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Windbruch aufforsten

Hier ist nun auch ein Platz für Diskussionen rund ums Holz.

Moderator: Falke

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22 Beiträge • Seite 1 von 2 • 1, 2
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Windbruch aufforsten

Beitragvon grand-cayman » Mi Feb 06, 2013 15:27

Hallo Gemeinde,

kurze Frage an die Profi´s unter Euch:

Folgende Situation:

Waldparzelle, ca. 2ha Fichte, gut gepflegt. Ca. 60 Jahre alt. Es gibt dort zwei Stellen, beide ca. 10 x 15 m, in denen Windbruch war. Das Holz ist schon vor ca. 2 Jahren abgeräumt worden. Inzwischen machen sich ein paar einzelne Buchen, Fichten und Gestrüp breit.

Meine Frage:

Wie würdet Ihr solche stellen pflegen / aufforsten? Wir wollen einfach nur ein gepfelgtes Waldgrundstück und verdienen nur ein kleines Zubrot zu unserem sonstigen, unabhängigen Lebensunterhat.

Danke für Eure Tipps!
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Re: Windbruch aufforsten

Beitragvon Falke » Mi Feb 06, 2013 15:50

Hallo cayman, willkommen im Forum !

Maximalvariante : Mit schwerem Gerät alle Wurzelstöcke entfernen, bis in eine Tiefe von 45 cm mulchen, einebnen, mit RundAuf besprühen
und danach nachpflanzen in einem exakten Raster von 2,00 x 1,50 Metern. Einzäunen und mindestens 3 x jährlich ausmähen ... :cry:

Minimalvariante : Einfach 'paar Jährchen warten, bis die Naturverjüngung dem Gestrüpp entwachsen ist.

Bei Löchern von 10 x 15 m in einem sonst dichten Waldstück kann das Gestrüpp aber ja auch nicht allzu sehr wuchern, oder ?

Gruß
A
di
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Re: Windbruch aufforsten

Beitragvon forstulle » Mi Feb 06, 2013 17:32

Das Gestrüpp mit wenig Aufwand im Zaum halten (Heppe oder Freischneider) und dabei versuchen, die Naturverjüngung nicht zu beschädigen.

Später ggf. an den Rändern "reife" Fichten schlagen im Zuge einer Durchforstung und somit mehr Licht für die Stellen zu schaffen.

Eine Möglichkeit wäre noch, ein paar Douglasien (pro Loch ca. 5 Stück) zu pflanzen. Diese könnten in der Wuchsdynamik noch an die Fichte heran kommen und für den Folgebestand Verwendung finden.
Würde ich aber nur machen, wenn unbedingt nötig, und das scheint der Schilderung zu Folge nicht der Fall zu sein
http://www.brennerforst.de/
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Re: Windbruch aufforsten

Beitragvon Chris353 » Mi Feb 06, 2013 17:43

Hallo,

ich würde mich gerne mit einmischen :D Bei dem geschilderten Bestand würde ich nur das Gestrüpp regelmäßig mähen.

Aber wir haben auch so eine Fläche, teilweise steht da nur noch alle 15m ein Baum (war ein 30 Jähriger Bestand), Gesamtgröße ca. 1,5-2ha (nicht gleichmäßig "dünner" Bestand) und auf ca. 600m Höhe gelegen, nicht sehr sonnig und ein wenig feucht, Boden ist nicht steinig und nicht sandig, so ein Lehm/Humus Gemisch.
Ich hatte die Überlegung dort im Herbst Douglasien zu setzten und mit Einzelbaumschutz zu versehen, was haltet ihr davon?

Lg. Chris
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Re: Windbruch aufforsten

Beitragvon grand-cayman » Mi Feb 06, 2013 21:31

Vielen Dank erstmal für die guten Tipps und das Wilkommen :D

Mit Douglasie hatte ich auch schon geliebäugelt, habe allerdings recht wenig Erfahrung damit. Habe mich bislang v.a. mit Laubholz beschäftigt. Wenn ich den Grundton hier richtig verstanden habe, dann würdet ihr sie der Fichte bevorzugen oder nur im Sinne des "Mischnadel"-Wald einbringen.

Eine langsame Umgestaltung von Fichte mono wäre mir auch ganz recht.

