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Wo auf der Welt kann man von eigenem Wald leben???

Hier ist nun auch ein Platz für Diskussionen rund ums Holz.

Moderator: Falke

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60 Beiträge • Seite 1 von 4 • 1, 2, 3, 4
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Wo auf der Welt kann man von eigenem Wald leben???

Beitragvon Torjaeger » Sa Feb 23, 2013 14:05

Hallo zusammen, ich bin neu hier und habe schon viele Beiträge aufmerksam gelesen. Leider scheint es keine einhellige Meinung darüber zu geben, ab wieviel Hektar Waldfläche es sich in Deutschland lohnt, davon sich und seine Familie "normal" (also nicht luxusmäßig) zu versorgen... :?: :?: :?:

Deshalb möchte ich hier die Frage nochmals aufwerfen und gleichzeitig nach eurer Meinung fragen, ob ihr ein solches Vorhaben im Ausland für möglich halten würdet - z.b. in Schweden, oder noch eher in Kanada, wo die Grundstückspreise ja deutlich unter den deutschen liegen...7

Andererseits sind dort die Holzpreise auch deutlich geringer... :( :(

Könnte man also in Eigenregie dort ein evtl größeres Stück als in Deutschland erwerben und so bewirtschaften, dass sich der geringere Holzpreis dann über die Menge wieder ausgleicht???

Wieviel im JAhr müsste / kann man denn schaffen, allein abzuholzen???

Danke an alle schonmal!!!
Torjaeger
 
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Realistisch gesehen.

Beitragvon WaldbauerSchosi » Sa Feb 23, 2013 14:26

In D geht sowas garnicht. Das hast du schon sehr gut erkannt.

Nur mal angenommen man hat 100 ha und eine Umtriebszeit von 100 Jahren.
Man hat einen schönen gestuften Wald. Also von Verjüngung bis Nutzbar alles dabei, dann kann man im Jahr 1ha abholzen.

Auf dem ha stehen ~ 325 FM Holz. (Ganz nebenbei, genutzt werden ~ 6fm und zuwachsen ~ 10fm )

wenn du jetzt pro FM abzügl. den Kosten für Einschlag, Rückung, und wieder Aufforstung, Pflege usw. rechnest, kommst auf ein Ergebnis dass ~ 50,- Pro FM übrig bleiben. (Sehr optimistisch gerechnet übrigens)

aso macht das im Jahr ein Einkommen von 325FM x 50,- € = 16250,- €

also Leben kann man dann schon - allerdings auch dafür... bei 100 ha ist man schon schön am rotieren. (Ohne entsprechender Ausrüstung, welche wieder zusätzliches Geld kostet)

Wie´s in anderen Ländern ausschaut kann ich nicht sagen.
WaldbauerSchosi
 
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Re: Wo auf der Welt kann man von eigenem Wald leben???

Beitragvon Fendt 820 Vario » Sa Feb 23, 2013 14:38

möglich ist das schon ab entsprechenden Flächen, nur mit entsprechenden Einsatz, wenn man den Wald also nicht geerbt hat bzw schon hat braucht man gar nicht drüber nachdenken.
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Re: Wo auf der Welt kann man von eigenem Wald leben???

Beitragvon Falke » Sa Feb 23, 2013 14:41

Hallo Torjaeger, willkommen im Forum !

Ich denke, dass es in unseren Breiten nirgends möglich ist, soviel Wald und Erntetechnik (auf Kredit ?!) zu kaufen, dass man mit dem Erlös aus dem Holzverkauf
nachhaltig die Raten bedienen, eine Familie ernähren und noch etwas Guthaben erwirtschaften kann !

Da muss man schon etwas geerbt oder etwa einen Lottogewinn gemacht haben ...

Wenn man geerbt hätte, wären mMn etwa 50 ha gut bestockten Waldes pro Person nötig, um daraus ein durchschnittliches Jahreseinkommen
von etwa 20.000 € zu erzielen - wenn man die ganze Arbeit alleine macht.

Um die 400...500 FM pro Jahr wäre nach meiner Einschätzung auch die Holzmenge, die man alleine pro Wintersaison motormanuell bewältigen kann.
Wobei ich da nicht nur das Fällen und Rücken von Nutzholz meine, sondern auch die Jungwaldpflege, Durchforstungen, Aufforstungen, Wegebau und
Wegpflege, Maschinen- und Geräteinstandhaltung usw. - eben alles, was so dazugehört. Und die Aufarbeitung des Abfalls zu Brennholz.

Uii, da waren schon zwei schneller ...

Gruß
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Re: Wo auf der Welt kann man von eigenem Wald leben???

Beitragvon Treibholz » Sa Feb 23, 2013 15:03

Ich teile die Meinung meiner Vorredner, denke aber das in der Rechnung von WaldbauerSchosi ein Rechenfehler ist.

