeren, Baumhasel und Eiben. Dabei hoffe ich auch darauf, dass diese doch selteneren Baumarten nicht so schnell von irgendwelchen Schädlingen befallen werden wie dies bei weit verbreiteten Arten der Fall ist.
Wenn ich diese Bäume schon jetzt zum Verkauf hätte, könnte ich die auch einzeln sehr gut an Schreiner verkaufen.
balkonbrett
 
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Wald für Kinder und Enkel

Beitragvon yogibaer » So Dez 13, 2015 12:33

3607 hat geschrieben:Empfehlung ist hier die Naturverjüngung.
Mir kommt dabei die Frage:
Gibt es - wenn alle in einer Schonung aufgewachsenen Kiefern mal abgesägt sind - überhaupt noch Kiefern die man als Wertholz bezeichnen kann?

Jein, wenn alle ausgewachsenen Kiefern auf einer größeren Fläche gefällt werden wird sich der Samenanflug und damit die mögliche Bestockung entgegen der Hauptwindrichtung vermindern. Deshalb sollte man ca. 50 Bäume/ha als Überhälter belassen. Dann zum richtigen Zeitpunkt eine Saatbettvorbereitung und nach ein paar Jahren sieht die Fläche genau so aus wie bei einer Anpflanzung.
Gruß Yogi
yogibaer
 
Beiträge: 4353
Registriert: Mo Mär 24, 2008 12:03
Wohnort: Anhalt
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Wald für Kinder und Enkel

Beitragvon Obelix » So Dez 13, 2015 15:37

balkonbrett hat geschrieben: ... Seit 25 Jahren forste ich Waldflächen auf. ...

Über welche Größenordnungen sprechen wir in ha.?

balkonbrett hat geschrieben: ... habe ich lange Zeit auf Empfehlung (nicht Vorschrift) der jeweiligen Förster in erster Linie auf Ahorn, Kirsche und Buche gesetzt. ...

Wie soll sich das wirtschaftlich rechnen? Von 100 Bäumen wird nur einer ein Funierbaum. Der Rest muss über Sägewerke und als Brennholz vermarktet werden. Ich sehe da keine Rechnung für den Kapitaleinsatz.

balkonbrett hat geschrieben: ... Deswegen setze ich Elsbeeren, Baumhasel und Eibe. ... Wenn ich diese Bäume schon jetzt zum Verkauf hätte, könnte ich die auch einzeln sehr gut an Schreiner verkaufen. ...

Die Anzahl der Schreiner, die Rundholz kaufen, ist "überschaubar" bzw. m.E. überhaupt nicht vorhanden. Der Absatz läuft über Sägewerke und große Holzhändler, die die entsprechende Trockentechnik haben. Diese Händler kaufen aber nur Holzarten, die sie eh schon im Sortiment haben bzw. die sie immer wieder in entsprechender Menge zukaufen können und am Markt gängig sind. Für die genannten Holzarten sehe ich keine Rechnung. Es ist schön, wenn man aus ideellen Gründen auf die genannten Holzarten setzt. Das können sich die meisten aber nicht leisten.
Obelix
 
Beiträge: 5407
Registriert: Fr Sep 01, 2006 10:18
Wohnort: D/NRW/Sauerland
Nach oben

  • Mit Zitat antworten

Re: Wald für Kinder und Enkel

Beitragvon balkonbrett » So Dez 13, 2015 20:02

@ obelix
Ich bewirtschafte etwas mehr als 6ha Wald, allerdings als reines intensives Hobby. Die musste ich alle kaufen. Es waren meistens sehr verwahrloste Kiefernwälder. Deswegen habe ich etwa die Hälfte nach und nach ganz kahl gemacht und wieder aufgeforstet. In der anderen Hälfte stehen aber auch schöne Bäume - Eiche. Lärche usw.
Dass sich das in Euro nicht rechnet, ist mir vollkommen klar. Aber es macht Spaß und das ist wichtig.
Schöne Stämme lasse ich jeweils im Frühjahr von einem mobilen Sägewerk sägen. Da ist dann mein Schreiner mit dabei. Dieses Mal bekommt er zwei Birnbäume (sein Lieblingsholz) und einen Nussbaum. Hätte ich fertige Eisbeeren oder Baumhasel würde er sie sofort kaufen.
Insgesamt glaube ich, dass ich meinen Söhnen einen nicht zu verachtenden Wert hinterlassen werde.
balkonbrett
 
Nach oben

Nächste

Antwort erstellen
16 Beiträge • Seite 1 von 2 • 1, 2

Zurück zu Forstwirtschaft

Wer ist online?

Mitglieder: Alter Bauer, Bing [Bot], Google [Bot], Google Adsense [Bot], Majestic-12 [Bot], MartinH., Nick, ratzmoeller

  • Foren-Übersicht
  • Das Team • Impressum • Alle Cookies des Boards löschen • Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde
Powered by phpBB® Forum Software © phpBB Forum Group • Deutsche Übersetzung durch phpBB.de
phpBB SEO Design created by stylerbb.net & kodeki