Hallo,
ab ins "kalte Land" mit dem Bock, hier ist letztens ein tötlicher Unfall mit einem Schafsbock gewesen.
Also unterschätze die Tiere nicht, die Erziehung von dem Bock erinnert mich an
Michel aus Lönneberg, der hatte aber ein Schwein.

Gruß

Rudy

Hallo Silvilein
ich denke du solltest die Ratschläge der Profis befolgen und dich wirklich von deinem Blacky trennen,denn er stellt nicht nur für dich sondern auch für andere eine nicht unerhebliche Gefahr dar.
Vor drei Jahren ist ein Grundstücksnachbar von mir von seinem Schafbock auf der eingezäunten Weide angegriffen und regelrecht masakriert worden. Der Hobbyschäfer hat die Kampfarena im Rettungswagen mit einem Arm - u. doppelten Beinbruch verlassen. Die Bergung des Verletzten stellte sich als schwierig heraus da auch die Rettungskräfte von dem Schafbock angegriffen wurden. Der herbei gerufene Jagdpächter setzte den Schafbock mit dem finalen Rettungsschuß auser Gefecht.
Das du durch deine Handaufzucht eine starke Bindung zu dem Tier hast ist mir schon klar und das verstehe ich auch.
Dennoch solltest du dir auch im Klaren sei , dass dein Blacky nicht aus Gefühlen und Überlegungen heraus handelt wie ein Mensch sondern rein instinktiv.

Gruß Obsti

Hi
Ich habe mich entschieden jetzt erst mal abzuwarten und sehen wie sich die Lage entwickelt. (Höchst unwahrscheinlich dass er "brav" bleibt nach allem was ihr mir geschildert habt)
Ich werde ihn natürlich nicht mehr herausholen oder so, aber sobald er das erste mal richtig aggressiv wird werde ich den Kleinen selbstverständlich wirklich schlachten lassen. (Keine weiteren Versuche wie Kastration, in große Herde stecken, "Tierflüsterer,...) Damit es nicht zu dem kommt was Obsti beschrieben hat.

Danke für die vielen guten Ratschläge!!!!
glg
Silvia

Hallo Silvi!

Sorry, wenn ich da brutal klinge, aber: warte nicht! ab, schicke ihn nach Sibirien!!! Wenn Dein Bock nicht zu der sehr kleinen Menge an Böcken gehört, die von Natur aus sehr friedlich sind (ja, diese Exemplare gibt es - vielleicht einer von 10.000) dann wird es nichts besonders Gutes mehr! Wir haben zwei Böcke bei uns, die - für einen Bock - sehr friedlich sind, trotzdem muß man immer wieder aufpassen, weil sie testen oder spielen wollen. Spielen beim Bock ist aber, wir rennen mit den Köppen aufeinander! Glaube mir, da gewinnt man nicht! Ich habe es hinter mir, obwohl der Bock im Auge war, war ich nicht schnell genug aus seinem Wege zu kommen, ich bin durch die Gegend geflogen, obwohl ich da auch bald 100kg gewogen habe! Da ich schon in Bewegung war, ist nichts weiter passiert, aber der hat nach der Decksaison auch eine rote Krawatte bekommen. Also, lass' es sein!

Ich weiß, dass ihr es mir nur gut meint und mich wahrscheinlich für blöd hält, weil ich noch abwarten möchte. Trotzdem werde ich das tun, weil mir das richtiger vorkommt.

Nochmal danke für die ganzen Ratschläge und Erklärungen!!!

glg
Silvia

Nein Silvia,

für blöd hält Dich mit Sicherheit keiner - höchstens für selbstmordgefährdet. Da ich aber weiß, daß die Entscheidung, ein wie auch immer lieb gewordenes Tier um die Ecke zu bringen (zB. durch schlachten bei einem Nutztier wie es ein Schaf nunmal ist) nicht immer rational gefällt und durchgeführt werden kann, kann ich Dich durchaus verstehen, aber bitte, bitte mach Dir eines klar:

je später Du diese Entscheidung fällst, desto schwerer wird es. Für Dich, für den Bock, für den Rest Deiner Familie!

Manchmal hilft es, wenn der Bock (natürlich mit einem passenden Kumpel) weit genug von weiblichen Schafen weg ist, aber das ist auch die Ausnahme!

