Interessanter Artikel im Weserkurier. Ein Interview mit dem Vorstand der Deutschen Marktgilde.
Nach seinen Aussagen verdient ein Obst- und Gemüsehändler auf einem Wochenmarkt einer 10.000Einwohner Stadt nach 6Stunden Markt, inkl. aller Abzüge, 85,-€!
Der Titel des Artikels: Alte Händler, alte Kunden. 1/3 aller Kunden sind älter als 60 Jahre und 17% der Kunden unter 50Jahre. Er fordert u.a. mehr Beschicker für vegane und vegetarische Produkte.......

Regionalität und Kontakt zum Verkäufer eventuell Produzenten wird halt nur im Internet und den Medien gehyped,
in der Realität sieht es leider ganz anders aus.
Ist ja nichts neues.
Liest man in den sozialen Netzwerken wer alles auf dem Markt oder beim Bauern einkauft, dann müsste man annehmen in der Umgebung von Großstädten dürfte es zu Staus kommen auf den Dörfern vor den Hofläden

Der Internethandel mit Lebensmittel boomt....eine Newcomer- Firma in Verden hat innerhalb von 6 Monaten 350 Leute eingestellt.
Muss Pevo mal anrufen und fragen, wie die Nachhaltigkeit vorankommt, angesichts derart ausufernder Verschwendung von Ressourcen.

LUV hat geschrieben:.... verdient ein Obst- und Gemüsehändler auf einem Wochenmarkt einer 10.000Einwohner Stadt nach 6Stunden Markt, inkl. aller Abzüge, 85,-€!

das verdient ein angestellter bäcker,der morgens um 3 anfängt,auch.

Wochenmärkte sterben mit den Kunden, die heutigen Generationen kaufen lieber im Discounter.
Wie bei Bio oder vielen anderen Dingen haben wir nur noch ein Volk von Maulhelden, die niemals das machen was sie vorgeben machen zu wollen.
Daher müssen die Verbraucher gesetzlich gezwungen werden Bio, regional und fleischlos zu kaufen, die Grünen haben es erkannt.

Also der Wochenmarkt hier in Göttingen ist gut besucht, so aus Verbrauchersicht. Jedes Mal wenn ich da bin ist da ein Schieben und Drängeln...

Göttingen, Studentenhochburg, intellektuelle Vorreiter Richtung regional, Bio und Nachhaltigkeit.....kaum ein Beispiel, eher die berühmte Ausnahme von der Regel?
Kannst auch Freiburg im Breisgau nehmen und Delmenhorst dagegen stellen......dann erkennt man den Zusammenhang von Bildung, Wohnwert, Weltanschauung, Einkommenssituation und Wochenmarktfrequentierung.

Der Wochenmarkt sollte sich über den Eintritt finanzieren und die Ware verschenken. Die Leute gehen da fürs Erlebnis hin, nicht wegen 300 g Wurzeln und einem Glas Honig...

Warum auch?! Wir gehen doch nicht mal selbst da hin. Wo trifft man die Berufskollegen? Im EDEKA und Famila, und sobald eine größere Bewirtung ansteht im ALDI.

Hören wir doch auf den Leuten etwas vorzuschreiben, dass wir nicht mal mehr selber nutzen!

speeder hat geschrieben:Warum auch?! Wir gehen doch nicht mal selbst da hin. Wo trifft man die Berufskollegen? Im EDEKA und Famila, und sobald eine größere Bewirtung ansteht im ALDI.

Bauern sind eben doch selbst auch Verbraucher. Je nachdem nach dem Motto "machen doch eh alle, nützt ja nix wenn ich das anders mache" oder alternativ "ich hab keine Zeit bewusst einzukaufen" ODER mit dem Totschlagargument "bei Aldi sind ja auch Produkte aus Deutschland"

speeder hat geschrieben:Der Wochenmarkt sollte sich über den Eintritt finanzieren und die Ware verschenken. Die Leute gehen da fürs Erlebnis hin, nicht wegen 300 g Wurzeln und einem Glas Honig...