Bei einem gut gestuften Bestand von 100 ha entnehme ich 6 FM/ha p.a. , soweit ist das okay.
Dann habe ich einen Erlös von optimistischen 50 € x 6 FM x 100 ha = 30000 € p.a..
Davon gehen aber noch Steuern und Abgaben und Betriebskosten ab.
Ich denke davon kann man sehr knapp Leben, besser wären aber 200 oder 300 ha für ein "normales" Einkommen.
Dann lohnt sich das auch die Maschinen, und Ausfälle aller Art wären weicher auszugleichen.

Andere Länder... keine Ahnung
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Re: Wo auf der Welt kann man von eigenem Wald leben???

Beitragvon WaldbauerSchosi » Sa Feb 23, 2013 15:07

ja Treibholz du hast natürlich Recht,
nur dass das viel aufwändiger ist den einen ha abzulaufen und sich die 2-3 Bäume zu suchen die in dem Jahr an der Reihe sind. bei so einer Einzelstammnutzung ist das Zeitaufwändiger und wo man länger braucht bleibt nicht mehr so viel übrig.

Ich bin davon ausgegangen dass jedes Jahr ein ha "komplett platt" gemacht wird und im Jahr drauf wieder einer.
WaldbauerSchosi
 
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Re: Wo auf der Welt kann man von eigenem Wald leben???

Beitragvon rägemoli » Sa Feb 23, 2013 15:15

Viel versteh ich ja auch nicht gerade davon .
Trotzdem ein kleiner Denkanstoss von mir .
Unsere Gemeinde hat 240 ha Gemeindewald .
So vor ca .30 Jahren waren da 4 Waldarbeiter vollzeitbeschäftigt ,Sommer wie Winter .
Im Sommer hautsächlich für Pflegearbeiten usw.
Zum Rücken kam damals schon der Lohnunternehmer .
Dann noch ca. zu 40 % ein Förster beschäftigt .
Der Wald warf auch meistens schwarze Zahlen ab ....damals .
Heute haben die ein Förster zu 25%,zwei Teilzeitwaldarbeiter 6 Wintermonate lang ,der eine bringt sein landwirtschaftlicher Schlepper mit und rück jetzt fast alles anfallendes Holz .Pflegearbeiten(Wertästungen,Jungbestandspflege ) werden heute nicht mehr genmacht .Naturverjüngung solls wohl richten .
Schwarze Zahlen wirft der Wald heute auch ab .
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Re: Wo auf der Welt kann man von eigenem Wald leben???

Beitragvon Hinterwälder » Sa Feb 23, 2013 15:32

Hallo,
wenn schon 10 fm zuwachsen und ich warum nicht auch 10 fm nutzen wenn ich schon davon leben will. Bei 100 j Umtriebszeit ist jedes Jahr ein ha Endnutzung, aber die anderen 99 ha müßen auch durchforstet werden, wo Holz anfällt. Aber 100 ha kaufen um davon zu leben, dafür ist der Wald zu teuer, weil der Verkaufspreis sich aus Bodenwert plus Bestand abzüglich Aufarbeitung und je nach Gegend plus auch noch Liebhaberwert zusammensetzt. Eigentlich müßte der Verkaufspreis sein: fm Zuwachs *(Vkpreis - Aufarbeitung) * 20 +Bodenwert (=ca. 5%Rendite für zins und Tilgung). Die ersten Generationen müßten von der Aufarbeitung leben (ähnlich Forstunternehmen). So wäre Waldkauf aus dem Wald finanzierbar.

Gruß
Martin
Gruß
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Re: Wo auf der Welt kann man von eigenem Wald leben???

Beitragvon WaldbauerSchosi » Sa Feb 23, 2013 15:34

die 100ha bekommst du bei uns auch kaum "am Stück" das wird wohl mehr in Fleckerlwirtschaft ausarten, welche noch viel unrentabler ist.
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Re: Wo auf der Welt kann man von eigenem Wald leben???

Beitragvon Djup-i-sverige » Sa Feb 23, 2013 15:50

Deshalb möchte ich hier die Frage nochmals aufwerfen und gleichzeitig nach eurer Meinung fragen, ob ihr ein solches Vorhaben im Ausland für möglich halten würdet - z.b. in Schweden, oder noch eher in Kanada, wo die Grundstückspreise ja deutlich unter den deutschen liegen...7

Andererseits sind dort die Holzpreise auch deutlich geringer...


Also hier, in Nordschweden, habe ich jetzt von zwei verschiedenen Quellen Angaben 300-600ha..(Wenn man sie hat, und nicht kaufen/finanzieren muss).(Zuwachs hier wohl um 2-4FM/ha/Jahr)
Holzpreise niedriger würde ich jetzt für Hier nicht unbedingt bestätigen wollen.
Motormanuell macht man hier quasi nur Brennholz oder Einwanderer :mrgreen: ,
sonst geht eigentlich Alles mit(und wenns noch so alte sind) Harvestern und Forwardern.(Maximal in gewissen Fällen ein wenig zuarbeiten mit der MS)...
Zuletzt geändert von Djup-i-sverige am Sa Feb 23, 2013 15:59, insgesamt 1-mal geändert.
Do not go gentle into that good night / Rage, rage against the dying of the light
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Re: Wo auf der Welt kann man von eigenem Wald leben???

