Im Jahr 2006 entwickelten die beiden russischen Wissenschaftler, Victor Gorshkov und Anastassia Makarieva, beide Physiker vom Petersburger Kernforschungsinstitut, eine Theorie über den Zusammenhang zwischen Wäldern, Windzirkulationen und Wasserkreisläufe.
Dabei entdeckten sie, dass es selbst im Innern von Kontinente wie Eurasien oder Afrika, tausende Kilometer von den Küsten entfernt, Regen gab, obwohl nach bisheriger Theorie eigentlich nur in einem mehrere hundert Kilometer breiten Streifen entlang den Küsten mit Regen zu rechnen wäre.
Entscheidend, nach Meinung der beiden Wissenschaftler, ist zum einen die Verdunstungsleistung der Bäume (feuchte Luft ist leichter als trockene!) und zum anderen die Kondensation des Wasserdampfes in höheren, kühleren Luftschichten. Wasserdampf nimmt bei gleichem Druck und bei gleicher Menge an H2O-Molekülen etwa tausend mal mehr Volumen ein.
Durch die Kondensation entsteht also ein Unterdruck, der Luft aus der Umgebung bzw. aus Gebieten mit höherem Luftdruck nachzieht.
D.h. durch das Kondensieren des verdunsteten Wassers über den Wäldern entsteht nach deren Angaben ein Sog, der zum einen innerhalb eines Kontinents für einen Wasserkreislauf sorgt, aber auch feuchte Luft von den Meeren anzieht.
Hier ist das Prinzip in einer einfachen Grafik dargestellt:
forested = bewaldet
desertification = Versteppung/Verwüstung
deforested = entwaldet
droughts = Dürren
disrupting = unterbrechen
sponged up = aufgenommen
re-evaporated = wieder verdunstet
clouds = Wolken
rain = regnen
many times = viele male
urbanisation = Stadtflucht
cropland = Ackerland
drain = abfließen
resulting = führen zu ...
Von hier:
Soil sustainability
By Dr J Floor Anthoni (2000)
http://www.seafriends.org.nz/enviro/soil/sustain.htm
Hier ist das Ganze als Artikel in Spektrum der Wissenschaften dargestellt:
Revolution in der Windmaschine
Daniel Lingenhöhl, April 2009
Amazonien oder der Kongo gelten als Lungen der Erde: Ihre riesigen Regenwälder sollen unsere Sauerstoffversorgung zumindest mit gewährleisten. Doch vielleicht sind sie auch eine Art Herz - indem sie Wind und Wasser rund um den Planeten pumpen. Müssen gängige Zirkulationsmodelle überdacht werden?
http://www.spektrum.de/news/revolution- ... ine/987877
Und hier kann man die Entdeckung bzw. die Studie (in englisch) mit ihren Formeln genau nachlesen:
Biotic pump of atmospheric moisture as driver of the hydrological cycle on land
http://tinyurl.com/biotic-pump
Das Ganze bedeutet, dass das großflächige Anpflanzen von Bäumen in Dürregebieten (ausgehend von den Küsten) wieder zu einem normalen Wasserkreislauf und fruchtbaren Ländern führen kann - entgegen den üblen Prognosen hinsichtlich des Klimawandels.