Ich gebe Dieselrossreiter voll recht, je länger man die Entscheidung vor sich her schiebt, um so schwerer wird es. Da es nun aber so ist, wie es ist, noch einen gutgemeinten Rat. Wenn du in die Weide oder den Stall gehst, lass den Bock nie aus den Augen und sollte er Anlauf nehmen, dann ist es am besten, wenn du einen Baum, eine Futterraufe oder etwas ähnlich stabiles zwischen euch hast. Ist das einmal nicht möglich, dann hoffe ich, dass du mindestens so viel wiegst wie er und ihn abfangen kannst, bevor er einschlägt. Das ist zwar auch gefährlich, aber wegrennen und ausweichen funktioniert nicht, da ist man einfach nicht wendig genug. Die Vergesellschaftung mit einem anderen Bock würde ich selbst nicht erst ausprobieren, da er den mit ziemlicher Sicherheit als Spielball benutzt. Am Ende hast du dann möglicherweise 2 verrückte Typen oder es liegt mal einer von beiden flach und regt sich nicht mehr. Auf diese Weise wirst du das Problem sicher auch nicht lösen wollen.
Viel Glück!

Nu geht die ganze Praegeschei**** schon wieder von vorne los. Mann, kastrier den Bock und guck weiter, die meisten kastrierten Viecher haben nach ziemlich kurzer Zeit keine Lust mehr auf Theater. Und das hat auch nichts mit der Flaschenaufzucht zu tun, bei Boecken gehen- wie bei jungen maenner - die Hormone durch. Ich kenne hier niemanden, der angegriffen wurde und zufaelligerweise das Lamm mit der Flasche aufgezogen hat.

Auf der anderen Seite kenne ich extrem anhaengliche Boecke und Schafe. Mein Bock ist zwar kastriert (ich wollte das Risiko garnicht erst eingehen), aber sprichwortlich lammfromm. Und das schon seit fast 6 Jahren. Genauso wie mein Schaf- Susi ist sogar fuer 2 Wochen in meinem Auto mit gefahren (ja, ich weiss, illegal, aber gsd sind wir hier in IE ) und beiden haben die ersten 2 Wochen bei mir in der Kueche gelebt

Hallo
ich bin neu in diesem Forum und auch erst seit einem Jahr in der Schafhaltung unterwegs.
Wir haben 4 Schafe, darunter einen kastrierten Bock. Die drei Mädels sind schon recht betagt, der Bock um einiges jünger. Und unser Rambo hat auch recht viel Power. Es kommt also auch bei uns zu solchen Situationen. Wahrscheinlich werde ich von der Mehrheit als "kuscheltierhalter" bezeichnet, aber unsere schafe dienen nur der "Landschaftspflege" und werden nicht gegessen. Wir sind mit unseren Schafen täglich im Kontakt und füttern auch ab und zu etwas Kraftfutter. Die vier waren bereits handzahm als sie zu uns kamen (aus dem Tierheim, wurden aus anbindehaltung befreit), haben zu uns aber doch einen sehr engen Kontakt aufgebaut. Auch Bock rambo ist absolut handzahm, lässt sich streichen und kraulen. im Tierheim war er sehr aggressiv und stand dauernd unter Stress, weil die Schafe mir ziegen zusammen gehalten wurden und es häufig zu Rangeleien kam. Seit er bei uns ist, hat sich das sehr gebessert. Er hat zwar manchmal auch solche Anwandlungen, dass er auf uns zugerannt kommt und erst kurz vorher stoppt, auf uns losgegangen ist er aber noch nie. Er lässt sich wahnsinnig gerne am Kopf kraulen und kratzen, ist beim klauen schneiden so ruhig, dass wir ihn noch nicht mal auf den Hintern setzen müssen und ich habe auch sonst nicht das Gefühl, dass er unter dem Menschenkontakt leidet. Er ist weder apathisch, noch "böse", sondern ein sehr fideler Kerl, der auch zu seinen Mädels guten Kontakt hat. Uns Menschen gegenüber ist er absolut nicht aggressiv, sondern (so interpretiere ich das) nur etwas frech. Unsere Hunde geht er wenn wir nicht aufpassen schon mal mit gesenktem Kopf an. Wenn er bei uns frech wird, stampfe ich kurz mit dem Fuß auf und plustere mich vor ihm auf. Wenn er beim Füttern drängelt, wird er auch schon mal zur Seite geschubst oder mit etwas Wasser bespritzt. Das Tier zu schlagen ist meiner Ansicht nach der völlig falsche Weg. Das erzeugt nur Angst und du scheinst dem Tier gegenüber unberechenbar weil es nicht weiß, ob es nun von dir Schläge bekommt oder etwas zu fressen. Meiner Erfahrung nach kann man mit Schafen, genau wie mit Hunden und Pferden auch, mit Konditionierung arbeiten.
Auch wenn das bei vielen von euch vielleicht ein Kopfschütteln auslöst - sein Verhalten hat sich nicht verschlimmert und ich bin absolut der Überzeugung dass auch erlerntes Verhalten modifiziert werden kann. Klar kannst du deinen blacky auch zum Schlachter geben, aber ich will hier auch mal eine Gegenstimme da lassen, die sagt: man kann auch einem handzahmen Bock die Aggressivität austreiben. Mag sein, dass ich es da wesentlich leichter habe, weil er eben kastriert ist. Trotzdem bin ich absolut der Überzeugung, dass deine "falsch geleitete" Erziehung nicht unumkehrbar ist. Meiner Meinung nach musst du nur die Grenzen abstecken und dich nicht einschüchtern lassen.

