Vorgestern kam spät Abends eine "Dokumentation" über die Zustände in der Putenmast - im Speziellen bei wohl bayerischen Betrieben, welche mit einem großen österreichischen Geflügelkonzern zusammenarbeiten. Dort wurde Filmmaterial einer "Tierschutzorganisation" gezeigt, welches durch unbefugtes Eindringen in die Stallungen sowie durch Anbringen von versteckten Kameras gewonnen wurde.
Leider wurde dabei auch deutlich, dass teilweise mit den Tieren wohl nicht gerade zimperlich umgegangen wird, isbesondere auch beim Ausstallen.
Ich frage mich nun, ob den z.B. bei Geflügel später am Schlachtkörper nicht auf blaue Flecken oder gebrochene Knochen geachtet wird? Ich denke, dass doch jeder Landwirt ein ureigenes Interesse daran hat, möglichst viele Tiere gesund und unversehrt (und daher auch ohne Abzüge) bis zum Schlachthof zu bringen, oder ist das ganze System in der Geflügelmast anders aufgezogen?
Habe selber keinerlei Erfahrungen mit Geflügelhaltung, aber bei den Bildern habe ich das Gefühl, dass es ein deutliches "Gefälle" von der Rinderhaltung über die Schweinehaltung bis hin zur Geflügelmast gibt, was die Haltungsbedingungen angeht (z.B. die gesetzlich vorgeschriebene Mindestfläche; Tierwohl; überzogene Züchtung; ...).
Könnte natürlich auch an der Anzahl der Tiere liegen, die man zu betreuen hat. Während ein Rinderhalter wohl meist dreistellig unterwegs ist, geht es beim Schweinehalter schnell mal ins vier- bis fünfstellige und beim Hähnchenmäster mind. fünstellige und oft sogar sechsstellige. Da kommt wohl zusätzlich zur kurzen Verweildauer im Betrieb kein rechter persönlicher Bezug zum einzelnen Tier mehr auf... Schade fände ich allerdings, wenn die Tiere dann deshalb nicht mehr wie fühlende Lebewesen behandelt würden.
Hat den Beitrag jemand von Euch gesehen und was haltet ihr davon?