Jutta: seh ich ähnlich wie Du. Ich hab aber - im Gegensatz zu Hans - auch schon genug solcher "geretteten Schweine" in "liebevoller Einzelhaltung" vor sich hin vegetieren gesehen oder zum Einschläfern bringen müssen.
DAS ist KEIN "schönes Leben", das ist permanenter Dauerstreß: Verhaltensstörungen, für die jeder Bauer seinen Stall zumachen müßte, Ernährungsstörungen, (zB blind gefütterte Tiere, deren Besitzer das noch nicht mal merken, oder gelähmte Ferkel, weil sie von Haferflocken und Breichen leben sollen), Klauen, bei denen man das Schneiden vergesen kann, weil sie inzwischen zu weich sind um drauf zu laufen, und diese Liste läßt sich fortsetzen ohne Ende.
Und nach einem Jahr spätestens, bei Hybridschweinen auch eher, wenn die mit 6 Monaten so ihre 100kg haben und die ersten Gören mit 5 bis 10cm langen Rißwunden in den Beinen versorgt werden müssen weil das "liebe Ferkelchen" "plötzlich und unerwartet" beißt (das haben dann sicher 20 Leute vorher gesagt, wollte man aber nicht glauben), dann ist das "undankbare Tier" eben wieder über, muß weg, darf aber wegen der Kinder nicht geschlachtet werden, und zerfleischt fortan wg Fehlprägung irgendwelche Artgenossen auf einem "Gnadenhof" - oder vegetiert da stangenbeißend und luftkauend in einer Einzelbox noch jahrelang vor sich hin.
Und die STARTbedingungen für so ein Leben, die werden mit so einer Hand- und Flaschenaufzucht von Einzelschweinen (auf dem Sofa!!) gesetzt, nicht wegen der Schweine, wenn es darum ginge, würde man sie jemandem überlassen, der Ahnung hat .- das ist einfach nur gedankenlose Spielerei, bei dem letzten Endes das Schwein ganz klar den kürzeren zieht.
Es ist ja nett und "gut gemeint", sich so eines Tieres anzunehmen, aber doch nicht ohne jede "schweinegerechten" Bedingungen, und dazu gehört nun mal in allererster Linie Gesellschaft und angemessene Ernährung, GERADE als Saugferkel, und GERADE bei Handaufzucht, sonst verhindert man von vornherein ein möglicches artgerechtes Dasein von so einem Würmchen.