Ich bin kein Jagdgegner sondern halte die Jagd für absolut notwendig für die Erhaltung des Waldes.

Insofern haben Jäger bei mir eigentlich gute Karten solange mir alles begreiflich ist, was sie tun. Kürzlich sah ich aber an der Jagdhütte eines bekannten Jagdinhabers einen frisch geschossenen Dachs.
Mir ist die Schadwirkung eines Dachses nicht bekannt, ich kenne auch nicht die Verwertungsmöglichkeit des Wildbrets. Ganz offensichtlich aber der Jäger auch nicht, denn der Dachs war nicht aufgebrochen obwohl schon am Vortag geschossen.

Vielleicht kann mir ein Jäger erklären, warum wohl ihr Waidgenosse diesen Abschuß für gerechtfertigt und nötig hielt. Verletzt war er in keiner Weise, jedenfalls nicht sichtbar. War auch weit entfernt von jeder Straße. Steht der Dachs nicht vielleicht sogar unter Schutz?????

Veletzt ist der arme Dachs jetzt schon. Sogar tödlich!

Spaß bei Seite!

Dachse können in landw. Kulturen schon erhebliche Schäden anrichten. Sie sind Allesfresser und haben ein ähnliches "Beuteschema" wie Schwarzwild. Vor Allem in frisch gelegten Mais. Mein Jagdpächter wollte mir auch weiß machen daß die 70 ar Hafer auf einer Fläche auf Kosten der Dachse gehen.
"Dachse sind kein Schalenwild und somit nicht ersatzpflichtig." Sagt er.

Mein Jagdherr behauptet die fressen ihm die Maiskörner an der Saukirrung .Ausserdem sollen sie angeblich auch in den Maisfeldern aktiv sein ,die Dachse .
Wirklich kann ich das nicht bestädigen ,kenn mich da nicht aus und hab noch nie einen lebenden gesehen .Essen soll man den Dachs auch können ,nach der Trichienenschau .

So weit ich weiß sind Dachse in unserer Gegend relativ selten. Auf jeden Fall treten sie bestimmt nicht in Rotten zu 30-50 Tieren auf und verwüsten ganze Felder. Unglaublich, wie dein Jagdpächter wieder mal versucht, dich für dumm zu verkaufen.
Ich würde eher sagen, daß Dachse auch Mäuse vertilgen, jedoch niemals junge Bäume schädigen. Von daher ist er ein wirkliches Nutztier für den Wald.

Dort, wo der Dachs geschossen wurde, ist ein sehr großes Waldgebiet, und selbst drumherum gibt es keine Maisfelder.
Mit dem Essen ist es ja wohl vorbei wenn er nicht sofort aufgebrochen wird. Ich suche also immer noch die Begründung.

Mir fiele schon eine naheliegende Begründung ein. Aber die will ich jetzt mal nicht nennen, um nicht vorzeitig die Emotionen hochkochen zu lassen.

Bist Du Förster ohne Jagdschein ?
Da würde ich jetzt drauf tippen .

Dachse können auch nette Fallgruben graben, wo dann der ganze Schlepper verschwindet, alles schon gehabt

Raegemoli, ich bin Waldeigentümer mit verpachteter Eigenjagd. Selbst bin ich kein Jäger. Aber um mich geht es hier nicht.

Soweit ich informiert bin, gehört der Dachs evtl. sogar zu jagdbarem Wild. Aber wenn ich Jäger wäre, würde ich ihn wahrscheinlich verschonen, weil Dachse selten sind und zum Gleichgewicht der Natur dazugehören.
Wenn der Dachs keinen Schaden anrichtet (davon gehe ich in diesem Waldgebiet aus) und nicht als Wildbret Verwendung findet, dann dient er wahrscheinlich nur als Trophäe, ausgestopft auf dem Schrank im Jagdzimmer.
Wenn das nicht zutrifft, was bleibt dann noch übrig als Erklärung? Es läuft auf das hinaus, was hier erst kürzlich heftigst kritisiert wurde. Ich erinnere nur an das Wort "ballern".

Info: Der Neu-Jagdpächter hat die Jagd seit etwa 2 Monaten inne und kommt regelmäßig mit seinem schnieken schwarzen V8-G 500 mit Superbreitreifen ins Revier. Es ist seine erste Jagdpacht.

Wir haben an einem Weinberg ein paar Stöcke Tafeltrauben an einer MAuer. Die sind immer ca. 4 Wochen vor den Weintrauben dort reif. Gegen Wildschaden haben wir sie früher mit Netzen zugehangen, die allerdings immer runtergerissen wurden. Laut Jäger war das auch der Dachs, da wildschweine und Rehe das Netz nicht wegbekommen (schaffen sie an anderen Plätzen tatsächlich nicht).

Wir haben es aufgegeben, die Trauben zu retten und "gönnen" dem Dachs die Leckerbissen...

Wieso sollte man das Wildbret eines Dachses nicht verwerten können? -> zum Beispiel: Dachsschinken.

Selten sind Dachse (je nach Region) auch nicht. In manchen Revieren nehmen die Dachsbestände regelrecht überhand.

Grüße Michael

Na verguck Dich da mal nicht. Alleine 7ha evtl. nicht, aber ne Fähe mit ner handvoll Jungen kommt ner kleinen Rotte Schweine schon ähnlich. Kann man aber idR an Frassspuren, Losung und Fährten recht gut unterscheiden. Und Dachse haben übrigens kaum Scheu vor Menschen, mir ist bisher noch keiner aus dem Weg gegangen und einer hat auch mal nen Scheinangriff ausgeführt, weil ich ihn beim Fressen von Fallobst gestört hab. Und klein sind die auch nicht.

Verwertung ist eigentlich recht simpel, die Schwarte als Dekoration/Trophäe, den Schinken kann man essen (btw gestern abend erfahren, da kostet das Kilo um die 100€), erfordert aber ne Trichinenuntersuchung und auch das Fett kann man verwerten. Hier hat er wohl nochmal zugeschlagen, die Jagdzeit von Dachsen geht nur bis zum 31.10. Und seit dem man mit dem Vergasen von Fuchsbauen im Rahmen der Tollwutbekämpfung wiede aufgehört sind die auch nicht so selten. Sie sind halt nur nachtaktiv und deshalb sehr selten zu beobachten. Auch die Bejagung ist nicht ganz so einfach, das meiste sind Zufallstreffer.

Gruß

Eine Dachsfamilie am Rande eines Maisfeldes macht über die Saison gesehen ein Hektar platt.

...

Neee, leider Erfahrung

Hier bei uns wurde der Dachs bejagt, weil er die Deiche unterhöhlt.