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Mit Bäumen gegen Dürren

Hier ist nun auch ein Platz für Diskussionen rund ums Holz.

Moderator: Falke

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33 Beiträge • Seite 1 von 3 • 1, 2, 3
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Mit Bäumen gegen Dürren

Beitragvon StephanB » Sa Nov 07, 2015 16:01

Ich weiß, dass ich mich möglichst kurz halten soll. Ich versuchs. :wink:

Im Jahr 2006 entwickelten die beiden russischen Wissenschaftler, Victor Gorshkov und Anastassia Makarieva, beide Physiker vom Petersburger Kernforschungsinstitut, eine Theorie über den Zusammenhang zwischen Wäldern, Windzirkulationen und Wasserkreisläufe.

Dabei entdeckten sie, dass es selbst im Innern von Kontinente wie Eurasien oder Afrika, tausende Kilometer von den Küsten entfernt, Regen gab, obwohl nach bisheriger Theorie eigentlich nur in einem mehrere hundert Kilometer breiten Streifen entlang den Küsten mit Regen zu rechnen wäre.
Entscheidend, nach Meinung der beiden Wissenschaftler, ist zum einen die Verdunstungsleistung der Bäume (feuchte Luft ist leichter als trockene!) und zum anderen die Kondensation des Wasserdampfes in höheren, kühleren Luftschichten. Wasserdampf nimmt bei gleichem Druck und bei gleicher Menge an H2O-Molekülen etwa tausend mal mehr Volumen ein.
Durch die Kondensation entsteht also ein Unterdruck, der Luft aus der Umgebung bzw. aus Gebieten mit höherem Luftdruck nachzieht.
D.h. durch das Kondensieren des verdunsteten Wassers über den Wäldern entsteht nach deren Angaben ein Sog, der zum einen innerhalb eines Kontinents für einen Wasserkreislauf sorgt, aber auch feuchte Luft von den Meeren anzieht.


Hier ist das Prinzip in einer einfachen Grafik dargestellt:

Bild
forested = bewaldet
desertification = Versteppung/Verwüstung
deforested = entwaldet
droughts = Dürren
disrupting = unterbrechen
sponged up = aufgenommen
re-evaporated = wieder verdunstet
clouds = Wolken
rain = regnen
many times = viele male
urbanisation = Stadtflucht
cropland = Ackerland
drain = abfließen
resulting = führen zu ...

Von hier:
Soil sustainability
By Dr J Floor Anthoni (2000)

http://www.seafriends.org.nz/enviro/soil/sustain.htm

Hier ist das Ganze als Artikel in Spektrum der Wissenschaften dargestellt:

Revolution in der Windmaschine
Daniel Lingenhöhl, April 2009
Amazonien oder der Kongo gelten als Lungen der Erde: Ihre riesigen Regenwälder sollen unsere Sauerstoffversorgung zumindest mit gewährleisten. Doch vielleicht sind sie auch eine Art Herz - indem sie Wind und Wasser rund um den Planeten pumpen. Müssen gängige Zirkulationsmodelle überdacht werden?

http://www.spektrum.de/news/revolution- ... ine/987877

Und hier kann man die Entdeckung bzw. die Studie (in englisch) mit ihren Formeln genau nachlesen:

Biotic pump of atmospheric moisture as driver of the hydrological cycle on land
http://tinyurl.com/biotic-pump

Das Ganze bedeutet, dass das großflächige Anpflanzen von Bäumen in Dürregebieten (ausgehend von den Küsten) wieder zu einem normalen Wasserkreislauf und fruchtbaren Ländern führen kann - entgegen den üblen Prognosen hinsichtlich des Klimawandels.
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Re: Mit Bäumen gegen Dürren

Beitragvon Fuchse » Sa Nov 07, 2015 20:34

Was willst du uns mitteilen?
Gruß Robert
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Re: Mit Bäumen gegen Dürren

Beitragvon StephanB » Sa Nov 07, 2015 22:30

Ich wollte versteckt mitteilen, dass es gerade ein Sonderangebot bei Aldi für 10 Eimer weißer Wandfarbe gibt. Was dachtest Du?
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Re: Mit Bäumen gegen Dürren

