Im aktuellen Fendt-Fokus kann man ein Interview mit Herrn Johannes Schulte-Althoff lesen. Herr Schulze-Althoff ist Mitglied des Vorstandes der AGRAVIS Raiffeisen AG und dort unter anderen zuständig für das Landtechnik-Geschäft.
Das Interviewe endet, Zitat:
Wir stärken damit einerseits unsere dezentrale Struktur, pflegen aber andererseits auch kurze Wege und schnelle Abstimmungen. Davon werden werden weiterhin Kunden und Hersteller profitieren, denn Service ist ja bekanntlich unsere Feld.
Die Realität sieht anders aus. Hier im Norden sollen 3 Standorte der Agravis-Technik geschlossen werden, darunter auch unser Standort hier in Midlum. Der Standort hier in Midlum schreibt schwarze Zahlen und profitiert von einer hohen Kundentreue, die jetzt mit Füßen getreten werden soll. Vor einigen Jahren hat die Agravis eine Werkstatt im südlichen Landkreis Cuxhaven (Sellstedet) übernommen, die seitdem rapide den Bach runter geht. Jetzt sollen die Standorte Midlum und Sellstedt zusammen gelegt werden um dadurch den Standort Sellstedt zu stärken. Für uns hier heißt dass, das unsere Werkstatt zukünftig 35,9 km weiter südlich liegen wird. Das stellt für viele unserer Betriebe ein deutliches Problem da. Bedenken der Kunden werden mit der Aussage abgeschmettert: "Wir schicken ihnen dann einen Werkstattwagen." Viele Landwirte und Lohnunternehmen (auch ich) haben in den letzten Jahren große Teile ihrer Landtechnik hier in Midlum gekauft um den Standort zu stärken und bei Verkaufsverhandlungen ist auch immer die Karte mit der Werkstatt-Nähe gezogen worden. Im Frühjahr hieß es noch, es sollte ein neuer Standort hier in der Nähe gesucht werden, da der Standort in Midlum räumlich begrenzt ist. Der Nachbarort Nordholz war im Gespräche. Jetzt will die Agravis den nördliche Landkreis Cuxhaven defakto aufgeben und tritt ihre treuste Kundschaft vors Schienenbein. Hier laufen seit geraumer Zeit Unterschriftenaktionen usw. um den Standort zu retten, aber die Chancen stehen wohl recht schlecht. Die Agravis stellt hier in Midlum die letzte größere Landtechnik-Werkstatt im Umkreis von ca. 30 km und auch für Midlum selbst geht ein wichtige Stück Infrastruktur verloren. Ich glaube auch nicht, dass das Konzept aufgeht. 75% der Kunden werden sich umorientieren und alleine schon aus Enttäuschung die AGRAVIS meiden und 2017 wird dann, nach Pachtablauf auch der Standort Sellstedt, geschlossen. Wenn man eine gesund Kuh schlachtet, um einen kranke zu stützen, ist dabei doch noch immer etwas lahmes heraus gekommen.
Und so wie es in der Kundschaft kommuniziert worden ist, denke ich kann man von einem Fiasko sprechen, denn wenn es nicht durchgesickert wäre hätten wir es besten Falls Mitte Januar Erfahren, dass am 28.2.2010 hier Schluss sein soll.
Wie sieht es bei euch aus, gehen die Landtechnik-Firmen (besonders Agravis) auch so mit euch um? Wie weit habt ihr es zur Werkstatt oder klappt es bei euch mit Werkstattwagen? Wie ist die Teileversorgung bei euch?