Besten Gruss
grand-cayman
 
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Re: Windbruch aufforsten

Beitragvon Ugruza » Mi Feb 06, 2013 22:10

@ chris: um dir eine Antwort geben zu können müsste man halt auch wissen welcher Baum alle 15m steht. Douglasie eignet sich zum nachsetzen sicher nicht schlecht, da sehr schnellwüchsig - die holt die Fichten normalerweise schon ein (wenn der Bestand nicht zu alt ist). Normalerweise (bei mir auch der Fall) werden solche Flächen vor Verkauf so "zugerichtet".
Ich hab auch ein Stück Wald dazu gekauft, auch ca. alle 15m eine Fichte, natürlich wurden vom Vorbesitzer die geraden und schönen Exemplare entnommen, Zwiesel und Krumme blieben stehen - somit hatte er noch Gewinn und es war kein Kahlschlag ;-)
Ich hab jetzt die aufkommende Natürverjüngung gepflegt (freigestellt) und schön langsam beginne ich die Restfläche zu räumen - die Verjüngung ist mittlerweile 2-3 Meter hoch. Zusätzlich bringe ich auch noch Buche, Linde ua. Schatthölzer ein. Birke, Eiche, Tanne, Fichte ist die Naturverjüngung. Bei mir macht es einfach auf lange Sicht keinen Sinn den Altbestand zu belassen, da wirklich nur mehr qualitativ minderwertiges Holz stehen blieb...

Wie du siehst kommt es halt sehr auf die Gegebenheiten an.

lg Ugruza
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Re: Windbruch aufforsten

Beitragvon Chris353 » Do Feb 07, 2013 9:17

Ouw das habe ich ganz vergessen :oops:

Stehen nur noch Fichten mit ca. 18-25cm BHD, so dünn ist es wegen dem Schneebruch vor zwei Jahren und vor zwei Monaten...

Lg. Chris
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Re: Windbruch aufforsten

Beitragvon Marco + Janine » Do Feb 07, 2013 13:14

Achtung:

Douglasie wird im Frühjahr gepflanzt :klug:

Den Baum solange schützten bis die Rinde aufbricht, sonnst werden die Stämme schön verfegt.

Ers gibt auch ne Förderung für Naturverjüngung, frag mal bei deinem Förster nach.

Gruß Marco
Sägen, genug für den dritten Weltkrieg.
Akku-Sägen, ein wink für die Grünen.
wenn die Flut kommt, können wir das mit dem Baumklettern
oder notfalls haben wir ja unsern Hubsteiger.
Schlepper, genug um ihn nicht mit meiner Frau teilen zu müssen :lol:
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Re: Windbruch aufforsten

Beitragvon grand-cayman » Do Feb 07, 2013 23:22

@ all: Danke.

Also fasse ich mal zusammen:

Fichte wird sich dann wohl selber verjüngen ? Douglasie dazu und Naturlaubverjüngung zulassen. Richtig soweit ?

Was haltet Ihr von der Weistanne? Habe ich auch so aufgeschnappt. Was sind Ihre Vor-und Nachteile ?

Danke Euch für die flotten, hilfreichen Antworten...

Grüße :D
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Re: Windbruch aufforsten

Beitragvon Robiwahn » Do Feb 07, 2013 23:33

grand-cayman hat geschrieben:...
Was haltet Ihr von der Weistanne? Habe ich auch so aufgeschnappt. Was sind Ihre Vor-und Nachteile ?
...


Vorteile:
- tieferes (Pfahl-)Wurzelsystem als die Fichte, dadurch kommt sie besser an tieferes Grundwasser ran (evtl. bei Klimaerwärmung relevant) und ist auch besser verankert
- andere Mineralzusammensetzung der Nadelstreu, diese wird besser umgesetzt (gilt auch für Douglasie)
- einfach ein "schöner" Baum
- sehr schattentolerant, reagiert auch noch in späteren Jahren auf Freistellung

Nachteile:
- ich hab mal gehört, es gibt nen minimalen Preisabschlag gegenüber Fichte, weil Tanne eine geringfügig höhere Feuchte hat und die Sägewerker mehr in die Trocknung investieren müssen, aber wie gesagt, nur Hörensagen
- extrem verbissgefährdet, aber gut, die DGL müsstest du auch schützen

Hier noch ein paar Links auf waldwissen.net, dort sind immer sehr interessante Artikel zu Fragen wie deinen zu finden:

Allgemein zur Weisstanne

viele weitere Links

Grüße, Robert
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Re: Windbruch aufforsten

Beitragvon grand-cayman » Do Feb 07, 2013 23:54

@ Robert - danke für die Tipps und Links.