Beitragvon Fuchse » Sa Nov 07, 2015 23:24

Verdammt ich dachte es wäre gelbe Farbe n8
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Re: Mit Bäumen gegen Dürren

Beitragvon manas » So Nov 08, 2015 7:24

Hallo "StephanB"!
Sollten die Wissenschaftler Recht behalten, wäre das auch ein Mittel um die derzeit herrschende Völkerwanderung zu stoppen. Wenn nämlich Wasser in bisher unfruchtbaren Gebieten da ist, dann könnten dort ausreichend Nahrungsmittel produziert werden und viele Menschen bräuchten dann nicht nach Europa auszuwandern. Klar, derzeit fliehen viele vor den Kriegen aber auch ein erheblicher Anteil wegen Nahrungsmittelknappheit.

L.G.
Fred
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Re: Mit Bäumen gegen Dürren

Beitragvon L-Stanley » So Nov 08, 2015 9:43

Hallo,

Auch Agroforesty is sehr interessant.

Sind Bäumstreifen gemischt mit Feldern ... glaub auf der Breite von 10 facher Baumhöhe bis zu 25% mehr Ertrag auf der Luv Seite und der Lee Seite 15fache oder so.

Wers genau wissen will, kann ich diese Notiz von der Uni Mitschrift raussuchen ... ob ichs finde is ne andere Frage :(


Mfg Stanley
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Re: Mit Bäumen gegen Dürren

Beitragvon StephanB » So Nov 08, 2015 14:47

manas hat geschrieben:Sollten die Wissenschaftler Recht behalten, wäre das auch ein Mittel um die derzeit herrschende Völkerwanderung zu stoppen. Wenn nämlich Wasser in bisher unfruchtbaren Gebieten da ist, dann könnten dort ausreichend Nahrungsmittel produziert werden und viele Menschen bräuchten dann nicht nach Europa auszuwandern.


Exakt. Ein wichtiger Grund für die Demos und dann den Bürgerkrieg bzw. den Terroristen-/Faschisten-Krieg in Syrien soll die Dürreperiode vor 2011 gewesen sein, die eine große Landflucht in dem immer schon trockenen Land mit sehr vielen(!) irakischen Flüchtlingen auslöste. => Slums rund um die großen Städte im Westen von Syrien mit entsprechend vielen verzweifelten Menschen.

Auch Libyen ließe sich ganz ohne GMMR-(Great Man Made River)Projekt in ein fruchtbares Land mit Wohn- und Arbeitsmöglichkeiten für viele Millionen Menschen umwandeln, genauso wie Algerien, auch ein riesiges Land, etwa siebenmal so groß wie unsere Bundesrepublik, aber nur etwa halb so vielen Einwohnern.

Hier noch ein (leider nur englischer) Vortrag von Tony Rinaudo (Herbst 2011 in Jordanien bei der IPC 10), englischer Mitarbeiter von World Vision, über sein erfolgreiches Engagement bei Wiederbegrünung der Sahelzone, genauer der in Niger, mit Hilfe seiner Entdeckung: der unterirdischen Wälder, d.h. der Wurzeln vieler "auf den Stock gesetzer" Bäume, die ans Klima angepasst sind und nur etwas Pflege die ersten paar Jahre brauchen, um wieder zu großen Schatten und Feuchtigkeit spendenden stattlichen Bäumen heranzuwachsen:

Tony Rinaudo: "Against the odds: Reversing desertification in arid and semi arid lands"
https://www.youtube.com/watch?v=Dm_qlyvdZ_A

Hier gibts das Ganze schriftlich:

The Development of Farmer Managed Natural Regeneration
Posted September 24, 2008 by Tony Rinaudo

http://permaculturenews.org/2008/09/24/ ... eneration/
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Re: Mit Bäumen gegen Dürren

Beitragvon StephanB » So Nov 08, 2015 15:05

L-Stanley hat geschrieben:Auch Agroforesty is sehr interessant.

Sind Bäumstreifen gemischt mit Feldern ... glaub auf der Breite von 10 facher Baumhöhe bis zu 25% mehr Ertrag auf der Luv Seite und der Lee Seite 15fache oder so.