Der Spruch könnte von mir sein. Als regelmäßiger Beschicker von Märkten sage ich immer: " Meine Ware ist kostenlos. Der Kunde zahlt nur für die Unterhaltung."

speeder hat geschrieben:Der Wochenmarkt sollte sich über den Eintritt finanzieren und die Ware verschenken. Die Leute gehen da fürs Erlebnis hin, nicht wegen 300 g Wurzeln und einem Glas Honig...

Warum auch?! Wir gehen doch nicht mal selbst da hin. Wo trifft man die Berufskollegen? Im EDEKA und Famila, und sobald eine größere Bewirtung ansteht im ALDI.

Hören wir doch auf den Leuten etwas vorzuschreiben, dass wir nicht mal mehr selber nutzen!

Ich habe nirgends etwas von vorschreiben gelesen...allein die Ökobewegung meint immer, dass der Wochenmarkt die Lösung aller Probleme dieser Welt seien.....ökologisch, regional, frisch, menschlich, knuddelig, .....irgendwie wie Märklin H0...

Jede Kampagne und jedes Plakat versucht über zwei Schienen den Verbraucher zu bekehren:

Mitleid: "Für uns als Bauernfamilie bleibt nichts über."

Schlechtes Gewissen: "Fürs Smartphone hast du Geld aber fürs Essen nicht."


Beides sind negative Assoziationen. Beides wird nicht gehen.


Ich sehe nur zwei Wege: Entweder staatlich Gelenkte Nahrungsmittelsicherheit/Autarkie für den Notfall oder Erstellen einer Wohlfühl-Landschaft gegen ebenfalls Staatsknete.

speeder hat geschrieben:Jede Kampagne und jedes Plakat versucht über zwei Schienen den Verbraucher zu bekehren:

Mitleid: "Für uns als Bauernfamilie bleibt nichts über."

Schlechtes Gewissen: "Fürs Smartphone hast du Geld aber fürs Essen nicht."


Beides sind negative Assoziationen. Beides wird nicht gehen.


Ich sehe nur zwei Wege: Entweder staatlich Gelenkte Nahrungsmittelsicherheit/Autarkie für den Notfall oder Erstellen einer Wohlfühl-Landschaft gegen ebenfalls Staatsknete.

Sehe ich ähnlich......

Das Problem bei all den Aktionen und Plakaten ist: Sie werden von Landwirten ausgesucht. Man nimmt das Geld, beauftragt die Agentur eines entweder Ex-Landwirtes oder Verwandten eines BV-Vorstands und lässt was ausarbeiten.
Dann lässt man sich die Vorschläge zeigen und wählt das, was man am besten findet.

Nun ist aber leider der Durchschnittsentscheider im Ldw.-Bereich i.d.R. 50+ , gestanden konservativ und solide. Also genau das Gegenteil derer, die erreicht werden sollen (also Städter, der Landbewohner kauft von selbst schon eher so wie gewünscht).

Das geht einfach nicht! Der Köder muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler!

Man würde doch auch nie den Hilflosen Neubaubewohner bei einer Lohnarbeit entscheiden lassen, wie man seine Maschine anbaut. Genau das tun wir im Werbebereich, nur andersrum! Denken, wir könnten es besser als der Profi.

Riesenbilder von Mähdreschern finde ich voll geil! Nur der Städter denkt dabei leider eher an Feinstaub, Klimaerwärmung und überbreite Straßenhindernisse.

Ich glaube, es bedarf gar keines Gesamtbildes DER Landwirtschaft. Die positiven Gefühle für heimische Produkte müssen emotional rüberkommen, Produktbezogen und nicht verallgemeinernd für die ganze Landwirtschaft, das kommt dann von ganz allein. Dauer positiv muss es sein......