Wie lange sollte man einen Verbissschutz aufrecht erhalten und habt Ihr eine Ahnung warum einige Baumarten besonders von Verbiss betroffen sind?

Ach so, und woran erkennt man genau, wann ein Boden gekalkt oder sonst gedüngt werden muss. Sorry, sind vielleicht ein paar Anfängerfragen.....aber ich arbeite dran :D

Beste Grüße....
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Re: Windbruch aufforsten

Beitragvon Robiwahn » Fr Feb 08, 2013 0:09

Verbissschutz solange, bis die betreffenden Bäume bzw. eigentlich nur der Terminaltrieb aus der Äserhöhe (Äser = Maul vom Reh/Hirsch) raus sind. Wir haben Zäune um unsere DGL, Kirsch und Hainbuchenaufforstung gezogen, die kommen nach ca. 10 Jahren weg. Manche Bäume muss man länger schützen, weil die auch verfegt werden, da bin ich aber grad überfragt.
Verbissgefährdet sind vor allem "Exoten" am betreffenden Standort, also wenn z.B. nur Kiefer oder nur Fichte wächst, wird (fast) alles andere bevorzugt verbissen, sozusagen als Delikatesse.

Düngung im Wald ist seeehr unüblich, manche geben den frisch gepflanzten Bäumchen ein paar Körner mit ins Pflanzloch, aber ansonsten eher weniger. Auf die ca. 100 Baumjahre und doch rel. geringen Holzpreise bezogen lohnt es einfach kaum. Kalkung wird auch nur gemacht, wenn der Boden extrem versauert ist, z.b. in den sächsischen Imissionsschadgebieten auf dem Erzgebirgskamm (vielleicht auch in BY, die haben früher sicherlich auch unter tschech. Kohlekraftwerken und entsprechend saurem Regen gelitten), gibts auch nen Artikel bei waldwissen.net
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Re: Windbruch aufforsten

Beitragvon grand-cayman » Fr Feb 08, 2013 21:15

O.k, da habt ihr mich schon mal fortgebildet.

Noch mal ne Frage bzgl. Boden. Wenn nun auf einem Stück Wald Jahrelang eine Monokultur Fichten steht, ist dann der Boden auch nicht einseitig ausgezährt, oder reguliert sich das selber? Haben manche Bäume bessere Startvorraussetzungen, wenn vorher bestimmte Baumarten auf einer Parzelle standen ?

Danke für Geduld und guten Info´s
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Re: Windbruch aufforsten

Beitragvon Robiwahn » Fr Feb 08, 2013 21:58

N'Abend

Ja, die Böden bzw. die Mineralienverteilung bzw. Min.verfügbarkeit können sich nach mehreren Generationen Fichte ändern. Aber die Grundeigenschaften bleiben gleich. Und da Mineralien auch wieder aus dem anstehenden Grundgestein durch Zerfall "nachproduziert" werden, ist das auch wieder rückgängig (zumindest in Baumalterdimensionen). Aber das ist nichts, was deine Pläne komplett verunmöglicht, evtl. wird das Wachstum etwas verringert, aber es funktioniert trotzdem.

Grüße, Robert
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Re: Windbruch aufforsten

Beitragvon L-Stanley » Mi Feb 13, 2013 21:11

Hallo,

Würde die Buche fördern und wie scho erwahnt Tanne in betracht ziehen.
Beide würde ich vor dem Wild schützen. Douglasie vl. auch ein paar, wenn genug Licht da ist.

Lg Lukas
auf 300m - 550mm Regen
75% schwere, 25% leichte Böden


WW - ZWF - Soja (Raps) - WW - ZWF - Mais (Soja/SBL)[/size]
100ha (95% Pacht)

Kauf von Holzlosen => 25-75fm / Jahr
Eigenbesitz 3ha Ei (+Fö/Fi) 0,5ha Fi Mono 1ha Es sAh Lä
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