Sorry für den langen Text und liebe Grüße!
Mimi

Habe gerade gesehen, dass ich mich im Datum etwas verguckt habe und der Post ja schon 4 Jahre alt ist. Wenn du das hier also liest würde mich sehr interessieren, wie es bei dir weiterging und ob blacky nun doch in der Salami gelandet ist.

Liebe Grüße,
Mimi

Ihn gibt es bestimmt nicht mehr.....oder doch?
Würde mich auch interessieren. ...

Vielleicht is er jetzt nen Sternzeichen?

Hallo,
unser letzter Schafbock war ein Drillingsflaschenkind, weil die Mutter bei der Geburt starb. Das war der netteste (und größte) Bock, den wir je hatten - gibt es also auch.Wir haben ostfriesische Milchschafe und die sind im allgemeinen recht zahm und friedlich.
Jetzt haben wir ein Lammbock vom Februar der echt Probleme macht; seit ca 2 Wochen fängt er an zu stoßen und das wird jetzt schnell zunehmend schlimmer, obwohl er schon ordentlich ein paar auf die Backe bekommen hat. Er ist dann nur ein zwei Tage beeindruckt. Ich würde ihn ja noch gerne bis zum Schlachten im Dezember (wenn es kalt genug ist) behalten aber wenn der sich in dieser Weise noch weiter entwickelt, haben wir ein echtes Problem. Auch weil unsere Weiden teilweise am Dorfrand liegen, wo auch Kinder spielen. Hat jemand außer Schlachten noch irgendeine Idee? Fürs Kastrieren ist es wohl zu spät - oder?

Hast Du einen Schafhund zur Hand? Dann ist es einen Versuch wert, den Kleinen einzunorden.
Das letzte Mal hatte ich sowas bei nem zugekauften Jährlingsbock. Der machte Miene, den Hund anzunehmen. Hund hingeschickt, den Bock zu provozieren, Hund hat ordentlich hingelangt, Bock ist auf drei Beinen vom Platz gegangen. Nächsten Tag war es wieder gut und das ist ein Jahr her, Bock immer noch in der Herde, auch ein Ostfriese.
Ich hab immer mehrere erwachsene Böcke dabei, auch einen mit Hörnern. Muß mich nie umgucken, wo die sind.
Neben der Genetik spielt auch die Erziehung ne Rolle. Guck Dir Leute an, die nen Hengst als Reitpferd haben. Die Pferde werden ja auch geputzt und betüdelt und wissen, wer Chef ist.
Kinder würde ich aber nie ohne Aufsicht dazu lassen, die checken das nicht.

Wir haben einen quessant-Bock, der uns/mich nur terrorisierte! Meine Beine waren schön grün und blau von den Attacken. Auf die Weide zu gehen um nach den anderen 6 Schafen zu gucken/zu füttern/wässern etc. war jedesmal der reinste Spießrutenlauf! Ich hatte die Nase wirklich gestrichen voll und war kurz davor, ihn einschläfern zu lassen. Habe ihm aber dann doch noch eine Chance gegeben-die kastration. Und siehe da-nun ist er wie ein folgsames Hündchen!!! Null Attacken mehr...und alle sind glücklich!!