Hier ist ein Bild eines Anbauversuchs in Südfrankreich, vermutlich in der Nähe von Montpellier, wo das INRA (Institut National de la Recherche Agronomique - also Staatliches Forschungsinstitut für die Landwirtschaft) seinen Sitz hat:

Weizen unter Pappeln (in groß! 544k, 1024x768)
Bild

Das Bild ist glaube ich schon aus dem Jahr 2007 oder älter.

Die Bäume sorgen, vor allem in südlichen Ländern, für Schatten und bremsen den Wind, sorgen damit für eine geringere Verdunstung und liefern mit dem jährlichen Laubfall für kostenlosen Dünger bzw. Biomasse. In der Nähe von Avignon gibt es (s. Google-Maps) inzwischen jede Menge Felder, die solche Baumstreifen oder mindestens Baumumrandungen haben.

Das Bild ist hier im Forum glaube ich schon diskutiert worden. Es war allerdings wohl ein anderer Link und ich weiß auch nicht mehr unter welchem Namen.
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Re: Mit Bäumen gegen Dürren

Beitragvon StephanB » Mo Nov 09, 2015 14:36

Zu Verdunstung muss man noch erwähnen, was aber die meisten sicher schon kennen, dass diese aus drei Arten von Verdunstung besteht:
Die Verdunstung des Wassers, das nach Niederschlag auf den Blättern liegt, die Verdunstung des Wassers auf dem Boden nach Niederschlag und, ich glaube der Hauptteil, das Wasser, das aus dem Boden bzw. wasserführenden Schichten über die Blätter verdunstet wird.

Dann gibt es noch die erstaunliche Eigenschaft von Bäumen dass sie quasi selber für Regen sorgen können, quasi eine Zusatz- oder Ergänzungsfunktion zur Verdunstung. Denn Wasserdampf in der Luft alleine reicht nicht, damit Regen fällt. Es müssen auch noch sogenannte Kondensationskeime vorhanden sein. Das gleiche Prinzip gibt es beim Prinzip des unterkühlten Wassers. Wasser kann kälter als 0°C werden und trotzdem nicht frieren. Sobald es aber einen äußeren Impuls oder einen Gefrierkeim gibt (z.B. die vordere Nase eines Flugzeugflügels) erstarrt das Wasser schlagartig zu Eis.

Bäume können nicht nur Wasser verdunsten, sondern auch sogenannte VOCs (volatile organic compounds = flüchtige organische Verbindungen), auch Aersole genannt:


Aerosol-Ausstoß: Pflanzen können Erderwärmung bremsen
Montag, 29.04.2013
"Jeder kennt den Duft des Waldes", sagt Ari Asmi. Dieser Geruch entstehe, weil Pflanzen verschiedene Gase emittierten. Diese biogenen Aerosole fungierten als Kondensationskeime, in der Luft könnten sich mehr Wolken formen.

http://www.spiegel.de/wissenschaft/natu ... 97183.html

Aerosole: Gemisch eines gasförmigen Dispersionsmittels mit festen oder flüssigen [sehr kleinen] Bestandteilen; unbelebte (z.B. Rußpartikel, Nebeltröpfchen) und belebte (z.B. Bakterien, Pilzsporen) Schwebstoffe in der Luft; Erklärung von der Uni Münster

Die Begriffe Smoky Mountains (rauchende Berge) bzw. Blue Moutains deuten vermutlich auf viele Bäume in diesen Bergen hin, die große Mengen Aerosole abgeben können.

Eine wissenschaftlichere Erklärung zu den VOCs:

Welche Rolle spielen Kohlenwasserstoff-Emissionen aus Wäldern
für die Forstwirtschaft der Zukunft?
(Mit 2 Abbildungen) Dr. RÜDIGER GROTE ) (Angenommen November 2009)
Man schätzt, dass 80–90 % der weltweiten VOC-Emissionen aus der der Biosphäre stammen (BVOC), insgesamt ca. 1,15 Gt Kohlenstoff pro Jahr. Etwa zwei Drittel dieser Menge sind Isoprenoide, im Wesentlichen Isopren (C5H8) und Monoterpene (C10 Körper) (ARNETH et al., 2008a) auf die sich dieser Artikel konzentriert.(...) Bei Temperaturen über 40 °C ist nicht nur das Photosyntheseoptimum überschritten, sondern Membranen und Proteine erleiden Schäden, an denen die Pflanze auch nach Abklingen des Stresses noch lange leidet. Unter solchen Bedingungen werden besonders viele VOC gebildet.(...) Flüchtige Substanzen eignen sich sehr gut als Botenstoffe für die Kommunikation sowohl zwischen einzelnen Pflanzenindividuen wie auch zwischen Pflanzen und Insekten.(...) Neben der Luftqualität und dem indirekten Einfluss auf den Treibhauseffekt spielen BVOC eine wichtige Rolle bei der Bildung von Aerosolen. Dies sind schwebende Tröpfchen mit organischen Einschlüssen, die sich auf die Strahlungsdurchlässigkeit der Atmosphäre aus wirken und Kondensationskeime für die Wolkenbildung darstellen. Sie haben damit eine wichtige Funktion im Strahlungshaushalt und für die Niederschlagsverteilung der Erde.

http://bibliothek.fzk.de/zb/veroeff/79342.pdf

D.h. Bäume können in begrenztem Umfang für sich selber Regen erzeugen - bei genügend Wolken und nicht schon zu langer eigener Schädigung durch Trockenheit.
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Re: Mit Bäumen gegen Dürren

Beitragvon yogibaer » Mo Nov 09, 2015 23:46

Stichwort: Agroforestry, was wird eigentlich in der Umgebung von Avignon als Hauptfrucht angebaut?
Ist es dort moorig bzw. anmoorig, könnte ja sein das es eine Rimpaukultur ist?
Gibt es, bei einen so engen Abstand der Baumreihen wie auf dem Bild, keinen Minderertrag bei den Feldfrüchten?
Wird dieser Minderertrag durch den späteren Verkauf des Holzes wettgemacht?
Werden nicht, gerade bei der Pappel, durch die Bodenbearbeitung Wurzeln beschädigt und dadurch Pilze eine Angriffsfläche haben?
Durch den lichten Stand und der Düngung der landwirtschaftlichen Fläche werden doch die Bäume schnell wachsen, d.h. breite Jahresringe bilden. Hat Holz mit schmalen Jahresringen keine bessere Qualität in puncto Biegefestigkeit?
Fragen über Fragen.
Gruß Yogi
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Re: Mit Bäumen gegen Dürren

Beitragvon sml » Di Nov 10, 2015 11:06

Pappeln will doch jetzt schon keiner haben!
Wenn überhaupt bekommt mann durch den Verkauf die Arbeitszeit fürs fällen und an den Weg rücken vergütet.
Aber den Minderertrag/ Ertragsausfall bestimmt nicht!

Das mit den "Bäumen gegen Dürren" funktioniert vielleicht auf einzelnen Landstrichen aber bestimmt nicht weltweit.
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Re: Mit Bäumen gegen Dürren

Beitragvon StephanB » Di Nov 10, 2015 11:57

yogibaer hat geschrieben:Stichwort: Agroforestry, was wird eigentlich in der Umgebung von Avignon als Hauptfrucht angebaut?


Keine Ahnung. Ich habe mir mit Google-Street-View dieses oder letztes Jahr ein paar Flächen angeschaut, aber die Aufnahmen waren da im (Spät?)Herbst gemacht worden. Außerdem bin ich nicht so der Pflanzenexperte und schon gar nicht aus der Entfernung. Bei Avignon, südlich des Zusammenflusses von Rhone und Durance, kann man jede Menge solcher Agroforstwirtschaft-Felder sehen.

yogibaer hat geschrieben:Ist es dort moorig bzw. anmoorig,

Keine Ahnung, aber ich würde eher sagen nein, weil dort wohl ziemlich viel Kies vorhanden ist und außerdem Südfrankreich eher eine trockene Gegend ist.

yogibaer hat geschrieben: könnte ja sein das es eine Rimpaukultur ist?

Aha, was ist das? Habe ich noch nie gehört.

yogibaer hat geschrieben:Gibt es, bei einen so engen Abstand der Baumreihen wie auf dem Bild, keinen Minderertrag bei den Feldfrüchten?


