Wie gesagt, ich bin die ersten 3. Monate gar nicht zu Hause gewesen und telefoniert habe ich in der Zeit auch nicht viel, wann denn bei der Arbeistleistung und Handys hatten wird ja noch nicht. Und Du weißt doch wie dass ist, man will sich keine Blöße geben und wenn man doch mal was andeutet, dann heißt es "Lehrjahre sind keine Herrenjahre". Man Ende ist das Lehrjahr auch ziemlich unschön zu Ende gegangen. Mein Chef hat mich 5 Tage vorher nach Hause geschickt, mit dem Kommentar er wolle mir Zeit zum Nachdenken geben. Ich habe das nur als fair angesehen, da er mich beim Urlaub eh beschissen hatte, er hat die Samstage die ich eh frei gehabt hätte mit als Urlaubstage berechnet.
Es gab da auch mal einen Vorfall, da wäre ich fast durchgebrannt, da mir meine Mutter gesagt, ich solle mich zusammen reißen und die letzten 2 Monate dort auch noch durchstehen. Das habe ich dann auch gemacht. Als ich nach Ende des Lehrjahres mal mit meiner Mutter Tacheles geredet habe fiel sie natürlich aus allen Wolken. Das hätte sie ja nicht gewusst, wie gesagt es ist immer der Lehrling schuld. Das ist auch in meiner Familie weit verbreitet. Als Jugendlicher ist mein ja einfach nicht stark genug um Grenzen zu setzen. Wenn ein Lohnkunde mich heute so behandeln würde, würde ich zusammenklappen und ihn stehen lassen.
Die Arbeit habe ich auf dem Betrieb eigentlich ganz gut gemacht und mann konnte mich auch alleine los lassen. Im Frühjahr kam es dann zu 2 Vorfällen, einfach auf Grund der Tatsache das ich körperlich und seelisch fertig war. Unter normalen Umständen wäre es nicht passiert. Aber ich war einfach am Ende. Das einzige was ich heute bereue ist, dass ich dem Ausbilder damals nicht die Kammer auf den Hals gehetzt habe. Ich hätte ihm damals mal zeigen sollen, dass Lehrlinge kein Massenverbrauchsgut sind. Aber wenn hätte ich mir zur Hilfe holen sollen, den Lehrlingsberater habe ich nur 2 mal gesehen, der hat auch nur den Weg des geringsten Widerstandes gesucht und war den Ausbildern hörig.
Es ist wirklich recht bescheiden, wenn man 270 km von zu Hause mit 16 Jahren allein vor solchen Problemen steht. es war hart, aber ich habe eine Menge gelernt, vor allem was ich nicht mehr mit mir machen lassen und wenn mein Sohn in die Ausbildung geht (in welche auch immer) werde ich mich darum kümmern was mit meinem Sohn abgeht und nicht blind dem Lehrherren vertrauen.