Beitragvon ruthar_m » Sa Feb 23, 2013 15:52

Torjaeger hat geschrieben:Hallo zusammen, ich bin neu hier und habe schon viele Beiträge aufmerksam gelesen. Leider scheint es keine einhellige Meinung darüber zu geben, ab wieviel Hektar Waldfläche es sich in Deutschland lohnt, davon sich und seine Familie "normal" (also nicht luxusmäßig) zu versorgen... :?: :?: :?:

Deshalb möchte ich hier die Frage nochmals aufwerfen und gleichzeitig nach eurer Meinung fragen, ob ihr ein solches Vorhaben im Ausland für möglich halten würdet - z.b. in Schweden, oder noch eher in Kanada, wo die Grundstückspreise ja deutlich unter den deutschen liegen...7

Andererseits sind dort die Holzpreise auch deutlich geringer... :( :(

Könnte man also in Eigenregie dort ein evtl größeres Stück als in Deutschland erwerben und so bewirtschaften, dass sich der geringere Holzpreis dann über die Menge wieder ausgleicht???

Wieviel im JAhr müsste / kann man denn schaffen, allein abzuholzen???

Danke an alle schonmal!!!



Nirgends auf der Welt!
Aber als zweiter Betriebszweig durchaus rentabel, wenn man fast alles selbst machen kann.

mfg
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Re: Wo auf der Welt kann man von eigenem Wald leben???

Beitragvon Falke » Sa Feb 23, 2013 15:54

Beim Kauf von 1 Million m² (100 ha) Wald zu einem (hiezulande eher kleinen) Preis von 1 € pro m²
reicht selbst die Entnahme des ganzen jährlichen Zuwachses von (durchschnittlichen) 10 FM/ha/a
bei einem Erlös von 50 € / FM gerade mal für die Bezahlung der Zinsen, wenn der Kreditzins 5 % /a
beträgt.

Man würde also ohne jeglichen persönlichen Gewinn nur für die Bank arbeiten, der mangels Tilgung
des Kredits der Wald "auf ewig gehören" würde ... :roll:

meint
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Re: Wo auf der Welt kann man von eigenem Wald leben???

Beitragvon Forstjunior » Sa Feb 23, 2013 17:15

@falke+Waldbauerschoschi
ihr seit aber genügsam..16250 oder 20000 im Jahr. Davon wären nichtmal die hier üblichen Brennholzwerbermaschinen drin...
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Re: Wo auf der Welt kann man von eigenem Wald leben???

Beitragvon Kormoran2 » Sa Feb 23, 2013 17:22

Die ganze Bewirtschaftung kommt auf keinen grünen Zweig, wenn die Flächen nicht zusammenhängend sind. Allein schon der Wegebau bzw. Wegepflege. Wer will das schon machen, wenn dauernd Nachbarn die Wege ruinieren.
Man muß auch den Gedanken einbeziehen, daß die Holzpreise in der Vergangenheit starken Schwankungen unterlagen. Momentan sind sie hoch, aber dafür waren sie 20 Jahre im Keller.

Die meiste Arbeitsleistung geht für Neuanpflanzung und Pflege in den ersten Jahren drauf. Das Ernten geht noch relativ schnell. Ich würde als absolute Untergrenze 150 zusammenhängende ha betrachten, vorausgesetzt man besitzt diese bereits und kann die Einnahmen zur Deckung der laufenden Kosten verwenden.

Wer den Wald erst erwerben muß arbeitet hauptsächlich für seine Erben.
Wir wissen, sie lügen. Sie wissen, sie lügen. Sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Wir wissen, dass sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Und trotzdem lügen sie weiter. (Alexander Solschenizyn, zitiert von Peter Hahne)
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Re: Wo auf der Welt kann man von eigenem Wald leben???

Beitragvon Treibholz » Sa Feb 23, 2013 17:33

Ich denke man solle hier ehrlich rechnen und keine Selbstausbeutung betreiben oder fördern.
Folgende Risiken sollten ehrlicherweise abgesichert, oder besser eingepreist sein:

Kalamitäten
Parasitenbefall
Trockenheit
ungeplante Maschinenausfälle
Krankheit
Urlaub
Schwankungen beim Holzpreis & Betriebsstoffen
Steuern & sonst. "Bürokosten"

Wenn das alles ehrlich eingepreist ist, ist das mit 100 ha oder weniger nicht zu machen oder man braucht sehr sehr sehr viel Glück im Leben.
Viele hier im Forum scheinen jünger zu sein, aber über die Jahre wird einen fast jedes hier aufgeführte "Pech" erwischen.
Es ist besser darauf vorbereitet zu sein - und sei es nur mental...
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