Bei uns in Mitteleuropa wäre dies wahrscheinlich zu dicht, aber so ab Lyon und südlicher dürfte der Vorteil durch die Windbremsung (Mistral mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 100 km/h im Rhonetal) und die Verringerung der Verdunstung (trockenes Gebiet) die Nachteile der geringeren Sonneneinstrahlung durch Schatten aufgrund der deutlichen stärkeren Solarstrahlung dort (ca. 1600 kWh/qm pro Jahr zu max. 1200 kWh/qm bei uns) sicher überwiegen.

Bild

yogibaer hat geschrieben:Werden nicht, gerade bei der Pappel, durch die Bodenbearbeitung Wurzeln beschädigt und dadurch Pilze eine Angriffsfläche haben?


Ich bein kein Agroforstexperte, aber ich vermute mal, dass die Wurzeln, vor allem die flachwurzelnden frühzeitig abgehackt werden und/oder man hält einen gewissen Mindestabstand zu den Bäumen ein.

yogibaer hat geschrieben:Durch den lichten Stand und der Düngung der landwirtschaftlichen Fläche werden doch die Bäume schnell wachsen, d.h. breite Jahresringe bilden. Hat Holz mit schmalen Jahresringen keine bessere Qualität in puncto Biegefestigkeit?


Doch ich denke schon, aber das hängt ja auch von der Baumart ab. Da es dort soviel Energieeintrag gibt (Sonne + Düngung) haben bei uns langsam wachsende Eichen (bzw. dort Steineichen oder Korkeichen) dort trotzdem ein relativ schnelles Wachstum.
Zuletzt geändert von StephanB am Di Nov 10, 2015 13:26, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Mit Bäumen gegen Dürren

Beitragvon StephanB » Di Nov 10, 2015 12:02

sml hat geschrieben:Pappeln will doch jetzt schon keiner haben!


Es müssen ja nicht nur Pappeln sein. Dort im Süden Frankreich wächst ja alles viel schneller, wenn genügend Wasser da ist.

sml hat geschrieben:Wenn überhaupt bekommt mann durch den Verkauf die Arbeitszeit fürs fällen und an den Weg rücken vergütet.
Aber den Minderertrag/ Ertragsausfall bestimmt nicht!


Bäume liefern kostenlosen Dünger (Laubfall), bremsen den Wind, spenden Schatten, bieten Lebensraum für Vögel und jede Menge sonstige Nützlinge und sind schön anzusehen.

sml hat geschrieben:Das mit den "Bäumen gegen Dürren" funktioniert vielleicht auf einzelnen Landstrichen aber bestimmt nicht weltweit.


Was sollte denn dagegen sprechen?

Bäume als Regenmacher in der Steppe
von Haiko Pieplow und Ute Scheub
Soweit das Auge reichte, lag menschenleere Ödnis. Noch vor 25 Jahren herrschte trostlose Steppe im kolumbianischen Las Gaviotas. Heute wachsen wieder Waldgärten auf über 8000 ha, und mit dem Wald kehrte auch der Regen zurück. So ernährt der Wald bereits über 200 Familien, die neben veredelten Produkten aus den Waldgärten inzwischen sogar Trinkwasser in die Hauptstadt verkaufen. In der Nachbarschaft harren noch 6,3 Millionen Hektar Steppe ihrer Rückverwandlung in Regenwald.

http://www.ithaka-journal.net/baume-als ... -kolumbien
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Re: Mit Bäumen gegen Dürren

Beitragvon Mondbauer » Di Nov 10, 2015 19:22

Dazu gab es letztes Jahr einen Bericht im Fernsehen,war eigentlich nur positive Ressonanz,höhere Getreideerträge,weniger Ausfälle,weniger Ungeziefer usw.Eigentlich sollte man das "System"übernehmen.
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Re: Mit Bäumen gegen Dürren

Beitragvon 777 » Di Nov 10, 2015 20:06

die im Süden haben ausreichend(oft zuviel) Sonne, bei uns wird des nix, da merkst einen Baum sofort, Ertrag miserabel
der begrenzende Faktor ist bei denen das Wasser
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