Ich bin weder Jagdgegner, noch Befürworter. Dafür habe ich zu wenig Ahnung von der Materie. Was ich allerdings weiß ist das die Wildschweinebestände und damit auch die Schäden in den letzten Jahren hier im Münsterland massiv zugenommen haben. Das liegt meiner Meinung einmal am zunehmenden Maisanbau und zum anderen an der zurückhaltenden Bejagung der Schweine. Natürliche Feinde haben sie ja hier nicht mehr zu fürchten. Und ich habe die letzten Jahre auch nicht verpennt. Was passiert denn wenn in D ein Bestand von Hausschweinen mit der Wildschweinpest infiziert wird? Wenn man ganz viel Glück hat bleib es auf einen Standort beschränkt, wird es aber nicht rechtzeitig erkannt und durch Tiertransporte ect auf andere Betriebe verteilt, entwickelt es sich ganz schnell zum Flächenbrand. Mit all seinen Folgen, wie z.B. Exportverbot. Stand still auf den betroffenen Betrieben im 20km Umkreis ect. Angenommen die Russen machen ihre Grenzen bei einem solchen Vorfall für deutsches Schweinefleisch zu, dann wird der Preis für Schweine ins Bodenlose fallen. Und dann kann ich meine tragenden Sauen wirklich schlachten lassen, wenn sie denn dann überhaupt noch jemand schlachtet. Das bis jetzt noch keine Infektion von Wild auf Hausschweine stattgefunden hat ist reine Glückssache, aber je mehr Schwarzwild da ist um so höher wird das Risiko das eines Tages etwas passiert. Deshalb begrüße ich aus reinem Eigeninteresse den Abschuß jeder Sau. Wenn ich mir die Jagdpächter in unserer Gegend anschaue, dann möchte ich fast behaupten das sie einer großen Wildschwein Population positiv gegenüberstehen.
PS. Was soll die Frage warum ich nicht meine tragenden Sauen schlachten lasse?
Die Frage beantwortet sich doch wohl von selbst. Das hat doch mit einer ernsthaften Diskussion nichts zu tun.

Und genauso beantwortet sich deine Frage aus deinem ersten post von selbst.

Eine zurückhaltende Bejagung von Schwarzwild liegt mit Sicherheit nicht vor. Denn (kommt jetzt auch zum was-weiß-ich-wie-vielten-mal) kein Jagdpächter hat Interesse daran sich einen hohen Schwarzwildbestand heranzuziehen. Zumal dann nicht, wenn er keine reine Waldjagd hat. Denn eins ist klar: Je mehr Schwein, desto mehr Wildschaden! Und den muß in der Regel per Pachtvertrag der Jagdpächter von der Jagdgenossenschaft übernehmen. Ich persönlich kenne keinen Jagdpächter, der zu Gunsten eines hohen Schwarzwildbestandes bereit ist mehrere Tausend Euro für Wildschaden auszugeben.
Was aber zutrifft ist, daß es in der Regel nicht möglich ist, in großen Maisschlägen zu jagen, da man die Sauen zwar hören aber nicht sehen kann. Aus diesem Grund fordern die Jagdverbände auch die Anlage von sogenannten Schußschneisen in großen Maisschlägen, was die Landwirte jedoch in der Mehrheit ablehnen. Somit wird eine Schwarzwildansitzjagd an einem Maisacker von mehr als 1 Hektar schon hinfällig. Und glaub mir, dort fühlen sich die Kerlchen mal richtig wohl. Immer was zu fressen und Sichtschutz rundum.

August, kann im Münsterland der Maisanbau überhaupt noch zunehmen? War doch schon vor 20 Jahren fast nur Mais vorhanden. Also nicht einfach alles nachplappern was in den Medien von ahnungslosen ,vielleicht sogar böswilligen sogenannten "Journalisten" verbreitet wird.
Und nur denken, daß nur ein" toter Indianer ein guter Indianer" ist sollte für selbstständig denkende Menschen seht uncool sein.

@Dammhirsch. Der Maisanbau kann sicherlich noch zunehmen, Bei uns in der Gegend sind mal grob geschätzt 50% des Ackerlandes mit Mais bestellt. Da ist also noch Potenzial. Was wird denn in den Medien von böswilligen Journalisten verbreitet?

Der Mais ist an allem schuld! Noch nicht gerafft?

Mal wieder richtig schön vom Thema abgekommen. Wer erheblich höher schießt als freigegeben, zahlt bei uns erst einmal den dreifachen Satz
vom Wildbretpreis und wird für die nächsten zwei Jagden nicht eingeladen. In Gegenden wo die Teilnahme an einer großen Drückjagd ein Privileg ist, wird dann schon aufgepasst wann " Mann oder Frau" den Finger krumm macht. Schwarzwild scharf bejagen mit allen erlaubten Mitteln "ja", aber wer in der ersten Drückjagd bei uns einen solchen Fehler macht, und dazu noch zugibt die Größe
eines Stückes nicht einschätzen zu können, war wohl nur einmal dabei.
Für alle im Forum ein "Frohes Weihnachten" und einen "Guten Rutsch", aber nicht in den zugewehten Graben im Revier.

Hallo zusammen

die Bache kann der Pächter jetzt wenigstens verwerten, immer noch besser als ein stinkender rauschiger Keiler.

Grüße

Hallo zusammen

Wollt Euch nochmal ne Rückmeldung geben.

Habe heute nachmittag unseren Jagdpächter das erste Mal nach der besagten Jagd gesehen.
So der Schütze musste die Sau kaufen, 65 kg aufgebrochen für sage und schreibe 10 € pro kg ! Hat er zähneknirschend bezahlt !!!
Das Revier kann er sich ab sofort als Spaziergänger ansehen.

Vor der Jagd spielte der Jagdpächter mit dem Gedanken dem jungen Mann nen Begehungsschein zu geben, erledigt !!!

Guten Rutsch und Waidmannsheil 2012